Entwicklungsquartier Andreasstraße (Friedrichshain)

  • Das letzte Bild fängt das Berlin "nach-der-Wende" Flair irgendwie sehr gut ein. Unglaublich, dass es diese Momente, 30 Jahre nach der Wende immer noch gibt. Im Gegensatz zu manch anderen (auch wenn ich diesen morbiden Charme ja durchaus gut finde), freue ich mich trotzdem darauf, die Stadt wieder blühen zu sehen.


    Und diese Brache ist mir ganz besonders ein Dorn im Auge. MITTEN in der Stadt, könnte man hier tausende Wohnungen bauen. Infrastruktur ist quasi perfekt, da direkt am Ostbahnhof. Es ist sehr traurig, dass Investoren und Behörden keine gemeinsame Sprache finden, sondern leider immer nur Extrempositionen vertreten (Investor: Brach liegen lassen und auf höhere Preise spekuliert // Behörden: geplante Schule, vorraussichtlich Flachbau...)

  • Update 17.01.2021 - die Sanierung scheint so gut wie abgeschlossen, abends ist das Gebäude bereits beleuchtet - anbei ein Schnappschuss aus der S-bahn:


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  • Anscheinend haben sich der Senat und der Projektentwickler CESA über die Verteilung und Nutzung der Grundstücksflächen geeinigt.


    So können auf etwa 15.000 m² Fläche Büro- und Gewerbeflächen sowie gegebenenfalls (was heißt das???) Wohnungen entstehen. Auf zusätzlichen 5.000 m² an der Langen Straße/Ecke Andreasstraße will der Bezirk eine Grundschule bauen. Das für die Schule benötigte Areal muss das Land Berlin aber noch von Cesa erwerben. Das berichtet Thomas Daily. Über nähere Pläne und Zeithorizonte der Entwicklung ist noch nichts zu finden.

  • Sehr gut! Mischgebiet lässt erstmal alles offen. Ich denke jetzt wird die Verhandlung erst so richtig starten (Höhe der Gebäude, Dichte der Bebauung, etc.)


    PS: Ich muss hier übrigens dem grünen und umstrittenen Stadtrat Schmidt ein großes Kompliment machen. Er ist hier mit einer maximal Forderung (Umwidmung auf Schulgrundstück) reingegangen und hat damit dem ebenfalls umstrittenen Investor (das Grundstück lag doch schon ewig brach) Druck gemacht. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn es hier endlich losgeht. Eigentlich ist das ja ein Filetstück, so mitten in der City.

  • Interessanterweise wird das ganze Grundstück gerade umgegraben. Mir sind nach wie vor keinerlei Entwürfe bekannt. Trotzdem scheint sich etwas zu tun, für vorbereitende Arbeiten, finde ich den Aushub dann aber doch etwas zu groß:


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    PS: Leider nur aus der S-Bahn heraus fotografiert, daher minderwertige Qualität.

  • Was ich nicht verstehe: Das Grundstück ist doch groß genug, um darauf sowohl eine Grundschule für 300 Schüler und Büros oder Wohnungen unterzubringen.


    Oder gibt es irgendwelche Vorgaben, dass Grundschulen nicht in mehrgeschossigen Gebäuden untergebracht werden können?

  • Wenn ich das richtig verstehe, bestand die Einigung von Bezirk und Eigentümer genau darin, dass beides gebaut werden sollte


    Der Berliner-Woche-Artikel ist etwas missverständlich, weil von der ganzen Fläche geschrieben wird, der Schulbau ist aber wohl nur für für das östliche kleine Eckgrundstück vorgesehen


    Wie gesagt ist das aber anscheinend in der Schwebe, weil der Senat das Geld für den Kauf bisher nicht bewilligt hat


    Wie UrbanFreak oben geschrieben hat, war es von Herrn Schmidt eigentlich nicht unklug, mit der Maximalforderung einer Enteignung der ganzen Fläche in die Verhandlungen zu gehen. Wenn aber am Ende nichts dabei herauskommen sollte, weil die Senatsverwaltung nicht im Boot ist, ist das doch wieder sehr berlintypisch

  • Das Gelände wird - laut Umweltverträglichkeitsprüfung - von der Saltire GmbH nun offenbar unter dem Namen "Andreas Quartier Campus (AQC)" entwickelt. Die Beschreibung lautet:

    (...) die Errichtung eines aufgelösten Gebäudekomplexes mit variierender Geschosszahl und mit einfacher bzw. zweifacher Unterkellerung

    https://www.uvp-verbund.de/tre…88-4f02-8243-a26a35665dae

    https://www.uvp-verbund.de/doc…5665dae/6793-07-01041.pdf


    Zudem ist wohl das niederländische Büro MVRDV involviert: https://www.mvrdv.nl/