Tour Total Berlin | Europacity [realisiert]

  • Ein sehr schöner, schlichter Hochhausbau. Gut, nicht gerade glamourös, aber durchaus chic! :daumen: Endlich auch mal ein perspektivischer Abschluss auf der Rückseite des Bahnhofs!

  • Total Tower

    ^


    Ich war vorhin durch Zufall in der Total Zentrale in der Schützenstraße und dort hängt im Atrium ein riesen Plakat (10 x 10 Meter). Dort sind alle Details zu erkennen. Aus meiner Sicht ein wirklich sehr gelungener Bau.

    Bitte nicht unnötig zitieren. Danke
    Bato

  • ^"Aus meiner Sicht ein wirklich sehr gelungener Bau."
    Noch ist das Ding nicht gebaut.


    Aufgrund meiner Spreedreieck-Neurose hoffe ich auf eine hochwertige und farblich zu mindestens 90% den Renderings entsprechende Umsetzung.
    Die Lisenen gefallen, sind also ein Pluspunkt, da sie die strenge Monotonie der Fassade auflockern(wenn auch nur minimal). Allerdings wirkt der Bau in den Proportionen ein wenig gedrungen und könnte noch ein paar Stockwerke vertragen um die Vertikale Gliederung besser zu nutzen.
    Wozu das (langweilige) Sockelgeschoss schräg herauskragt und ob die Fläche genutzt wird oder einfach nur als Gammelfläche vorgesehen ist kann man jetzt noch nicht beurteilen. Jedenfalls wird es bei vollständiger Bebauung des Areals nicht mehr vom Hbf zu sehen sein.
    Ist die Hochhausscheibe eigentlich in der Mitte leicht gekrümmt oder dieser Eindruck nur ein Ergebnis meiner viereckigen Augen?
    Von der Wirkung der Fassade her erinnert mich die an das geplante 65m Hochhaus bei der Jannowitzbrücke(weitere Beispiele BND Neubau... - ist das der neue zurückhaltende Stil Berlins?)


    Enttäuscht bin ich nicht, aber wenn ich mir den Total-Tower in Paris La Defense ansehe hätte es spannender(zumindest von der Form/Grundriss) werden können. Am Ende soll die Europacity ja nicht nur aus überdimensionalen Schuhkartons bestehen, oder?
    An anderer Stelle sollte durchaus mehr gewagt werden; auch mal etwas unkonventionelles entstehen. Die Chance besteht ja noch für das 150m Hochhaus direkt am Bahnhof, und das vordere Hochhaus an dem Platz gegenüber...

  • "Schuhkarton" ist aber das beste Wort wenn ich das berliner Stadtbild beschreiben sollte ;) Dies Gebäude allerdings hat einen leichten "Schwung" in der Fassade, was durchaus interessante Ansichten ergeben wird, je nach Sichtachse.

  • An sich, und bei näherem betrachtet, durchaus in Ordnung.
    Allerdings ist mir der gleiche Gedanke mit dem Schuhkarton gekommen - denn von Weitem wird man die Krümmung der Lisenen und sonstiger designtechnischer Spielereien leider nicht wahrnehmen. Von Weitem ist das ganze nur ein Standardblock, was besonders schade deswegen ist, weil hier ja lediglich 2 (maximal 3) Hochhäuser enstehen sollen. Das ist kein Cluster, das sind Solitäre. Die Architektur spricht aber leider keine Solitärsprache. Sowas stellt man in ein bestehendes (oder zu bildendes) Cluster, nicht in die weite Ebene wie hier. Ich würd das Ding tausendmal lieber am Alex sehen, dann würd ich hier eine Begeisterungspredigt halten.

  • ^Danke für die Informationen. Auf Seite 24 heisst es neben "DGNB-Zertifizierung in Silber oder Leed Gold wird angestrebt", dass als Fassadenmaterial voraussichtlich Metall zum Einsatz kommt. Mal sehen wie die Entscheidung ausfällt, aber vielleicht bekommen wir ja doch noch ein quaderförmiges Spreedreieck. Die Visualisierungen haben damals haben ja auch hell und transparent ausgesehen; die Lisenen schienen vor Umsetzung auch ein tolles "Designmerkmal" zu sein.

  • Architektur wiederholt sich?


    Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR



    Quelle: Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 Germany License, siehe Bildunterschrift



    Quelle: Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 Germany License, siehe Bildunterschrift

  • Das war halt der architektonische Zeitgeschmack in den 60ern und 70ern, das hat mit der DDR per se gar nichts zu tun. Anderswo wurden solche Gebäude halt dann auch recht schnell wieder umgebaut/ersetzt, während man in der DDR dafür kein Geld hatte weswegen uns ja bis heute soviel 60er Architektur in den Neuen Ländern erhalten geblieben ist (was fälschlicherweise als "DDR-Architektur" betrachtet wird). Und natürlich wiederholt sich Architektursprache unablässig. Die Geschichte der Architektur ist eine des Kopierens. Dazu sind mögliche Formen ja durch Witterung, Materialien, Kosten sowie Nutzung recht beschränkt.

  • Hier (PDF) noch ein wenig mehr Informationen zum Konzept und zur Fassade des TOTAL Towers.
    :) W. Brandt


    In dieser PDF Datei steht auf Seite 24, dass als "Fassadenmaterial voraussichtlich Metal" verwendet wird, also denke ich, dass wir damit rechnen müssen.
    Außerdem gibt es auf immopro24.eu "eine gemeinsame Pressemitteilung der Vivico Real Estate GmbH (v.i.S.d.P.) und der TOTAL Deutschland GmbH." in dem das gleiche in einem Steckbrief zum TOTAL Tower erwähnt wird:


    Steckbrief TOTAL Tower
    – Hochhaus mit 16 Bürogeschossen und einem Technikgeschoss
    – Höhe 68,60 Meter
    – Bruttogrundfläche ca. 18.000 m²
    – Kolonnaden im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss
    – Tiefgarage mit drei Tiefgeschossen, ca. 10.400 m²
    – Gebäudetiefe ca. 19 Meter
    – Zertifizierung in DGNB Silber angestrebt
    – Modularer und zeitgemäßer Teamarbeit angepasste Raumaufteilung
    – Fassadenmaterial voraussichtlich Metall
    – Primärenergie voraussichtlich Fernwärme sowie in Büroetagen eingeputzte Heiz-und Kühldecken


    Eine helle Natursteinfassade in allen Ehren; die Hoffnung stirbt zuletzt :)

  • Oh mann, so sehr ich mich über das Hochhaus dort freue, die Fassade ist wirklich grausam. So unendlich 60er Jahre. Überhaupt nicht mehr zeitgemäß - und auch kein Blickfang. In einigen Jahren wird das Gebäude dann erste Spuren vom Wettereinfluß zeigen und dann kann man nicht mehr unterscheiden in welchem Jahrhundert es gebaut wurde. Es ist sooo unendlich traurig wieviele Chancen in dieser Stadt vertan werden, das macht mich richtig ärgerlich. So unedlich viele Möglichkeiten gibt es, aber nein, es muss ein langweiliger 60er Jahre Klotz sein. Nicht mal was oben drauf - oder wenigstens eine moderne Fassade - irgendwas - HILFE!!:nono::mad:


    @ Vivico
    können Sie da nicht noch Einfluß nehmen, hören Sie die Schreie des Volkes! Hier mal eine Alternative, die etwas mehr hermacht: http://www.outnext.com/.a/6a00…3ef0112790214d428a4-800wi

  • Diesen Tagesspiegel-Artikel möchte ich noch nachreichen.
    Der geplante Bau folge zwar dem Berliner Zwang zum Raster und erinnere durch die feinen vertikalen Träger etwas an den Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz schuf (:confused:), könnte aber mit den in sich verdrehten Stahllinien die Monotonie des Rasters aufbrechen und dem Gebäude eine in Berlin sonst selten zu findende Leichtigkeit verleihen. Dies könne sich aber wohl erst zeigen, wenn das Gebäude auch tatsächlich stehe.

  • Möchte hier mal eine Lanze für Regine Leibinger und den Entwurf brechen.
    Können mir mal alle erklären, warum hier bei dem Stichwort Metallfassade gleich das große Weinen beginnt?
    Finde das ganze eigentlich ganz sympathisch, so wie der Tagesspiegelartikel auch schreibt. Kann man durchaus als eine Entwicklung oder Spielart des momentanen Berliner Hangs zum vertikalen Raster sehen.
    Und wollt ihr ernsthaft das man Steine zu verdrehten Lisenen zurechtschleift?


    @ pflo777
    was soll uns deine Photoshopkunst zeigen? Mir gefällt der minimalistische Schwung, außerdem kann ich mir schon jetzt vorstellen, wie bei Fertigstellung alle Forumianer schöne Fotos machen, die hier ins Forum stellen und sich zb über die Reflexionen und das Lichtspiel freuen (ist in deiner Grafik nicht zu sehen, bei einer Metallfassade die nicht plan ist aber sehr wohl zu erwarten)


    Bitte nicht den Weltuntergang ausrufen. @ Vivico
    man ist gut damit beraten die Entscheidung der Architektin zu überlassen, was hier aufbrandet sind nicht wirklich die "schreie des volkes", vielmehr panische und subjektive Miesmacherei.

  • 60er Jahre Architektur war an sich sehr chic, lichtdurchflutet, heiter und großzügig. Man muss bedenken was davor war, Enge, Düsternis, gekalkte Wände und staubiger Putz. "Altbauten" waren damals Normalität und nicht so hübsch saniert, modernisiert, hatten keine Fußbodenheizung sondern feuchte Wände die kaum warm zu bekommen waren. Da war die Architektur der 60er eine wahre Revolution, damit waren es nicht mehr einzelne Solitäre renommierter Architekten sondern die großen "zugluftdichten" Fenster und witterungsbeständigen Stahlbetonstrukturen waren auf einmal auch in Provinzkaufhäusern und Schulgebäuden anzutreffen.


    Davon abgesehen wurde hier was richtiges angesprochen, wenn auch anders als vom Verfasser wohl gemeint. Richtig ist dass vieles aus den 60ern was heute so kategorisch und reflexhaft verurteilt wird vor allem eine Kernsanierung und Modernisierung bräuchte. Vielfacht wurde seit 40 Jahren, außer in Pinselrenovierungen & Verschlimmbesserungen, nichts mehr in diese Gebäude investiert. Klar schaut das dann einfach nur noch marode aus und man will es einfach nur noch los haben. So wie das leider bereits abgerißene "Schimmelpfeng-Haus", was eigentlich eine Schönheit war, man hätte das Gebäude nur wieder "wachküssen" müssen.:nono:

  • -Enge, Düsternis, gekalkte Wände und staubiger Putz.-


    Also meine unsanierte Altbauwohnung ist groß, sehr hell, trocken und alles andere als staubig.

  • ^
    Dann mag das eine "ehemalige" gut bis großbürgerliche Wohnung sein! Der "Normalo" hatte in den 50ern (von den Kriegszerstörungen mal ganz abgesehen) in Stadt und Land noch Gemeinschafts oder gar Außentoiletten, kleine Allzweck-Wohnstuben mit Kohleofen, usw. Ich bezweifel auch stark dass seit der Erbauung keine Sanierung stattgefunden hat, wahrscheinlich sogar einige. Sonst stünde das Gebäude heute nicht mehr und die Wohnung wäre schon gar nicht "groß, sehr hell, trocken und alles andere als staubig". Selbst ein heutiger Student in einer vermeintlich unsanierten, also länger nicht mehr sanierten, Wohnung lebt heute deutlich über dem Standard eines Kaufmannes in den 1920ern. Vom Normalbürger nicht zu reden. Das "Proletariat" begehrte nicht aufgrund von Zeitarbeit oder Hartz4 auf, sondern wegen wesentlich größeren Sorgen - wozu auch die desolate Wohnsituation gehörte. Darum war die neue Architektur für die Menschen der Aufbruch in eine neue Zeit. Die waren froh knarzende Holzböden, Hinterhöfe, Zimmeröfen und undichte Fenster los zu sein.

    5 Mal editiert, zuletzt von bayer ()

  • Wegen Fassade:
    der Berliner "zwang" zum Raster ist nicht mein Ding, aber wenn das schon sein muss, so gibt es doch wirklich auch Spielarten die nicht so Oldschool daher kommen. Siehe: http://img189.imageshack.us/g/70690641.jpg/. Das ist gerade in der Gartenstraße fertig gestellt worden. Es ist doch möglich hier mal was anderes zu machen als den Standard.
    Bzgl "Schreie des Volkes": die meisten Menschen machen sich nicht mal Gedanken um ihre Umgebung, wir sind hier schon ein interessierte Minderheit.


    Naja, das ganze Geheule bringt vermutlich nicht viel - die Richtlinien sind wohl Kern allen Übels!

  • @ berliner


    Sorry, aber genau hier liegt das problem.
    Wenn vermeintlich Stilzitate aus den 60er Jahren zu hochwertiger Architektur geformt werden, wird das beklagt, als Gegenbeispiel führst du dann dieses Haus in der Gartenstraße an (Ist es das wo der eine Balkon unter Straßenniveau liegt, so dass man eigentlich Müll reinwerfen MUSS?)
    Genau diese Spielart - glaub es oder nicht - ist der Siebziger von morgen. Die Fassade ist nicht gegliedert, das ist ein Modehype, und der wird leider dazu benutzt die Fassade gar nicht mehr richtig zu bearbeiten. "wir gestalten das doch eh so durcheinander und modern" = eine fassade die schon in zehn Jahren langweilen, in 15 jahren nach abriss schreit.
    Übrigens ein hype den häuser wie Zeche Zollvreein von Sanaa ausgelöst haben, da aber mit Konzept und Köpfchen...


    einfach nur peinlich!