Neubauprojekte in Marzahn-Hellersdorf

  • Wieso?


    Für die, der deutschen Sprache mächtigen, gibt es die Projektseite. Klar könnte eine Zusammenfassung (auch "Exposé" geannt ...) als Download zur Verfügung gestellt werden, aber dafür gibt es ja das Kontaktformular...

  • ^

    warum muss es dann daran erinnern? Es sind vor allem die inflationär in die Fassade integrierten und gleichförmigen Schmal-Balkonreihen, die es für mich zum Plattenbau machen. Ebenso wie die Fenster keine Bodenhöhe andeuten, sondern im Ritter-Sport-Format (quadratisch, praktisch, gut) daherkommen. Das sieht einfach nicht mehr zeitgemäß aus. Immerhin werden wohl die ersten paar Stockwerke verklinkert und scheinbar auch untenrum großformatigere Fenster eingebaut. Untenrum eine 2-3, obenrum eher eine 4 nach Schulnoten.


    Bild:

    01913571xij45.jpgBild@Bonava Deutschland GmbH

  • Man muss ja nicht so oberlehrerhaft drauf hinweisen, dass es bautechnisch kein Plattenbau ist. Jedem hier sollte klar sein, dass der Begriff Platte auch für eine gewisse Formsprache steht, welche hier eindeutig wieder und leider aufgegriffen wird. Der Charakter dieser Bezirke, die von dieser Formsprache dominiert werden, wird so leider zementiert.

  • Naja, wer bloß ein polemisches "Plattenbau 2.0" hinschmiert braucht sich über eine solche Antwort nicht zu wundern. Und es ist natürlich quatsch hier von aufgrund vieler Plattenbauten von einem "Charakter" eines Bezirks zu sprechen. Natürlich gibt es in M-H unheimlich viele Plattenbauten, keine Frage. Aber darüber hinaus gibt es in dem Bezirk auch sehr großflächige Einfamilienhausgebiete und Neubaugebiete in denen nich nur Plattenbauten stehen.


    Ich frage mich, ob der Einwand "Plattenbau 2.0" auch so gekommen wäre, wenn dieser Neubau im Märkischen Viertel oder in der Gropiusstadt gebaut würde.

  • Ich frage mich, ob der Einwand "Plattenbau 2.0" auch so gekommen wäre, wenn dieser Neubau im Märkischen Viertel oder in der Gropiusstadt gebaut würde.

    Von mir? Ganz bestimmt. Wie larselino schon bemerkt hat, gibt es auch West-Platten, die ihren Ost-Pendants in Punkto Häßlichkeit in nichts nachstehen, im Gegenteil. Wenn ich eine Liste der häßlichsten Platten anlegen müsste, wären mit Sicherheit jede Menge West-Platten in den Top Ten vertreten. Die stammen aber aus den 60er-80ern. Im Jahr 2020 verbittet sich sowas in meinen Augen. Wir haben heute mannigfaltige Möglichkeiten Fassaden so zu designen, dass sie günstig und dennoch einigermaßen hochwertig wirken, da muss man keine Schmalbalkonreihen dranklatschen. Man schaue sich z.B. die WBM-Bauten von Nöfer an.

  • Ein ambitionierter Schulneubau soll in Mazahn-Hellersdorf in der Erich-Kästner-Straße entstehen. Die HOWOGE baut innerhalb der Schulbauoffensive des Berliner Senats bis 2025/26 dort ein Gymnasium für 830 Schülerinnen und Schüler. Es gab einen Wettbewerb. Dort setzten sich Hausmann Architekten GmbH mit kba Architekten gegen zwölf weitere Teilnehmende durch. Hier eine Pressemeldung dazu. Und hier eine Meldung in der Berliner Woche.


    erich-kastner-str.aueadjx0.jpg


    erich-kastner-str.for36jyl.jpg


    © rendertaxi für Hausmann Architekten GmbH

  • Interessanter Entwurf für eine Schule. Ich finde aktuell nur kein freies Grundstück entlang der Erich-Kästner Straße. Wird dafür ein Bestandsbau abgerissen?

  • Update vom 01.12.2020 "Quartier Stadtgut Hellersdorf", ausgeführt durch die Gesobau:


    Neben dem Neubau von Gebäuden werden auch diverse Altbauten des ehemaligen Stadtgutes saniert, an denen ich zufällig vorbeigekommen bin:





    Quelle: Mango83

  • Die Genossenschaft Fortuna errichtet an der Märkischen Allee 136 (Maps) auf einem bisherigen Parkplatz einen siebengeschossigen Neubau mit 48 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen. Die Fertigstellung ist bis März 2022 geplant.


    Auf der Webseite der Fortuna gibt es ein ein paar Infos zum Projekt (u. a. werden auch 4 Ladesäulen für Elektroautos errichtet) und zwei Ansichten des Projekts. Nicht spektakuläres, aber an dieser Stelle meiner Meinung nach eine sinnvolle Verdichtung.

  • Diese massive Verdichtung des Stadtrands ist ungesund und unausgeglichen. Hier sollte man wirklich sensibel herangehen und nicht auf Teufel komm raus alles zubauen weil gerade tausende Wohnungen benötigt werden. Da braucht es kluge Lösungen, zum Beispiel mehr und mehr in die Höhe wachsen und Bestand erweitern - Prioritäten häufig eher in der Innenstadt nutzen und die Ränder entlasten.

  • Verdichtung ja, wenn dann auch urbane Viertel entstehen die aus ihrer Dichte Lebensqualität durch urbane Durchmischung ziehen. Wenn, wie in diesem Fall, nur die Wohndichte erhöht wird, hat man gar nichts. Keine ländliche Ruhe, aber auch keine urbane Lebensqualität.

  • Also zunächst einmal ist es von der Märkischen Allee bis zum Alexanderplatz auch nicht viel weiter als bis zum Stadtrand, auch ist es wohl ziemlich weit hergeholt, bei der Bebauung eines von zehnstöckigen Blöcken eingerahmten Parkplatzes mit einem sechsgeschossigen Gebäude von massiver Verdichtung zu sprechen. Angesichts der guten Verkehrsanbindung samt Erholungsflächen in Form des Springpfuhlparks gleich hinterm Haus dürften die Bewohner der durchaus nicht unbeliebten Gegend auch kaum zustimmen, dass man dort "Nichts" hätte und man die Gegend dringend völlig umkrempeln muss.

  • Auf Baunetz wird über ein Neubauprojekt in Kaulsdorf berichtet. In der Lion-Feuchtwanger-Straße sollen anstelle der Gaststätte „Mecklenburg“ dort zwei sechsgeschossige Neubauten mit einer Wohnfläche von rund 8.000 Quadratmetern entstehen. Architekten sind FAR frohn&rojas. Zwischen den zwei Zeilenbauten wird es einen begrünten Hof geben, der die dortige Grünachse fortsetzt. Vorher war diese Achse durch die Gaststätte unterbrochen. Die Außenanlagen werden von Topotek1 gestaltet. Die Hofseite der zwei Betonbauten weist Laubengänge auf, die zeitgleich als Balkone dienen sollen. Die 124 Einheiten sind als Eigentumswohnungen konzipiert...


    Optisch finde ich das Projekt ganz ansprechend. Gerade die Verlängerung der Grünachse finde ich attraktiv. Vom Stil erinnern mich die zwei Gebäude etwas an das Hansaviertel. Auf den Bildern sieht das mit den Laubengängen und Balkonen ja sehr chillig aus aber ich kann mir vorstellen, dass es dort ziemlich laut wird, wenn alle auf ihre Balkonen sitzen und im Hof die Kinder spielen. Zudem ist diese Art von Sichtbarkeit nicht jedermanns Sache...

  • Durch diesen Bericht in der Berliner Woche bin ich auf dieses interessante Projekt in der Marchwitzastraße südlich des Springpfuhls gestoßen:


    Hier wird ein REWE in einer alten DDR-Kaufhalle abgerissen und in ein Wohnensemble integriert. Das Projekt heißt March 29/31. Es werden 237 Wohnungen und 4 Gewerbeeinheiten errichtet.


    So soll das Ensemble aus 3 Häusern aussehen:


    march_349k16.jpg


    Copyright: T&T Grundbesitz GmbH


    Hier noch der Vorzustand.


    Batō Vielleicht kann man das Projekt ja in die DAF-Projektkarte einfügen.

  • Heftig wie hier die bereits dichte Baumasse verstärkt wird und dann gleich dahinter mit einer Einfamilienhaus Siedlung abfällt.

  • Mal davon abgesehen, dass diese Batterie jetzt keine Vorzeigearchitektur ist finde ich die Entwicklung städtebaulich vorbildlich. Ein eingeschossiger Flachbau in Form eines Supermarktes wird abgerissen und an dieser Stelle entstehen über 200 Wohnung mit aktiver Erdgeschosszone in dem der zurückgebaute Supermarkt wieder platz findet. Von mir aus kann so etwas bei jedem monolithischen Nahversorger mit Großparkplatz passieren.