U-Bahn: Verlängerung U5 bis Europaviertel / Römerhof

  • Das, was tunnelklick bereist am 02.02. verkündet hat, ist jetzt offiziell: Start des zweiten Vortriebs. Viel Neues gibt die Meldung nicht her. Diese Woche wurde der letzte Teil des Nachläufers montiert. Da die Startgrube für die gesamte TBM zu kurz ist, musste sie sich erst ein Stück eingraben, so dass dieser letzte Teil dann eingehoben werden konnte (das hatte tunnelklick beobachtet). Bis zum Sommer will man die Arbeiten mit der TBM beenden - wenn sie sich nicht wieder "festfrisst".

  • Zum Start der Vortriebsarbeiten für die zweite Röhre Ende Januar hat die Stadt heute eine Pressemitteilung herausgegeben. Hier leicht gekürzt:


    Die jetzt aufzufahrende Nordröhre verläuft annähernd parallel zur bereits hergestellten Südröhre. In den kommenden Monaten durchfährt EVA auf der 840 Meter langen Strecke die bereits hergestellte Baugrubenumschließung der zukünftigen Station Güterplatz und bohrt sich weiter ihren Weg zwischen Hohenstaufenstraße und Mainzer Landstraße bis wenige Meter vor die Dichtungskonstruktion am Bestandsbauwerk unter dem Platz der Republik. „Der maschinelle Vortrieb der zweiten Röhre dauert voraussichtlich bis Sommer 2021“, so der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft, Florian Habersack.

    Unter dem Platz der Republik wird der Anschluss der Tunnelröhren an das Bestandsbauwerk bergmännisch mittels Bagger- und Stemmarbeiten hergestellt. Die bergmännischen Tunnelbauarbeiten sind notwendig, da die TBM nicht durch die bestehende Wand einschließlich noch vorhandener alter Hilfskonstruktionen aus den 1970er Jahren fahren kann. Deshalb ist aus Sicherheitsgründen ein händisches und maschinelles Auffahren der Reststrecke erforderlich.

    Ende September 2020 hatte EVA ihre Arbeit für den maschinellen Vortrieb der ersten Röhre beendet. In den folgenden Monaten wurden die einzelnen Maschinenkomponenten, die sogenannten Nachläufer, der Tunnelbohrmaschine in Teilen abgebaut, durch die fertige Röhre in die Startbaugrube zurückgezogen und für das Auffahren der zweiten Röhre wiederaufgebaut. [...]

    Die Inbetriebnahme der 2,7 Kilometer langen U-Bahn-Verlängerung der Linie U5 ist nach derzeitigem Stand im Laufe des Jahres 2025 geplant.


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    Bilder: SBEV

  • Dazu passt, dass sich das Zwischenlager für Tübbinge in der Cargo-City-Süd wieder füllt. gerade heute wurde wieder ein Güterzug entladen. Die Teile werden vom Betonwerk Rekers in Spelle (in der Nähe von Lingen/Emsland) von einem privaten Güterverkehrsunternehmen (RVM Regionalverkehr Münsterland) zur CCS gefahren und zwischengelagert. Die "last mile" zur Europallee absolvieren die Tübbinge auf LKW (pro LKW 1Ring = 6 Teile).



    Im Hintergrund das Parkhaus am T3





    Bilder von mir

  • Schmittchen hatte am 21.9. letztmalig die Baustelle des Station Güterplatz aus entgegen gesetzter Richtung gezeigt. Mit dem Portalkran förderte das Bauteam heute wieder Tonnen von Abraum zu Tage den EVA auf ihrem Weg zur Station Güterplatz produzierte. Nicht nur unter Tage wurde geschafft sondern auch im Zelt wurde geschweißt. Man sieht auch die Details tragen zum gelingen des Ganzen bei.


    Wahrscheinlich lag’s am Wetter, jedenfalls hatte ich beim Blick durch die Europaallee die Vision einer urbanen belebten Straße. Ich weiß es sieht nicht so aus, aber das wird schon!

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    Bild: main1a

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Anbei mal ein paar aktuelle Bilder vom Wochenende. Das Tübbinglager an der Startgrube/Andienschacht in Höhe der Warschauer Straße:


    Der Bereich der zukünftigen Station Güterplatz. Nach der Fertigstellung des Tunnels wird hier ausgehoben.


    Und der neue Notausgang am Platz der Republik, der eigentlich schon Ende 2020 fertig gewesen sein sollte.


    Bilder von mir.

  • Es gibt einen neuen Eintrag im Bautagebuch: Nach dem Start am 29.01. hat sich EVA nun bis unter die künftige Station Güterplatz vorgearbeitet, also schon mehr als 250 Meter zurückgelegt. Letzte Woche hatte die Maschine die Baugrubenumschließung erreicht, wo wieder eine Wartungspause eingelegt wurde. Wir erinnern uns: der "Pitstop" dauerte bei der Südröhre dann ein gutes halbes Jahr. Bei der Kontrolle wurden dieses Mal glücklicherweise keine größeren Schäden entdeckt, so dass der Vortrieb bereits wieder aufgenommen wurde. Ebenso wurden die Arbeiten an den Entspannungslanzen innerhalb der Baugrubenumschließung abgeschlossen.

  • Im östlichen Bereich der der künftigen Station Güterplatz tut sich sichtbar etwas. Die Grube wurde weitere gut zwei Meter ausgehoben und man hat damit begonnen Streifen zu betonieren, worauf dann wohl die Aussteifungen errichtet werden:


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    In der Europaallee wird weiterhin graue Masse nach oben befördert:


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    Gut gefüllter Behälter:


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    Bilder von mir

  • Der Aushub der Baugrube für die Station Güterplatz hat begonnen, Ahligators Vermutung oben ist also zutreffend. Zunächst wird die rund 180 Meter lange und 25 Meter breite Baugrube bis zur ersten Aussteifungslage ausgehoben, je nach Bereich zwischen zwei und vier Meter tief. Gleichzeitig zu den Aushubarbeiten wird laut heute aktualisiertem Bautagebuch der SBEV bereits die erste Steifenlage hergestellt.


    Voraussichtlich Anfang Mai werden die Aushubarbeiten der ersten Austeifungslage abgeschlossen. Der weitere Aushub bis auf 25 Meter Tiefe folgt nach Abschluss der Tunnelbauarbeiten, was planmäßig Anfang 2022 der Fall sein wird. Anschließend wird der Rohbau für die Station hergestellt.

    Währenddessen kommt die Tunnelbohrmaschine gut voran. Sie hat den Güterplatz hinter sich gelassen und befindet sich derzeit unter der Altbebauung zwischen Mainzer Landstraße und Hohenstaufenstraße. Hier ist der tiefste Punkt der Vortriebsstrecke. Anschließend wird der Vortrieb unter dem Gelände des Alten Polizeipräsidiums bis kurz vor die Dichtungskonstruktion am Bestandsbauwerk unter dem Platz der Republik fortgesetzt.


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    Bilder: Klaus Helbig / SBEV GmbH

  • Sehr erfreulich, dass es so gut voran geht. Bin noch immer gespannt, was bei der ersten Röhre zu den großen Schäden am Schneidrad geführt hat.

    Was mich allerdings wundert ist, dass der Tunnelbau erst Anfang 2022 abgeschlossen sein soll und dann erst weiter ausgehoben wird. Zuletzt hieß es, dass Eva bis September am Platz der Republik angekommen sein soll und dann die TVM bis zurückgezogen werden soll. Das kann ja keine vier Monate dauern und zuimndest wenn die TVM wieder am Start ist, könnte man doch die Stationsgrube weiter ausheben und die Röhren abreißen.

  • ^ Für das Zurückziehen der TVM und den Ausbau des Schneidrads waren von Anbeginn jeweils drei Monate eingeplant; wenn die TVM fertig hat, ist der Tunnelbau aber noch nicht fertig. Hinzu kommt das Reinigen der Röhre, der Anschluss am Platz der Republik, der im Schutz des vereisten Boden praktisch händisch hergestellt wird, und der Einbau der Kabeltröge; ob die aus Fertigteilen bestehen oder vor Ort betoniert werden, weiß ich nicht. Parallel dazu beginnt die Herstellung der Stationsbaugrube und erst wenn die bis zur Sohle fertig ist, beginnt der Stationsbau; ich denke, das ist es, was Anfang 2022 beginnen soll. Die Herstellung der Stationsbaugrube ist ein eigenes Gewerk, das ich nicht unter Stationsbau fassen würde. Die Herstellung der Startbaugrube hat ungefähr 6-7 Monate beansprucht, und die war nur 78 m lang (statt 180 m) und rd. 17-18 m tief (statt 25 m). Also kann man bei der Stationsbaugrube sicher mit einem Jahr rechnen, angefangen haben sie ja schon. Der Aushub nur der Stationsbaugrube umfasst rd. 110.000 m³, davon wurden rd. 15.000 m³ schon durch die TVM ausgeräumt. Der Aushub beider Tunnelröhren umfasste rd. 72.000 m².


    Was in der Grafik rot eingefärbt ist, sind die Kabeltröge und der Unterbau des Fahrwegs, der in Konstruktionsbeton ausgeführt wird; könnte sein, dass das auch zum Rohbau gehört und nicht zur Ausrüstung des Rohbaus.


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    Grafik: SBEV



    Mod: Allgemein werdende Diskussion um B-Ebenen etc. jetzt im Thread "Frankfurter Schienenverkehr - allgemeine Diskussion".

    5 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Grafik eingefügt

  • Heute wird der letzte Güterzug mit Tübbingen in der Cargo-City-Süd entladen. Der Tunnelvortrieb nähert sich somit dem Ende; wenn verbaut ist, was vor Ort und in der CCS liegt, isch over.

  • Die ersten Aussteifungen am Güterplatz wurden betoniert. Ordentliche Dimensionen:


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    Bleiben die eigentlich in der Station verbaut oder wird das mit dem wachsenden Rohbau wieder abgebrochen?


    Bilder von mir

  • ^ Temporäre Aussteifungen wurden in der jüngsten Vergangenheit meist mit Hilfe von dicken Stahlrohren erstellt. Ich vermute, dass die zu erkennenden Streben Bestandteil des Bauwerks sind und hier verbleiben. Die weiter hinten erkennbare dichte Bewehrung ist für mich ein weiteres Indiz für den Verbleib.

  • ^ Insgesamt werden 5 Steifenlagen eingebaut, teils aus Stahlbeton (wie in der Startbaugrube zu sehen), teils aus Stahlkonstruktionen. Sobald die TVM zurückgezogen ist, werden die Tunnelröhren im Bereich der Station von den restlichen Röhren abgeteilt und etwa zu 60% verfüllt. Sodann werden sie von außen wieder aufgebrochen und ausgebaut. Damit das etwas leichter ist, haben die im Bereich der Station verbauten Tübbinge eine geringere Bewehrung als die übrigen Tübbinge.

  • Für die Liebhaber von unterirdischen Verkehrsbauwerken hier ein Blick von oben auf die werdende Station am Güterplatz:



    Aus etwas niedrigerer Höhe:



    Die andere Seite:



    Das dem Güterplatz nächstliegende Ende ist am weitesten fortgeschritten, lasttragende massive Streben sind gegossen:



    Vor dem Grand Tower liegt die Bewehrung, die teilweise schon verschalt ist:


    Bilder: epizentrum

  • Hallo zusammen,

    den Bau der U-Bahn in Frankfurt interessiert mich schon seit ein paar Jahren, auf dieses Forum bin ich aber erst kürzlich gestoßen.
    Interessant, was hier in den letzten Jahren diskutiert wurde und was für tolle Bilder geteilt werden.


    Nach meinen Informationen, sind die Steifen, die im Güterplatz betoniert werden, alle temporär. Im Zuge des Einbaus der Stationswände werden diese wieder zurück gebaut.

    Zudem wurde hier vor längerer Zeit erwähnt, dass jeder Tübbing einzigartig ist und an einer vorausbestimmten Stelle eingebaut wird.

    Dem ist nicht so, die Ringe sind hauptsächlich identisch und können an jeder Stelle verbaut werden. Die Tübbinge sind konisch geformt und durch die jeweilige Ringstellung baut man Geraden oder Kurven.

  • Aktuell befindet sich die Tunnelbohrmaschine unter dem alten Polizeipräsidium. Damit sind drei Viertel der zweiten U-Bahnröhre für die Verlängerung der U5 ins Europaviertel geschafft. Das ergibt sich aus einer heute erschienenen Pressemitteilung der Stadt. Der übrige Inhalt ist hier weitgehend bekannt, daher möchte ich mich auf die zugehörigen Fotos beschränken, schließlich sind Untertage-Bilder sehr rar.


    SBEV-Mitarbeiter am Beginn einer U-Bahnröhre:


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    In der Röhre, Blick auf die Tunnelbohrmaschine von hinten:


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    Blick in die Baugrube in der Europa-Allee, darin zu sehen die Wagen der Tunnelbahn:


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    Der Vortriebspolier in einem Teilabschnitt der Tunnelbohrmaschine, über ihm sind Hydraulikstempel zu sehen:


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    Alle Bilder: Maik Reuß / Stadt Frankfurt am Main

  • Die SBEV hat einen neuen, interessanten Artikel über die Tübinge eingestellt. Demnach sind zwei Ringe der U-Bahnröhren mit Messeinrichtungen versehen. Diese sollen u.a. den Druck des Erdreichs und auch den der umliegenden Häuser mit ihren tiefen Fundamenten messen, den diese auf die Röhren ausüben. Damit will man auch für zukünftige Hochhaus- und U-Bahnbauten Erkenntnisse bekommen, wie die späteren Ausführungen geplant werden müssen. Durchgeführt wird das Projekt vom Lehrstuhl für Massivbau der TU München. Das dazu verlinkte Video erläutert das Ganze noch deutlich.