U-Bahn: Verlängerung U5 bis Europaviertel / Römerhof

  • Auf der östlichen Straßenseite der Düsseldorfer Straße verrichtet vom Hersteller Bauer eine Maschine mit der offiziellen Bezeichnung 'Großdrehbohrgerät BG 28 h' seinen Dienst. D. h. es werden Großbohrpfähle in Ortbeton gebaut. Mehrere Armierungskörbe mit einem Gewicht von etwa 215 und 280kg liegen in der Düsseldorfer Straße zur betonage bereit. Das Bauarbeiten für den Tunnel sich auch auf dieser Seite der Straße erstrecken war mit nicht bewusst.

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    An dieser Stelle einen Danke an die Arbeiter im Großaufgebot am Platz der Republik die noch am Sonntagnachmittag den Asphalt bei über 30 Grad Celsius verarbeiten haben. Adama hatte ebenfalls was eingestellt.

  • ^ An dieser Stelle wird auf geringstmöglicher Fläche ein Notausgang angelegt.


    Bisher war der Notausstieg im Bereich des Tunnelstummels, der als Wendeanlage für die U5 diente; das ist jene Stelle gegenüber, an der der Boden vereist wird.


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    Bild von mir


    Dort kann er nicht bleiben, weil diese Stelle nicht Streckenende bleibt, sondern Durchgangsgleis wird. Zugleich muss es eine Stelle außerhalb von Fahrspuren und Straßenbahngleisen sein.

  • Aktuelle Beobachtungen "über den Bretterzaun": Seit Anfang September wurden keine neuen Tübbinge mehr geliefert. Das Lager hat sich bis auf ein paar Restbestände nahezu geleert. Alles sieht sehr aufgeräumt aus. Ebenfalls wurde das Material aus der Abraumhalde komplett weggeschafft; neuer Aushub ist nicht mehr hinzugekommen. Die TBM scheint also zum Stillstand gekommen zu sein. Ob man mit der ersten Röhre "durch" ist? Neue Informationen auf der SBEV-Seite sind jedenfalls (noch) nicht zu finden.

  • Ich bezweifle, dass man mit der Röhre durch ist.

    (Man möge mich korrigieren, sollte ich mich bei meinen Berechnungen hier irren).

    Die Gesamtlänge des Tunnels, den die TBM durchfahren muss, beträgt ca. 850m.

    Bis zum Baustop im Dez. 2019 hatte man rund 250m davon geschafft.

    Es blieben also noch ca. 600m übrig.

    Als Geschwindigkeit des Vortriebs wurden zuletzt 6m pro Tag angegeben (3m pro 12h Schicht).

    Für die 600m benötigt man also um die 100 Tage -- gute 3 Monate.

    Mitte Juni hat die die TBM ihren Betrieb wiederaufgenommen; seit Anfang September ruhen die Arbeiten.

    Ich komme auf etwa 80 Tage, in denen man weiterbohren konnte.

    Nach dieser Rechnung fehlen also noch etwa... 100m


    Und das unter der Voraussetzung, dass man das hohe Tempo von 6m/d halten konnte, und es zu keinen kleineren Verzögerungen/Unterbrechungen gekommen ist (und ich glaube, die gab es).

    Für die ersten 250m hat man 2019, wenn ich das richtig in erinnerung habe, 3-5 Monate gebraucht. Da scheint mir die Annahme einer jetztigen Rekordgeschwindigkeit optimistisch.

    Der Frankfurter Untergrund ist -- wie man bereits schmerzlich erfahren musste -- tückisch. (Hat man eigentlich den genauen Grund für die Unterbrechung im Dez. 2019 inzwischen herausgefunden?)


    Aber vielleicht irre ich mich einfach. Vielleicht war man schon 100 Meter weiter und sie sind mit der Röhre durch; das wäre allen zu wünschen, und dann wäre allen zu gratulieren.

    ... Allerdings: man hatte ja in der Phase des Baustops im Frühjahr 2020 bereits alles vorbereitet/aufgebaut, um direkt nach der ersten Röhre mit der zweiten beginnen zu können; Also um keine Pause mehr machen zu müssen.

    ... Und hat man wirklich seit rund zwei Wochen das erste große Etappenziel erreicht, und teilt das niemandem mit?!

    Zwischen dem Baustop im Dez. 2019 und dessen Bekanntgabe lagen auch ein paar Wochen...

    Wie gesagt, ich bezweifle, dass man durch ist, auch wenn ich es allen gönnen würde.

  • Meine Rechnung ginge so: Gesamtbaulänge 837 m. Beim Pitstop am 6.11.2019 waren 247 m zurückgelegt, bleiben 590 m. Von der Wiederanfahrt am 15.6. bis jetzt sind 90 Tage vergangen. Bei durchlaufendem Betrieb 24/7 wären dafür 6,5 m/Tag zurückgelegt worden. Zu Beginn waren 5-10 m/Tag je nach Beschaffenheit des Baugrundes angegeben worden, 6,5 m/Tag wären demnach im Rahmen. Rechnet man mit 80 Tagen, wären das 7,3 m/Tag, auch noch im Rahmen. Ich würde deshalb annehmen, dass die Vortriebsmaschine am Eisblock angekommen ist und bereits zurückgezogen wird.

  • Habe gerade mal kurz bei der SBEV angerufen.

    Also sie sind noch nicht durch, aber wohl kurz vor dem Ziel. Zuletzt sei man mit 7-8 m/d vorangekommen, nachdem man am Anfang langsamer gewesen sei. Man ist wohl ganz grob im niedrigeren zweistelligen Bereich an Metern vom Ziel entfernt (ich habe irgendwas um die 30m geschätzt und die Dame am Telefon meinte, das könnte hinkommen). Die aktuelle Pause sei nur eine Routinepause zur Überprüfung der Gerätschaften, bevor das letzte Stück mit der TBM gebohrt werde. Dann werde schließlich "quasi manuel" der finale Durchbruch vollzogen.

    So hat die Dame am Telefon das einem Laien (mir) erklärt. Allzu detailiert habe ich nicht mehr nachgefragt.

    Tunnelkick lag näher dran mit seiner Berechnung. Aber ganz durch sind sie noch nicht.

  • Das Tübbing-Lager ist wieder gut gefüllt:



    Auf dem Areal über der künftigen Station Güterplatz ist kein Drehbohrgerät mehr zu sehen. Die Entspannungsbrunnen dürften fertig gestellt sein.



    Bilder: Schmittchen

  • ^ Dazu schreibt die SBEV in ihrem Bautagebuch:


    Ab dem 26.09.2020 werden auf dem Güterplatz im Bereich der zukünftigen U-Bahn-Station weitere Bohrungen für sogenannte Entspannungslanzen hergestellt. Diese sind notwendig für die spätere Grundwasserhaltung während der Herstellung der Station Güterplatz ab Ende 2021 bzw. Anfang 2022:

    Die tieferen Schichten (ab ca. 10 Meter unter der Geländeoberkante) bestehen aus Frankfurter Ton, der sehr feinkörnig ist und eine fast wasserundurchlässige Schicht darstellt. Zwischen den Tonschichten können auch Kalksteinbänke eingebettet sein, die wasserführend sein können. Um den Wasserdruck in diesen Schichten zu reduzieren, werden sogenannte Entspannungslanzen innerhalb der Baugrube gebohrt, damit das Wasser die Möglichkeit hat, in den Lanzen nach oben zu steigen.


    Q

  • EVA ist da!



    Ende September ist die Tunnelbohrmaschine am Platz der Republik angekommen, heißt es in einer heutigen Pressemitteilung der SBEV. Der maschinelle Vortrieb für die erste Tunnelröhre ist damit abgeschlossen. 850 Meter ist die Südröhre lang, 702 Tübbingringe wurden eingebaut.


    Zum weiteren Vorgehen schreibt die SBWV: "Die TBM wird nun demontiert, zuletzt wird das Schneidrad in Teile zerlegt und geborgen. Die letzten Meter zum Bestandsbauwerk sowie der eigentliche Durchbruch erfolgen bergmännisch mittels Bagger- und Stemmarbeiten. Die bergmännischen Tunnelbauarbeiten sind notwendig, da die Maschine nicht durch die bestehende Wand einschließlich noch vorhandener alter Hilfskonstruktionen aus den 1970er Jahren fahren kann. Deshalb ist aus Sicherheitsgründen ein händisches und maschinelles Auffahren der Reststrecke erforderlich."


    Anschließend geht es der Mitteilung zufolge so weiter: "In den kommenden Monaten werden die einzelnen Maschinenkomponenten, die sogenannten Nachläufer, der Tunnelbohrmaschine in Teilen abgebaut, durch die fertige Röhre in die Startbaugrube zurückgezogen und für das Auffahren der zweiten Röhre wiederaufgebaut. Ausgestattet mit einem neuen Schildmantel und einem neuen Schneidrad wird die TBM voraussichtlich Anfang 2021 erneut auf die Reise geschickt, um auch die nördliche, annähernd parallele, Tunnelröhre zu bohren."


    Foto der Südröhre:

    u5_suedroehrenbild_rechte_sbev.jgp
    Bild: SBEV GmbH

  • Wenn sie dann im Frühjahr 2021 wieder anfangen mit der Nordröhre und alles gut geht, sind sie Ende 2021 fertig mit den Tunnelröhren, anschliessend brauchen sie 2 Jahre für die Station Güterplatz in offener Bauweise, sind wir also Ende 2023 - parallel dazu werden die anderen Stationen gebaut. Wieso wird vom Start dann 2025 ausgegangen? Ein Puffer von einem Jahr eingebaut für etwaige Probleme und werden sie dann doch früher fertig, oder werden sie es einfach strecken damit sie wirklich 2025 fertig sind?

  • Zum einen vermute ich, dass für die Station mehr als zwei Jahre einzuplanen ist. Beim Bau älterer Stationen kam es mir zumindest deutlich länger vor. Zudem dürften Innenausbau und Testfahrten auch noch einzutüten sein und sicherlich hat man ein halbes Jahr Puffer eingebaut, um nicht wieder zurückrudern zu müssen.

  • Damit im ersten Quartal 2021 die TBM für die zweite Röhre wieder Fahrt aufnehmen kann, beginnen heute in der Startbaugrube Schweißarbeiten die sich bis KW 51 hinziehen und rund um die Uhr im 24/7 Schichtbetrieb ausgeführt werden (klick). Die TBM wird nun also, nachdem der Schildschwanz durch die erstellte Röhre zurückgezogen wurde, für den Nordtunnel wieder zusammengebaut.

  • Hier noch ein Blick über den Bauzaun: Teile der Maschine wurden an die Oberfläche geschafft und warten nun auf den Wiederaufbau:


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    Bild von mir

  • Eisele ist wieder mit schwerem Gerät angerückt. Langsam verschwinden die Maschinenteile wieder in der Baugrube:


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    Schwere Last am Haken:


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    Bilder von mir

  • Die SEBV gibt einen neuen Statusbericht zum "Umsetzen" der TBM. Nach dem Zurückziehen der Nachläufer wurde Anfang Dezember der Schildschwanz in die Startgrube eingehoben. Zusammen mit dem Front- und Mittelschild wurde so der Schildmantel montiert. SBEV nennt ihn weiße "Blechdose". Mitte Dezember wurde dann die Schnecke eingehoben. In den nächsten Wochen erfolgt der komplette ZSB, so dass mit der Aufnahme des Vortriebs im ersten Quartal 2021 gerechnet wird.

    An der neuen Station Güterplatz wurden weitere Entspannungsbohrungen für das Grundwassermanagement vorgenommen.

    Am Platz der Republik wurde "aufgeräumt", so dass jetzt der Notausstieg in offener Bauweise gebaut werden kann.

    Dazu hat SBEV ein paar neue Fotos eingestellt.

    Quelle

    Galerie

  • Die FNP befasst sich heute mit dem Frankfurter Nahverkehr. 2024 soll die Stecke der U5 im Europaviertel in Betrieb genommen werden, das ist nicht ganz neu. Neu ist die Meldung (jedenfalls für mich), dass es zeitgleich eine Streckenverlängerung um einen Kilometer bis zum Gymnasium Römerhof geben soll.


    Beeindruckend ist das im Artikel enthaltene Foto vom Startschacht für die Tunnelbohrmaschine, aufgenommen vom Brückenkran der Baustelle. Muss man gesehen haben!

  • Weiter geht's! Wie auf der Website der SBEV heute berichtet wird, startet der Tunnelvortrieb für die zweite Röhre voraussichtlich in KW 4. Das dürfte dann nächste Woche sein. Dann dürften sich auch Tübbinglager und Abraumgrube wieder füllen.

  • Eisele hebt die letzten Teile der TBM in die Baugrube hinunter. Ebenso war heute zu beobachten wie neue Tübbinge angeliefert wurden (die vier Stapel hinter dem Bauzaun).


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    Bild von mir

  • Auch wenn es noch nicht offiziell vermeldet wurde, der Vortrieb der 2. Röhre ist allem Anschein nach angelaufen. Aus den Bildern der Webcams ist zum einen Umsatz im Tübbing-Vorrat zu erkennen, zum anderen frischer Abraum in der Lagermulde. Wenn alles klappt, ist Röhre in längstens 4 Monaten fertig.