Charlottenburg und Westend | Kleinere Projekte

  • Durch Zufall bin ich auf dieses interessante Projekt gestoßen:

    Hotel Wilmina

    In Charlottenburg in der Kantstraße 79, also hier, wurde das ehemalige 125 Jahr alte Gerichtsgebäude und Frauengefängnis nach jahrelangem Leerstand in das Design-Hotel Wilmina umgestaltet, und zwar von Ernst Grüntuch Architekten, die das Hotel auch selbst betreiben.


    AD Magazin widmete Anfang Juni dem Projekt eine größere Geschichte mit vielen Bildern und nennt das Haus das "aufregendste neue Hotel" Berlins.


    Auf Booking sind noch weitere schöne Fotos zu dem Haus.


    Hier ein paar Eindrücke:


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    Copyright: Ernst Grüntuch Architekten

  • Quartier am Westend

    Die Siedlung Westend wurde 2015 hier #175 erstmals erwähnt. Wann zuletzt, habe ich nicht gefunden. Aus dem von Batō erwähnten Baubeginn 2017 wurde nichts.


    Jetzt wird immerhin der Bebauungsplan ausgelegt. Mit dem Bebauungsplanverfahren werden die planungsrechtlichen Grundlagen für eine Neubebauung des Geländes geschaffen. Nach dem Rückbau (Abriss) der bestehenden Gebäude (aus den 50er Jahren) sollen hier 661 neue Wohnungen entstehen.


    Auf der Seite der Deutsche Wohnen habe ich Informationen zu dem Bauprojekt gefunden. Dort wird von „nachhaltigem Bauen“ und sensiblen Umgang mit den Bestandsmietern gesprochen. Ein kleiner Artikel dazu auch in der Berliner Woche.


    Gefunden habe ich nur diese etwas wenig aussagekräftige Visualisierung:



    Copyright: Deutsche Wohnen


    ... und diesen Plan:



    Copyright: Büro für urbane Projekte

  • BV Suarezstraße 24-25

    Zuletzt hier (erstes Foto)


    Zu diesem von Oranien erwähnten leerstehenden Nachkriegsbau konnte ich diese Projektinfos auf bauwerkplan.com finden. Ob das noch aktuell ist, weiß ich nicht - auf der Webseite von Specht Kalleja + Partner Architekten GmbH kann ich das Projekt nicht finden. Dafür lassen sich Tagesspiegel-Artikel (leider hinter Paywall) von 2022 finden, die darauf hinweisen, dass die Abriss- und Neubaupläne zu einem Rechtsstreit geführt haben und der Leerstand des Bestandsbaus sich seit Jahren hinzieht.


    Demnach ist/war hier ein neues Wohngebäude mit 4 Vollgeschossen plus Staffelgeschoss und TG geplant, das 49 Wohnungen und im EG auch Gewerbeeinheiten beinhaltet.


    So sollte es demnach aussehen:


    suarez24_visu.jpg

    ©SPECHT KALLEJA + PARTNER ARCHITEKTEN GmbH

  • Oh mann, hoffentlich wird dieses Unding nicht gebaut! Bei so einem schwerfälligen Brocken mit Baumarktbrüstungen kann man nun wirklich nicht von Stadtbildreparatur sprechen...

  • Hm, passt zwar schon irgendwie grob in die Ecke, hat auch eine irgendwie interessante Rhythmik in der Fassade, aber die Brüstungen und auch die anderen Detaillösungen - auch die Erdgeschosszone - überzeugen mich mal so gar nicht.

  • .... die Brüstungen, es gibt ja zwei Varianten. Irgendwas durchbrochenes, metallisches und die geschlossene wohl betonierte Variante, stören mich niht so. Was ich nicht verstehe und was die Fassade sehr unruhig erscheinen lässt, ist der in meinen Augen unschlüssige Wechsel von der einen zur anderen Variante. Zuerst meinte ich ein System zu erkennen, dann aber doch nicht. Sonst von der zackigen Form her erinnert mich das das BV doch an wilde Zeiten des Kubismus ...

  • Spielhagen 8

    Zuletzt hier


    Der Neubau wurde nun endlich auch an der Vorderseite zur Spielhagenstraße abgerüstet (DAF-Karte). Aufgrund der unmittelbar davorstehenden Bäume ist die Fassade nicht vollständig bzw. optimal einsehbar, aber für einen Eindruck reicht es.


    Unmittelbar rechts daneben, wo der Kran steht, wird bereits die Baugrube für den Neubau der Baugemeinschaft „Zeile 1 GbR“ ausgehoben (siehe nächster Beitrag).


    Fotos Spielhagen 8:


    spielhagen8_02.jpg


    spielhagen8_01.jpg


    spielhagen8_03.jpg

  • Neubau der Baugemeinschaft „Zeile 1 GbR“

    Direkt rechts neben dem zuvor gezeigten BV Spielhagen 8 entsteht ein Neubau der Baugemeinschaft „Zeile 1 GbR“. Dazu gab es bisher noch keinen Beitrag, wohl aber einen Eintrag in der DAF-Karte. Das Projekt umfasst auch den Bestandsbau von 1960 an der Gierkezeile 1, der sich unmittelbar nordöstlich an den künftigen Neubau anschießt.


    Im Neubau enstehen 12 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten. In dem Bestandsgebäude sind alle 17 Wohnungen vermietet. Die Mieter können wahlweise der BG beitreten oder ihre Mietverhältnisse bestehen lassen. Am Bestandsgebäude sollen nur geringfügige Veränderungen durchgeführt werden, so bekommen z. B. die Balkone neue Geländer. Die alten Fenster werden augetauscht und die Fassade neu gestrichen. In 6 Wonungen muss jeweils ein Fenster von Westen nach Süden versetzt werden, da der neubau als Anbau errichtet wird.


    Infos und ein paar Bilder gibt es in diesem PDF.


    Für den Neubau in der Spielhagenstraße 7 wird zurzeit die Baugrube erstellt:


    bg_zeile1_01.jpg


    Überblick des Neu- und Bestandbaus - Google Earth 3-D:


    bg_zeile1_00.jpg

  • Schiller meets Bismarck

    Und noch ein BV in Charlottenburg. Im Inneren des Blocks zwischen Bismarck-, Fritsche-, und Schillerstraße (siehe DAF-Karte) treffen sich demnächst Schiller und Bismarck in Form von zwei Wohngebäuden. Das Marketing-Sprech informiert wie folgt:


    Haus Schiller ist der geradlinige Typ, hier entstehen vornehmlich helle City-Apartments. Insgesamt werden es 15 Wohnungen, davon 5 barrierefrei. Eine helle Klinkerfassade soll das Auge erfrischen. :)


    Haus Bismarck hingegen wird spielerisch Kante zeigen. 19 Eigentumswohnungen in räumlich versetzte Kuben mit bodentiefen Fenstern sollen hier den besonderen Charme ausmachen.


    Q1 2023 soll es bezgsfertig werden - ob das für beide Häuser gilt, bezweifle ich aber. Beim Haus Bismarck wurde mit dem Bau noch nicht begonnen.


    Eine Projektseite konnte ich nicht finden, aber es gibt zahlreiche Immoportale, die das BV anpreisen und alle die gleichen Visus zeigen, so z. B.:

    Das Bauschild an der Fritsche- Ecke Schillerstraße:


    schillermeetsbismarck01.jpg


    Haus Schiller ist das südliche der beiden und bereits im Bau. Blick von der Fritschestraße:


    schillermeetsbismarck02.jpg


    Baustellenzufahrt von der Schillerstraße:


    schillermeetsbismarck03.jpg


    Das Haus Bismarck dürfte ein paar Meter weiter nördlich hier errichtet werden, der Parkplatz scheint schon aufgegeben worden zu sein. Hinten rechts sieht man den Rohbau Haus Schiller:


    schillermeetsbismarck04.jpg

  • Die Fassade ist die eine Sache. In diesem Fall finde ich besonders bedauerlich, dass man sich nicht entschliessen konnte, die Gebäude zum Wasser hin auszurichten. Es ist fast ein wenig so, als würde man dem Wasser den Hinterhof zeigen wollen. Was mag die Logik dabei sein?

  • ^ Verstehe ich jetzt nicht so ganz. Was meinst du mit „ausrichten“? Es sind ja mehrere Gebäude. Zur Arcostraße hat man mit einem langen Riegel den Blockrand geschlossen. Westlich davon sind es 4 etwas kleinere versetzt angeordnete Einzelhäuser, die (auch wenn der Abstand durch die hier sehr breite Uferpromnade recht groß ist) für einen größeren Teil der Wohnungen einen Blick Richtung Spree ermöglichen. Hättest du hier eine geschlossene Front bevorzugt?

  • Vielleicht ist ja der Eindruck entstanden dass der öffentliche Schauwert der Fassade und das Nutzungspotential aus der Lage zum Wasser vernachlässigt scheint - immerhin gibt es ja eine Promenade und einen Park am Wasser, wenn die Bäume dann nach Jahreszeit entlaubt sind - sieht man dann die ganze Klinische Pracht durch das Skelettierte Gehölz hindurch besser - diese optische Kombination der Leblosigkeit dürfte dann schon sehr deprimierend wirken.


    Ärzte können ihre Fehler begraben, Architekten nur raten Efeu zu pflanzen.

    (George Sand)

  • Backstein: Ein guter Teil der Fassade zum Wasser besteht aus Laubengängen - und nicht aus Wohnräumen. Ich kenne nur wenige Bauprojekte, die nicht versuchen, den Wohnwert von per se raren Wasserlagen zu maximieren. Hier hat man sich zum Gegenteil entschieden: Maximierung der Wohnflächen hin zu einer gewöhnlichen Seitenstrasse.

    Mir erscheint das vollkommen widersinnig. Die einzige Logik, die ich erkennen kann, ist dass es die Verweigerung der Wasserlage des Nachbarblocks städtebaulich konsequent fortschreibt.

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  • .... sieht für mich eher so aus als würde hier ein zukünftiger Blockrandschluss zum Wasser hin offengehalten. Da kann man sich ja dann mit Wasserblick etc. austoben. Und wenn nicht, ist es doch auch kein Drama. Eine Stadt wie Berlin sollte sehr viel mehr unterschiedliche Möglichkeiten nutzen. Das erst macht Stadt interessant.

  • ^ Dass man später zum Wasser hin den Blockrand schließen will und kann, möchte ich bezweifeln. Alle Gebäudeseiten in vorderer Front zur Spree hin haben Fenster. Und auch die Seiten zu den Höfen dazwischen. Die wird man kaum später zubauen. Es sei denn, ein erheblicher Teil der Uferpromenade wird als Baufläche umgewidmet, um mit etwas Abstand ein weiteren Riegel davorzusetzen, was ich mir aber kaum vorstellen kann.


    Die Laubengänge finde ich in der Tat misslungen, ebenso wie ich die Gesamtgestaltung des Ensembles schwach finde. Die Ausrichtung / Öffnung des Quartiers zum Ufer hin ist für mich aber nicht das Problem.