Baugeschehen: Sonnenberg/Yorckgebiet

  • Hinsichtlich einer geplanten Bebauung an der Nord-Ost-Seite des Lessingplatzes habe ich folgende Projektseite mit Visualisierungen im Netz gefunden:

    https://www.gpmonline.de/objekt-2


    Eine Verlängerung der Rathenaustraße zum Platz ähnlich wie an den anderen Ecken ist demnach nicht geplant.

  • Oh wow! Das gefällt mir tatsächlich richtig gut. Wenn man bedenkt, dass der Sonnenberg - und im Besonderen der Lessingplatz - kein einfaches Pflaster für Immobilienentwickler ist, bin ich auch bereit Abstriche bezüglich der abknickenden Rathenaustraße in Richtung Platz zu machen, zumal diese ja auch historisch nie existiert hat. Auch hoffe ich, dass der Neubau hier - Achtung böses Wort - die Gentrifitierung am Sonnenberg etwas vorantreibt. Der Sonnenberg braucht auch wohlhabende Menschen, die hier ihr Geld im Viertel ausgeben.


    Ein Kritikpunkt wäre dennoch die reine Fokussierung auf Wohnnutzung - auch im EG. Ich kann mir gut vorstellen, dass bspw. die Eckwohnung mit dem bodengleichen Balkon schlecht vermietbar ist. Eine Gastronomie könnte hier auch den Platz beleben und positiv auf die gesamte Nachbarschaft ausstrahlen.

  • Die geplante Sanierung der Villa Dresdner Straße 34 war schon bekannt (siehe hier im Forum). Tag24 steuert heute in diesem Artikel jetzt die Informationen bei, dass ISI Home der Bauherr ist, die Arbeiten bis zur ersten Hälfte 2022 abgeschlossen sein sollen und Im Erdgeschoss und dem ersten Stock neben je zwei Wohneinheiten je eine Gewerbefläche vorgesehen werden. Die Arbeiten haben auch schon begonnen.


    Fertigstellung:


  • Wohnung- und Geschäftshaus an der Hainstraße / Ecke Sonnenstraße wird etwas aufgefrischt:


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    War früher weiß und im Erdgeschoss war glaube ich ein Kiosk und auf jeden Fall ein Supermarkt mit Parkplätzen im Innenhof. Das ist aber sicherlich schon zwischen 10 und 15 Jahre her.

  • ^ Das gleiche Thema wie oben: Mittlerweile sind die Gebäude dort im Bereich fast alle saniert, teilweise auch schon zum zweiten Mal - es gibt nur wenige leerstehende Gebäude - aber der öffentliche Raum ist großteils in einem erbärmlichen Zustand. Worauf wartet die Stadt hier? Es gibt die an sich schöne Anlage der Verkehrsberuhigten Zone die aber komplett vernachlässigt ist und aufgrund des schon sehr verschlissenen Betonpflasters keinen wirklich einladenden Eindruck macht. Warum nimmt man hier nicht die Gestaltung des nördlichen Sonnenbergs mit Kleinpflaster, Schweinebäuchen, Baumscheiben und neuen Leuchten auf - und warum fängt man nicht endlich mal an?

  • zuerst zur Zietenstr: Wie man 13 Monate Bauzeit für knapp 280m Strasse benötigt, das ist schon ein starkes Stück. Und wenn man dazu noch bedenkt, dass zur Zeit nur wenige Strassenbauprojekte pünktlich abgeschlossen werden ( die Zwickauer Str. ist eine rühmliche Ausnahme in der Gegenwart!), weiß man, was da einen erwartet. Als Ansässiger kann ich mich in den letzten 30 Jahren nicht entsinnen, dass die Zietenstr. mal ein ganzes Jahr ohne Baustelle befahrbar war. Solange der Südring nicht Richtung B169 durchgängig befahrbahr ist, ist die Zietenstrasse neben der Yorckstr. die einzige stadtnahe Süd-Nordtangente ausserhalb des Stadtzentrums. Auch wenn man in den letzten Jahren den LKW-Verkehr erfolgreich verbannt hat, ist sie doch für den Individualverkehr unersetzlich. Selbst für die Nutzer des ÖPNVs (82) ist die Baustellenzeit eine Zumutung. Und vom Abschnitt Sonnenstr. bis zur Kreuzung Fürstenstr. wird gar nicht gesprochen. Auch wenn für die neu gebaute Schule an der Jakobstr. extra neue Haltestellen gebaut werden, um die sichere Zugänglichkeit zur Schule zu gewährleisten, würde ich mir als Stadt eher Gedanken machen, wie das Umfeld abgesichert wird, speziell die Umgebung des ansässigen Netto-Marktes...


    zum Bauprojekt Lessingplatz: Ich begrüße das ausdrücklich, die Architektur ist für den Standort ambitioniert. Ich wünsche den Investoren viel Glück.

    Auch wenn in den letzten Jahren hier hochwertig saniert wurde, gibt es leider in den letzten Jahren Tendenzen, dass der Sonnenberg seinem Ruf leider wieder gerecht wird. Ob im Erdgeschoß Gastronomie sinnvoll ist, das bezweifle ich - eine Lokalität wie "Herr Ferdinand", das wäre zwar schön, aber das bleibt ein Traum...

  • An den letzten beiden Beiträgen sieht man ganz gut, in welchem Spannungsfeld sich die Verwaltung befindet: wird nicht investiert, wird gemeckert (von mir); wird investiert, wird ebenfalls gemeckert (Sonnenberg). Ich freue mich, dass hier etwas passiert. Ich erhoffe mir dadurch weitere Investitionen im privaten Bereich sowie eine generelle Aufwertung des Sonnenbergs.


    Grundsätzlich finde ich, in Anbetracht des grundhaften Ausbaus der Straße, der Erneuerung der Beleuchtung, der Sanierung der Gehwege, dem Tausch von Kanälen und der Erneuerung fast aller Hausanschlüssen hier 13 Monate nicht allzulang. Da kenne ich aus meiner beruflichen Praxis andere Straßenbau-Maßnahmen, die länger gedauert haben. Hier wurde seit mindestens 30 Jahren nicht invertiert. Dass sich da ein gewisser Sanierungsstau gebildet hat, sollte man nicht aus den Augen lassen.

  • arnold: ich freue mich über jede sinnvolle und nachhaltige Investition, auch über den Generalausbau dieses Abschnittes! Jedoch darf man die Länge des Zeitraumes der Umsetzung kritisieren. Für den Ausbau der Lessingstrasse und des nördlichen Lessingplatzes incl. Abwasserkanäle hatte man 2020 ca 6-7 Monate beaufschlagt: https://www.chemnitz.de/chemni…itteilungen/2020/139.html


    Übrigens muss ich mich korrigieren, der obere Abschnitt der Zietenstr. zw. Sonnen- und Fürstenstr. hat den Austausch der Trink- und Abwasserleitungen, sowie den Anschluß an die Fernwärme schon hinter sich - Bauzeit ca 7 Monate (Juli 2017- Januar 2018), jedoch ohne grundhaften Straßenausbau und ohne Tausch von Gasleitungen und Elt-Anlagen.


    Und nach diesem Bericht erwartet uns für den gesamten Abschnitt von der Augustusburger Str bis zur Kreuzung Fürstenstr eine geschätzte Bauzeit von ca 2 Jahren:

    https://karree49.de/de/documen…%C3%A4uterungsbericht.pdf


    Jedoch scheinen die Planungen für den Abschnitt Sonnenstr/Fürstenstrassen noch nicht abgeschlossen zu sein...

  • So wie ich die Beschlussvorlage verstehe, ist der Grund für die lange Dauer die Durchführung in Teilabschnitten, "um die Behinderungen für die Anlieger so gering wie möglich zu halten". Das kann ja nur bedeuten, dass man zwei Teilabschnitte macht, die jeweils an der Jakobstraße enden. Warum man den kurzen Abschnitt von der Augustusburger Straße bis zur Sonnenstraße nicht in einem Rutsch baut und damit die Bauzeit um Monate verkürzt, ist wirklich rätselhaft. Niemand wäre dadurch in irgendeiner Form abgeschnitten, stattdessen ist es gerade die absurd lange Sperrung dieser wichtigen Verbindungs- und Erschließungsstraße, die massive Probleme mit sich bringt. Das vor der Abstimmung oder jetzt noch mal zu hinterfragen, darf man vom Stadtrat oder gar der Verwaltung nicht erwarten. Die Würfel sind gefallen, und die Chemnitzer Politik gesteht nur aller paar Jahre einen Fehler ein oder korrigiert ihn gar.

  • Übrigens werden am Lessingplatz für 265.000 Euro die etwa 20 Jahre alten, verfaulten und kaputten Holzstege erneuert. Ich habe mich schon immer gefragt, warum die dort eigentlich liegen. Wäre das nicht eine gute Möglichkeit gewesen, stattdessen jetzt eine dauerhaftere Lösung zu verwenden? Was spräche denn gegen eine Pflasterung oder meinetwegen einen geschotterten Weg? Viel teurer kann das nicht sein, eher im Gegenteil - speziell, da dann die Haltbarkeit nicht nur zwei Jahrzehnte wären.

  • Kommt irgendwo bei all der Bauerei Infrastruktur für Fahrräder vor?


    Frage für eine Radfahrer.


    Und neben der Frage, die bei vielen Verkehrsraumprojekten mit "nein/kaum" beantwortet werden kann, fürchte ich fast, dass bei all den Bauverzögerungen aktuell der für die Kuha doch so wichtige Sonnenberg vielleicht bis Anbruch 2025 nicht oder nur ganz knapp diese wichtige Zufahrtsachse wieder vollständig befahrbar hat.. .

  • Siehe die oben verlinkte Beschlussvorlage: "Entlang der Zietenstraße sind 16 neue Fahrradbügel geplant, die im Bereich der Einmündungen neu eingeordnet werden."

  • Gerade am Sonnenberg würde die Errichtung von Shared Space-Verkehrsflächen, wie sie um den Bereich der Sonnenstraße ja schon existiert, flächendeckend Sinn machen. Dann braucht es auch keine eigenen Fahrradwege mehr, weil jeder Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt ist und nicht mehr das Auto den Verkehr bestimmt. Auf Zieten- und Fürstenstraße macht das keinen Sinn, aber in den Seitenstraßen durchaus.

  • In den Seitenstraßen des Sonnenbergs ist nahezu kein Verkehr. Man braucht nicht überall tolle neue Sachen mit englischen Begriffen und großen Investitionskosten, sondern kann dort einfach mit seinem Fahrrad fahren wie in den letzten hundert Jahren auch.

  • Wir fahren auch nicht mehr in Kutschen durch durch die Stadt - wie vor 100 Jahren - weil sich die Welt weiter dreht, ob uns das lieb ist oder nicht.
    Shared-Space-Flächen - im deutschen dem Prinzip der Spielstraße entsprechend - zeichnen sich durch eine deutlich geringere Zahl an Verkehrsunfällen aus. Auch bei wenig Verkehr kommt es durch die Dominanz des PKW im Verkehrssystem trotzdem zu Unfällen. Die Spielstraße nimmt aber dem PKW-Fahrer die Sicherheit, im Recht zu sein gibt damit anderen Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit. Zudem lassen sich Shared-Space-Flächen anders gestalten als normale Straßen, was wiederum der Attraktivität des Sonnenberges helfen könnte.

  • Wie viele Verkehrsunfälle gibt es denn pro Jahr auf dem Sonnenberg? Die Zahlen müssen ja immens sein, damit Du dort einen Totalumbau für erforderlich hältst. Welche Reduzierung der Unfallzahlen wird durch den Umbau garantiert erreicht? Ist das noch für dutzende Millionen Euro machbar oder wird es neunstellig? Und könnte man mit dem Geld vielleicht etwas sinnvolleres für die Stadtentwicklung anstellen?

  • Die Ironie kann man weglassen. Im Nachbarthread kann man wieder einmal lesen, wie unattraktiv Chemnitz gerade auch für junge Familien zu sein scheint. Wenn man mit einem Kind auf dem Kindersitz, im Anhänger oder auf eigenem Rad nicht halbwegs sicher durch die Stadt kommt, benötigt man im Zweifelsfall ein (erstes oder zweites) Auto, was man in Leipzig oder anderen Wettbewerbern um die Gunst der Menschen nicht benötigt. Autos sind neben einem anderen "Lebensgefühl" auch 500 Euro mehr im Monat, sind 800 Euro mehr brutto. Die zahlt hier keiner. Da reden wir noch nicht über Umwelt, Spritpreise, Mobilitätswende. Das ist also ein Puzzlestein unter ziemlich vielen. Und bei aller Liebe für Kultur und wilde Feste: hohe zweistellige Millionensummen dafür aber wenig Interesse und Geld für nachaltige Infrastruktur für die Stadtgesellschaft, wirkt sich dann evtl. doch wieder auf Standort- und/oder Wahltentscheidungen aus. Wollen wir ja auch nicht.


    Aber ja, wir werden die Kulturhauptstadt ohne vernünftige Leihfahrräder und Fahrradinfrastruktur aber eben auch ohne Parkleitsystem usw. Aber eine Fernbahn fährt 2× am Tag. Das wird interessant.


    Zur Unterbringung der Millionen in anderen Bereichen der Stadtentwicklung: Da gäbe es viele Ideen, wird aber wohl leider auch nichts.

  • Ich verstehe die starke Ablehnung auch nicht. Ist wohl ein typisch deutscher Beißreflex, sobald es gegen das Auto geht. Dabei ist das Auto ja weiterhin integraler Bestandteil eines Shared-Space und wird damit ja auch nicht aus der Stadt verbannt... Ist aber im Grunde eh egal, weil - wie chemnitz_er eh ganz richtig sagt - wird sich da in Chemnitz in den nächsten Jahren eh nichts tun und der Rückstand gegenüber Leipzig und Dresden nur noch größer werden. Stadtentwicklung kostet nun mal sehr viel Geld - dafür gibt es zahlreiche Fördertöpfe von Bund, Land oder der EU. Wenn Chemnitz das Geld aus diesen Töpfen nicht für eigene Projekte nutzt, andere Städte tun das. Das Geld wird so oder so fließen - nur dann eben nicht nach Chemnitz.

  • Sanierung an der Heinrich-Schütz-Straße 3. Im Hintergrund ist die Palmstraße 31 zu sehen, die wohl auch etwas aufgefrischt wurde: