IntercityHotel und Bus-Terminal am Hauptbahnhof (realisiert)

  • Wie man auf der Webcam derzeit nicht sehen kann ("Livestream nicht in Betrieb"), nimmt der Busbahnhof greifbare Formen an. Für die Autofahrer wird am südlichen Rand der einst boulevard-breiten Pforzheimer Straße eine Spur übrigbleiben, die sie mit der Straßenbahn teilen müssen. Diese Spange zwischen Stuttgarter und Karlsruher Straße wird man zukünftig tunlichst meiden wollen. Dafür nehmen die Busstellplätze, die Rangierflächen und der Gehweg umso mehr Fläche ein. Aktuell der Blick von der Karlsruher Straße in Richtung Westen auf das Toyoko Inn Hotel:



    Entgegengesetzte Blickrichtung die Pforzheimer Straße nach Osten:



    Bilder: epizentrum

  • CA Immo hat gegenüber der FNP verlauten lassen, dass eine Eröffnung des Busbahnhofs noch vor Ostern erfolgen solle. Dies betrifft allerdings nur die 14 Haltebuchten der Busse, der Wartebereich mit Ticketschaltern und Toiletten wird erst zu einem späteren, noch nicht näher genannten Zeitpunkt fertiggestellt.
    Betrieben werden soll der Busbahnhof von der Firma Flixbus, und nicht mehr von einer ABG-Tochterfirma.


    Letzteres finde ich wettbewerbsrechtlich einigermaßen bedenklich, kenne mich mit Fernbussen allerdings auch zu wenig aus - gibt es da nicht diverse Anbieter, und dann lässt man einen davon (wohl den größten) auch noch den Bahnhof betreiben? Klingt wie ein krasser Wettbewerbsvorteil...

  • Der Betreiber des Busbahnhofes (Flixbus) hat natürlich sicherzustellen, dass die Busslots gerecht und unvoreingenommen verteilt werden und die Fremdfirmen nicht benachteiligt werden.
    Im Übrigen ist es fraglich, ob Busse mit Anhängern, wie sie auch ausschließlich von Osteuropäischen Unternehmen verwendet werden, in die Busbuchten passen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass Flixbus die dadurch entstehende Übergröße als Argument nutzen wird, die Busse der Fremdfirmen weiterhin außerhalb des Geländes parken zu lassen, also Pforzheimer, Stuttgarter Straße.


    Seit einigen Tagen sind im Übrigen auch die Schranken der Ein- und Ausfahrt des Busbahnhofs installiert. In knapp 4 Wochen soll dann der Betrieb losgehen. Die Firma Flixbus schreibt momentan Stellen für ZOB Betriebsleiter und Disponenten aus.

  • Morgen geht der Busbahnhof mit allen 14 Haltestellen und kompletter Freiluft-Infrastruktur im Corporate Design des Betreibers in Betrieb. Die Räume im Intercity-Hotel, die zum Bahnhof gehören werden (Warteraum, Toiletten etc.) folgen später. Der fertiggstellte Platz präsentiert sich heute vor allem weitläufig, aber gut gefasst. Ab morgen wird es hier chaotisch wimmeln:



    Von der anderen Seite:



    Detail der Haltebuchten mit dem Flixbus-Häuschen im Vordergrund:



    Durchblick bis zum Hauptbahnhof und über ihn hinaus:



    Den Durchgang zwischen den zwei eher abweisenden Gebäudeseiten hat man mit Pflanzen aufgelockert. Rund um den Platz sind ferner sechs Bäume gepflanzt worden:



    Bilder: epizentrum

  • Es wäre schön, wenn die Überdachung noch kommen würde, die man auf den Bildern sieht. Für die Reisenden aber auch für die Optik.

    Einmal editiert, zuletzt von frank353 () aus folgendem Grund: Korrektur von Tippfehlern; Sorry!

  • ^ Die FAZ zitiert heute einen Sprecher der CA Immo. Im Augenblick sei das - zunächst nur provisorisch und "mindestens" ein Jahr lang von Flixbus betriebene - Terminal "eine gute Lösung". Eine Überdachung zu bauen wäre "eine große Investition". Das heißt, die Überdachung wird nicht kommen, wenn kein Wunder geschieht.


    Im Artikel ist außerdem zu erfahren, dass alle Fernbusse am Terminal halten müssen und dafür eine vergleichsweise günstige Gebühr von 8 Euro je 15 Minuten zahlen. Nur die Busse der Deutschen Touring dürfen weiterhin das Gelände vor dem Hauptbahnhof ansteuern, da beides der Deutschen Bahn gehört. Also bleibt uns auch diese Augenweide bis auf weiteres erhalten.

  • CA Immo tut sich immer wieder mit Sparmaßnahmen hervor, die eigentlich mehr oder minder gelungene Projekte nachhaltig beschädigen. Mir würden in diesem Zusammenhang noch die hässliche Eierschalen-Sparfassade des Tower 185 und das ausgelagerte Parkhaus des Tower One einfallen. Wenn da nicht auf Dauer mal der Schuss nach hinten losgeht... Qualität sieht anders aus und das werden auch potenzielle Mieter so wahrnehmen können.

  • Danke für die Bilder und die Zusammenfassung Epizentrum! Bin allerdings wirklich schockiert, dass jetzt nicht einmal mehr die Überdachung der Haltebuchten wie ursprünglich gesetzt kommen wird. Eine Stadt wie Frankfurt kann Busreisenden jetzt noch nicht mal einen Regenschutz bieten? Nur noch peinlich. Und von CA Immo bin ich leider immer mehr enttäuscht. Ob es noch die Warteräume und Toiletten geben wird?

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Das soll ein "Busterminal" sein? Es ist bestenfalls eine Haltestelle geworden. Kein Warteraum, keine sanitären Anlagen, keine Überdachung. Nur zwei mickrige Wartehäuschen. Wirklich keine Glanztat. Einzig die Busse parken jetzt nicht mehr entlang von Strassen, dafür müssen sie aber rückwärts ausparken. Wie kann man denn so was planen und genehmigen. Und da Provisorien ja immer länger dauern als vorgesehen, wird man sich hier lange anschauen können, wie man es nicht machen sollte.

  • ^ Warteraum und sanitären Anlagen werden später in Betrieb genommen. Eine Überdachung gibt es ja, aber eben keine, die es Reisenden gestattet, trockenen Fußes in die Busse einzusteigen. Zumal die vorgesehene Konstruktion eine architektonische Klammer zwischen Freiplatz und den Betriebsanlagen des Busses gebildet hätte und dazu ästhetisch reizvoll gewesen wäre. Da fragt man sich schon, welche Handhabe die Stadt gehabt hätte, von CA Immo die vollständige Umsetzung der (genehmigten?) Pläne zu verlangen.

  • Was ein Armutszeugnis für eine Stadt wie Frankfurt den ankommenden und abfahrenden Reisenden nicht mal ein Minimum an Komfort zu bieten. Man läßt die Menschen sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Wie ein moderner Bussterminal der auch noch optimal mit dem Bahnhof verbunden ist und obendrein noch Parkplätze geschaffen hat geht könnt ihr in Mannheim sehen. Und hier noch ein Bild in "Groß"

  • Das ist halt wieder ein Fall von privatisierter Infrastruktur - oder hier eben gleich privat erstellter Infrastruktur. Es wird nur das gebaut, was der Betreiber als wirtschaftlich ansieht. Wenn die Mehrkosten eines überdachten Busbahnhofs den ROI um fünf Jahre in die Zukunft verschieben, und die Busfirmen die Anlage auch ohne Dach anfahren, dann wird das Dach nicht gebaut.


    Das Mannheimer Beispiel ist so toll auch nicht, da es tagsüber die umgekehrte Lichtverteilung hat, also ein dunkles Loch ist, das bei manchen Besuchern den Begriff Angstraum aufkommen lässt.


    Aber klassische Bussteigdächer, statt eines durchgehenden Daches, sollten sich bei Bedarf/Nachfrage nachrüsten lassen.

  • Der Personenkreis der tatsächlich sich in solche Fernbusse setzt, dürfte aber generell nicht allzuhohe Ansprüche haben, denen gehts eher um möglichst billig. Von daher ist es da auch nicht weiter schlimm, wenn die Haltestellen nicht die Luxusversion sind sondern nur das nötigste bieten.
    Wobei ich nach wie vor den Hauptbahnhof für den völlig falschen Standort halte, die Straßen im Umfeld waren auch ohne Fernbusse schon mehr als genug belastet. Zumindest die Anzahl der Fahrten hierhin sollte gedeckelt werden. Wenn die Nachfrage höher ist, kann man immer noch ein weiteres Terminal am Kaiserlei oder Flughafen errichten.

  • ^ ja ärmere Bevölkerungsschichten müssen nicht mit durchgehenden Dächern verwöhnt werden, absolut richtig.


    Ich denke, es ist bisher noch recht offen, wie es weitergeht. Ich könnte mir unter anderem vorstellen, dass die Stadt das Busbahnhofsareal (zu wahrscheinlich einem lächerlich hohen Preis) kauft. Bisher ist es bemerkenswert, wie sich alle Verantwortlichen aus der Politik mit Äußerungen zurückhalten. Klar, man will mit dem Mist nicht in Verbindung gebracht werden, allerdings fällt das schlechte Ergebnis in den Medien bisher direkt auf die Politik zurück.
    Eine andere Möglichkeit ist ein langfristiger Vertrag mit einem Betreiber, welcher die Einrichtung zumindest der vorgesehenen Infrastrukturen im Hotelgebäude sicherstellt.
    Sicher ist, die Stadtpolitik, vor allem das Planungs-, Bau- und das Verkehrsdezernat haben hier bisher komplett versagt.


  • Sicher ist, die Stadtpolitik, vor allem das Planungs-, Bau- und das Verkehrsdezernat haben hier bisher komplett versagt.


    Warum das denn? Jemand hatte eine Geschäftsidee, anscheinend auch eine nicht ganz unerfolgreiche. Wieso soll es dann Sache der Stadt sein, die Rahmenbedingungen für deren andauernden Erfolg beizusteuern? Die Busunternehmen haben es ihrerseits nicht für nötig befunden, irgendetwas beizutragen außer erhöhtem Verkehrsaufkommen. Die Stadt muss nicht gleich über jedes Stöckchen springen, das ihr jemand hinhält. Wenn es den Busfirmen irgendwann gefällt, ihre Fahrgäste aus irgendwelchen Gründen andernorts zu verladen, werden sie nicht zögern, ihrem Geschäftsinteresse zu folgen - die Stadt könnte dann wieder mal sehen, wo sie bleibt. Ich finde es völlig ok so, wie es gelaufen ist.

  • Ohne städtebaulichen Vertrag?

    Üblicherweise werden in solchen Fällen städtebauliche Verträge zwischen Investor und Stadt abgeschlossen, in denen die Leistungen abrechenbar und einklagbar festgelegt werden. Dann ist es schlicht nicht möglich im nachhinein das Dach einfach mal nicht zu bauen...

  • Rund 6 Monate ist das Busterminal in Betrieb. Wahrlich kein Aushängeschild:


    img_6285onk99.jpg


    Ein paar mickrige Bäume säumen die Stellflächen. Tipp: größere Müllbehälter (bzw. überhaupt Mülleimer) würden für weniger Neapel-Flair sorgen (das ist nicht der einzige Müllhaufen). Will man so Gäste willkommen heißen?


    img_6282bdje1.jpg


    Durchgang von der Hauptbahnhof-Südseite zum Busterminal mit dem (temporären) Parkhaus im Rücken des Betrachters:


    img_6284vqjrm.jpg

  • Definitiv muss das Image des Bahnhofsviertel als „Hort des Dreck“ nicht noch weiter bedient werden und ja es ist der erste Eindruck bei der Ankunft in Frankfurt. Deshalb sollte der Betreiber oder die Stadt sich darum kümmern.


    Im April waren auf den Bildern von epizentrum bei den längs angeordneten Busstellplätzen Müllbehälter montiert. Wurden diese durch evtl. kleinere Müllbehälter ersetzt die jetzt an den Stangen mit den Stellplatznummern aufgehängt wurden. Leider kann ich auf den aktuellen Bildern das nicht zweifelsfrei erkennen. Wenn ja wäre das ein Schildbürgerstreich erster Güte.

    Auf den quer angeordneten Busstellplätzen waren im April schon keine Mülleimer aufgestellt und fehlen also bis heute.

    Die bisherigen Mülleimer, in die ein kleines Behältervolumen haben und in die nur kleine Gebinde eingeworfen werden können, sind nicht Nutzerfreundlich. Das führt dazu das der Müll daneben abgelegt wird weil entweder der Behälter schon voll ist oder der Nutzer sich das hineinfummeln ersparen will. Deshalb sollte die FES - hoffentlich dafür zuständig - größere Müllcontainer mit größeren Öffnungen aufstellen. Dazu braucht‘s hoffentlich nicht einen formalen Beschluss vom der STVV und dem Magistrat.


    P.S.: Von einem Detail wie einem senkrecht montieren Hinweisschild wollen wir erst gar nicht sprechen.

  • Das Fahrradparkhaus wird einem Bericht der FR zufolge kaum genutzt, Michael Bachmann, der Chef der Parkhaus-Betriebsgesellschaft, gibt die Auslastung mit 10% der 420 vorhandenen Parkplätze an. Im Ortsbeirat 1 werden jetzt Möglichkeiten diskutiert, wie man das einzige Fahrradparkhaus in Frankfurt attraktiver machen kann: Verbesserte Zugangswege, Ladestationen für E-Bikes, Self-Repair-Station oder auch der testweise Verzicht auf Parkgebühren sind nur einige der Ideen.