Bauprojekte in Köpenick Nord (Nalepaland, Funkhaus Nalepastraße, Spreeküste u. a.)

  • Edit 01.07.2023: Für die geplanten BV in Köpenicks Norden zwischen Spree und Rummelsburger Landstraße bitte diesen neuen Thread nutzen. Die südliche Begrenzung ist die Minna-Todenhagen-Str.

    Rummelsburger Landstraße 34-62

    An der Rummelsburger Landstraße (und nicht wie auf der Website angegeben der Rummelsburger Straße) plant Fortress Immobilien in unmittelbarer Nähe zum denkmalgeschützten Funkhaus Berlin Nalepastraße acht Neubauten als Ergänzung zu Bestandsbauten des historischen Rundfunkgeländes. Als Nutzung wird ein bunter Strauß aus Hotel, Büro, Atelier, Restaurant, Selfstorage und Fitness angeben.


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    © 2017 Fortress Immobilien AG | AGB

  • Setzt man mit der BVG-Fähre von Baumschulenweg nach Oberschöneweide über, so gelangt man in ein industriell geprägtes Gebiet, in dem in den kommenden 15 Jahren eine enorme Entwicklung einsetzen wird. Noch ist davon wenig zu sehen.


    Aus den Kleingartensiedlungen, die sich sehr nach JWD anfühlen ...



    ... erspäht man freilich bereits das denkmalgeschützte Rundfunkzentrum Nalepastraße:



    © HarrySeidler


    Zwischen dem Rundfunkzentrum und dem Plattenbau rechts im Bild soll bis 2023 "Nalepaland" entstehen, mittlerweile offenbar ein Trockland-Projekt:


    © Nalepaland Projekt GmbH & Co. KG


    Der Plattenbau selbst und die große Brachfläche davor soll von Fortress Immobilien entwickelt werden:






    © HarrySeidler


    Die Pläne für diese riesige Brache sehen folgendermaßen aus:



    © Fortress Immobilien

  • Auch im Umfeld dürfte sich im Anschluss einiges tun, da hier bis zum Heizkraftwerk Klingenberg hinunter unfassbar viel historische Industriearchitektur erhalten geblieben ist, die aber in weiten Teilen ungenutzt verfällt.


    Direkt neben dem Rundfunkhaus Nalepastraße werden diese Gebäude immerhin gesichert:








    Direkt daneben das leerstehende und verfallende denkmalgeschützte Kraftwerk Rummelsburg:










    Gegenüber das sanierte und genutzte denkmalgeschützte Umspannwerk Rummelsburg:




    Wenige Meter weiter der Wasserturm:




    © HarrySeidler

  • Schöne Zusammenfassung!


    Ich bin dort oft unterwegs. Letztens auch mit der Fähre. Eigentlich ein wunderschönes Gebiet im Dornröschenschlaf. Auch auf der anderen Seite mit dem Spreepark. So einen sinnlosen Verfall dürfte es dort nicht mehr geben. Aber ditt is Balin. Hauptsache das Feld bleibt ein Acker.

  • Das Bezirksamt Treptow Köpenick hat in einer, u.a. vom Deal Magazin gespiegelten Pressemitteilung die Entscheidung zum Werkstattverfahren „Spreeküste“ bekannt gegeben.


    Rahmen ist die Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes für das Spreeufer zwischen Rummelsburger Ufer und Oberschöneweide (siehe DAF-Karte), gegenüber dem Spreepark Plänterwald. [Link zum DAF Thread]


    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie die Bezirke Lichtenberg und Treptow-Köpenick haben laut PM das Berliner Büro Machleidt mit der Erarbeitung eines entsprechenden Entwicklungskonzeptes beauftragt.

    Das nun entschiedene Werkstattverfahren "Spreeküste" ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzeptes.


    Auf der Grundlage der Entwürfe soll ein städtebauliches Leitbild entstehen, das die strukturellen Zusammenhänge und Bezüge des Gebietes, z.B. Wegebeziehungen innerhalb des Gebietes und über die Spree, sowie Freiraum- und Gebäudestrukturen darstellt. Daraus werden jedoch keine konkreten Bauprojekte abgeleitet.


    Das Werkstattverfahren bezog sich auf das Gebiet zwischen Rummelsburger Stichkanal, Köpenicker Chaussee, Funkhaus Nalepastraße bis zur Kleingartenkolonie „Wilhelmstrand“. [Google Maps Link]


    Im nördlichen Teil des Gebiets befindet sich ein 32.000 qm großes Grundstück, das der Projektentwickler Archigon 2019 erworben hat. Bereits 2019 hat Archigon angekündigt, dort einen Bürokomplex mit 90.000 qm Nutzfläche zu entwickeln.


    Im Werkstattverfahren sind nun zwei Teams mit dem 1.Platz prämiert wurden, bestehend aus Ortner & Ortner mit dem Kreuzberger Büro capatti staubach, sowie ENS Eckert Negwer Suselbeek mit Freiraumplanung Wolf.


    Beide Konzepte werden der Erarbeitung des städtebaulichen Leitbildes zu Grunde gelegt.

    Archigon möchte auf ihrem Grundstück weiterhin ein gemischt genutztes Quartier mit Büro- und Dienstleistungsnutzungen errichten und es ist von mehreren bis zu 7-geschossigen Baukörpern und einem 28-geschossigen Hochhaus die Rede.

    Das dürfte dann über 100m liegen.


    Es kann also durchaus sein, das man in der Zukunft beim Riesenradfahren im Spreepark auf ein weiteres Hochhaus blicken kann.


    Alle Entwürfe werden öffentlich ausgestellt.


    Anbei zwei Idealisierungen von O&O, ua. mit Brücke über die Spree.


    © Ortner & Ortner Baukunst

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    2 Mal editiert, zuletzt von Bauhelmchen () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Es ist immer wieder beeindruckend wie viele Variationen von gepflegter Langeweile Ortner und Ortner im Laufe der Jahre produziert haben. Ich frage mich ernsthaft, wer diese ewigen, immer gleichen Vierkantbolzen die null architektonische Kreativität erfordern und deren Gebäudeanordnungen stets mit dem Lineal gezogen sind um besonders öde zu wirken und bei mir nur resignatives Seufzen auslösen, nicht nur als preiswürdig erachtet sondern auch noch baut.

  • ^Vielen Dank für die verlinkten Informationen.


    Mir fällt auf, daß die Hochspannungstrasse, die das Kraftwerk Klingenberg mit der Umspannungsstation an der Rummelsburger Landstraße verbindet und in diesem Bereich direkt auf dem Spreeufer verläuft, in den Renderings fehlt. Gibt es Pläne, diese zu verlegen oder unterirdisch verlaufen zu lassen? Oder wird der Kraftwerkstandort aufgegeben? Wikipedia spricht von einer Gesamtlebensdauer der Anlage bis 2025, jedoch würden 300.000 Ostberliner Haushalte von ihr mit Fernwärme und Elektrizität versorgt. Das Kraftwerk gehört z.Zt. Vattenfall.


    Auf den Renderings fehlen auch die beiden Tankstellen (Total Energies und Shell), werden diese Standorte aufgegeben?


    Da das Archigon-Projekt Dienstleistungs- und Büronutzungen vorsieht, gibt es ein Verkehrskonzept? Ich nehme an, daß sich die ÖPNV-Komponente auf die Straßenbahntrasse verläßt (mit weiterhin ungelöster Ostkreuzanbindung), zumindest tauchen die Planungen für eine S-Bahn-Station am Blockdammweg in i2030 nicht mehr auf.

  • Mir fällt auf, daß die Hochspannungstrasse fehlt.

    Ja, die sollen weg. Imho hat sich um den Abbau ebenfalls der Eigentümer des Funkhauses beworben.


    Bei der Shell gehe ich davon aus, und hoffe stark, dass sie weg kommt. Die Total ist von dem Projekt nicht betroffen. Die wäre ein anderer B-Plan, allerdings hoffe ich, dass die städtebauliche Situation hier letztlich ganzheitlich gelöst werden wird, mit einer Entwicklung der Brache zwischen Parkstadt und Spreeküste entlang des zu renaturierenden Hohen Wallgrabens, sowie perspektivisch der Gaswerksiedlung und der KGA-Fläche südlich des Funkhauses.


    Das Verkehrskonzept setzt hier voll auf den 10-Minuten-Takt der Tram, mit Nadelöhr Karlshorster Straße (Eingleisigkeit), unabsehbarer Ostkreuzanbindung und ausdrücklich ohne Anbindung zum S-Bahnhof Karlshorst. Die Entwicklung des Gebiets könnte meiner Hoffnung nach die Diskussion um die Anbindung, insbesondere den S-Bahnhof Blockdammweg, wieder beflügeln.


    Zu den Entwürfen: Ich teile die Kritik an den Schuhkartons von O&O, obwohl mir städtebaulich einiges gefällt: Die Baumasse ist ordentlich, das Hochhaus setzt eine schöne Landmark, der skizzierte Park wäre toll und die Brücke über die Spree mit Fußgänger- und Radfahrerverbindung zum Plänterwald und Treptower Park könnte eine hochattraktive Gegend schaffen. Insgesamt gefällt mir der Entwurf von ENS aber besser, der sich stark an der Umgebung orientiert und die Architektur von Gaswerksiedlung, Funkhaus und den beiden Kraftwerken aufgreift.

  • BV "Funkytown" / Trockland


    Der RBB berichtete am 12.06.2023, Entwicklungsstadt Anfang Juni 2023 über die Pläne Trocklands zur Revitalisierung des ehemaligen DDR-Funkhauses an der Rummelsburger Landstrasse 34-62.

    Der Immobilienentwickler hat das Grundstück im vorigen Jahr erworben, wie das DEAL Magazin meldete. Vorher plante die Fortress Immobilien dort ein ähnliches Konzept, mit Büros, Co-Working, Ateliers und öffentlicher, kommerzieller Nutzung. [Link zum DAF Post vom Dezember 2018]


    Trockland hat offenbar mit der Vermarktung begonnen und umfangreiches Material auf der Projektseite veröffentlicht.

    Zunächst soll der seit der Wende leerstehende DDR-Bau bis Q2/24 (!) revitalisiert werden. Laut RBB wurde der Bestandsbau bereits weitgehend entkernt. Dieses Projekt wurde seinerzeit als "Nalepaland" beworben.

    Weiterhin ist die Errichtung von acht vorgesetzten Gebäuden bis 2027 geplant. Dabei orientiert man sich am gleichen Konzept wie zuvor Fortress. Visualisierungen der Neubauten gibt es bislang nicht. Stattdessen werden auf der Projektseite nur knallbunte Füllkörper gezeigt.


    Vor Ort sieht es noch recht trostlos aus. Ein Bauschild, Container und Videoanlagen wurden aufgestellt.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2023]


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  • ^ Nachdem wir seit einer Ewigkeit erstmals wieder auf dem Gelände waren, erlaube ich mir, auch noch ein paar aktuelle Bilkder beizusteuern. Auch wenn es weiterhin keine wirklichen Bautätigkeiten gibt.


    Der entkernte Plattenbau:


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    Das Gebäude Nalepastraße 16:


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    Milchbar am Spreeufer:


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    Auf dem Gelände:


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  • BV "Funkytown" / Trockland


    Anbei einige aktuelle Eindrücke vom ehemaligen DDR-Funkhaus an der Rummelsburger Landstrasse.

    So langsam scheint sich etwas sichtbares zu tun. Es wird weiter entkernt, Fallsicherungen wurden angebracht und ein Teil der Fenster verhangen.

    Insgesamt immer noch ein trostloser Anblick. Der von Trockland veröffentlichte Termin "Q2/24" scheint unrealistisch, aber Hauptsache es wird etwas.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2023]


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    Die Rückseite ist auch nicht schöner...

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    Vom Gelände des Funkhauses aus gesehen: Eine Trabiparade :D

    Seltsam das die jetzt anders stehen, als im Bild im vorherigen Post...

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