Löwitz-Quartier + erweitertes Areal westlich des Hauptbahnhofes

  • Natürlich wäre es ideal, wenn man die Eigentümer der Grundstücke an der Berliner Str. mit ins Boot holen könnte, zwei Fußgängerbrücken bauen und Durchgänge zur Berliner Straße schaffen könnte. Das würde auch deren Grundstücke aufwerten, weil diese etwas von ihrem Durchgangsstraßen-Image verlieren würden, man eine gemeinsame Vermarktung als City-Viertel erwägen und so der ganze Bereich entwickelt werden könnte. Genau wie es ideal wäre, schon jetzt detailliert über die Anbindung an die Kurt-Schumacher-Straße und das Aussehen derselben Bescheid zu wissen. Ohne Letzteres würde ich persönlich das Projekt nicht anfassen, aber ich bin ja auch nur Laie.


    Meine Meinung über die bisher bekannten Planungen habe ich schon weiter vorn kundgetan, ich kann nur hoffen, dass man sich noch mal ernsthaft hinsetzt und überlegt, was passieren muss, damit man ein Viertel mit Mischnutzung in einer ranzigen, derzeit komplett toten Ecke direkt neben dem Hauptbahnhof - das zudem an eine weitere derzeit ranzige Ecke grenzt, erfolgreich (das heißt für potenzielle Bewohner interessant) aufbaut, ohne mittelfristig ein weiteres ranziges Gebiet zu produzieren.
    Meiner Meinung nach reicht es nicht, ein paar für Investoren nett aussehende Häuser in die Budnik zu stellen sowie eine Schule und einen Pärkchen daneben zu bauen.
    Wenn ein detailliertes, durchdachtes und ortsbezogenes Nutzungskonzept incl. der Außenbereiche den Beteiligten zu aufwendig ist oder man sie nicht an einen Tisch bekommt, wäre der Stadt vermutlich besser mit einem neuen Geschäftsviertel an der Stelle gedient.

  • ^ Super Fund. Ich packe das Thema mal mit hierhin, da es thematisch passt, später auch das Studentenwohnheim an der Ecke zur Kurt-Schumacher-Straße und mal sehen, was sich rund um den ollen Liebknechtplatz künftig noch so alles tut.


    Auf den ersten Blick ein sehr gefälliger Entwurf. Ich stelle mal zwei Visualisierungen dazu hier ein. Inhaltlich kann man von der Projektseite der Architekten mehr erfahren. So könnte beim Lückenschluss an der Berliner Straße ein Hotel oder ein Bürogebäude entstehen. Deshalb gibt es wohl auch noch keinen Entwurf dazu zu sehen.



    Südansicht zur Parthe.






    Lageplan

    Visualisierungen:tchobanvoss.de / Dresden

  • ^
    Schön zu sehen.


    Das klingt fast zu gut um wahr zu werden. Für die Gegend an der Berliner Straße hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Der Parkplatz ist/war eine echte Herausforderung.

  • Das macht ja mal einen schlanken Fuß - hoffentlich wird es umgesetzt! Interessante Lösung vorn am Hotel - mit Haltezone und vermutlich auch TG-Einfahrt.
    Für die Hofgebäude scheinen auf jeden Fall Klinker geplant zu sein - auch sehr schön. Auf dem einen Bild sieht es so aus, als solle auch das Gebäude an der Berliner Straße verklinkert werden. Das Grundstück wird jedenfalls optimal ausgenutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Projekt erfolgreich sein wird.

  • ^ mein Gedanke. Wenn alles kommt was geplant ist, wird das ein wirklich ordentliches Bahnhofsviertel. Mal so anders als der europäische Schnitt. ;)



    Das Büro von 'Tchoban Voss' in Dresden ist eigentlich auch recht solide in ihren Entwürfen. Zumindest wenn die Investition nicht zu schwach ausfällt. Das scheint hier nicht der Fall. Auch wenn ich die organischen Muster als nicht wirklich sinnvoll ansehe, scheint der Entwurf absolut solide. Vor allem das einbeziehen der Parthe, welche mit der geplanten Begrünung in den Planungen auf der anderen Seite des Flusses, ein Kleinod in der direkten Kernstadt werden könnte.

  • Tolles Projekt für ein schwieriges Areal! Mir scheint das ganze Gebiet "hinterm Hauptbahnhof" wie im Schatten zu liegen - nicht zuletzt durch eine schwierige Erschließung mit ÖPNV.
    Wenn ich das recht erinnere gab es in den Neunzigern mal eine Projekt für das Karree Erich-Weinert-/Berliner/Kurt-Schumacher-Straße mit einer Höhendominante im Südwesten. Dort ist meines Erachtens immer noch die schlimmste Lücke.

  • ^ Naja, das Gebiet kann man ähnlich sehen wie die Ostvorstadt. Nachdem es über 70 Jahre lang überhaupt keine städtebauliche Entwicklung gab (oder nur punktuell wie Wintergarten HH, Georgiring, Neuanlegung Gerberstraße mit Klein-Bukarest hinterm Astoria-Hotel), rücken diese Gebiete nunmehr in den Fokus der Investoren. Der Vorteil ist m.E., dass hier wie auch östlich des Hbf der historisch gewachsene Stadtgrundriss noch weitgehend vorhanden ist und er mit diesen und anderen Projekten ergänzt wird.


    Die FAY Project GmbH errichten aktuell mit den Architekten Tchoban und Voss das Büro- und Geschäftshaus am Johannisplatz in Chemnitz sowie das Haus am Postplatz in Dresden.

  • Ein paar Bilder zum im Bau befindlichen Studentenwohnheim an der Parthe sowie, dahinter, zum geplanten Projekt Berliner Straße 22 - 30 aka "Future Living". DrZott hat hier bereits den aktuellen Stand der Arbeiten gezeigt.


    Die Sandsäcke bilden eine Art provisorische Ufermauer.





    Die oben gezeigte Uferbebauung von "Future Living" wird von der Straße aus kaum einsehbar sein. Ich stehe hier bereits am Zaun der Straßenbahn-Wendeschleife.




    Eine etwas andere Perspektive von der Brücke aus gesehen. Auf der anderen Uferseite dürften noch dieses Jahr umfangreiche Abbrucharbeiten stattfinden, wenn alles nach Plan läuft, um Baufreiheit für dieses Großprojekt zu schaffen. Kaum zu glauben, dass wir uns hier noch mitten im Stadtzentrum in einer als sehr urban geltenden Großstadt befinden.





    Gleicher Standpunkt mit Blick zum Wilhelm-Liebknecht-Platz und zum Finanzamt. Mich dünkt, auch dieser Bereich profitiert sehr bald von den Bauprojekten westlich des Hbf sowie von Leipzig 416. Das wird auch Zeit. Rechts die sanierte Rückseite eines bislang sehr maroden Altbaus in der Erich-Weinert-Straße. Die Frontseite ist noch eingerüstet. Auffällig hier sind die Feuerleitern auf der Rückseite. Sicher nicht verkehrt, so oft wie es in den letzten Wochen in der Stadt gebrannt hat. Irgendwann wird auch der fehlende Blockrand daneben bis zur Berliner Straße wieder geschlossen






    Blick auf die Kriegslücke Berliner Straße 22 - 30, das wie jüngst berichtet wieder bebaut werden soll - entweder ein Hotel oder ein Bürogebäude. Inzwischen ist die Situation bei Büroflächen ähnlich angespannt wie auf dem Wohnungsmarkt, wie vor 5 Tagen in der LVZ zu lesen war. Hinterm Parkplatz verläuft die Parthe und jenseits davon entsteht nächstes Jahr der neue Stadtteil westlich des Hauptbahnhofs.






    Blick zurück durch die Berliner Straße zum Sparkassen HH.





    Ganz vorn wieder angekommen die Baustelle der künftigen Studentenappartements. Im Hintergrund die schöne Sanierung des Kopfbaus Kurt-Schumacher-Straße 43. Und da dahinter blitzt dann weniger schön einer der beiden Blöcke von "Klein-Bukarest" an der Gerberstraße auf.

    Bilder: Cowboy

  • Die Brachfläche Berliner Straße / Wilhelm-Liebknecht-Platz (zwischen Finanzamt und Berliner Str.) könnte auch bald bebaut werden. [...]Hoffentlich entsteht da nicht so ein gesichtsloser Neubau wie ggü. die im Bau befindlichen Studentenbuden.
    Wir bleiben gespannt.

    Hier wäre durch die zerbeulte Stadtstruktur und im Kontext der zu breiten Gerberstraße mit den zwei Hochhäusern auch durchaus eine kleine Höhendominante zum Liebknechtplatz möglich. Das würde der Gegend eigentlich ganz gut tun.


    In der Tendenz aber absolut positive Entwicklungen. Die ja nun schon in den anderen Projekten ersichtlich sind.

  • Der Bebauungsplan für den Bereich westlich des Hauptbahnhofs, aber südlich der Parthe soll gemäß dieser Vorlage am 26.06.2019 beschlossen werden.


    Die anhängenden Dokumente sind ganz interessant. Nach kurzem Überfliegen scheint es so zu sein, dass die Mauer zur Kurt-Schumacher-Straße an einer Stelle geöffnet und somit ein weiterer Zugang zum Gebiet geschaffen werden soll. Der Rest bleibt als eine Art Stadtbalkon erhalten. Vorn Richtung Kurt-Schumacher-Straße ist ausschließlich Büro-Gewerbe-Hotel-Gastronomienutzung vorgesehen. Wenn ich es richtig gelesen habe, ist kein nahversorgungsrelevanter Einzelhandel im gesamten Gebiet zugelassen - das sollen die künftigen Bewohner wohl im Bahnhof erledigen.


    Mein Eindruck ist, dass das Quartier keinesfalls als Innenstadterweiterung verstanden werden soll (auf die Ruhe der Bewohner wird großer Wert gelegt) - dieses Ziel wurde zumindest im Bebauungsplan erreicht. Für mich eine vertane Chance - aber vielleicht überrascht man mich ja wenigstens mit ausgefallener Architektur.

  • Der dort dargestellte Parthe-Radweg ist wohl bereits ein Element des zukünftigen Bahn-Radweges gen Gohlis. Die Planzeichnung deutet eine separate Brücke über die Berliner Straße an...

  • Das geht fix: Von der Haltestelle Liebknecht-Platz konnte man heute sehr schön sehen, dass bei der Studentenwohnanlage EG und erste Etage dem Keller entwachsen sind und man an der 2. Etage arbeitet.

  • ^ Danke für die Bilder! Hinten ist man also noch etwas weiter. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Fenster hinten mit der oben abgebildeten Visu zusammenbekomme. Interessant auch, dass man hinten einen größeren Versatz zur Brandmauer des Nachbarhauses haben wird als es auf der Visualisierung scheint.

  • ^ jeder vollständige Blockrand in dieser Gegend ist schon eine städtebauliche Weiterentwicklung. Hoffen wir, dass es auch in der Gestaltung etwas ambitionierter vorangeht.

  • ^ Geht vielleicht nur mir so, aber im Rohbau sehen Neubauten manchmal besser aus als hinterher mit EnEv-konformer Putzfassade. Das könnte beim Studentenwohnheim auch so sein. Im Rohbau, der recht zügig vorankommt, erkennt man aber schon ein paar Unterschiede zur Visualisierung. Die Seite an der Kurt-Schumacher-Straße bekommt zwei Fensterachsen mehr und die Ecke zur Berliner Straße wurde, wie's aussieht, auch gründlich überarbeitet - schon jetzt erkennbar zum Besseren, wie ich finde.



    Bild: Cowboy