Nbger Zentrum: Vor dem Hauptbahnhof, Marienvorstadt

  • Ich find den Hof auch nicht verkehrt. Angesichts der m.W. unter den Gebäuden eingefügten Tiefgarage bleibt halt nur abzuwarten, ob die Bäume ausreichend Platz für ein ausreichend großes Wurzelwerk bekommen haben, damit sie auch tatsächlich zu stattlicher Größe heranwachsen können.


    Bei der Gebäudegestaltung frag ich mich allerdings, ob man nicht die paar Euro noch hätte zusätzlich in die Hand nehmen können, um das Balkongestänge noch zu lackieren.

  • Ja, mich reisst das auch nicht vom Hocker. Zwar bietet der Hof mehr als die durchweg öden Straßenfassaden, aber auch hier dominiert grau und einfachste Materialien und Gestaltung. Bei den Neupflanzungen über Tiefgaragen nimmt man doch meinst flachwurzelnde Bäume, soweit ich weiß. In heißen Sommern wiederum muss man die häufiger gießen damit sie es schaffen, sonst hat es sich mit dem Grün schnell erledigt. Die nahe Zukunft wird es zeigen.

  • Nach "Wilhelm" und "Maximilian" ist das dritte Haus "Ludwig" jetzt fast fertig



    und das vierte und letzte "Karl" ist auf Endhöhe



    die beiden mittleren sehen fast baugleich aus


  • Ha! Davon habe ich auch Fotos gemacht. Da sie schlechter als deine geworden sind und die gleiche Perspektive zeigen stell ich sie jetzt aber mal nicht rein ;) Bonjour Tristesse! Alles Grau. Alles vertikal. Alles endlos lang und kantig. Wellenputz den man kaum wahrnimmt... Mögen einige hier die eierschalenfarbenen Fensterbänder des ersten Baus nicht gutheißen, so finde ich, dass das ganze in braun-eloxiert nun vollends in den 60ern ankommt.


    Apropos 60er: Beim von Schmelzer erworbenen Bau an der Ecke Reindelstraße schein nun der Abriss zu beginnen:


  • Apropos 60er: Beim von Schmelzer erworbenen Bau an der Ecke Reindelstraße schein nun der Abriss zu beginnen:

    Irgendwie ist das schon fast tragisch: Die Neubauten gegenüber scheinen sich dieses Haus ja gestalterisch als Vorbild ausgesucht haben, und nun wird es abgerissen. Ich persönlich finde die gesamte "Marienzeile" völlig misslungen. Das liegt garnicht mal daran, dass man sich gestalterisch in den 1960-70'ern bedient hat, sondern daran, dass man das Schlimmste daraus gemacht hat. Obwohl man immerhin noch verschiedene Gebäude draus gemacht hat, anstatt einen vom Marientunnel bis zur Dürrenhofstraße durchgehenden Block hochzuziehen und so der Problematik, die die Quelle eingeholt hat, entging, ist es trotzdem zu monoton geworden. Endlose Wiederholungen in verschiedensten Grau-Tönen und den immer gleichen Formen tun der Straße nicht gut. Dabei hätte man mit Farbe soviel machen können. Noch besser wären unterschiedliche Gebäudehöhen und vielleicht auch mal ausladend große Erdgeschossbereiche.

    Da will ich nicht wohnen und auch nicht arbeiten.

  • da sind wir uns heute wohl fast über den Weg gelaufen? so weit vorne an der Bahnhofstraße kam ich aber gar nicht, weil ich unten an der Reindelstraße mir das Wohnheim für berufstätige Frauen von Wilhelm Schlegtendal von 1955 angeschaut habe, warum es Denkmalschutz hat. Schlegtendal hat im gleich Jahr auch eine zweites Wohnheim für Berufstätige Frauen an der Hufelandstraße gleich südlich der damals noch nicht existenten Schöller-Fabrk gebaut


    Wenn der Ersatzbau, für den, den zu da oben im Bild hast, so aussehen wird, wie der langweilige weiße große ostlich an dem Block daneben, dann trauere ich dem alten Bau aber einige Tränen nach, der ist zwar nicht schön, hat aber mehr speziellen urbanen Charakter mit seinem Dachaufbau im Nachkriegsschick und den Farbstrichen.


    auf dem gleichen Block an der Flaschenhofstraße ist das Hausscheibchen schräg gegenüber dem Amtsgericht immer noch nicht fertiggebaut. Daher hab ich kein Foto gemacht, wegen Fortschrittmangel. Was dauert da so lang?

  • Ja, die Marienzeile ist sehr monoton geworden. Jegliche Form von Varianz hätte gut getan. Mal bodentiefe Fenster, mal ein Stockwerk mehr oder weniger, oder mal eine komplett verklinkerte Fassade...


    Umso gespannter bin ich darauf, was Schmelzer mit dem Gebäude gegenüber an der Einmündlich der Reindelstraße anfängt. Aber würdet Ihr sagen, es sieht nach Abriss aus? Bisher wurde ja nur relativ schonend die Fassade abgetragen. Könnte es nicht auch eine Sanierung / ein Umbau werden? (In dieser Straße wäre mir allerdings ein Neubau, der das Niveau hebt, lieber.)

  • Es ist die Marienzeile.. da ist es doch klar das eine Handschrift erkennbar sein sollte.. Es ist auch schöner geplant worden.. leider ist in der Umsetzung dann viel verloren gegangen.. Farbe und Fenster waren anders geplant.


    Ist jetzt wild zu spekulieren, denke aber nach dem die Vermarktung dann nach schweren beginn "besser" gelaufen ist und dazu verkauft worden ist.. hat man "gespart"..


    Wenn man sich die Bilder auf der https://www.marienzeile.de/ anschaut, sieht man was ich meine.. die Idee war, wie leider oft, besser als die umsetzung.

  • Naja, das finde ich nicht unbedingt, im Rendering ist lediglich der Strukturputz besser erkennbar und die Farben sind etwas kontrastierender. Der Hauptkritikpunkt von zu wenig Abwechslung wegen identischer Stockwerkhöhen, ähnlicher Gliederung und einfallsloser Blockbildung bleibt ja bestehen.


    Innen hat man bei der Reindelstraße auch schon viel rausgerissen und auch ein paar Pfeiler angeknabbert. Ok, kann natürlich auch sein dass man hier erst mal das Material untersuchen will. Beim Abriss gegenüber für die Marienterrassen wurde dann ja einfach alles direkt weggebaggert, inkl. Fenster und Heizköper. Mit den Markgrafenhallen und Grundigtürmen hat Schmelzer auch zwei nicht denkmalgeschützte Sanierungen im Portfolio, ästhetisch finde ich die aber nicht unbedingt.

  • Mich erinnert das Ganze an den Ministeriumsbau in Stuttgart – nur in noch schlechter! https://www.baunetz.de/meldung…tgart_fertig_3155279.html. Mein Gott, fällt Architekten hierzulande wirklich nichts mehr ein? Mir stellt sich da immer die Frage ob das jetzt deutsches Understatement oder schon Bausünde ist. Man hat manchmal das Gefühl das man mit Neubauten in Deutschland versucht auf keinen Fall aufzufallen. Aber wo soll das hinführen? Auch habe ich das Gefühl das man die Architektur der 50er vollkommen missversteht! Die Bauten der 50er waren eben kein Understatement sondern durch ihren Minimalismus oft pure Provokation und ein extremer Bruch mit vorherigen Epochen. Nur hat man es dann eben auch in den 50ern mit dem Minimalismus etwas übertrieben und auch aus Kostengründen immer mehr billige Stangenware produziert. Aber heute? Wo ist der Mut, wo sind die Visionen? Lebhafte Städte der Zukunft entstehen so jedenfalls nicht, aber die Gebäude sind ja offensichtlich alle voll vermietet, das Marketing hast wohl mal wieder gerichtet.

  • ^


    Es liegt nicht am Architekten, sondern am Zusammenspiel zwischen Architekt, Bauherr und staatlicher Institutionen. Aus dieser drei mal drei Matrix ergeben sich neun mögliche Resultate von "katastrophal" bis "ausgezeichnet".

    Hier ist es m.E. näher dran an "katastrophal" als an "ordentlich".

  • Das stimmt natürlich. Ganz schlimm finde ich persönlich übrigens das man diesen extrem unterdurchschnittlichen und banalen Bauten auch noch Namen gegeben hat. Das haben die Namen nicht verdient derart "missbraucht" zu werden.

  • Die MEAG hat das Ergo Hochhaus an Sontowski verkauft. Ich hoffe nur das der Wettbewerbsentwurf den MEAG ausgelobt hatte auch ausgeführt wird.

    https://sp-cd.com/siegerentwur…en-eltersdorf-steht-copy/

    Aus den News von Sontowski ist das leider nicht zu entnehmen.

     


    Auf NN+ habe ich noch einen Artikel von Ende Mai entdeckt, der (leider) auf das Ende der Neubaupläne nach dem Henning-Larsen-Entwurf hindeutet.


    Laut dem dort zitierten Baureferenten Ulrich läuft derzeit eine Abstimmung mit Sontowski, wie das Areal genutzt werden kann. Die Rede ist von einem "neuen Durchdenken" und womöglich einer Mischung aus Wohnen und Büro. Als Gründe für die urspr. Abriss- und Neubaupläne wird dabei genannt, dass die Deckenhöhe zu niedrig sei, um die Technik für eine umfassende Digitalisierung unterzubringen. Auch sei die Statik des Gebäudes ausgereizt und es auch nicht barrierefrei gewesen.


    Diese Rahmenbedingungen beziehen sich aber auf die bisher geplante reine Büronutzung. Ob sich daran etwas ändert, wenn Teile des Hochhauses in Wohnraum umgenutzt würden, vermag ich nicht zu sagen. Mal sehen, was Sontowski daraus macht. Bisher ist dieses Unternehmen ja nicht als Bestandserhalter aufgefallen.


    Hier der Link zum Artikel:

    https://www.nn.de/nuernberg/wo…ieder-verkauft-1.12167728

  • [...]

    Apropos 60er: Beim von Schmelzer erworbenen Bau an der Ecke Reindelstraße schein nun der Abriss zu beginnen:


    So wie das ausschaut, wird hier nur der kleine Teil des Gebäudes abgerissen und der große Teil an der Bahnhofstraße wird nur saniert / erhält einen Anbau?! Schade, dass zu diesem Projekt keine Visualisierungen zu finden sind.

    52259453884_af108a4802_b.jpg

    eigenes Foto.

  • Scheinbar entwickelt bpd dieses Projekt in der Bahnhofstraße, zumindest ist es auf deren Webseite gekennzeichnet, siehe hier. Weitere Infos sind dort leider noch nicht zu finden.

  • So wie das ausschaut, wird hier nur der kleine Teil des Gebäudes abgerissen und der große Teil an der Bahnhofstraße wird nur saniert / erhält einen Anbau?! Schade, dass zu diesem Projekt keine Visualisierungen zu finden sind.

    52259453884_af108a4802_b.jpg

    eigenes Foto.


    Nicht so ganz. Bin gestern dran vorbeigefahren und mittlerweile ist fast alles komplett weggerissen:


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    Quelle: eigene Bilder

  • Zu dem Projekt in der Bahnhofstraße gibt es nun eine Webseite. Unter dem Namen STUDYAPART enstehen hier ca. 165 Studentenapartments von bpd. Leider ist auf der Webseite noch keine Visualisierung zu finden.