Nbger Zentrum: Vor dem Hauptbahnhof, Marienvorstadt

  • Hinterm Bahnhof


    Leider ist es alles andere als ansehnlich geworden und ich finde es schade, dass man einerseits so viel Geld investiert in die Aufwertung des Nelson-Mandela-Platzes (der übrigens auch kurz vor dem Fertigwerden steht), und andererseits so einen grauen Kasten hinstellt.


    Mein ewiges Mantra: In Nürnberg kapiert man einfach nicht, dass die Wirkung eines Platzes (von Ausstrahlung oder Schönheit will ich gar nicht reden) von den ihn umgebenden Gebäuden abhängt und nicht von "Stadtmöblierung" oder ein paar Blumenkübeln. Der Nelson-Mandela-Platz hat allerdings ohnehin wenig Potential. Hoffentlich sorgt man wenigstens für möglichst viel Begrünung.

  • Vermutlich könnte man das Problem nur lösen, wenn externe Leute von außerhalb Nürnbergs sich diesen Aufgaben annehmen würden und Nürnberg verschönern würden. Die Stadt braucht nicht nur eine Schönheitskur, sondern eine ganze OP, um ggü anderen Städten aufholen zu können.

  • Der Nürnberger Busbahnhof landete in einem landesweiten Vergleichstest das ADAC auf dem letzten Platz.


    https://presse.adac.de/regiona…en-fernbusbahnhoefen.html

    https://www.nordbayern.de/regi…-letzten-platz-1.10191772

    https://www.br.de/nachrichten/…fernbusbahnhoefen,S2FGv9b


    Ja nun, ich denke die Probleme sind bekannt, es wird auch etwas in der Umgebung gebuddelt, und vielleicht wird ja die Verkehrsführung etwas verbessert wenn die Baustelle am Allersberger Tunnel fertig ist? Hier gibt es Überlegungen den Tunnel für KFZ gesperrt zu lassen.

    Interessant finde ich, dass der Gebäudeeigentümer auch bauliche Verbesserungen für den ZOB abschmettern konnte. So eine Besitzerkonstellation ist nicht optimal, in Hof an der Saale z.B. fiel man damit vollends auf die Schnauze. Hier hat man, nachdem das Hof Gallerie Projekt wohl geplatzt ist, gar keinen Busbahnhof mehr, nur ein Provisorium, das auch noch mehrfach umziehen musste.

  • Das Problem ist halt, dass die Busunternehmen nur Lagen mitten in der Innenstadt ansteuern wollen. Bei der Rothenburger Straße wäre wirklich der ideale Platz für so einen Bahnhof. Dank quasi direkter Anbindung an die Autobahn, sehr guten Umsteigemöglichkeiten zur U-Bahn und nur 2 Minuten Fahrzeit in die Innenstadt. Auch gibt es dort eben viel Platz um einen neuen großen Busbahnhof aus dem Boden zu stampfen. Der Busbahnhof am Hauptbahnhof an sich ist ja keine Fehlkonstruktion, denn dafür, dass er für 6(!) Abfahrten pro Tag konzipiert wurde, könnte man ihn eher als absolut überdimensioniert und luxuriös bezeichnen. Bei der heutigen Zahl an Bewegungen ist er aber einfach nicht in der Lage ein guter Bahnhof zu sein. Das kann er auch mit diversen Umbauten einfach nicht leisten. Deswegen braucht es eigentlich einen Neubau irgendwo im Stadtgebiet. Ich hatte ja schon beim Umbau des Plärrers vorgeschlagen, vielleicht auf dem Platz einen ZOB zu errichten. Oder eben die Rothenburger Straße.

  • Dem Plärrer würde ich einen ZOB aber nicht zumuten wollen, der ist m.E. entlang der Bahnhofstraße schon ganz gut aufgehoben. Das Areal an der Rothenburger Straße /U-Bahnhof ist sicherlich auch nicht so ganz ungeeignet, aber ich meine das konterkariert ja die FSW-Pläne ziemlich heftig. Wenn der FSW nicht kommt wär ein ZOB dort bestimmt denkbar - mit allen Nachteilen für die direkte Nachbarschaft. Aber das würde das Wohnviertel in Seeleinsbühl nur noch weiter abwerten. Wenns geht den ZOB dann lieber am Kohlenhof unterbringen. Aber: ist das denn überhaupt dringlich? Ist ein attraktiver und leistungsfähiger Hauptbahnhof nicht wesentlich bedeutsamer als ein Umsteigeterminal für Billigbuslinien?

  • Das sieht wirklich toll aus. Bin überrascht bis begeistert! Diese abgestufte Rasenfläche sieht sehr gelungen aus.



    Auf der Homepage der Stadt Nürnberg ist zu lesen, dass der Platz mit ca. 70 Bäumen bepflanzt wird. Wenn man es schafft, sie nicht absterben zu lassen, dann rahmen sie diesen Platz wirklich gut ein.



    Bisher hatte ich immer gedacht, Nürnberg kann keine Plätze. Hier haben wir mal ein Gegenbeispiel. Weiter so!


  • Aus der Perspektive schaut das tatsächlich sehr ansprechend aus. In den Kommentaren auf den üblichen Kanälen (NZ, Facebook) wird aber imo zu Recht bemängelt, dass so ein Rollrasen deutlich weniger ökologisch ist als eine Wiese. Und an den Rändern ist der Platz tatsächlich immer noch genau so oder sogar noch mehr Steinwüste als bisher. Der Radweg (sieht man hier nicht) ist gut gemeint, aber zu schmal und die Pflasterung ist nicht ideal.

    Im Vergleich zu den Vollkatastrophen Bielingplatz und Friedrich-Ebert-Platz und dem "meh" Bahnhofsvorplatz ist das aber tatsächlich eine enorme Steigerung.

    Und ja, leider sind die Südstädter (oder die Personen, die sich sonst dort aufhalten) nicht für sorgsamen Umgang mit ihrer Stadt bekannt *seufz*.

  • Sehe den Platz auch als vollkommen fehl platziert. Gehe mal stark davon aus, dass das eine neue Anlaufstelle für die Leute wird, die normalerweise im Verteilergeschoss der Ubahn am HBF ihre Zeit verbringen - zumindest im Sommer. Langfristig muss man das Problem noch lösen, dann kann der Platz durchaus das Gebiet aufwerten. Als Aufgabe für die Stadt gehört dabei aber ganz klar, dass auch die Rasenflächen gepflegt werden. Wenn das so verwildert wird wie sonst überall in der Stadt, dann wird auch der Platz als Ganzes verwildern und ungepflegt wirken. Und Rasen bzw. Grünanlagen kann Nürnberg tatsächlich ganz und gar nicht.

  • Dieser Ort ist ja eigentlich so gedacht gewesen, dass direkt nebenan ein Café-Pavillion vom Hotel Mercure entsteht und den Platz auch mit kultiviertem Leben flutet. So jedenfalls habe auch ich mir das vorgestellt. Durch die Pandemie ist der Bau des Cafés leider auf unbestimmt vertagt, und wir haben hier nur die eine Platzhäfte. Ich finde es schaut ganz gut aus, sehe aber auch, dass es womöglich nicht so lange so bleiben wird. Wir werden sehen. Im Vergleich mit dem rumpeligen Parkplatz jedenfalls ist das nun ein wunderbar urbaner Ort geworden, finde ich.

  • Ich stimme hier praktisch allen Vor- und Mitschreibern zu. Ob der Platz immer so gepflegt aussehen wird wie jetzt im Urzustand, ist natürlich fraglich. Eine gewisse Hoffnung setze ich in die neue Stadtspitze. Den OB König wird man u.a. auch an seinen Aussagen, die Stadt mehr zu begrünen und mit Bäumen zu bepflanzen, messen. M.E. schließt das allgemein die Pflege von Grünanlagen ein.


    Dem von mir ansonsten sehr geschätzten Alt-OB Maly ist m.E. jegliches Gespür für Ästhetik abgegangen. Dem ging´s um solides Haushalten, eine gute wirtschaftliche Entwicklung und sozialen Frieden. Der Wohlfühl-Faktor, Lebensgefühl oder gar Lebensfreude standen nicht sehr hoch im Kurs. Entsprechend mickrig fielen jenseits von verschiedenen Events lange Jahre die baulich-stadtplanerischen Beiträge der Stadtverwaltung hierzu aus.


    Aus meiner Sicht ist das durchaus auch eine Imagefrage. Ich empfinde es oft als erschütternd, wie sich die zweitgrößte Stadt des wohlhabendsten Bundeslands dem auswärtigen Besucher präsentiert. Außerhalb der Altstadt sieht vieles einfach lieblos und verlottert aus. Dass man seit ein paar Jahren endlich auch die Pegnitz als Freizeitraum zu entdecken beginnt (vom Strand am Wöhrder See über die Stufen zum Wasser zwischen Cinecitta und Schuldturm bis zum Treppenabgang am Augustinerhof und der geplanten Umgestaltung des Pegnitzufers bis zum Kettensteg), ist da schon ein großer Schritt nach vorne. Ende des Exkurses.


    Ich persönlich werde mich bei meinen Nürnberg-Besuchen wohl eher selten auf dem Nelson-Mandela-Platz aufhalten. Insofern reicht es mir ganz persönlich schon, wenn ich vom Bahnhof aus nicht mehr auf eine trostlose Asphalt-Einöde blicken muss, sondern da demnächst größere Bäume emporwachsen. Sollte der Platz von Personen in Beschlag genommen werden, die bisher die Königstor-Passage bevölkern, hätte das auch nicht nur Nachteile. Dann bilden sie nicht mehr das Empfangskomitee beim Gang auf den Bahnhofsplatz oder in die Altstadt. Und letztlich liegt es halt auch an den Bewohnern der anliegenden Straßen, ob sie sich ihren Platz sichern oder ob sie ihn der Szene (welcher auch immer) überlassen wollen.

  • Entlang der Marienzeile ist seit einiger Zeit schweres Bohrgerät im Einsatz. Zwischen dem im Bau befindlichen Gebäude und dem KPMG Gebäude an der Kreuzung herscht reges Treiben.

  • Musste heute in Nürnberg umsteigen und hab diese Gelegenheit für einen kleinen Realitätscheck am Nelson-Mandela-Platz genutzt. Entgegen aller Unkenrufe in der Öffentlichkeit folgender Befund: Weder haben die Vandalen den Platz in Beschlag genommen noch lag Müll herum (abgesehen von einer einzelnen Pizzapackung, die aber fast schon Stillleben-Qualität hatte ;) ). Ein paar Kinder und Jugendliche saßen friedlich und lachend auf den Bänken und ein Mann hat sogar ein weggeflogenes Taschentuch aufgehoben.


    Wenn die Bäume erst mal etwas gewachsen sind, sieht dieser Platz überdurchschnittlich gut aus. Mich wundert und erfreut das insbesondere deshalb, weil die überwiegend nichtssagenden und teils heruntergekommenen Bauten, die den Nelson-Mandela-Platz zusammen mit der Bahnhofsrückseite einfassen von sich aus wenig Flair verleihen. Dafür ist die Gesamtwirkung erstaunlich positiv.


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  • Ja, auch ich bin überrascht von der Sauberkeit dort (bis jetzt). Auf der komischen Sandfläche auf der Westseite war das Café geplant, oder? Leider fehlt ohne das etwas die klare Platzkante. Man merkt halt dass der Platz nur durch Zufall entstanden ist, als man ein paar Häuser für breitere Straßen abgerissen hat, wobei die Schnellstraße hinter dem Bahnhof dann zum Glück doch nicht gebaut wurde.

  • Ich war auch schon öfters dort und kann das ebenfalls bestätigen. Mich wundert nur woher die Leute kommen, es hat nämlich eigentlich nie jemand großartig Gepäck dabei. Ich wage schon fast zu vermuten, dass es tatsächlich Anwohner sein könnten.

  • Der Vollständigkeit halber berichtet: Das kleinste der vier Gebäude der Marienzeile (namens "Maximilian") dürfte sein Richtfest mittlerweile hinter sich haben. Die Fassade soll laut Projekthomepage ja bei jedem der vier Gebäude anders gestaltet werden. Beim schon fertigen Bau (falls der Name noch nicht geläufig ist: "Wilhelm") stört mich etwas das grelle Gelb der Fenster und das zu glatte Grau. Ich hoffe, hier kriegt man es noch etwas stimmiger hin. Die rötliche Farbe ist übrigens vor allem oder ausschließlich der untergehenden Sonne geschuldet.


    Für das Nebengebäude ("Ludwig", das dann fast wieder die Dimension des ersten haben wird) scheint auch schon die Baugrube ausgehoben zu werden, so dass Hoffnung besteht, dass sich die verbleibende Baulücke in näherer Zukunft schließt.


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  • Positive Überraschung meines Streifzugs ist für mich der Wohnblock in der Flaschenhof- und Neudörferstraße. Dort wurden die ersten Wohnungen offenbar schon bezogen. Der ganze große Bau, dessen Entwurf 2015 hier ab Beitrag #84 ziemlich zerrissen worden ist, ist fast entwurfsgetreu realisiert worden. Er wirkt zwar außen recht glatt. Aber die relativ großen Fenster und die mit grünlichem Glas versehenen Balkone geben dem ganzen Komplex eine doch ganz ansprechende Anmutung. Würden die Gehwege entlang des Gebäudes jetzt noch mit Bäumen begrünt und nicht mit Parkplätzen versehen, würde das den ganzen Stadtraum nochmal enorm aufwerten. Ich habe da zumindest eine gewisse Hoffnung, da der Komplex eine riesige Tiefgarage erhalten hat. (Wer so innenstadtnah wohnt, sollte sowieso über die Notwendigkeit eines PkW nachdenken.) Wo die Realisierung vom Entwurf abweicht, ist natürlich auch genau wieder beim schmückenden Grün. Im Entwurf schien es, als würden Bäume aus erhöhten Innenhof-Nischen herauswachsen. In der Realität sind da einfach Treppenhäuser. Da wächst nicht mal ein Grashalm.


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  • Wirkt schon angemessen städtisch für die Umgebung... aber halt leider auch sehr trist. Immerhin hat man hier nicht an den Details gespart, aber angesichts des Verlustes von großen Bäumen und einem Biedermeierhaus für diesen kaum gegliederten weißen Block kann ich da nicht zufrieden sein. Und ich dachte wenigstens teilweise kommen noch Bäume in die Zwischenräume? Die wären allerdings auch recht knapp bemessen dafür.

    Das ist doch erbärmlich... genauso wie die Tatsache dass es um den ganzen Block herum keinen einzigen Straßenbaum gibt!

    Ich habe auch keine Hoffnung dass da demnächst noch was in die Richtung passiert, weil die Längsparkstreifen in Nürnberg ja sakrosankt sind.

  • Immerhin hat man hier nicht an den Details gespart,

    Welche Details? Der Entwurf hatte keine Details, und die Realität bietet noch weniger. Ok, ich schau es mir auch mal vor Ort an, aber auf den Fotos wirkt es einfach unterirdisch, nicht einladend, nicht vorbildfähig, nicht stadtgestaltend. Diese weiß-graue Fassade wird schon in 10 Jahren schäbiger und schmutziger aussehen als es die Sandsteinfassade der Altbauten daneben je sein wird.

    Auch der Neubau am oberen Ende der Reindelstraße ist da gestalterisch gelungener, obwohl auch der mich nicht glücklich macht. Hier ist kein schönes Quartier entstanden, sondern eine hocheffiziente Wohnmaschine in der kein einziger EURO übrig war für etwas ansprechendes.