Nbger Zentrum: Vor dem Hauptbahnhof, Marienvorstadt

  • Theodor-Marx-Haus in der Marienstraße

    Der Nachfolgebau des Theodor-Marx-Hauses ist nun auch fertig:



    Ich finde den Neubau völlig unpassend für diese Stelle. Ein einfaches Wohnhaus, das sich in eine Geschäftsgegend verirrt hat. Die Folge werden wohl permanent runtergelassene Jalousien sein, um sich vom geschäftigen Treiben draußen abzuschotten. Und die Spolie, die aus dem alten Haus geborgen wurde, ein Sandsteintürsturz mit der Inschrift "Dr. Karl-Theodor-Marx-Haus" wurde natürlich auch nicht wieder eingebaut, sondern vergammelt wohl auf irgend einem Baustofflager. Das ganze projekt ist städtebaulich enttäuschend. Wie es wohl besser geht zeigt schon der Neubaukomplex des Freistaats Bayern nebenan, der offensichtlich ein Geschäftshaus an der Marienstraße plaziert: Die offene Fassadenfront mit extratiefen Etagen und ohne Zwischenwände, das sieht sehr nach Büros oder Gewerbelofts aus.

  • Also ich finde den Bau ggü dem Einheitsbrei aus Nürnberg schon doch eher gelungen. Sicherlich nichts weltbewegendes, aber doch besser als die sonstigen Nürnberger Verhältnisse, die sich auf unterstem architektonischen Niveau bewegen.

  • Beim ersten Gebäude der Marienzeile, wo auch das Bay. Gesundheitsministerium einziehen soll, wird derzeit der Sockel mit schwarz verklinktert. Zudem wurden zwei der insgesamt vier geplanten Gebäuden an eine Investment-Firma verkauft. Was mich jedoch wundert, ist das laut dem Artikel das erste und sowie das letzte Gebäude der Zeile verkauft wurde. Dabei sind beim Abschnitt 3 und 4 noch gar keine Bautätigkeiten ersichtlich.

  • Wow, da hat man ja schön den billigsten Einheitsbrei der 80er hingesetzt. Die Farbgebung macht dann noch ihr übriges das Bild einer Tristesse zu vervollständigen.

  • Was man auf dem Foto nicht so gut sieht: Der Übergang der Klinkerplatten ist recht unschön gelöst, bei der neuen Feuerwache ist der z.B. wesentlich besser kaschiert worden. Immerhin kamen die Klinker überhaupt noch, was am Gesamteindruck freilich nichts ändert: das Gebäude hat durch den zu kleinen zugepflasterten Vorplatz keine Luft zum "atmen", außerdem verperrt der Bau die Sichtachse auf die Peterskirche und wirkt überdimensioniert - dabei ist es nicht einmal das höchste Haus am Platz. All das hätte man durch ein leichtes Eindrehen und Wegrücken vom Tunnel abmildern können, aber dann hätte der Investor ja am Ende 20 m² weniger gehabt - das wäre nun wirklich nicht zumutbar gewesen!

  • Auf dem Gelände der Marienzeile wird gebohrt und gebaggert.

    Baubeginn für das Gebäude "Maximilian".

    Die Bauarbeiten finden am östlichen Ende des Geländes neben dem Ohm Parkhaus statt.

  • Marienzeile am Marientunnel


    Mal aktuelle Bilder vom ersten Bauabschnitt der Marienzeile, der fertig wird. Das Sockelgeschoss wurde nun weitgehend mit schwarzen oder anthrazitfarbenen Klinkerriemchen verkleidet und erdet das Gebäude nun doch sehr angenehm.


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    Allerdings ärgert mich wirklich die völlig ungenügend gelöste Anbindung an das denkmalgeschützte Tunnelportal. Das im Jugendstil gestaltete Tunnelportal hat eine langgezogene Balustrade aus Beton oder Muschelkalkquadern (genau weiß ich das nicht), die an den Enden jeweils durch eine verzierte Basis mit Kartusche betont werden. Leider hat man es hier nicht hinbekommen, den Neubau vernünftig an dieses Bauwerk anzuschließen. Während des Baus wurde das Eckstück komplett entfernt und nun wieder aufgestellt, aber kaum sichtbar hinter einen merkwürdigen Vorsprung des Neubaus, vermutlich eine Terrasse oder so.


    IMG_9633.jpg


    Obwohl an sich keine historische Substanz verloren gegangen ist, und der Neubau auch nicht der schlechteste ist, finde ich hat man in diesem Detail völlig versagt. Sollten die Bauwerke nicht eine gewisse gestalterische, städtebauliche Beziehung zueinander eingehen? Wäre das nicht sogar eine ziemlich einfache Aufgabe gewesen? Irgendwie enttäuscht mich dadurch das gesamte Projekt. Ich hätte mir gewünscht, dass der gesamte Neubau vielleicht 5 Meter weiter nach Osten verrückt würde. Dadurch wäre eine kleine Freifläche vor dem Tunnel entstanden, die man auch hätte mit Bäumen schmücken können. Und das tatsächlich interessante Tunnelportal wäre freigestellt und sichtbar geblieben.

  • Natürlich ist das ganze Projekt ein Fehlschlag. Sieht aus wie ein stil- und einfaltsloser Standardbürokomplex aus den 80ern. Wie kann jemand nur eine so trieste Graufassade wählen? Das wirkt sogar bei strahlend blauem Himmel bedrückend.

  • Was ich mich frage: Ist es das dem Investor wirklich wert (also explizit finanziell!) bei der Baumasse den letzten m² rauszuholen, wenn man dadurch solche Unorte schafft? Ich meine, es gibt ja durchaus auch potenzielle Mieter, die bei so einer Betonwüste "nein danke!" sagen...

  • Scheinbar ist es kein Problem Mieter zu bekommen. Sieht für mich sehr gut vermietet aus. Die Investoren kommen meist nicht aus der Stadt oder der Region und deshalb ist denen relativ egal wie es später aussieht. Und wenn die Politik keine Vorgaben macht oder da tiefer eingreift, dann entsteht eben sowas.

  • Eben. Und ich meine, dass das Projekt trotz Vorgaben zur gestalterischen Rücksichtnahme auf die Umgebung rasch umgesetzt und vermietet worden wäre. Insofern ist die zurückhaltend agierende Stadt, die "keine Handhabe hat" ein sehr unbefriedigender und auch vollkommen unnötiger Zustand.

  • Ich weiss nicht... vorgestellt wurde die Marienzeile ja als ein einziges Projekt, fertig geworden ist aber nur Wilhelm hier, und jetzt nach einigen Jahren fängt man mit dem kleinsten Teil Maximilian an. Vom größten mittleren Teil hingegen hört man überhaupt nichts. Ob das dem Eigentümer wirklich so sehr aus der Hand gerissen wurde wie kommuniziert wird?

  • Bei diesem Projekt wird fleißig gewerkelt, wenn auch vorwiegend im Inneren, sodass ich keine Fotos gemacht habe. Erst hinterher ist mir aufgefallen dass es vom Bau noch gar keine Fotos in diesem Thread gibt. Ich finde die Architektur aber auch nicht so spannend. Fertigstellung dürfte den anvisierten Termin (Mai 2020) nur leicht überschreiten.

    Anders als um die Ecke bei der Flaschenhofstraße 20. Die sollte ursprünglich 2018 fertiggestellt werden, es tut sich jedoch seit Monaten garnix:

    Es sieht verdächtig danach aus, als hätte man das überstehende Dach des Nachbarn nicht miteinkalkuliert:

  • Mit deiner Theorie könntest du gut richtig liegen, vielleicht ist aber auch dem Bauträger - was ich nicht hoffen möchte - einfach das Geld ausgegangen. Hierfindet man eine Visualisierung des Neubaus sowie eine (vermutlich erste?) Skizze des Architekten. Interessant ist hierbei der Unterschied zwischen Skizze und Visualisierung, da sich hier nicht nur die Abänderung des Farbschemas (nämlich in ein fröhliches Grau-Weiß), sondern auch das Einsparen von Fensterläden und großzügigeren Fenstern zeigt. Der Bauträger lässt wohl grüßen. Letzlich stimmt dann aber noch nicht mal die Visualisierung mit dem Rohbau überein.

  • Das Projekt ist aber nicht das frischeste. Ich hatte darüber schonmal im Sommer 2016 berichtet, das aber aus dem Auge verloren. Interessant, dass es hier nicht weitergeht bzw. das Projekt nicht weiter gekommen ist. Danke für die Fotos!

  • Das Gerüst wurde ja schon abgebaut. Normalerweise nicht der Fall, oder? Würde für mich dann doch eher für Geldnot statt Planungsnot aussehen.

  • Das muss nichts heissen. Bei der Marienzeile hat man auch bevor die gestrichen wurde an einer Seite die Gerüste abgebaut. Nachdem die andere Seite gestrichen war, wurde das Gerüst dann dort wieder aufgebaut.

    Kann sein dass der Bauboom eine Gerüstknappheit ausgelöst hat, sodass es lukrativer ist die Gerüste zwischenzeitlich abzubauen, weiterzuvermieten und wieder aufzubauen, wenn eh klar ist dass es ein paar Monate nicht weitergeht.

  • Hinterm Bahnhof


    Das von der WBG errichtete Wohnhaus für Menschen in prekärer Lage ist fertig. Leider ist es alles andere als ansehnlich geworden und ich finde es schade, dass man einerseits so viel Geld investiert in die Aufwertung des Nelson-Mandela-Platzes (der übrigens auch kurz vor dem Fertigwerden steht), und andererseits so einen grauen Kasten hinstellt. Auch hier hätte es nur ein wenig Farbe gebraucht, um die Tristesse zu vermeiden.


  • Noch trister gehts ja nun wirklich nicht! Fügt sich damit leider perfekt in den ganzen Block Galgenhofstraße/Hinterm Bahnhof ein. In dem Viertel macht sich niemand die Mühe was architektonisch Hochwertiges hinzustellen.