Nbger Südstadt: Glockenhof, Hummelstein, Galgenhof, Gibitzenhof, Steinbühl

  • Peterstraße 20

    An dieser Stelle (Beitrag Nr. 11) hatte ich es schonmal kurz angedeutet, nun gibt es eine erste Visualisierung zum Vorhaben:



    Quelle: Website des Baukunstbeirates: http://www.nuernberg.de/intern…ell_34126_2013_01_31.html Architekten: Architekturbüro Hausblau, Offenhausen, Stand: 28.01.2013


    Meines Erachtens passt es ganz gut in die Gegend, und ich hoffe dass das Projekt nicht zu Tode reduziert wird. Google Streetview zeigt die Straße auch noch im Ist-Zustand. Es gilt, an den benachbarten Gründerzeitbau anzuknüpfen. Es ist schon etwas geschliffen, zeigt aber noch seinen Altbaucharakter. An dem Neubau gefällt mir die vielschichtigkeit, mit der sich vor allem die Südseite aufbaut. Das steile Walmdach mit den Dachgaupen, die betonte Erdgeschosszone und die Treppenhausrisalite gliedern das Gebäude sehr angenehm und machen es meines Erachtenes wohltuend anders als das was in Thon oder im Schillerquartier entsteht. Es wirkt urban, gewachsen und dorthin gehörend.


    Ich bin aufs Protokoll gespannt.

  • Peterstraße 20

    Anscheinend versteh' ich wohl wirklich nicht viel von Architektur und Städtebau. Jedenfalls bekomme ich den Eindruck nach Studium des nun endlich (ich hatte es schon nicht mehr gehofft) veröffentlichten Protokoll aus dem Baukunstbeirat zur Peterstraße 20.


    http://www.nuernberg.de/imperi…_protokoll_2013_01_31.pdf


    Sämtliche Kritikpunkte kann ich irgendwo nachvollziehen, für sich stehend. Allerdings wirkt das "Protokoll" auf mich verstörend. Es fehlt ein konstruktiver Ansatz, denn bis auf die Forderung, den Ostgiebel des Gebäudes mit Fenstern zu versehen wird ausschließlich getadelt. So wie man es von unbeherrschten Lehrkräften in Problemschulen erwartet.
    Und gerade hier wird gemutmaßt, dass das östlich liegende Grundstück demnächst sowieso nicht bebaut würde. Naja, das überzeugt mich nun gar nicht.
    Natürlich wird die Dachlandschaft als völlig überladen kritisiert. Gerade mir hat die Dachlandschaft sehr gut gefallen. Sie wirkt lebendig und gegenüber den Nachbarn respektvoll. Nicht auszudenken, man hätte hier zurückliegende Staffelgeschosse mit Flachdächern gehabt (wie die fürchterlichen Entwürfe für die Flaschenhofstraße). Einzig die roten Lisenen sind wirklich etwas zu viel des Guten, aber das ist ja auch nur Farbe. Und besser als das ewige WDVS-Weiss.
    Es wird weiterhin die Geschosshöhe von 2,5 Meter im Erdgeschoss kritisiert. Ich kenne Neubauprojekte in Nürnberg, da wird bei 2,50 m schon mit "loftartig" geworben. Die sanierten Fabriklofts am Fleischmanngelände (Bielingstraße Hinterhaus; Beitrag hier) z.B. haben auch durch abgehängte Decken bzw. bis zu 20 cm Fußbodenaufbau reduzierte Höhen und mit bis zu 8 Meter tiefen Räumen nur einseitig belichtet sehr beschränkte Belichtungsverhältnisse. Okay, unsere Ahnen wussten bis in die zwanziger Jahre, das angenehmes Wohnen 3 Meter Deckenhöhe erfordert. In Berlin erkennt man das auch bei Neubauvorhaben wieder.
    Überhapt lässt sich im Altbaubestand ein direkter Zusammenhang zwischen Gebäudetiefe und Deckenhöhe (und damit indirekt Fenstergrößen und Lichteinfall) feststellen. Üblicherweise hatte man in 5 m tiefen Räumen 3 Meter Deckenhöhe. Waren die Räume 6 Meter tief, waren es meist 3,30 Deckenhöhe. All das hat man nach dem 2. WK völlig vergessen, bzw. versucht man es mit Glasfronten auszugleichen. Das ist aber nicht das selbe.


    Dennoch finde ich den Entwurf vom Ansatz her durchaus gelungen. Da sich im Erdgeschoss vermutlich eh die günstigste Wohnung befinden wird, geht die Deckenhöhe auch in Ordnung. Hier gefällt mir der Entwurf besser als das Protokoll, das sich etwas im Ton vergreift.

  • Pfarrhaus Herz Jesu


    Das alte Pfarrhaus der Herz-Jesu Kirche in der Südstadt (http://www.deutsches-architekt….php?p=341261&postcount=6) ist bereits komplett abgerissen.



    Das Foto habe ich im februar 2013 aufgenommen. Ich finde der dadurch enstandene Freiraum wirkt viel schöner als vorher. Ein kleiner Platz würde mir persönlich an dieser Stelle wesentlich besser gefallen, als wieder ein Gebäude, so wie geplant.

  • Gibt es denn wenigstens vor Ort eine Information, was statt dessen dort errichtet wird? Die Gemeinde beabsichtigte ja den Bau eines neuen Gemeindezentrums, mit dem sich auch eher Einnahmen aus Vermietung usw. erzielen ließen. Der BKB hatta ja die ersten Entwürfe abgelehnt.


    Interessant finde ich das auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion, wonach die Südstadt ja angeblich zu viele Kirchen haben könnte.


    Ich finde auch dass du Recht hast, die Platzanlage und der Kirchenbau profitiert ganz erheblich von der verbesserten Raumwirkung. Wird luftiger und großzügiger. Sollte man so lassen. :daumen:

  • Peterstraße 20

    Bravo, der Baukunstbeirat hat es mal wieder geschafft. Der Entwurf für die Peterstraße wurde für die Wiedervorlage zur Sitzung am 14.03., Link, TOP Nr. 9 soweit banalisiert, dass einem schlecht werden muss. Der Erstentwurf war um längen besser. Man kann nur hoffen dass der Bauherr sich diesesmal durchsetzen kann. Dieses Gemium ist zwar hochkarätig besetzt und versteht sicherlich einiges von Architektur, aber es würgt der Weiterentwicklung eines vielseitigen, angenehmen Stadtbildes zu oft die Luft ab. Neubauten müssen sich danach immer zurücknehmen, d.h. eine architektonische Gliederung ist untersagt. Gefordert werden ausschließlich öde Kisten, Kästen und Kartons....


    :nono:

  • Die Visualisierung ist nun in besserer Qualität einsehbar. Wie gesagt, der Baukunstbeirat hatte eine vereinfachung des Baukörpers gefordert. So ist es geschehen. Die Straßenansicht:



    Quelle: Unterlagen Baukunstbeirat, Link: http://www.nuernberg.de/imperi…ansichten_2013_03_14.pdf; Architekt Robert Resch, Stand: 16.03.2013


    Hofansicht:



    Quelle: Unterlagen Baukunstbeirat, Link: http://www.nuernberg.de/imperi…ansichten_2013_03_14.pdf; Architekt Robert Resch, Stand: 16.03.2013


    Das vorher recht ansehnliche Gebäude, welches auch das Potenzial hatte ein eigenes Flair bzw. eigenen Stil zu entwickeln, wurde erfolgreich reduziert auf ein Allerweltsgebäude, in das man ohne viel Notiz ein- und auszieht. Denn gleichartige werden ja derzeit überall gebaut.
    Immerhin ist die Betonung der Treppenhäuser erhalten geblieben, sowie die abgesetzte Sockelzone des Hauses.

  • Was ist das für ein Beirat? Das Dach sah gut aus, überhaupt kein bisschen überladen, jetzt ist es langweilig. Ich verstehe manchmal die Welt nicht. Wenn man mal eine städtebauliche Verschönerung umsonst bekommt, warum besteht man dann auf schlichter Langeweile? :confused: Ich habe mir immer den Einsatz solcher Beiräte gewünscht, nur hierzulande scheint das regelmässig nach hinten loszugehen.

  • zur Peterstraße
    Nothor, hier mag ich Dir nicht folgen. Der neue Entwurf ist halbwegs ansehnlich, vielleicht weil Allerweltsgestaltung. Zumindest lässt mich die horizontale Gestaltung und die Symmetrie nicht erschaudern.
    Der ursprüngliche dagegen barg die Gefahr von "Augenkrebs". Was war die(Gestaltungs-)Idee? Warum diese Farbwahl? Fensteranordnung gewürfelt? Die potemkinsche Gaupe als Krone bzw. Turmersatz?
    (ich kommentiere nur die Front. Die Rückseite ist ja kaum verändert)

  • Auf die Farbwahl hätte ich mich auch nicht festnageln lassen wollen. Aber das zum Hauptargument gegen den Entwurf zu machen misst mir der Fassadenfarbe in der Visualisierung doch etwas zu viel Bedeutung zu. Zu leicht wäre es, statt der Eimer dunkelroter Farbe ein gefälligeres Blaugrau oder dergleichen zu bestellen. Gerade in dieser an sonsten durch Gründerzeithäuser geprägten Gegend freue ich mich über jede Architektursprache, die eher senkrecht statt waagerecht ausgelegt ist. Das haben im Erstentwurf die zwei Treppenhausrisalite umgesetzt.


    Die Dachlandschaft, nun ich weiss nicht was es da zu schimpfen gibt, das ist doch durchaus eine lokale Interpretation. Immerhin wird der Baukörper insgesamt ziemlich lang, und verträgt durchaus ein Dach das nicht aussieht wie ein Kiel oben liegener Dampfer.


    Bei der Hoffassade vermisse ich das angedeutet quergestellte Walmdach mit dem massiv gemauerten Dacherker im 6. Obergeschoss. Das war für mich das Highlight der Südseite. Jetzt sieht die Südseite aus wie ein in den neunzigern sanierter Plattenbau am Rande Magdeburgs.


    Aber ich glaube folgendes voraussagen zu können: Der Baukunstbeirat wird abermals die Treppenhäuser bemängeln wegen der zu großen Fenster. Zusätzlich werden die über den Eingangstüren montierten Regenschutzdächer kritisiert. Und zuletzt natürlich, dass man nicht auf die Belichtungsproblematik in der Erdgeschosszone eingegangen ist. Wenn der Architekt abermals darauf eingehen wird, haben wir den Schuhkarton mit eintöniger Lochrasterfassade...

  • Hir kann ich mich Nothor uneingeschränkt anschliessen. Der ursprüngliche Entwurf war deutlich besser. So wirds langsam ein sOzialwohnungsbau aus den 60'ern.

  • Bleibt mal auf dem Boden:


    Sowohl der ursprüngliche Entwurf, als auch die Nachbesserung sind grauenhaft:
    Die Nachbesserung schaut nur deswegen noch schlimmer aus, da sie nur als Plan und nicht als schickes 3D Rendering herauskommt.
    Die Dachlandschaft ist vorne und hinten ein zusammengewürfleter Haufen unterschiedlichster Teile:
    Einschnitte, Gauben , Dachfenster ...


    Hinten haben wir Erker, Balkone und eingezogene Loggien.
    An dem Haus gibt es nichts , was es nicht gibt.
    Wie ein Sammelsurium aus dem Architekturkatalog.


    Der Zwerchgiebel hinten machte das Haus nicht wirklich besser.


    Alles in allem sieht man dem Haus an, daß das Optimum an verkaufbarer Fläche aus einem Grundstück herausgepresst wird.


    Die rot umrahmten "Zwerchhäuser" auf der Vorderseite sind ja noch das beste aus dem Entwurf, und die streicht er gerade weg. Wahrscheinlich hat er da den BKB etwas mißverstanden.


    Noch ein Tipp:


    Nimmt euch mal falls möglich die Zeit, und geht zum BKB.
    Es lohnt sich, da hier meist sehr vernünftige Kritiken, Anregungen geliefert werden.

  • Hm, da kann ich dir nicht ganz zustimmen. In diesen Vierteln stehen hauptsächlich Gründerzeithäuser, bei einer Grundstücksbreite von rd. 14 Metern würden also auf dieses Grundstück zwei bis drei derer passen. Die architektonische Vielfalt ist natürlich dann meist deutlich höher als es hier der Fall ist. Vergleiche hier. Insofern wünsche ich mir bei einem so großen Baukörper, dass er die Straße nicht durch Monotonie erdrückt. Zugegeben, die Dachlandschaft war wirklich etwas unruhig, aber jetzt ist sie fad. Die Südseite hat aber im Neuentwurf am meisten eingebüßt. Der Zwerchgiebel hat der Fassade etwas urbanes, städtisch-lebendiges gegeben und es aufgewertet. Zudem profitieren die Wohnräume dahinter von mehr senkrechten Wänden.


    Nochmal die alte Visualisierung in höherer Auflösung hier: http://www.nuernberg.de/imperi…_ansichten_2013_01_31.pdf


    Ich habe den BKB in dessen Protokoll tatsächlich so verstanden, dass die Zwerchhäuser an der Straßenseite "deplaziert" sind. Leider fehlt mir das Verständnis für den Zusammenhang, weswegen genau der angrenzende, denkmalgeschützte Friedhof hier ein faden Allerweltsbau erzwingt. Wenn es die Aufgabe des BKB ist, die Reste historischer Architektur durch mutlose, banale Neubauten in den immergleichen Konzepten entsprechend in Szene setzen zu wollen, dann muss er sich über Kritik nicht wundern.


    Wie gesagt, die Belichtungsproblematik sehe ich auch. Aber die verfolgt mich eigentlich durch alle Neubauten, die nur durch schneeweisse Wände, spiegelnde Laminat- oder Fließenböden und Glastüren überhaupt hell zu bekommen sind.
    Über die maximale Ausnutzung der Grundstückgröße wundere ich mich gar nicht mehr, das war auch schon vor 100 Jahren so. Die Gesetze lassen es zu und die Kunden mögen es wohl auch in niedrigen, unterbelichteten Wohnungen zu leben; der Ausgleich ist ja dann ein großer Balkon. Immerhin werden täglich mehr Altbaudecken abgehängt, als entsprechend großzügige Wohnräume neu erschaffen. Ich kenne übrigens auch Leute, die wissen es zu schätzen wenn die Wohnung frei bleibt von Sonneneinstrahlung. Die sitzen dann viel vorm PC, oder besitzen irgendwas wo Sonnenschein und damit verbundene Temperaturschwankungen schädlich ist.

  • Hir kann ich mich Nothor uneingeschränkt anschliessen. Der ursprüngliche Entwurf war deutlich besser. So wirds langsam ein sOzialwohnungsbau aus den 60'ern.


    Der Anbieter hat die Vermarktung gestartet. Laut Homepage kostet der "Sozialwohungsbau" zwischen 3300 und 3800 Euro pro qm.
    Mietpreise sollen so zwischen 10 und 11 Euro liegen.
    Dort kann man jetzt auch die Grundrisse im Detail einsehen.

  • Das Protokoll des Baukunstbeirates ist auch einsehbar: http://www.nuernberg.de/imperi…_protokoll_2013_14_03.pdf


    Und dazu die scheinbar aktuellste Visualisierung auf der HP des Projektträgers Siebentritt und Donauer; hier: http://www.siebentritt-donauer…petersgrund&o=petersgrund


    Ironischerweise ist das Rot an der Fassade geblieben.


    Lässt sich zusammenfassend sagen: Die zweite Vorlage vo dem BKB ist wohl ein reiner Akt der Höflichkeit gewesen, interessiert hat man sich nicht wirklich für dessen Hinweise. Da man aber bereits auf die erste Vorlage reagiert hat, wurde das ursprüngliche Konzept schon stark vereinfacht. Wir bekommen jetzt also einen Bau, der weder den Architekten noch dem BKB gefällt. Das ging dann wohl nach hinten los.

  • Heumann Areal

    Das ehemalige große Verwaltungsgebäude an der Allersberger Str. wird grad total entkernt. Das werden bestimmt geile helle Wohnungen :) mit hoffentlichen riesigen Glasflächen.


  • Heumann Areal

    Noch ein paar Eindrücke vom Heumann-Areal, auf dem ja ziemlich was los ist. Zwei große Gebäude in Kernsanierung, und ein weiteres müsste direkt an der Allersberger Straße davor gesetzt werden, soweit ich mich erinnere.
    Aus der Wirthstraße kommend gesehen:




    Auch das Rückgebäude zum Heideloffplatz wird saniert. Neue Panoramafenster sind schon drin. Davor wird aber wohl ein Neubau entstehen, sodass die Bewohner später nur den Blick auf die Hinterhofffassade dieses Neubaus haben werden. Ähnlich ist man ja in der Bielingstraße auf dem Fleischmanngelände vorgegangen. Erst das Rückgebäude aufwändig sanieren und vermarkten, und dann mit einem Neubau des Vorderhauses abschatten:


  • Sabel-Schule in der Widhalmstraße

    Direkt gegenüber schreitet der Umbau der Sabel-Schule in der Widhalmstraße voran. Hier sind Bilder aus 2012 zu sehen. Das Haus ist nicht wieder zu erkennen, sieht vielversprechend aus.



    Das kleinere Gebäude vorne wurde zunächst um ein Stockwerk gestutzt, und dann um drei Etagen aufgestockt:


  • Pfarrhaus Herz-Jesu in der Dallingerstraße

    In der Dallingerstraße gibt es wie von arc_bn "]hier[/URL] schon gezeigt, in diesem Frühjahr noch ein seltenen Anblick der schönen Kirche mit einem Vorplatz im Osten vor dem Chor. Wird bald wieder verschwinden. Aus der Paulstraße gesehen:



    Direkt neben der Kirche ein zeigenswerter Nachkriegsbau aus den fünfzigern. Mit gegenständlicher Kunst am Bau. Besonders bemerkenswert finde ich die Geschosshöhen, die mit dem Gründerzeitler daneben durchaus mithalten können. Sehr schön!


  • Kepplerstraße 5

    In der Kepplerstraße 5 (Vorzustand) wurde über die letzten Monate ein Gebäude stark erweitert. Man hat in Maurermanier Loggien und große Balkone angefügt. In dieser Lage sicherlich ein echtes Plus für die Bewohner.