Nbger Nordwesten: St. Johannis, Gärten hinter der Veste

  • Rund um den Nordbahnhof:


    Auf dem Areal des baldigen "NoHo" wurde wieder mal gemäht - aber das passierte schon ab und zu, das sagt gar nichts.


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    ein Teil wird für die Baustelle auf der ehemaligen Trixfabrik als Lager verwendet


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    Der weite gediehene Neubaukomplax auf der Trixfabrik wurde schon gezeigt - hier ist auch die Ostseite, von 2 Stellen von der Rollnerstraßé aus angefahren


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    Nebenbei wurde auf eine der letzten Brachstellen auf der Westseite des Nordnahnhof-Gesamtgebietes eine KiTa errichtet


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  • so sieht das aktuell aus



    zum Vergleich


  • Turmbesteigung Friedenskirche St. Johannis


    Es gibt so Momente, in denen durchfließt mich eine gewisse Liebe zu meiner Wahlheimat Nürnberg. Momente, in denen ich trotz meines häufigen Verdrusses und Frustes gegenüber dem, was in dieser Stadt auch heute noch baulich schiefläuft und über das ich mich hier häufig auslasse, hier zuhause und wohl fühle. So ein Moment war gestern Abend, als wir uns kurz entschlossen aufmachten zur Kärwa in St. Johannis. Ohne dass wir es geplant hatten oder gar davon wussten hatte die Kirchengemeinde St. Johannis den Turm der Friedenskirche geöffnet zur Besteigung. Wir hatten dort oben Gelegenheit die seltene Aussicht von Westen auf die Stadt zu genießen.


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    Ohne dass wir es geplant hatten oder gar davon wussten hatte die Kirchengemeinde St. Joannis den Kirchturm geöffnet zur Besteigung. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Allein die Turmbesteigung ist ein Erlebnis. Der wuchtige Turm wirkt dann von Innen noch wesentlich größer. Nachdem man von unten kommend eine steinerne Wendeltreppe hinauf steigt, die für sich schon arg eng ist, landet man in einem schlecht belichteten, und dafür umso spannenderen riesigen Raum:


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    In diesem Raum befindet sich das grandiose Uhrwerk der Firma Riedl aus Nürnberg, die lt. Info-Tafel die größte Turmuhr Nordbayerns antreibt:


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    Weiter geht es über Holztreppen, die eher einer Leiter gleichkommen, hinauf in den Läuteraum zu den Bronzeglocken:


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    So spät am Abend ist die Belichtung allerdings nicht mehr die Beste. Mein Fotoapparat und meine Stillhaltefähigkeiten wurden gefordert:


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    Von dort war es nur noch eine kleiner Holzleiter bis zur Dachebende mit der Ausgangstür. Eine kleine Leiter führt dann hinauf in den Turmhut, die war freilich nicht zu besteigen. Auf dem Schnappschuss erkennt man aber vielleicht, dass die ganze Turmhaube, die für sich genommen nochmal 20 Meter hoch ist, aus einem Eisentragwerk besteht, das von außen bekleidet wurde. Kein Holz. Ich meine dass der Turm im 2. WK zerstört wurde und in den 1950'ern wieder aufgebaut wurde:


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    Wirklich beeindruckend empfand ich das Raumgefühl innerhalb des wuchtigen, gemauerten Turmes. Die Außenwände tragen alles, im Innern ist extrem viel Raum. Ich denke auf den Fotos kann man es ein wenig erahnen. Durch die Türe kommend auf die Aussichtsplattform aber hatte man eine grandiose Aussicht auf die Umgebung. Das Kärwatreiben zu unseren Füßen, 40 Meter unter uns:


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    Blick Richtung Südwesten über den Friedhof St. Johannis, im Hintergrund das Gerichtsgebäude an der Fürther Straße:


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    Und das mächtige Dach des Kirchenschiffs in Richtung Südwest:


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    Und natürlich die Burg, die man kaum mal aus diesem Blickwinkel so sehen kann:


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    Die Schaugiebel der renovierten Jugendstilhäuser in der Sandrartstraße:


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    Zum Sonnenuntergang hieß es wieder "Abwärts".


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    So ließ sich der Abend auf der Kärwa gut ausklingen, die Menschen waren gut gelaunt, das Essen und der Trank waren schmackhaft, die Musik unterhaltsam. Soetwas passiert mir in Nürnberg durchaus nicht selten, dass man eigentlich nichtsahnend und ohne hohe Erwartungen aufbricht, und sich dann Erlebnisse aus Architektur und Kulinarik ergeben, quasi 5 Minuten vom Sofa entfernt, das ist einfach wunderbar. Überhaupt ist die Friedenskirche äußerst besuchenswert, wie der eigene Wikipedia-Artikel veranschaulicht. Die Kirchengemeinde verschließt sich der Öffentlichkeit quasi garnicht, sondern öffnet das Haus für Kunst, Kultur und Besucher regelmäßig. Ich war schon öfters dort.


    Das wollte ich hier einfach nur mal teilen.

  • Erweiterungsbau Klinikum Hallerwiese


    Die Entkernung des Bestands und der Aushub der (mächitg tiefen) Baugrube geht voran:


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    eigenes Foto.

  • Aufstockung Reichstraße 8 Ecke Schweppermannstraße


    Eines der letzten kriegsversehrten Gründerzeithäuser in der Nordstadt wird nun angepackt:



    Vorzustand Streetview.


    Noch vor Jahren hab ich gehört, dass das Haus angepackt werden würde, dabei war aber ein Abriss nicht ausgeschlossen worden. Es scheint nun aber gottseidank anders zu kommen: Die Erdgeschosszone ist bereits komplett verändert. Die ehemaligen Ladenfronten sind verschwunden, Brüstungen wurden gemauert und neue Sprossenfenster eingesetzt.



    Vermutlich entsteht hier "dringend benötigter Wohnraum". In den Etagen darüber sind ebenfalls bereits graue (Fake-)Sprossenfester eingesetzt worden.



    Leider nicht "echte" mit einzeln zu öffnenden Flügeln. Aber was solls, die ganze Umgebung bietet ein Pottpourri aus verschiedensten Fenstervarianten, alles was die Fensterbauer so zu bieten haben, egal ob es dem Original nahe kommt oder nicht.



    Aber was solls, ich will ja nicht nur schimpfen, denn immerhin bleibt der Bau erhalten und wird hoffentlich nicht noch mit weißer Styroporhaut überklebt. So hat das gesamte Nordstadt-Viertel gute Chancen, als ausgedehntes Altbaugebiet mit vielen vollständigen Straßenzügen eines der schönsten und beliebtesten Wohnviertel zu bleiben. Und das Haus Reichstraße 8 im Besonderen könnte für jeden die Vergangenheit sichtbar machen, wenn sie anderswo unter Dämmung verschwindet oder eben komplett überbaut wird.

  • ^ Ich teile Deine Hoffnungen! Gerade an dieser Stelle an einer Kreuzung mitten in einem fast vollständig erhaltenen Ensemble wäre eine möglichst ursprungs-nahe Wiederherstellung wünschenswert. In Deinem Beitrag #219 hast Du ja anhand des gegenüberliegenden Eckhauses illustriert, was da möglich wäre.


    Angesichts der exponentiell gestiegenen Baukosten neige ich im Moment zu gedämpftem Optimismus, würde mir etwas qualitativ Höherwertiges aber gerade dort sehr wünschen.