Potsdam: Lustgarten

  • Nicht zu vergessen dieses Denkmal in Neukölln, in der ehemals Bömischen Siedlung, nahe Richardplatz:



    Foto von mir

  • Sone Art Zaun täte es ja notfalls auch. Damit wäre alles "militaristische Brimborium" verschwunden.


    Ausflüge ins Preußentum dort, hier im Thema weiter.
    Bato

  • Aber in Potsdam kann man sich ja nicht mal zu durchringen, den "Platz der Einheit" umzubenennen....


    oO bis eben dachte ich noch, der Potsdamer "Platz der Einheit" wäre nach der Deutschen Einheit benannt ...


    Aber, dass der "Platz der Einheit" noch heute an die Gründung der SED, aus Vereinigung von SPD und KPD erinnert, unfassbar.

  • Ich habe gerade nochmal im Ratsinformationssystem nachgeschlagen - tatsächlich. Das hätte ich auch nicht gedacht. Die CDu hat 2009 einen Antrag zur Umbenennung in den unmißverständlciehn Namen "Platz der Deutschen Einheit" zurückgezogen, da es dafür keine Mehrheit gab.

  • An und für sich ist das keine Seltenheit. In sehr vielen Kleinstädten und Dörfern gibt es noch Straßen und Plätze "der Einheit", natürlich mit besonderer Häufung in den Gegenden, wo die politischen Mehrheiten nach 1990 eher auf Rot standen und stehen. Die allerwenigsten davon sind der deutschen Einheit gewidmet. Die heißen dann wie bspw. in Zwickau auch genauso, um Verwechslungen mit den vielen sozialistischen Einheitsplätzen auszuschließen.

  • Und wenn die Linke für die Aufstellung der Statue wäre, würde ich mich nicht - weil es die Linke gesagt hat- dagegen stellen.


    Man kann nicht geschichtliche Erinnerung davon abhängig machen, was gerade politisch genehm ist, das wären Verhältnisse wie in 1984. Sicher, die SED&Co haben es versucht (Orwell hat das Konzept nicht aus den Fingern gesogen), doch die SED-Folgepartei regiert in Potsdam nicht alleine - merkwürdig, dass die Partner es mitmachen.


    Hier und da gibt es Beispiele, dass sogar als feindlich verstandene Elemente der Vergangenheit als Teile eben dieser geehrt werden. Beispiel 1: In Spanien ist die Tradition der Reconquista lebendig, doch als in Sevilla ein Bauwerk errichtet wurde, welches Spanien baulich vertreten sollte, wurden ein paar Elemente maurischer Architektur eingeflochten - da eben diese auch zur Spanien gehört. Beispiel 2: Polen ehrt die Tradition der Aufstände gegen Preussen und Russland, dennoch wird das königliche preussische Schloss als eben dieses bezeichnet, auf etlichen Wegweisern im Stadtbild ablesbar - in Potsdam und Berlin versuchen manche (wenn der Wiederaufbau nicht verhindert wurde) zu betonen, es seien keine Schlösser. Beispiel 3: Im Westen gibt es mehr Römermuseen als welche über Germanen. Und wenn wir schon bei Rom sind - dort wurde Napoleon gar ein Museum gewidmet, obwohl dieser als Besatzer kam und die Kriege gegen Frankreich in Italien zum nationalen Ethos mit gehören.

  • In Potsdam regieren die Sozialisten nicht mit, hier hat eine Koalition von SPD, CDU und Grünen die (komfortable) Mehrheit und könnte Politik für die Mehrheit der menschen machen. Ob einem da Vergleiche mit der Reconquista in Spanien oder den Polen weiterführen? Dann müsste man ja ganz Europa durchdeklinieren und käme zu dem Ergebnis, das Deutschland einen Sonderweg geht. Aber das ist für diesen Strang wohl zu abroad.