Neubau Schiersteiner Brücke

  • Der seitlich an der Brücke hängende Radweg ist immernoch nicht fertiggestellt.

    Spannend hierzu die Begründung: zur Fertigstellung sei es notwendig, dass das Baufeld zunächst geräumt werden müsse. Im vergangenen Jahr hieß es noch, lediglich die Freigabe hänge an der Räumung des Baufelds. Kommunikativ läuft es da nicht rund. Wurde in den letzten Wochen seitens der Autobahn GmbH von Vollsperrung mit anschließender Komplettfreigabe gesprochen, war damit einzig der motorisierte Verkehr gemeint. Die kombinierten Fuß- und Radwege wurden mit keiner Note erwähnt. So war der Weg auf der nördlichen Brücke auch zu keinem Zeitpunkt gesperrt gewesen und nach der Vollsperrung sind lediglich zwei der drei Kombiwege fertig.


    Immerhin heißt dies, dass sich der Fuß- und Radverkehr verteilen kann. Die neue Rampe auf Mainzer Seite neben dem Klärwerk hinauf auf die südliche Brücke:

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    ^Nachtrag: die AZ konkretisiert die Verzögerungen bei dem abgehängten Weg: Dieser werde erst 2024 fertig. Grund sei, dass unter den Brücken zunächst "Retentionsflächen für den Hochwasser-Fall" hergestellt werden müssen. Dass der Weg baulich nicht einmal fertiggestellt ist, findet keine Erwähnung.

  • Die Freigabe der neuen Brücke bringt erhebliche Verbesserungen für den Autoverkehr mit sich. Ganz kurvenfrei verläuft eine Fahrt an einigen Stellen jedoch nicht. Beim Auffahren auf die Brücke Richtung Wiesbaden erfolgt die erste Verschwenkung, die aber noch recht harmlos ist.


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    Die Fahrt über die Brücke ist erwartungsgemäß komfortabel, so wie erwartet. Hinter der Brücke folgt jedoch eine schärfere Kurve, hier wird auf hessischer Seite noch gebaut. Unter anderem müssen noch kleinere Brücken errichtet werden. Heute waren hier zahlreiche Baumaschinen intensiv im Einsatz.


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    Richtung Mainz ist die größte Einschränkung vorhanden. Die Verschwenkung von drei Spuren mit Übergang in eine zweispurige Autobahn ist problematisch. In der Kurve sind - wie main1a bereits schrieb - 60 Stundenkilometer erlaubt, doch kurz danach sind für ca. 100 m 40 Stundenkilometer vorgeschrieben, warum auch immer. Weitere Staus und Unfälle sind hier m. E. vorprogrammiert.


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    Fotos: Beggi

  • Dieses 40 Km/h - Limit ist jetzt verschwunden - jetzt gilt in Richtung Mainzer Dreieck 60 Km/h in der S-Kurve und hinter der Auffahrt Mombach 80 Km/h.


    Diese Vorlandbrücke, die sich zwischen dem Anschluss Mombach und Gonsenheim an die Schiersteiner Brücke anschließt, heißt offiziell 'Hochstrasse Lenneberg'. Zweispurig ohne Standsteifen - wenn da auch nur ein Fahrzeug liegen bleibt, ist der Stau nicht zu vermeiden.

    Zusätzlich hat die Auffahrt Mombach Richtung Dreieck Mainz keinen Beschleunigungsstreifen. Wenn man da vom Mombacher Kreisel kommt und Richtung Dreieck Mainz auffahren will, sieht man mindestens mal mit einem normalen PKW bis 10 Meter vor der Halteline nichts als Leitplanke.


    Das Ganze wurde von 1962 bis 1964 als Bundesstrasse gebaut und zuletzt 1997 bis 2000 saniert. Eigentlich erstaunlich, daß die Brücke solange hält. Ist auch ein Brückenbauwerk für beide Fahrrichtungen, wenn ich es recht sehe.

    Ein Ersatzbau ist wegen der jahrzehntealten Diskussion, wie man denn den Abschnitt der A643 ausbauen will ( dreispurig oder zweispurig mit zeitweise freizugebenden Standstreifen oder vielleicht auch gar nicht ) nicht in Sicht - hier mal ein Artikel des SWR vom Mai swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/stadt-mainz-gegen-ausbau-a-643-mainzer-sand-100.html


    In einem Artikel der AZ Mainz vom Samstag, der sich hauptsächlich mit den Staus auf der A60 befasste, wurde erwähnt, dass es in 2024 auf dieser Hochstrasse Lenneberg eine neue Baustelle geben soll - Kappenerneuerung und divere Verstärkungsmassnahmen. Kappen sind die seitlichen Begrenzungen der Brücke (?) - dann wird es noch enger.

    Vielleicht bohrt man im Zuge der Baumassnahmen die Brücke ja mal so richtig falsch an - dann hätte Mainz ein Problem und es könnte mit einem Neubau schneller gehen.

  • ^ Zuerst mal ein Willkommen im Forum.


    Genau, die Kappen sind die seitlichen Aufbetonierungen beiderseits des Überbaues die als Fuß- und Radwege ausgebildet sein können. Darüberhinaus können darauf auch Schrammborde betoniert bzw. verschraubt oder Geländer darauf befestigt sein.


    KDW

  • Und die Infrastruktur bröckelt vor sich hin ..


    Von der in 2023 angekündigten Baustelle auf der Vorlandbrücke ('Hochstrasse Lenneberg') ist bisher nichts zu sehen.

    Dafür gibt es in der AZ vom Samstag den Artikel AZ: a643-sorge-um-tragfaehigkeit-der-bruecke-bei-mainz-mombach ( hinter dem Paywall ).

    Gleichfalls im SWR SWR /vorlandbruecke-mainz-mombach-marode-einschraenkungen-fuer-lkw-verkehr und bei der Autobahn GmbH a643-verkehrliche-einschraenkungen-im-bereich-der-vorlandbruecke-mombach.


    Dafür hat man in 2023 die Statik "auf Basis der Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand" nachgerechnet.

    Und kommt zu dem Schluß, dass die Brücke entlastet werden soll durch:

    - Abstandsgebot von 50 Meter für LKW ( auch im Stau )

    - Überholverbot für LKW

    - Sperrung der Brücke für Großraum- und Schwertransporte.


    Die ersten beiden Punkte sollen solange gelten, bis die Brücke durch eine Stützkonstruktion verstärkt wird ( noch nicht terminiert ).

    Der letzte solange, bis ein Ersatzneubau da ist ( schon mal gar nicht terminiert, da ja im Zusammenhang mit dem Ewigkeitsthema 'Ausbau der A643/Mainzer Sand').


    Dürfte die Bauwirtschaft treffen, die ja öfter mal einen Bagger oder ein Bohrgerät durch die Gegend fahren müssen.

    Vermutlich auch RIGA in Mainz, die dann ihre Krane durch die Stadt nach Gonsenheim oder Finthen fahren müssen, wenn sie nach Süden sollen.

  • So langsam hängt man das Gewerbegebiet an der Rheinallee von der Autobahn ab..


    Die westlichen Rampen der Anschlussstelle Mombach ( also die Verbindungen von Wiesbaden zum Mombacher Kreisel und vom Mombacher Kreisel Richtung A60 ) werden für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. LKW sollen dann aus Richtung Wiesbaden bis zur AS Gonsenheim fahren und dort wenden (fahren damit dann zweimal über die marode Vorlandbrücke ). LKW Richtung A60 sollen über die Schiersteiner Brücke fahren und dann im Schiersteiner Kreuz wenden. Begründet wird dies als "vorsorglich notwendige verkehrliche Kompensationsmaßnahme" ( Link Autobahn GmbH ). Auch die AZ berichtete in der Druckausgabe darüber. Dauer: bis der Ersatzneubau steht. Das kann bekanntlich dauern.

  • Und weiter geht es mit den bröckelnden Rampen an der AS Mombach.

    Da die Brummi-Fahrer das Benutzungs-Verbot wohl ignoriert haben, wird die Abfahrt aus Richtung Wiesbaden ganz gesperrt - für alle bis auf weiteres.

    Die Auffahrt vom Mombacher Kreisel Richtung Bingen soll aber offen bleiben - da halten sich die Brummi-Fahrer angeblich an das Verbot.

    Link: swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/a643-autobahnabfahrt-mainz-mombach-schiersteiner-bruecke-fuer-alle-gesperrt-100.html


    Wird ganz nette Staus geben, wenn sich die Pendler erst auf die zweispurige Lenneberg-Hochstrasse quetschen sollen, um dann an der AS Gonsenheim zu wenden und wieder zurück zu fahren. Da wird für manche sicher die Theoder-Heuss-Brücke wieder attraktiv.


    Wenn man in RP so stolz ist auf die mobilen, angeblich KI-gestützten Kameras, die Handy-Sünder am Steuer überführen - was ist so schwer daran, dort eine stationäre Kamera zu installieren, die jedes Fahrzeug mit mehr als 2,3 M Breite und mehr als 3 M Höhe identifiziert ? Hätte man mindestens die 'schweren' Sünder..


    Noch besser wäre es freilich, wenn man endlich in die Pötte käme mit einem Neubau.