Aufteilung und Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze

  • Laut Informationen des Münchner Merkurs und der Abendzeitung fordern die Grünen im Stadtrat ein neues Verkehrskonzept für Fußgänger in der Altstadt, die bis auf Liefer-, Anwohner- und Taxiverkehr in zehn Jahren autofrei sein soll.


    Sendlinger Straße, Dienerstraße und zwischen Odeonsplatz und Altstadtring auch die Brienner Straße sollen beispielsweise zu Fußgängerzonen umfunktioniert werden. Um den Menschen einen leichteren Zugang zur Isar zu verschaffen, soll im Tal eine verkehrsberuhigte Zone entstehen.


    Ein spezielles Leitsystem soll Touristen eine bessere Orientierung ermöglichen. Ähnlich wie in London könnte dies aus Stelen mit Übersichtskarten und Hinweistafeln für nahegelegene Sehenswürdigkeiten bestehen.


    Breitere Fußwege und einfachere Überwege sollen die Stadt fußgängerfreundlich machen. Haltestellen sollen allgemein leichter auffindbar und zugänglicher werden.


    http://www.merkur-online.de/lo…-fussgaenger-1243694.html


    http://www.abendzeitung-muench…fa-bc84-b370b7bd04d7.html

  • Die Querung wird als Radl-Autobahn von Schwabing nach Bogenhausen genutzt. Da ist im Sommer extrem viel los. Und da wird schnell geradelt und viel überholt und die Fahrspur ständig gewechselt.
    Die Gleise sollen in die Fahrbahn verlegt und diese dabei nicht breiter werden. ich denke, man kann das nicht mit der Maffeistraße etwa vergleichen, die nur in einem kurzen Abschnitt von Radlern genutzt wird, die da nur langsam fahren können

  • Kultur würde ich jetzt nicht als Luxus bezeichnen sondern auch als Lebensnotwendig. Aber das ist auch Ansichtssache.


    Wenn man so ansetzt, dann müsste man grundsätzlich am Umverteilungssystem rütteln: Stadtplanung und Baureferat bekommen zusammen 1 Mrd. Euro. Schul- und Sozialreferat bekommen zusammen 3 Mrd. Euro.


    Eine Eigenheit in Deutschland ist es nun mal, dass für Sozialleistungen stark die Kommunen beansprucht werden, für größere Leistungen im Infrastrukturbereich springt dann wieder der Bund mehr ein.

  • ^^


    Die Wittelsbacher- und Reichenbachbrücke sind gerade mal 800 m entfernt. Ich halte diese Brücke für großen Humbug in Zeiten, wo man anscheinend jeden Euro bei Infrastrukturprojekten - sogar in München - umdrehen muss. Aber in der Au und im Glockenbachviertel gibts halt viel reiche SPD und Grünen Lobby. Da muss man auch mal Geschenke verteilen.


    Ich fände etwa eine Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Hacker- und Donnersberger- (1 km Ersparnis) oder parallel zur Braunauer Eisenbahnbrücke (1,5 km Ersparnis) viel nützlicher.

  • Das Luxusprojekt einer neuen Isarbrücke ist ja fast schon als Frechheit zu bezeichnen, angesichts der wichtigen Infrastrukturprojekte am mittleren Ring, die zur Entlastung zahlreicher Bürger noch nicht umgesetzt wurden. Von fehlenden Radwegen überall im Zentrum und drumherum mal ganz zu schweigen.


    Wie Isek schon geschrieben hat, gibt es bisher keine ernstzunehmende Querungsmöglichkeit für Radfahrer über die Gleisanlagen.
    Die Hackerbrücke tut außerhalb des Berufsverkehrs noch am wenigsten weh, aber die Nutzung des Paul-Heyse Tunnels oder der Donnersbergerbrücke mit dem Radl, das würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen.
    Das wäre ein Brückenprojekt für die Prüfliste, aber auch erst nachdem alles andere Notwendige in 20 Jahren umgesetzt wurde.


  • Die Hackerbrücke tut außerhalb des Berufsverkehrs noch am wenigsten weh, aber die Nutzung des Paul-Heyse Tunnels oder der Donnersbergerbrücke mit dem Radl, das würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen.


    Was hast du gegen die Donnersberger Brücke?

  • Was hast du gegen die Donnersberger Brücke?


    Mit dem Radl ist es dort ähnlich beschaulich wie auf der Standspur der A9 von München nach Garching zu fahren.
    Aber selbst ohne Autoverkehr fällt mir aus baulicher Sicht nichts ein was an der Donnersberger Brücke positiv sein sollte, oder wie meintest du die Frage?

  • Nur mal so am Rande: Wie fast überall in der Stadt ist auch auf der Do-Brücke für Radler kein Platz vorgesehen. Radler sollen einfach den Bürgersteig benutzen, den sich dann Fußgänger und Radler teilen sollen, was im Jahr 2011 natürlich wirklich keinen Sinn mehr macht. Auf der Brücke muss Platz gefunden werden für separate Radlspuren und zwar auf jeder Seite in beide Richtungen. Eine Stadt, die sich ja immer noch Radlhauptstadt schimpft, sollte das hinbekommen. Nur ein Beispiel von unendlich vielen, das zeigt, welch völlig untergeordnete Rolle der Radlverkehr in den Planungen dieser Stadt tatsächlich einnimmt.

  • Autos und Fahrräder in München

    Bin zwar kein Hochhausfreund, aber ein schönes Foto und ein gelungenes Gebäude!
    Ich finde im Gegensatz zu manch anderem auch, dass die Höhe sehr gut passt.


    Der Komplex zementiert den Status der Stadt München als Autohauptstadt der Bundesrepublik.


    Aus dem Thread des ADAC-Hochhauses extrahiert.

  • :lach::lach:


    Himmel, ich habe selbst kein Auto und könnte mir leicht seit 8 Jahren eines kaufen - verzichte also bewusst darauf! Aber ich schiebe bei weitem keinen Autohass! Was soll dieses ewige "Autohauptstadt", "Lärmhölle", "Betonwahnsinn"? Ich hab jetzt keine Zahlen parat, aber ich dachte München hätte von alle Großstädten einen sehr guten (oder sogar den besten) Modal-Split. Ich kann diese Anti-Autodiskussion nur bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Ich mein, wohin will man denn noch? Den Ring auf eine Fahrspur rückbauen? Im Vergleich zu anderen Städten in der Größenordnung Ballungsraum 2-3 Millionen hat München ein sehr knappes Korsett an Straßeninfrastruktur. Es läuft halt immer so am Limit, aber kaum gibt es irgendwo etwas - Baustelle an der Donnersberger Brücke oder Fußballspiel in der Arena - dann bricht der Verkehr in der ganzen Stadt zusammen.

  • ...und seit WANN ist München überhaupt Autohauptstadt? ...hanebüchen....was ist mit Stuttgart, Wolfsburg, Ingolstadt, Rüsselsheim, Leipzig oder gar Berlin (immerhin ein Daimler Motorenwerk, zudem Sitz des VDA und des Bundesverkehrsministeriums)


    das Gebäude an sich ist aber in der Tat schick und trotz der geringen Höhe nicht unproportional geworden...definitiv eine Bereicherung für München!

  • Isek:
    Deshalb ist München eben auch eine Stadt ohne Visionen.
    - Dritte Startbahn statt zweiter Stammstrecke - und lieber 3 Milliarden in den Ausbau von Straßen und Autobahnen stecken, als ein Tausendstel davon in neue Radwege.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass vergleichbare Städte in Europa es noch schlechter machen, noch dazu nicht solche mit einer rot-grünen Mehrheit.

  • lieber 3 Milliarden in den Ausbau von Straßen und Autobahnen stecken, als ein Tausendstel davon in neue Radwege.


    Wie kommst Du zu diesen Zahlen? Bitte gib mal eine Quelle an, wenn Du so etwas in den Raum wirfst - mich würde wirklich interessieren, wofür diese 3 Mrd. genau ausgegeben wurden.

  • Wie kommst Du zu diesen Zahlen? Bitte gib mal eine Quelle an, wenn Du so etwas in den Raum wirfst - mich würde wirklich interessieren, wofür diese 3 Mrd. genau ausgegeben wurden.


    Es ging mir primär darum, die Größenordnungen als absurd darzustellen, als eine exakte Zahl zu nennen.
    Es gibt ja wohl keine Zweifel, dass Betrieb und Ausbau der Autoinfrastruktur im Großraum München an die Milliardengrenze geht, wenn schon ein Ringtunnel oder "Overfly" im zwei- bzw. dreistelligen Millionenbereich liegen (21 Mio und 373 Mio, wenn du unbedingt genau Zahlen brauchst).


    Wenn der Radlverkehr in der Stadt München nun prozentual bereits in der gleichen Größenordnung liegt wie der Autoverkehr, dann würde ich eine ganz andere Förderung erwarten.


    Auch ist mein Begriff "Autohauptstadt" für München als Antwort auf die völlig realitätsferne und somit lächerliche Bezeichnung "Radlhauptstadt" zu sehen.

  • Es ging mir primär darum, die Größenordnungen als absurd darzustellen, als eine exakte Zahl zu nennen.


    Ohne Zahlen und Fakten ist ein solcher Rückschluss eine reine Mutmaßung. Eine Investition kann man schließlich nicht über ihre absolute Höhe beurteilen, sondern nur indem man ihr einen Nutzen gegenüberstellt und sie dann mit anderen Investitionen vergleicht, für die man den selben Maßstab anlegt.


    Wenn der Radlverkehr in der Stadt München nun prozentual bereits in der gleichen Größenordnung liegt wie der Autoverkehr, dann würde ich eine ganz andere Förderung erwarten.


    Die meisten Investitionen in Straßen (insbesondere Schnellstraßen) sind auf den zunehmenden LKW-Verkehr zurückzuführen und weniger auf PKWs. Denn LKWs verursachen wesentlich höhere Lärmpegel (darum Untertunnelung) und nutzen Straßen viel stärker ab (darum ständige Reparaturen). Und leider lässt sich der LKW-Verkehr nicht auf Radwege verlagern...

  • Isek:
    Deshalb ist München eben auch eine Stadt ohne Visionen.
    - Dritte Startbahn statt zweiter Stammstrecke - und lieber 3 Milliarden in den Ausbau von Straßen und Autobahnen stecken, als ein Tausendstel davon in neue Radwege.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass vergleichbare Städte in Europa es noch schlechter machen, noch dazu nicht solche mit einer rot-grünen Mehrheit.


    Was für eine ausgesprochen amüsante Diskussion. In der Tat ist der Umgang mit Fahrräder/Autos in München einzigartig obskur - obgleich in einer anderen Art und Weise. In keiner anderen Weltstadt herrscht eine derartige Anarchie der Radlfahrer. In ganz München werden die ansehenliche und schmucken Fahrräder ohne Hirn und Verstand einfach überall abgestellt und die Stadt damit verschandelt (Beispiel: Odeonsplatz). Was haben da abgestellte Radl zu suchen. (Nur so zum Vergleich sollte man mal versuchen an ähnlichem Orte einen Autoparkplatz zu finden ...)
    Ergo: Ja, der irrwitzge Umgang in dieser Stadt mit diesem Thema ist wahrlich einzigartig miserabel.
    (Nur so zur Info: NEIN, ich bin kein Autofahrer. Aber wir leben hier in einer Hightech-Metropole und nicht in einem suburbanen Naherholungsgebiet. Allen denen das nicht passt, sollten aufs Land ziehen)

  • Ich glaube, diese Diskussion hat nicht mehr sooo viel mit der ADAC-Zentrale zu tun...
    Aber trotzdem antworte ich auf ProSkyscrapers: Ich würde mein Rad im Zentrum auch immer gerne geordnet irgendwo abstellen, aber leider ist das wegen fehlender oder überfüllter Fahrradständer fast nicht möglich. Deswegen muss ich auch auf irgendwelche Straßenschilder ausweichen...


    Übrigens ist die Tiefgaragenein- und Ausfahrt der ADAC-Zentrale jeweils zweispurig. So stehen die Mitarbeiter (müssen diese eigentlich mit dem PKW kommen? ;) ) wenigstens dort nicht im Stau...

  • Allen denen das nicht passt, sollten aufs Land ziehen


    Ich denke nicht dass man mit solch schwachsinnigen Sprüchen zur sachlichen Diskussion beiträgt, auch wenn das bei einem solchen Reizthema, wo andere Menschen ähnlich dem Rauchen gesundheitlich beträchtlich geschädigt werden, natürlich sehr schwierig ist.
    Unter Hightech und Zukunft dürften sich die meisten Menschen etwas anderes vorstellen als technologisch veraltete Blechkisten, die Feinstaub und Stickstoffdioxid in der Stadtluft verteilen.
    Fakt ist, dass >50% der Münchner Haushalte in den zentrumsnahen Stadtteilen gar kein Auto mehr haben (mit extrem stark steigender Tendenz) und sich ein noch weit größerer Anteil der Stadtbevölkerung die vielen autofahrenden Bewegungsfaulen dahin wünscht, wo sie herkommen. Aufs Land oder auch nur an den Stadtrand zu ziehen wäre für diese Menschen mehr als unsinnig, denn da ist ja die Quelle der autofahrenden Brut ;)