Nbger Nordosten: Rennweg, Schoppershof, Weigelshof

  • Zwischenstand Werderstraße 23-25

    Das umstrittende Schultheis-Projekt in der Werderstraße wird zügig vorangetrieben. Im Rückwärtigen Bereich des Grundstücks deutlich hinter den früheren Vorderhäusern entstehen zwei Stadthäuser auf Tiefgaragen. Dazu wurde das gesamte Grundstück ausgebaggert und mit einem Tiefgeschoss für Keller und Garagen unterbaut:



    Die dort entstehenden Wohnungen sind bereits seit Längerem in der Vermarktung, so solls aussehen wenn es 2019 bezugsfertig ist:



    Visualisierung: Schultheiss


    Das Vorderhaus kommt zuletzt und soll Elemente des Altbaus aufnehmen, der hierfür abgerissen werden musste. Ich schätze durch die Enge des Grundstücks wird der nicht erst dann gebaut werden können, wenn die Rückgebäude 2019 bezugsfertig sind, sondern eher zeitgleich bzw. leicht überlappend:



    Visualisierung: Schultheiss


    Interessant ist dass auch das benachbarte Haus Werderstraße 21 eine Entwicklung durchläuft. Das Haus wurde leergezogen und saniert. Dabei ist die Sandsteinfassade sorgfältig aufgearbeitet worden, das aufgesetzte 3. Obergeschoss wurde gestalterisch überarbeitet und dabei durch die Fensterrahmungen deutlich gewonnen.



    Hinten kommen Balkone dran. Hier entsteht ein kleiner Hinterhof, der aber wohl nicht mit dem anderen des Neubaukomplexes verbunden werden wird. Schade, dass das nicht auch mit dem angerissenen Gebäude gemacht werden konnte, die beiden Häuser dürften sich von der Substanz her doch sehr ähnlich gewesen sein. Es zeigt nämlich dass es geht wenn man will und dass es sogar sehr schön werden kann.



    Der Bauherr der Werderstraße 21 ist wohl folgerichtig auch nicht Schultheiss, sonst würde man das auf deren Website wohl finden.

  • Renovierung Heerwagenstraße 27


    Bei dem gründerzeitlichen Eckgebäude an der Schoppershofstraße wird aktuell die Erdgeschossfassade renoviert. Dabei handelt es sich um eine für Nürnberg typische, aus Sandsteinquadern gebildete Rustikafassade mit großen Segmentbogenfenstern. Diese wurden in den vergangenen Jahrzehnten jedoch mit einfachen rechtecktigen Bruchbudenfenstern aus Plastik ausgestattet, wobei man die Segmentbogen einfach zugestückelt hat. Dort wo es nicht ganz gepasst hat ist mit Bauschaum nachgeholfen worden. Die Natursteinfassade wurde mehrfach überpinselt und ist kürzlich mit scharfem Wasserstrahl gereinigt worden.




    Aktuell ist Pause an der Baustelle, womöglich bespricht man das weitere Vorgehen. Ein paar Hausnummern weiter, an der Heerwagenstraße 34 hat man vor wenigen Jahren ausgehend von einem ähnlichen Ist-Zustand eine fachmännische Restaurierung vorgenommen, und das Ergebnis ist überzeugend geworden. Vielleicht kommt das hier ja auch, die Straßenkreuzung in diesem beliebten Viertel würde das bedeutend aufwerten!

  • Restaurierung Erlenstegenstraße 89

    An der Endhaltestelle der Linie 8 in Erlenstegen kann man derzeit einen Phönix aus der Asche wiederauferstehen sehen:



    Das Erdgeschoss wird aktuell bezogen und wird ein Büro beherbergen. Ist eigentlich ganz schick geworden, wenn jetzt noch die fensterläden dazukommen und eine gescheite, denkmalgerechte Haustür wird es top. Übrig bleibt aber das gesamte Ensemble beeinträchtigtende Zollhäusschen:



    Aktivitäten sind dort noch keine sichtbar, jedenfalls nicht von der Straße aus. Wenn das aber auch einst hergerichtet wird hat Erlenstegen wieder eine freundliche, einladende Einfahrtsituation. Immerhin gilt es als der reichste Ortsteil Nürnbergs, Ruinen passen dort gar nicht!

  • Fassadensanierung Bayreuther Straße 10-12

    Das Wohnhaus Bayreuther Straße 10-12 erhält derzeit eine Fassadensanierung. Der schwierige Standort an der stark befahrenen Straße führt dazu, dass am Gebäude dabei auch einige Änderungen vorgenommen werden, z.B. werden die offenen Loggien geschlossen bzw. verglast (Vorzustand:(




    Neben dem etwas eigenartigen Farbkonzept, dass an der wie gesagt sehr stark befahrenen Straße eine schneeweiße Fassadenhaut vorsieht, welches durch zzufällig verteile horizontale und vertikale Farbachsen sehr unruhig und hektisch aussieht, kann man aktuell auch noch die Wärmedämmung im Erdgeschoss gut sehen:



    Ungewöhnlich finde ich, dass das gesamte Haus aufwändig mit Mineralwolle eingekleidet wurde, die eher stärker beanspruchten Gehwegwände aber mit Storopor. Ich war der Meinung dass man genau die Bereiche, die stärkeren Belastungen ausgesetzt sind, eher mit der nicht brennbaren Dämmwolle verkleiden sollte. Die Wärmebrücke an den Briefkästen ist natürlich inklusive.
    Und wenn man sich im Detail die Plastikorgie ansieht kann einem fast übel werden:



    Die gesamte Fassade besteht nun aus Problemstoffen: Die Mineralfasern können krebserregend sein, wenn sie in die Atemwege gelangen. Spätestens der zwangsweise irgendwann kommende Rückbau wird das sehr sehr teuer machen. Und das ganze Kunststoffzeug ist auch nicht das ökologischste, in einer Zeit, in der man über Plastikberge und Ozeanvermüllung diskutiert, kleiden wir Deutschen millionenfach Häuser damit ein. Damit wir es warm haben in Wintern, die immer kürzer und milder werden...

  • Besonders schön finde ich immer die Häuser, die vor 5 Jahren "renoviert" und gedämmt wurden und bei denen die Schimmelflecken mittlerweile durch die Dämmfassade durchkommen. Früher hat man gebaut mit dem Gedanken, dass auch der Stein "atmen" kann. Jeder, der jemals einen Mundschutz getragen hat, der weiß wie der eigene Atem auf der Haut innerhalb des Mundschutzes beschlägt und sich dort sammelt. Das ist bei Mauerwerk nicht anders. Nur ist für eine Mauer die hohe Feuchtigkeit auf Dauer absolutes Gift. Das sollte schon seit Jahren bekannt sein, aber wird einfach vergessen oder bewusst ignoriert. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass man das bewusst in Kauf nimmt und auf eine erneute Sanierung innerhalb weniger Jahre hofft. Das hält die Wirtschaft in Schwung und läuft dann eben nur auf Kosten der Häuserbesitzer. Umwelttechnisch ist dabei aber sicherlich ganz und gar nichts eingespart. Und wie du, nothor, schreibst ist es auch gesundheitstechnisch äußerst fragwürdig. Aber vermutlich passiert erstmal gar nichts bis es dann zu spät ist und ein solches Haus in Brand gerät oder erste gesundheitliche Beschwerden auftauchen. Dabei hoffe ich nur, dass so wenig Menschen wie möglich in Mitleidenschaft gezogen werden. Gerade bei den aktuellen Mietpreisen können viele Mieter nicht unbedingt wählerisch sein, wenn es um eine eigene Wohnung geht.

  • Es ist also möglich, ein hässliches Haus noch hässlicher zu machen. Von den Problemstoffen ganz zu schweigen. Von A bis Z zum Kopfschütteln.

  • Zwischenstand Werderstraße 23-25

    Das ambitionierte Schultheissprojekt, dass gottseidank auch nicht die Handschrift der Hausdesigner des Unternehmens trägt (weiß und quadratisch), sondern tatsächlich ein Architektenentwurf des Münchner Büros Hild & K Architekten ist, erreicht wichtige Meilensteine. Das Rückgebäude ist mittlerweile äußerlich fertig und lässt sich von der Fenitzer Straße aus durch eine Hofdurchfahrt sehen:



    Der Neubau schaut eigentlich ganz schick aus, die gedeckte Farbe passt sehr gut in das Viertel aus überwiegend gut erhaltenen Jugendstilbauten. Lediglich die billigen Zinkverblechungen am Flachdach und dieser komische Schornstein stören das Bild. Das breite Gebäude frisst allerdings auch viel Hoffläche, weswegen die Höfe dazwischen wirklich sehr eng werden. Muss man mögen, würde ich unter "urban" abspeichern.


    Das Vorderhaus am Fenitzer Platz hat fast Endhöhe erreicht:



    Bemerkswert sind hier die mittlerweile angelieferten Sandsteinquader, die aus dem zuvor abgerissenen Gründerzeithaus geborgen wurden. Sie liegen gemeinsam mit neuen Sandsteinen bereits am Platz und warten auf den Einbau in die umstrittene Fassadengestaltung. Zumindest freue ich mich dass - abgesehen von der Altstadt - Sandsteinhäuser nicht immer nur abgerissen werden sondern auch mal neue entstehen.


  • Zwischenstand Werderstraße 23-25

    Fotos von heute zu den Details der entstehenden Sandsteinfassade. Man kann nicht nur recht gut das vermauerte alte Fenstersims erkennen, sondern sogar profilierte Faschen an den Seiten! Das hatte ich so garnicht erwartet, aber schaut wohl am Ende gar nicht so schlecht aus!


  • Ja, finde ich auch, nothor.


    Zwar wäre für mich eine Renovierung des Altbaus die schönste Lösung gewesen, aber wenn über die Fassade und den dabei verwendeten Sandstein zumindest die "Oberfläche" Nürnberg-spezifische Elemente aufweist und das ganze qualitätsvoll ausgeführt wird, ist das zumindest ein guter Kompromiss.

  • Zum Jahresabschluss kann man reinste "Fensterfreude" in der Schoppershofstraße 14a spüren. Dort hat man vor Kurzem die "Nürnberger Fensterkrankheit" ausgetrieben und wieder richtige, passend geteilte Sprossenfenster in lichtgrauer Farbe eingesetzt:



    Die Aktion ist wohl noch ganz frisch, denn die verputzten Stellen in der Laibung sind nicht gestrichen worden. Vermutlich wird bald die ganze Fassade aufgefrischt und die farbigen Fensterrahmen lassen ein ausgeklügeltes Farbkonzept dahinter vermuten.



    Verglichen mit dem Vorzustand sieht man den Unterschied ganz deutlich...



    ...das Haus wirkt nun nicht mehr wie ein vorstädtisches Puppenhaus mit Schießschartenartigen Einscheibenfenstern, sondern eben wie es der Architekt einst als bürgerliches Wohnhaus in dem der besseren Wohnviertel Nürnbergs um 1910 entworfen haben müsste. Für mich als Spaziergänger ist das eine wahre Freude! Gemeinsam mit den neuen Fenstern in den anderen hier bereits gezeigten Häusern bekommt man den Eindruck, dass sich das gesamte Rennweg-Viertel positiv entwickelt und als gehobene Wohnlage in Nürnberg etabliert. Weiter so!

  • Das Geschäft brummt. "Bauhaus - Liebe und Partner" ziehen gegenüber dem vergleichbaren Projekt von Schultheiss eine weitere Polystyrolkiste in der Feldgasse hoch, direkt neben einem Baudenkmal.
    [...]
    Der Investor plant dort ein sechsgeschossiges Mehrfamilienwohnhaus mit Bauhaustypischer WDVS-Fassade. Immerhin, der Treppenhausrisalit scheint etwas höherwertiger ausgeführt zu werden. Immerhin muss nichts Wertvolles abgerissen oder verstümmelt werden.



    Visualisierung: Bauhaus Liebe und Partner


    Bei aller Liebe blieb vom Farbkonzept wenig:



    Eigenes Bild


    Schade...

  • Ach das ist ja doof, wenn die sogar noch das letzte bisschen Gestaltung einsparen. Die geschäfte laufen wohl doch nicht so rund wie es immer heißt, wenn man sich sogar die Farbe spart. So sieht das Haus natürlich wirklich besch**** eiden aus.

  • Hallo, gibt es eigentlich zu diesem Projekt schon irgendwelche Neuigkeiten?
    Laut Aussage des Bowlingbetreibers soll ab Ende Mai Schluss sein.


  • Die neuen Fenster tun dem Haus in der Schoppershofstraße sehr gut! Ich finde es auch bemerkenswert, dass sie nicht weiß, sondern grau abgetönt sind. Diese ungeteilten Riesenfensterflügel waren derart hässlich – wie Löcher in der Fassade. Zudem sind diese Teile in der Größe derart unpraktisch. Zum Stoßlüften musste erstmal weiträumig alles in der Nähe wegräumen.

  • Hallo, gibt es eigentlich zu diesem Projekt schon irgendwelche Neuigkeiten?


    Herzlich Willkommen im Forum!
    Ich habe nichts weiter mitbekommen in der Presse. Ich gehe davon aus dass die Realisierung wie geplant beginnen wird. Wünschst du dir Überarbeitungen der Planung oder woher die Nachfrage?

  • Ich bin einfach nur an einer Eigentumswohnung interessiert und wollte mal von Insidern erfahren, ob ihr mehr wisst :) lese gerne aufmerksam die Beiträge hier!

  • Ok, danke. An Neubau-Eigentumswohnungen besteht doch in Nürnberg kein Mangel, oder täusche ich mich da? In der Feldgasse steht gerade einer vor der Fertigstellung, in der Maxfeldstraße ist ebenfalls das Maxfeldeck im Bau, in der von-Fürer-Straße in Schoppershof ist ein Projekt in der Fertigstellung, am Fenitzer Platz ebenso, nur um den näheren Umkreis im Nordosten zu beleuchten.

  • Rennweg 57

    Die Bewohner erobern ihre Stadt.



    Ich warte schon länger darauf, dass an dem Unbebauten und zugewucherten Grundstück am Rennweg etwas geschieht. Seit kurzem hängt da ein unscheinbarer Aushang mit klarer Ansage:



    Eine Interessengemeinschaft aus Anwohnern will den ungenutzten Stadtraum in beschlag nehmen und einen Stadtgarten einrichten. Angeführt werden ökologische argumente um das zu begründen. Mein erster Gedanke dazu war, mei, ist das nicht Hausfriedensbruch, wie Hausbesetzer? Aber naja, es erfolgt ja mit Ankündigung. Ich erinnere mich, dass die Stadt Nürnberg vor wenigen Jahren schon eine Kampagne gefahren hat um alle Eigentümer ungenutzter und baureifer Grundstücke im Stadtgebiet zum Bauen oder Verkaufen zu motivieren. Dieses Grundstück war sicherlich ebenfalls auf der Liste. Vielleicht weiß man auch bei der Stadt, dass sich der Eigentümer tot stellt und womöglich billigt man dann dieses Vorgehen.



    Nun denn, die Aktion sollte laut Ankündigung zum 1. März beginnen, aber es ist noch nichts Sichtbares passiert.

  • rund um den Fenitzer Platz

    Der Fenitzer Platz im Nordosten im Stadtteil Rennweg ist eigentlich ein recht schöner, autofreier Platz in einem Wohnviertel. Er ist umgeben sowohl von denkmalgeschützter Bebauung aus der Gründerzeit, als auch von Wohnhäusern der nachkriegszeit. Hier ist es ein glücklicher Umstand, dass diese Nachkriegsgebäude weitgehend original erhalten sind, da sie sowohl schön strukturierte Fassadentexturen aufweisen als auch den zeittypischen Bauschmuck. Bereits vor etwa 3 Jahren wurde das Haus Adamstraße 32 renoviert:



    Vorzustand:



    Jüngst ist auch die lange Renovierung der gegenüberliegenden Nummer 29 zuende gegangen:



    Dabei sind gottseidank die Straßenzugprägenden Sgraffitto von einem Baukünstler mit der Signatur "M.P" erhalten geblieben:




    Vorzustand:



    Vorzustand Sgraffitto:



    Bei beiden Beispielen ist jedoch auffällig, dass die Gebäude vorher nicht wirklich schlimm ausgesehen haben, es ist weder Putz abgefallen noch wucherte das Moos über die Fassade. Dennoch wurden monatelange Baumaßnahmen bezahlt. Ich schließe daraus, dass Geld vorhanden war was man endlich ausgeben wollte. Gottseidank ist wie gesagt dabei nichts unter die Räder gekommen, sodass das Viertel seinen Charme behalten konnte. Zwar sind die Farbkonzepte durchweg nur noch dreiteilig anstatt aus 4 Farben zusammengesetzt, wie vorher, aber immerhin hat man die Sgraffitto nicht entfernt, wie einst hier, hier und hier im hässlichen Wöhrd.


    Einige Schritte weiter steht der umstrittene Neubau in der Werderstraße 23-25 vor der Fertigstellung:



    Detail:



    Der Neubau ist noch nicht ganz fertig, aber man bekommt einen guten Eindruck davon, wie der Bau mal wirken wird. Ich bin unschlüssig, wie ich das finden soll. Zwar gefällt es mir, dass der Bau eine geerdete Farbe bekommen hat, und durch die verspielten Geländer und die Sandsteinelemente passt er gut in das Viertel hinein. Andererseite finde ich passt das alles nicht so recht zusammen. Die Proportionen und die Rythmik der Fassade ist nicht wirklich elegant. Was denkt ihr?

  • Auch ich finde es schwierig hier zu einem klaren Urteil zu kommen.


    Mich stören diese Gitte und auch deren Farbe.
    Ebenso finde ich die Farbgebung der Fenster etwas naja


    Insgesamt ist es aber schon über dem üblichen Niveau...


    d.