Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

  • Stadthaus, Fluchttreppe Schirn

    ^ Da wird jede Schieferplatte handverlesen! ;) Nun, am Schieferdach hab ich im Vorbeigehen niemanden arbeiten sehen, dafür wurden Giebelsteinen verfugt. Hier am westlichen Teil des Stadthauses Richtung Bendergasse.



    Fassadendetail am östlichen Teil des Stadthauses, auch Richtung Bendergasse. Hier kann man noch die Dämmung unter den Platten sehen (unten am Rand) und den Unterschied zum unverfugen Zustand (unverbautes Teil im Vordergrund) erkennen.



    Ein Abriss der ausladenden Fluchttreppe der Schirn und ein etwas raumsparenderer Ersatz wäre mir zwar lieber gewesen, doch wird sie immerhin umfassend erneuert. Letzte Bilder, wo man den etwas angeranzten Zustand der Fluchttreppe gut sehen kann, gibt es in #120 und #122. Die Vorderseite Richtung Markt.



    Auch die Beleuchtung wird erneuert.



    Der Bereich zwischen Fluchttreppe und Schirn (Bendergasse).



    -Bilder von mir-

  • Stadthaus

    Ergänzend noch eine Aufnahme der Wirkung, die das Stadthaus auf den Domplatz hat, wenn auch noch ohne Fassade. Ein fast identisches Foto hatte epizentrum bereits Mitte August gemacht.



    -Bild von mir-

  • Nunja, mich stört die überdimensionierte Halle in der Mitte.
    Um diese herum haben sie Gibelstil gebaut, der sich der Neuen Altstadt anpasst; aber mittendrin ragt eine unförmige Riesenhalle heraus, die eher zum Klotz Schirn passt statt zur Neuen Altstadt.
    Auch bei den geplanten Neubauten der Altstadt habe ich sehr häufig das Gefühl, dass dem Projekt jede Konsequenz fehlt - und alles unter dem Motto "Nicht Fisch nicht Fleisch" läuft. Sehr schade!

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    Den Kommentar kann ich nicht nachvolziehen! Man sieht auf den Renderings (http://www.domroemer.de/das-stadthaus-am-markt), dass der Veranstaltungssaal (1.) wie der Rest des Gebaeudes ein Spitzgiebeldach bekommen und (2.) von der Strasse aus so gut wie nicht zu sehen sein wird (da die Markt-Suedseite an das Stadthaus anschliesst). Auf Robbis Bild sieht man doch nur die Geruestkonstruktion, die um den Saal herum errichtet wurde. Fruehere Bilder von der Konstruktion des haengenden Saals zeigen eigentlich, dass das Ganze nicht wirklich klotzig geraten ist.

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    Die "überdimensionierte Halle in der Mitte", die man zur Zeit per Webcam betrachten kann, ist eine Wetterschutzeinhausung für den Saal. Sie dient dem Zweck, die Brandschutzverkleidung und Fassade des Saales im Trockenen zu montieren. Und - wie bhilgenstock schon schrieb - der Saal wird zwar für Domturmkletterer in Erscheinung treten, für Passanten am Boden aber doch eher unsichtbar bleiben.

  • Markt 24

    Am Hühnermarkt tut sich was. Vor einigen Tagen wurde der 'Keller' des mittleren Hauses der Westzeile (Markt 24 "Eichhorn") geöffnet, der ja nur mit einer Dachpappe/Holzabdeckung abgedeckt war. Zunächst hat man im Keller noch eine Querwand betoniert, also nichts Spektakuläres. Aber wenn ich die Webcam vom Dom richtig interpretiere, ist man jetzt gerade dabei, eine Balkenlage aus altem Holz einzubringen (anders als die frischen Balken sind diese grau und teilweise krumm), die den Fußboden des Erdgeschosses tragen könnte. Daß man mit dem Weiterbau ausgerechnet hier beginnt, hätte ich nicht gedacht.

  • zu #289:


    Wen dem so ist, würde ich das begrüßen. Allerdings finde ich den Mittelbau des Stadthaus-Komplex dennoch zu wuchtig; den hätte ich mir niedriger gewünscht.
    Als größte Bausünde der Neuen Altstadt empfinde ich ihn allerdings nicht, da schwenkt mein Blick vielmehr auf den Hühnermarkt, auf diesen (zwar verschieferten) Neubau der tollen Rekonstruktionsseite gegenüberliegend.
    Auch schade, dass das Haus Schildknecht keine Investoren gefunden hat, aber der Neubau passt zumindest noch stilistisch, ebenso mit Abstrichen das Gebäude welches sich dann anschließt. Aber was dann kommt Ecke Hühnermarkt/Krönungsweg ist für mich persönlich ein Schandfleck. Da hilft auch keine Totalverschieferung.
    Ich nehme aber mal optimistisch an, dass vielen der jetzt kommenden Neubauten keine längere Existenz als dem gruseligen Technischen Rathaus vergönnt sein wird ;)

  • Die Höhe des Stadthaus ist grundsätzlich ok, nur die letzten beiden Giebel zum Dom hin sind etwas zu hoch und werden den Ausblick vom Belvederchen der Goldenen Waage erheblich beeinträchtigen. Das eigentliche Problem sind eher die nicht mit der Gestaltungssatzzung konforme Fassadengestaltung und die Abweichungen vom historischen Grundriss (1. Überbauung der Höllgasse, auch wenn ich zugeben muss dass die dort dadurch erzeugte Dichte durchaus was für sich hat; 2. Tuchgaden weicht deutlich vom historischen Verlauf ab, was bei einem zukünftigen Abriss der Schirn nur wieder neuerliche Probleme für dann umzusetzende Rekonstruktionen insbesondere im Bereich Metzgerhöfchen bedeutet).
    Das Eckhaus Markt 14 find ich jetzt nicht so schlimm. Sorgt nicht wirklich für Jubelstürme, ist aber tatsächlich gar nicht mal wirklich schlechter als der klassizistische Vorgängerbau der völlig zurecht nicht rekonstruiert wird. Die wirklich schlimmen Neubauten sind dagegen Markt 30 bis 34.

  • Stadthaus und Belvederchen

    Die dem Dom zugewandten Giebel des Stadthauses wirken ein wenig überstreckt, aber zu hoch sind sie nicht. Schließlich müssen sie ja in Nachbarschaft des etwa gleich hohen Giebels der Schirn und dem deutlich höheren Haus am Dom bestehen können. Gerade von Süden kommend, wirkt die ganze Situation jetzt sehr stimmig, ein Knusperhäuschen zwischen den beiden Riesen hätte ähnlich deplatziert gewirkt wie das Weihnachtsmarkt-Fachwerkhaus vor der Paulskirche. Außerdem: Die goldene Waage gehörte zu den höchsten Häusern der Altstadt - deswegen wurde der Bauherr ja sogar zu einer Strafzahlung verdonnert. Es bleibt also abzuwarten, in welcher Höhe das Belvederchen auf dem Hinterhaus, der 'Alten Hölle', letztlich liegen und was man von dort aus sehen, oder nicht sehen wird. Auch vom alten Belvederchen war die Aussicht durch die umliegenden Häuser und eigene Zutaten ziemlich eingeschränkt. Siehe: altfrankfurt.com/Altstadt/DomWest/Hoellgasse/GoldeneWage/Belvederchen
    Bild oben rechts. Eine Laube ist halt auch kein Aussichtsturm.

  • Die wirklich schlimmen Neubauten sind dagegen Markt 30 bis 34.


    30 und 32 sind wirkliche Scheußlichkeiten, die mit einer Altstadt m.E. auch nichts, aber auch rein garnichts, zu tun haben.
    Würde man sowas in eine schon bestehende Altstadt einpflanzen wollen, würde der Denkmalschutz "Nein, danke" sagen.
    Umso erstaunlicher, dass diese "Bauwerke" in einem Wettbewerb gewonnen haben.
    Markt 34 wiederum ist zumindest noch etwas womit ich leben kann.

  • Wer glaubt, dass diese Gebäude gebaut werden, weil sie einen Wettbewerb gewonnen haben, und nicht aus ideologischen Gründen, der glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann. Die Begründung im Zuge der Dreysse-Studie, warum hier nicht rekonstruiert werden kann, war mindestens genauso dubios und gleichermaßen bequem. Der Stilbruch – übrigens nicht nur an dieser Stelle der Stadt – ist von einer bestimmten Partei im Römer gewollt, mehr gibt es nicht zu sagen.

  • Am Hühnermarkt tut sich was. [...] wenn ich die Webcam vom Dom richtig interpretiere, ist man jetzt gerade dabei, eine Balkenlage aus altem Holz einzubringen (anders als die frischen Balken sind diese grau und teilweise krumm), die den Fußboden des Erdgeschosses tragen könnte. [...]


    Ich hab mir die Sache eben mal genauer angesehen:


    Es sind keine alten Holzbalken. Es sind - wie inzwischen auch bei "Markt 22" und "Markt 26" - Schalungsträger (vermutlich aus Alu, deshalb die graue Farbe). Die Schaltafeln sind auch schon verlegt; es wird also über dem Keller eine Stahlbetondecke geben.


    Zwischenzeitlich wurden auch in weiteren Bereichen die provisorischen Abdeckungen der Löcher in der Tiefgaragendecke geöffnet und teilweise (z. B. Braubachstraße 17) wieder zugeschalt. Auch dort wird es also eine Stahlbetondecke geben.


    An der Gebäudeecke Braubachstraße 21 steht schon eine Wandschalung über 2 Geschosse für EG und 1. OG, also wird auch hier Beton zum Einsatz kommen.

  • Das erste Erdgeschoss steht fast

    Unbemerkt oder zumindest unkommentiert von uns allen wächst als erste Haus der neuen Altstadt das Haus Braubachstraße 21 in die Höhe. Das Erdgeschoss hatte heute schon mindestens drei sichtbare Außenwände.


    Man kann es auch gut auf der webcam sehen.

  • Braubachstr. 21

    Undokumentiert und unkommentiert nicht nur von uns hier im Forum sondern wie immer auch von Presse Funk und Fernsehen in dieser unserer Stadt. Da wird kein Grundstein gelegt, da wird nix gefeiert. Schade aber wieder mal typisch Frankfurt. Jede popelige Fußgängerunterführung erhält da mehr Aufmerksamkeit.

  • Der Baubegrinn des Projekts "Neue Altstadt" wurde mit deutlichem Presserummel und durchaus ausreichender Öffentlichkeit gefeiert.
    Jetzt für jedes der in Beton gegründeten Häuser noch eine Separatfeier veranstalten zu wollen (Grundstein in der TG andübeln?), wäre absurd - zumal deren individueller Baubeginn mit der Herstellung der partitionierten Kellerstruktur ja schon reichlich lange zurückliegt.


    Was zu feiern wäre, wären diverse Richtfeste, wenn es denn so weit ist und man dann einen Grund dafür sieht.


    Dass wir das hier im Forum verpasst habern ist schon peinlicher, kann allerdings daran liegen, dass bisher aus dem Stumpf des Technischen Rathauses nur Beton wächst, so wie ein abgesägter Baum, der auch wieder in seiner Art austreibt.

  • Warum die Hochbaubestandteile nun ebenfalls in Beton und nicht in klassischem Mauerwerk ausgeführt werden müssen, muss man auch nicht verstehen. Da war man Anfang der 1980er Jahre bei der Ostzeile auch schon mal weiter...

  • Wenn ich mich recht entsinne wurde das mal bei einer der Sitzungen angesprochen oder stand in einem Artikel. Baugesetzgebung glaub ich. Tragende Wände dürfen in diesem Fall aus irgendeinem nicht nachvollziehbaren Grund nicht aus Mauerwerk ausgeführt sein sondern müssen aus betoniert werden.
    Ist ja ähnlich wie beim Brandschutz, völlig überfrachtet mit unnötigen Forderungen, da man sich schon längst nicht mehr am sicherheitstechnisch notwendigen sondern am maximal möglichen orientiert.

  • Wie in Rohnes letztem Satz verhält es sich auch mit der Barrierefreiheit, noch so eine heilige Kuh. Dafür genügen schon "Bedenken", es braucht noch nicht einmal gesetzliche Vorschriften wie im Fall oben. Vorhersehbar, wenn auch erst nach langem Hin und Her, wird auf den Wegen der Altstadt auf Granitbordsteine und damit auf eine dem historischen Vorbild entsprechende Gliederung in "Gehwegbereiche" und "Fahrgassen verzichtet. So haben es CDU-Fraktion und die Fraktion der Grünen im Römer jetzt beantragt und so wird es kommen. Nicht einmal der vorgeschlagene Kompromiss mit abgerundeten Bordsteinkanten mit nur drei Zentimeter Höhe darf es sein. Dabei wäre damit bereits eine Erinnerung an die Plastizität des alten Gassenraums und auch ein Schattenspiel entstanden, so wie es der Gestaltungsbeirat empfohlen hat. Aber was zählt schon der Gestaltungsbeirat oder/und die Historie, wenn es gilt, keine Handbreit von zementierten Dogmen abzuweichen.

  • Das Baugesetz möchte ich sehen, welches Ziegelmauerwerk verbietet. Ziegel erfüllen die Anforderungen des Baurechts sogar noch deutlich besser, zB bzgl. der Dämmwerte.


    Die handelsüblichen halbhohlen Mauerziegel haben deutlich bessere Dämmwerte und sind auch dem Raumklima zuträglicher, als Stahlbetonwände, d. h. man kommt mit simpleren und damit auch optisch verträglicheren Fassadendämmungen aus - kein Baumaterial ist hingegen solch eine exzellente Wärmebrücke, wie Stahlbeton.


    Ziegelmauerwerk ist im Brandfall mindestens so standfest wie Stahlbeton, eher noch standfester, da es keinen Bewehrungsstahl hat, der unter Hitze expandiert und den Betonstein auseinander reißt.


    Andere verbindliche Kriterien für Baumaterial, als Wärmedämmung und Brandschutz, sind mir nicht bekannt. Wer hier mehr weiss, bitte unbedingt mit Quelle (genaue Paragraphen usw.) nennen, das wäre einmal sehr interessant abzuklären.


    Im Übrigen bin ich begeistert vom Mut in Frankfurt ein Stück Altstadt neu zu beleben und zurück zu holen. Und man kann es auch so sehen: statt einer musealen, dogmatisch detailgetreuen, Puppenstube, die so leider nicht als flächendeckendes Vorbild taugt, wird dort vorgemacht, wie mit gängingen Baumaterialien und Bautechniken der von den allerallermeisten Bürgern so stark nachgefragte Charme unserer alten Städte neu erstehen kann.


    Häufig ist es ja nicht einmal die Frage Stahlbeton und simple, funktionale ("moderne") Fassade, die unsere Städte so flächendeckend häßlich und trist macht, die Parzellierung, die Dimensionen und auch der Umriß (ein Giebeldach ist halt nun einmal ansehnlicher und eine Stadtsilhouette abwechslungsreicher, als mit Flachdächern). Deswegen finde ich auch ganz interessant, dass nicht alle Gebäude mit originaler Fassade rekonstruiert werden, sondern mit "modernen" Fassaden die kleinteiligeren Parzellen bebaut werden. Wenn etwas das Zeug hat, den Wohnungs- und Gewerbebau wieder maßstäblicher zu machen, dann das freie Spiel des Marktes mit Angebot und Nachfrage. Wenn die Leute sehen, dass das möglich ist, nicht nur als Reko, auch heute noch intime und abwechslungsreiche Stadtquartiere zu erreichen und den zugigen, großen Blockrändern entgegenzusetzen, dann wird das nicht ohne Einfluß auf die Mainstream-Baukultur bleiben. Da können dann die "Modernisten" noch so sehr Loblieder auf Megastrukturen und Würfeloptik anstimmen, gebaut wird, was nachgefragt wird.


    Bisher haben die weißen Betonwürfel im Wohnungsbau eben auf ihrer Seite, dass sie, so wird gemeinhin angenommen, einfach sehr viel preiswerter und schneller zu bauen sind. In Frankfurt wird man auf diesem Areal zeigen, dass begrenzte Budgets und Bauzeiten nicht in Widerspruch zu traditionelleren Zuschnitten von Gebäuden stehen.