Nbger Zentrum: Sebalder und Lorenzer Altstadt

  • Neues Pflaster und Umgestaltung Außenflächen in der Altstadt, Update vom 27.10.23, fotografiert von mir



    Am Ludwigsplatz und angrenzender Flächen wird weiter Umgestaltet und Pflaster neu verlegt. Ursprünglich dachte ich, es wird nur die direkt an den Wöhrl angrenzende Fläche neu gemacht.

    Infos dazu hier: https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/ludwigsplatz.html


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    Auch die nördliche Uferbefestigung zwischen Nägeleinsplatz und Augustinerhof ist weit gediehen. Der Bereich rund um den Weinstadel ist so gut wie fertig. Auch die Arbeiten an der Neuapostolischen Kirche machen Fortschritte.


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    d.

  • Abriss Kaufhof Königstraße?


    Wie heute u.a. in der SZ berichtet wird, beabsichtigen die Stadt Nürnberg und der Freistaat Bayern die Realisierung eines Kongresszentrums anstelle des ehemaligen Kaufhof-Standorts in der Königstraße. Betreiber scheint dann die Nürnberger Messe sein zu sollen, die tatsächlich seit Jahren ein solches Zentrum, ursprünglich auf dem Gelände in Langwasser, errichten wollte.
    Dazu könne nun das bestehende, erst kürzlich unter Denkmalschutz gestellte Gebäude entkernt oder abgerissen werden. Die Initiative scheint dabei direkt von MP Söder auszugehen.


    https://www.sueddeutsche.de/ba…gnetbahnstrecke-1.6347034


    Es wird hier also spannend. Nach meinem Kenntnisstand gehört das Grundstück ja der strauchelnden Signa-Gruppe. Natürlich wäre solch eine Nutzung, wie angedacht, hier ein Gewinn für die Hotels, Restaurants und den Einzelhandel in der Innenstadt.


    d.

  • Die Vermischung mit der "Magnetbahnstrecke" macht diesen Artikel in meinen Augen aber zu einem Bluff. Um den Kaufhof nutzen zu können sind sicherlich heftige Umbauarbeiten im Innern nötig, und die Aussage des Artikels scheint mir ein Versuch zu sein sich eine gute Verhandlungsposition zu erstreiten. Denn der Denkmalschutz - dessen Nürnberger Chef diese Woche übrigens in Pension geht - wird sicherlich unter Druck gesetzt werden müssen: "Die Messe und der Freistaat will" und "Entkernung oder Abriss" sehe ich hier in diesem Lichte; argumentativ den Weg frei zu machen. Ich persönlich würde mich freuen wenn der Kaufhof verschwindet. Er war schon als florierendes Kaufhaus eine Hässlichkeit, und als Leerstand ist es umso schlimmer. Ja, Denkmale müssen nicht schön sein. Aber wenn sie nicht schön sind ist es umso wichtiger, das Richtige aus dem richtigen Grund unter Schutz zu stellen. Beim Kaufhof sehe ich das nicht. Und wenn ich dran denke, dass die Messe ein Zaha Hadid-Entwurf jetzt erstmal gecancelt hat und nun stattdessen dieses muffige Kaufhaus als Aushängeschild kommen soll, na gute Nacht!


    Von der Magnetbahnstrecke halte ich nichts, in meinen Augen ist jeder Steuer-Euro, den man hier für Marketing, Pressearbeit oder gar Planungen und Anträge ausgibt, verbrannt. Ich sehe nur Gegenargumente, keine dafür. Kosten/Ticketpreise, Linienführung, Stadtbildpassung, Akzeptanz... Studenten sollen damit rasch zwischen den Hochschulstandorten hin und her fahren während sie sich in Nürnberg kaum eine Bleibe leisten können. Für mich ein aus der Zeit gefallenes Vorhaben.

  • Nicht nur im Inneren, auch im Äußeren ist das Kaufhaus mit riesigem Anlieferungsbereich und kleinen Läden und großen Schaufenstern die sich wohl nicht mehr wirklich funktionell nutzen lassen werden super problematisch. Das kann man umbauen, aber wie viel Denkmal bleibt dann noch? Ich wäre hier eher dafür reinen Tisch zu machen statt faule Kompromisse einzugehen. Aber vieles lies sich auch umbauen, was man so nicht gedacht hätte, z.B. die Telekom am Rathenauplatz. Also mal abwarten.

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    Naja die Telekom am Rathenauplatz ist auch kein Denkmal, bis auf das Betongerippe bleibt nichts übrig. Da wird aufgestockt, abgebaut und angebaut, eine völlig neue Fassade aus modernen Materialien, soetwas wird an einem Einzeldenkmal nicht möglich sein bzw. wie es heute im Kommentar in der NZ steht: Wieviel Denkmal bleibt dann noch?

    Der Denkmalschutz für das Kaufhaus ist problematisch, auch auf den Denkmalschutz als Institution an sich.

  • Kaufhof-Abriss?

    In der NZ vom 15.02. ist ein kurzer Artikel zum Kaufhof-Abriss enthalten, in dem u.a. Karl-Heinz Enderle, Vorsitzender der Altstadtfreunde und Befürworter eines Abrisses sowie die Stadtheimatpflegerin Dr. Claudia Maué zu Wort kommt, die die Denkmaleigenschaft des Kaufhofes erklärt. Dabei werden die üblichen Argumente ausgetauscht:


    Pro Abriss:

    - Das Kaufhaus sei von Anfang an ein städtebaulicher Fehler gewesen, der letztlich auch zur Gründung der Altstadtfreunde geführt habe.

    - Der Fehler müsse korrigiert werden

    - Der Denkmalstatus sei nicht nachvollziehbar, da das haus mehrfach umgebaut worden sei, und dies normalerweise den Denkmalschutz unmöglich mache.


    Contra Abriss:

    - Es sei nun ein Denkmal (und damit sakrosankt)

    - Die Umbauten belegten anschaulich die Dynamik der Wirtschaftswunderzeit

    - Man (Hr. Söder) solle doch den Begründungstext des Landesamtes für Denkmalpflege lesen.


    Im Denkmalatlas heißt es dazu nur schmal:

    D-5-64-000-4085

    Königstraße 42; Königstraße 44; Königstraße 46; Königstraße 48; Königstraße 50; Königstraße 52.

    Warenhaus, viergeschossiger Betonskelettbau mit Flugdach und darüber Dachgeschoss sowie umlaufenden Rasterfassaden aus Jura-Marmor und Glas, Franz Reichel und Robert Vogel, 1950, Erweiterung nach Südwesten und Erneuerung der Fassaden von Hermann Wunderlich, Reinhold Klüser und Herbert Lochmann, 1961- 62; Sandsteinsäule mit Relief „Der Rufer“, Karl Knappe, um 1950. nachqualifiziert


    Das wird damit aber nicht gemeint sein. Wie dem auch sei, die Elfenbeinturmhaltung "Man solle den wissenschaftlichen Begründungstext lesen, mal sehn ob man den überhaupt findet (hihi)" ist natürlich für die Akzeptanz des Denkmalschutzes wenig hilfreich. Anstatt den Bürgern den Wert des Gebäudes näherzubringen, in dem man informiert und Führung durch das nun entrümpelte Gebäude anbietet bringt man sie nun gegen sich auf. Öffentlichkeitsarbeit hat der akademische Denkmalschutz noch nie so richtig gekonnt, das war aber auch kein Problem solange die Denkmale schon durch ihre Schönheit selbsterklärend waren. Doch wenn sich der Denkmalschutz nicht bald zwischen öffentlicher Meinung und Investoreninteressen aufreiben lassen will wäre es wichtig, mehr Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und weniger Gutachten in Hinterzimmern anzufertigen.


    Die Innenstadt steht aktuell so stark unter Druck dass ich es mir schwer vorstellen kann, dass sich der Denkmalschutz am Beispiel des Kaufhauses langfristig durchsetzen kann. Denn in diesem Falle ist Denkmalschutz gleichbedeutend mit Verödung, Verschandelung und Stillstand, und nicht wie in seinen Anfängen ein Schutzschild für die Erhaltung schöner Altbauten gegenüber den Kapitalisten und ihren Renditen.