Es lag nicht nur am Wahlprogramm, aber auch.
Frankfurt ist vom Wählerpotential her strukturell eher links. Schon im ersten Wahlgang hatte Feldmann mit seinen eigenen Stimmen plus den Stimmen der Linken knapp 55% der Stimmen, nimmt man noch die Stimmanteile der fast überwiegend links orientierten unabhängigen Kandidaten (fast alle außer Stein) plus die der Grünen hinzu kommt man auf fast 70%.
Das heißt für die CDU, man muss diesen Wählerkreisen ein Angebot machen. Hat man aber nicht. Man hat geglaubt, vor allem die Grünen-Wähler allein dadurch dass Weyland eine Frau war zu sich rüberziehen zu können. Das ist eine Geringschätzung dieser Wähler, die sich gerächt hat.
Dazu kommt dann noch die unabgestimmte und sprunghafte Wahlkampfführung und der allgemeine Zustand des CDU-Verbands, der mit Gurkentruppe noch freundlich umschrieben ist.
Grundsätzlich kann man gegen einen Amtsinhaber immer verlieren, vor allem gegen einen wie Feldmann, der in den vergangenen 6 Jahren keine schwerwiegenden Fehler gemacht hat (aus Sicht seiner Anhänger). Aber anständig verlieren hätte für mich geheißen, mindestens mal mehr als 40% zu holen und wenigstens die Stammgebiete im Norden (Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach, Harheim, Berkersheim, ggf. noch Kalbach-Riedberg), im Westend und im südlichen Sachsenhausen zu gewinnen. So ist das ein Debakel epischen Ausmaßes, das hoffentlich Konsequenzen bei der Frankfurter CDU haben wird.