Stadtpolitik in Frankfurt

  • Dass die Grünen-Wähler eher Josef als Becker erscheint mir nicht so überraschend. Es besondere Nähe der Grünen zur CDU sehe ich in Frankfurt nicht. Bei der nächsten Kommunalwahl werden die Grünen-Wähler mehrheitlich wahrscheinlich so oder so die Grünen und nicht die SPD wählen. Insofern muss Josef darauf keine Rücksicht nehmen. Worauf Josef achten wird, ist, dass die Koalition hält. Bei der nächsten Kommunalwahl ist dann wieder alles offen. Sowohl SPD als auch Grüne werden gucken, mit wem sie mehr ihrer Agenda durchsetzen können. Wenn das dann die CDU ist, ist die aktuelle Koalition passé.

  • Der Stadtplaner Marcus Gwechenberger soll Dezernent für Planen und Wohnen und damit Nachfolger von Mike Josef werden. Das hat laut Frankfurter Rundschau der SPD-Vorstand gestern Abend entschieden.

  • In ihrer heutigen Sitzung werden die Stadtverordneten Mike Josef aus dem Amt als Planungsdezenent abberufen und seinen Nachfolger Marcus Gwechenberger ins Amt wählen.

    Die FAZ widmet diesem Vorgang einen ausführlichen Artikel, der auch ein paar Details zur Person von Gwechenberger enthält. Hervorgehoben wird als Besonderheit, dass Gwechenberger sozusagen vom Fach sei, während seine Vorgänger Wentz, Schwarz, Cunitz und Josel Seiteneinsteiger gewesen seien.


    Ausnahmsweise steht ein Fachmann zur Wahl


    Hoffen wir mal, dass er schnell in den Entscheidungsmdous kommt und seine Lernphase kurz bleibt.

  • ^ Eine Lernphase sehe ich eher nicht; denn seit 2016 arbeitet er im Dezernat für Planen, Wohnen und Sport - seit 2016 als Referent und seit 2021 als Stellvertretender Büroleiter. In letzterer Position war er für Leitprojekte der Stadtplanung/-entwicklung zuständig und betreute die Bewerbung Frankfurts für das Welterbe "Neues Frankfurt".


    Übrigens hat er seit 2011 einen Lehrauftrag für Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen an der Hochschule Frankfurt (University of Applied Sciences) und promovierte 2006 über das Thema Öffentlich-private Kooperation bei der Stadtentwicklung. Er kommt aus und studierte in Heidelberg.

  • OB Josef will die IAA nach Frankfurt zurückholen

    Die FAZ berichtet heute, OB Mike Josef wolle gemeinsam mit der hessischen Landesregierung sich beim Ausrichter der IAA dafür verwenden, die Messe zurück nach Frankfurt zu holen. Derzeit ist die IAA bis einschließlich 2025 nach München als Ausstellungsort vergeben. Die Präsidentin des Veranstalters machte ihm aber keine großen Hoffnungen. Allerdings hat auch das in München erstmals praktizierte dezentrale Veranstaltungskonzept den Besucherrückgang nicht umkehren können. Frankfurt indessen wirbt vor allem mit der zentralen Lage seines Messegeländes. Interessant fand ich den Hinweis, das Land könne sich vorstellen, Projekte im Zusammenhang mit der Messe zu fördern,


    Mit diesem Vorstoss setzt sich Josef deutlich von seinem Amtsvorgänger ab, der mit seiner Globalkritik an der Autoindustrie für großen Ärger gesorgt und den Weggang der Messe zumindest befördert, wenn nicht gar besiegelt hat.

  • Ich glaube diese Messe ist gelesen, der Zug abgefahren und der Drops gelutscht. Für BMW und Audi ist es in München ein Heimspiel. Zudem ist Minga Landeshauptstadt, die kurzen Wege zur CSU machen es da leichter, als das hessische Klein-Klein.


    Außerdem kommt man als Messebesucher doch ganz gerne im Münchener Bahnhof an und nicht im schäbigen Frankfurter Bahnhofsviertel. Der Fußweg zwischen Bahnhof und Messe gehört leider zu den besonders prekären Ecken unserer Stadt, besonders abends. Als erstmaliger Messebesucher wäre ich schockiert von diesem ersten Eindruck. Frankfurt muss eben erst seine Hausaufgaben machen, der „Musterschüler“ München ist uns da in sehr vielen Bereichen voraus.

  • Einspruch! Der Münchner Hauptbahnhof ist durch die ganzen Bauarbeiten seit längerem ziemlich furchtbar, da kommt man weder gerne an noch fährt man gerne ab (okay, fairerweise ist das Bahnhofsviertel in Frankfurt nochmal ein anderes Kaliber ;) ) Aber glaube auch dass diese Tür erstmal zu ist. Einerseits wegen BMW/Audi, aber auch weil das Innenstadtkonzept in München leider zu gute Fotos liefert. Das denke ich wird schon ein Faktor sein, selbst wenn durch sinkende Besucherzahlen das Ganze immer irrelevanter wird. Dann isses halt am Ende keine Leitmesse, sondern ne größere Konsumentenschau.


    Wäre wahrscheinlich besser die Energie auf zukunftsträchtigere Themen zu verwenden, es gibt genug andere Messe-/Veranstaltungsmöglichkeiten.

  • Die helle, angenehme und saubere B-Ebene am Münchener Bahnhof ist für mich entscheidend. An den S- und U-Bahngleisen am Frankfurter Hauptbahnhof würde ich hingegen die Aufenthaltsqualität derzeit als unterirdisch bezeichnen. Zugegebenermaßen, wird auch die B-Ebene am Frankfurter Bahnhof endlich aufgemöbelt, aber der First Mover hat eben den Vorteil und nicht der ewige Nachzügler.


    München ist auch in puncto Hotels deutlich besser positioniert. Rocco Forte hat beispielsweise am Standort München festgehalten. Die Messehotels im Frankfurter Bahnhofsviertel befinden sich zudem teilweise inmitten der am meisten verwahrlosten Ecken Deutschlands. So vergrault man sein Publikum.