Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)

  • Da wir es hier noch nicht hatten: http://www.pnn.de/potsdam/986476/


    Nachdem man sich ursprünglich besonders auf die Reko der Garnisonkirche abgesehen hatte, rückt nun auch die FH vermehrt in den Fokus der Gegner der historischen Mitte.


    Während die aktuelle Stadtplanung den Abriss im Jahr 2017 nach dem Auszug der Bildungseinrichtung vorsieht, fordert die Initiative Potsdam neu denken gemeinsam mit den Anderen den Erhalt des Baus. Die Fronten sind mal wieder, wie könnte es anders sein, verhärtet.



    Meiner Meinung nach kann man ja für oder gegen die Garnisonkirche sein, aber wie man die FH, die städtebaulich insbesondere im nun neu entstandenen Kontext völlig deplatziert dasteht, ernsthaft verteidigen kann, dafür fehlt mir mittlerweile jede Phantasie. Der Bau hat nichts besonderes, steht nun viel zu nah am Schloss, ist völlig abgewirtschaftet, blockiert riesige Grundstücke, die für Wohnraum im Zentrum dringend benötigt werden. Und sie verhindert, dass die Friedrich-Ebert-Straße endlich auf ein humanes Maß zurückgeschrumpft wird.


    Faktisch ist es nichts weiter als eine reine Antihaltung gegen seit Jahren beschlossene Bauprozesse in der Innenstadt. Das gleiche Drama wird beim Staudenhof drohen. Es ist manchmal nur noch zum Kopfschütteln, wie banale Plattenbauten hier zu Ikonen der Architektur gemacht werden. :nono::nono::nono:


    Und traurig ist auch, wie vergiftet die Stimmung in der Stadt mittlerweile ist, weil eine kleine Gruppe derart laut rumschreit und alle demokratischen Willensbildungsprozesse durch ständige Provokationen zu torpedieren versucht.

  • Ich freue mich immer über die Bilder zum Baufortschritt in Potsdam. Das ist der Beweggrund, weshalb ich - als Tourist sozusagen - diese Seite von Zeit zu Zeit frequentiere.
    Mit Erstaunen stelle ich fest, dass zum Thema der Innenstadtgestaltung sehr viel politisiert wird, aber der Thematik, dass eine lebenswerte, lebendige Stadt oder ein Stadtquartier gestaltet werden soll kaum Platz eingeräumt wird. Dabei ist doch die Innenstadt beispielhaft ein Ort, an dem sich viele Leute aufhalten, das ist die Umgebung in der sie sich tagtäglich aufhalten (müssen). Weshalb soll das nicht schön gestaltet sein, sondern nach irgendwelchen Weltanschauungen gestaltet ?
    Meiner Meinung nach ist es in den letzten 70 Jahren recht selten gelungen, Orte mit einer guten Aufenthaltsqualität neu zu bauen. Weshalb - zB. in Potsdam- nicht ein Rückgriff auf einen Stadtgrundriss, der bis zu seiner Zerstörung in seiner Qualität in in Frage gestellt wurde ?
    Bietet die FH wirklich eine Aufenthaltsqualität an, vor dem Hintergrund der sie Umgebenden bauten ? Bietet das der Staudenhof an ? Meine persönliche Meinung dazu ist, dass sie es beide nicht können. Ich möchte da nicht wohnen und ich möchte da nicht täglich daran vorbeigehen müssen. Ich würde mir andere Wege aussuchen - wenn sie denn da wären. Es sind für mich ausgesuchte Kandidaten, wo eine Stadtreparatur nötig ist. Grundsätzlich wäre der Grundriss, auf dem das neue entstehen soll egal. Das bis zur Zerstörung gewachsene Stadtgebilde hatte aber auf jeden Fall seine Qualitäten und kommt daher als Option sicher in Frage. Die autogerechte Stadtkonstruktion aus der Nachkriegszeit scheint mir unwirtlich und alles andere als erhaltenswert. Die Einzelbauten darin - um die in diesem Forum so heftig gestritten werden - ebensowenig.

  • Auch von mir gibt es ein paar aktuelle Impressionen aus Potsdam.
    Das ist die Alte Fahrt in Höhe Burgstraße.





    Man sieht, dass hier eine sehr schöne Parklandschaft vorhanden ist. Dieser Park wurde zwischen 1970 und 1980 nach Entwürfen von Heinz Karn angelegt. Ziel der Planer war es, die östlich der Innenstadt gelegene Parklandschaft mit dem Babelsberger Park in die Innenstadt zu verlängern.


    Leider findet diese Parklandschaft ihr jähes Ende. Hier sieht man schon den Sperrzaun im Hintergrund.



    Hier wird gebaggert:



    Und hier sieht man die bunkerartigen Gebäude, durch die diese Parklandschaft zerstört wird.





    Alle Fotos: Klarenbach


    Diskussion da entlang.
    Bato

  • In dieser Graphik ist die geplante "Grünanlage" zu sehen.
    https://www.competitionline.co…3e3c291a6724e5ed9ca_1.jpg


    Die Nachfolgende Graphik zeigt die Geplante Bebauung und Begrünung des Humboldtkarrees.
    https://www.competitionline.co…9a79ddfc1c01e7b3337_1.jpg
    Bilder copetitionline.


    Die nachfolgenden Bilder zeigen den Zustand am 11.07.2015.





    Bei der Baustellenbesichtigung an der Alten Fahrt wurde angegeben das die Breite dort von der Feuerwehr vorgegeben wurde um alle Gebäude entsprechend erreichen zu können.
    Das es hier keine Grünanlage am Ufer gibt ist also der maximalen Flächenausnutzung durch die Investoren geschuldet.
    Ich finde das sehr bedauerlich.

  • Baubeginn für Alte Post

    Am 14. August soll laut einer PNN-Meldung die Grundsteinlegung für die Alte Post gefeiert werden. Ob der von den Stadtverordneten beschlossene Entwurf des Potsdamer Architekten Bernd Redlich realisiert wird, bleibt weiterhin unklar. Die Berliner Volksbank ist allerdings dazu verpflichtet, den Neubau nach seinen Plänen zu errichten.


    http://www.pnn.de/potsdam/989864/

  • Die Situation an der Alten Fahrt heute.
    Mehr Grün ist hier kaum noch zu erwarten.
    Läden wird es dort nicht geben.
    Nur die Restaurants im Otto Braun Platz 1 und im Museum Barbarini.
    Der Rest wird nicht öffentlich zugänglich sein.
    Der Park beginnt dann erst am Pergolaplatz.









  • Für mich persönlich ein wenig zu tausendjährig mit zweigeschossigem Muschelkalk. Hausnumer und Überwachungskamera gut versteckt. Aber repräsentativ.

  • Hui, zumindest der Teil der Fassade sieht sehr hochwertig und großzügig aus. Und ist doch schnurz, ob es 1000- oder 2000- oder wasauchimmer-jährig aussieht. ;)

  • Das stimmt. Man baue ihm Denkmale. Ich finde den Eckbau von Thomas Albrecht trotzdem ganz passabel - wenn man sich die Alternativen vorstellt.

  • Kritik an Neubau der Volksbank

    Die Bürgerinitiative Mitteschön kritisiert die mangelnde Sensibilität der Berliner Volksbank im Umgang mit dem Neubau anstelle der Alten Post. Sie weist darauf hin, dass das Gebäude am Wilhelmsplatz für die Entwicklung der Potsdamer Mitte enorm wichtig ist und eigentlich eine Leitfunktion hat. Ein Wiederaufbau nach Plänen von Georg Christian Unger würde das Ansehen der Berliner Volksbank stark erhöhen. Außerdem wäre eine historische Putzfassade sogar kostengünstiger als die nun vorgesehene Sandsteinfassade.


    http://www.mitteschoen.de/startseite/volksbank.html
    http://www.pnn.de/potsdam/991555/

  • ^Was ein Leitartikel ist, kann man besichtigen, wen Du auf das Wort drückst. Der von Dir verlinkte Artikel sicher nicht.


    Wieso sollte Mitteschön "das Volk" sein? Das ein eine Potsdamer Bürgerini, und keine kleine. Da biste doch sonst immer dafür? Vielleicht ist auch die Volksbank "das Volk"?


    Aber zu Sache: die SVV hatte eine abgespeckte, nur historisierende Variante der Alten Post beschlossen, weil die ProPotsdam gesagt hat das Original sei zu teuer zu bauen und das Grundstück nicht verkäuflich. Vorher hatte sich die SVV zweimal zum Original von Unger bekannt.


    Jetzt wird zwar teurer gebaut als das Original aber in recht plumpem Banken-Neo-Klassizismus. Da kann man den Protest schon nachvollziehen, oder findest Du das schön & passend für den Ort?




    (C) Axthelm-Rolvien Architekten

  • Der Artikel auf der Startseite von Mitteschön hat die Überschrift:
    ALTE POST Berliner Volksbank lässt das „Volk“ draußen!
    Es geh darum das die BVB Mitteschön abgwimmelt hat und eben nicht das Volk.
    Meine Frage ist also nicht beantwortet.
    Der Ablauf selber ist ja bekannt und hier auch schon besprochen worden.

  • Wo ist jetzt dein Problem? Wer hat denn behauptet, dass Mitteschön das Volk sei? Weder ich, noch die PNN noch die Maz.