Barlachstadt Güstrow: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Fassadensanierung Markt 25

    Ebenso habe ich ein Fassadengerüst auf der südlichen Marktseite an dem Wohnhaus Markt 25 entdeckt. Dieses Gebäude ist ebenfalls in einem guten Zustand, zeigt jedoch deutliche Schadstellen im Sockelbereich. Diese starken Beanspruchungen verwundern nicht, da sich direkt vor dem Gebäude die Bushaltestelle des Marktplatzes sowie die dazugehörigen Sitzbereiche befinden. Es finden demnach durchgängig Bewegungen auf und vor dem Gehweg statt, welche mit den Jahren für eine hohe Belastung an der Putzfassade sorgen. Diese werden offensichtlich nun behoben.


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    Das nächste Foto ist, wie im Vorbeitrag zum Markt 5, im Sommer 2008 aufgenommen worden, als die Fassade noch in einem einwandfreien Zustand war. In den Jahren danach wurde im Bereich des Erdgeschosses bereits einmal nachgestrichen, wobei die Farbe leicht heller als der Rotton der restlichen Farbe war. Womöglich wird nun wieder eine einheitliche Farbgebung hergestellt.


    Es bleibt zu hoffen, dass im Zuge der noch ausstehenden Sanierung des gesamten Güstrower Marktplatzes die Bushaltestelle von der Gebäudezeile abgerückt wird. Der gesamte Wartebereich ist ohnehin deutlich zu schmal, damit dort auch andere Passanten entlanglaufen können.


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  • Sanierungsvorhaben Markt 27/28

    Ein wahrer Augenöffner ist der historische Gebäudekomplex am Markt 27/28 geworden (zuletzt in Post #244). Nachdem beide Häuser über Monate eingerüstet waren und eine vollflächige Bauplane den Blick auf die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen versperrte, zeigen sich die frisch sanierten Häuser seit Kurzem ohne Gerüste. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!


    Das wuchtige und hochaufragende Eckgebäude hat einen hellen, gelbfarbenen Anstrich und blaue Fenster erhalten. Im Gegensatz zum ursprünglichen Grün ist dies eine klare Verbesserung, welche dem Objekt mehr Eleganz verleiht. Der kleine Nachbarbau sticht besonders hervor. Die schale Farbgebung ist in diesem Fall einer Kombination aus einem Blau für die Fassade und einem kräftigen Rot für die Fenster gewichen. Das Gebäude ist jedenfalls kaum wiederzuerkennen.


    Das Eckgebäude ist um 1600 erbaut worden und kann daher der Renaissance zugeschrieben werden. Dies belegen dendrologische Untersuchungen der verbauten Hölzer, die zwischen 1595 und 1598 geschlagen worden sind. Die Fassade selbst ist später in dem für Güstrow typischen, klassizistischen Stil überformt worden. Die Bauherren sind das Ehepaar Beer, welche die beiden zusammenhängenden Gebäude im Jahr 2017 erworben und ein Jahr später mit den Sanierungsarbeiten begonnen hatten.


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    Die beiden Häuser sehen wirklich toll aus und werten den gesamten Bereich des südwestlichen Marktes deutlich auf.


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    Der kleine Nachbar am Markt 27 hat eher eine schlichte Fassade, die nun durch die kräftige Farbgebung besonders betont wird. Der große Nachbar zeigt dagegen einen vielseitigen Detailreichtum. Auf den beiden massiven Pilastern mit Ihren beiden Gesichtsmotiven thront ein großes Lunettenfenster. Dieses Gestaltungsmerkmal trifft man häufiger in Güstrow, unter anderem direkt um die Ecke in der Domstraße 20. Die Fassade wird zusätzlich durch mehrere Gesimse geschossweise geteilt. Blumenmedaillons und feine Putzgravuren komplettieren diese phantasievoll gestaltete Giebelfassade. Im Erdgeschoss sind zwei Gewerbeeinheiten entstanden. Hinzu kommen insgesamt acht Wohnungen mit unterschiedlichen Zuschnitten und Raumhöhen.


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    Die Seitenfassade zur Domstraße war zuvor in einem erbärmlichen Zustand und ist nun hervorragend saniert worden. Die lange Fassade wird farblich zweigeteilt, um den eigentlichen Seitenflügel, der in Bezug auf die Gebäudetiefe auch deutlich schmaler ausfällt, hervorzuheben. Für die Gebäudeabfolge in der Domstraße ist das eine sehr vernünftige Entscheidung gewesen. Das Hauptgebäude hat zusätzlich in der Dachzone zwei metallverkleidete Gauben erhalten, um den nutzbaren Raum zu vergrößern und den Blick in Richtung Grüner Winkel zu ermöglichen.


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    Der Seitenflügel hatte vor der Sanierung starke Schäden an der Putzfassade, Hier hat man sich nun entschieden, das Ziegelmauerwerk nur flach zu beschichten und damit in seiner Grundstruktur sichtbar zu belassen. Für die ansonsten schlicht gehaltene Fassade, die lediglich mit vier Zierankern bestückt ist, ist dies eine große Bereicherung. Die Kombination aus Gelb, Blau und Rot weiß auch hier zu überzeugen.


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    Die Baustelleneinrichtung samt mehrerer Schuttcontainer befindet sich nach wie vor an Ort und Stelle. Der Innenausbau wird noch einige Monate fortlaufen, sodass auch die ersten Mieter wohl erst Ende dieses Jahres bzw. Anfang des kommenden Jahres werden einziehen können.


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  • Abriss Hageböcker Straße 114

    Was ich Anfang dieses Jahres in meinem letzten Beitrag zur Hageböcker Straße 114 befürchtet hatte (Post #245), scheint nun leider einzutreten.

    Im Frühjahr wurde das ruinöse Gebäude durch einen Statiker überprüft und als akut einsturzgefährdet bewertet. Das Haus muss also abgerissen werden. Nach intensiven Abstimmungen zwischen der Bauaufsicht des Landkreises, dem Ordnungsamt der Stadt Güstrow und dem Eigentümer des Altbaus wurde veranlasst, den öffentlichen Straßenraum zunächst umfangreich abzusperren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde zudem ein schützender Fußgängertunnel aufgebaut. Diese Sicherungsmaßnahmen, bezahlt durch den Eigentümer, dienen dazu, mögliche Gefahren durch die Ruine abzuwenden und den erforderlichen Abbruch vorzubereiten.


    Die Hageböcker Straße ist nunmehr seit dem 5. Juni für die Durchfahrt gesperrt. Da die Straße eine der wichtigsten Zubringerstraßen im Altstadtbereich darstellt, welche auch durch den ÖPNV genutzt wird, mussten durch die Rebus (Regionalbus Rostock) Fahrplan- und Routenänderungen vorgenommen werden. Auch die Stadt selbst war gezwungen, durch angepasste Straßenführungen auf die nun bereits seit Wochen bestehende Sperrung zu reagieren.


    Im Zuge der abrissvorbereitenden Maßnahmen wurde auch die Standsicherheit des Nachbargebäudes geprüft. Diese Maßnahme hatte bis in den Juli hinein angedauert. Auch die Beauftragung eines Abrissunternehmens durch den Eigentümer zog sich in die Länge, sodass die Behörde den Eigentümer mit Fristsetzung zu einem zügigeren Handeln auffordern musste oder alternativ den Abriss als Ersatzvornahme selbst durchführt.

    Da das Gebäude nun, Ende August, immer noch steht und die Straße gesperrt ist, vermute ich, dass man in den kommenden Tagen aktiv wird.


    Nachdem erst der westliche Nachbar wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, wird sich durch den jetzigen Abriss die Baulücke weiter vergrößert. Der Abriss ist äußerst bedauerlich, aufgrund des unhaltbaren Zustands jedoch nicht vermeidbar. Nachfolgend zeige ich kurz vor dem Beginn der Maßnahme noch den aktuellen Zustand.


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    Ansonsten macht der östliche Abschnitt der Hageböcker Straße einen hervorragenden Eindruck.


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  • Sanierungsvorhaben Hageböcker Straße 10

    Während die optisch beeindruckende Sanierungsmaßnahme an dem Wohn- und Geschäftshaus Hageböcker Straße 10 straßenseitig bereits abgeschlossen zu sein scheint, verrät der Blick durch die offene Hofdurchfahrt, dass die Arbeiten im Hofbereich noch in vollem Gange sind. Auch der Innenausbau scheint noch längst nicht abgeschlossen zu sein. Die Fassadenarbeiten im Erdgeschoss sowie an der Giebelfassade zum westlichen Nachbarn sind jedoch beendet worden.


    In meinem letzten Beitrag zu diesem Bauvorhaben in Post #246 hatte ich bereits erwähnt, dass die gesamte Straßenfassade vor der Sanierung komplett entstuckt war und nun mit großem Aufwand (vermutlich in Anlehnung an den historischen Zustand) wiederbestuckt worden ist. Für die gesamte Hageböcker Straße ist diese Veränderung ein deutlicher Gewinn, zumal das Haus eines der breiteren Objekte in der Straße darstellt.


    Ein nochmaligen Vergleich zum baulichen Vorzustand wird es dann beim nächsten Rundgang geben, wenn auch die historische Toranlage wieder eingebaut ist. Auf dem nachfolgenden Bild tritt damit nun deutlich zu Tage, dass insbesondere der östliche Nachbar eine umfassende Sanierung benötigt.


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  • Fassadensanierung Grüner Winkel 37

    Das historische Wohnhaus im Grünen Winkel 37 ist kürzlich in den Farbtopf gefallen und hat eine sehr kräftige und bunte Straßenfassade erhalten. Wie auf dem Vergleichsbild weiter unten zu erkennen ist, war die Fassade bis dato lediglich in Grau gehalten. Weitere Informationen über die erfolgte Maßnahme liegen mir nicht vor. Dennoch möchte ich an dieser Stelle einige Bilder beisteuern, um zu zeigen, dass sich das Gebäude trotz der vielfarbigen Ausführung ganz gut in die Umgebung einfügt.


    Der westliche Nachbarbau gehört einem Allgemeinmediziner und präsentiert sich zwar deutlich schlichter, aber mit einigen farbigen Aplikationen und farbigen Fenstern, die an die Kompositionen von Piet Mondrian erinnern. Direkt gegenüber befindet sich ein Wohnhaus mit ochsenblutroter Farbgebung.


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    Es folgt eine Aufnahme von Ende 2013 mit Blick auf die ursprüngliche Fassadengestaltung. Der obere Fassadenabschluss zeigt meines Erachtens kirchlich-religiöse Anklänge. Während die Fassade nun Rot, Gelb, Weiß und Schwarz trägt, sind die Fenster und die hübsche Abschlussrosette in einem Blauton ausgeführt worden.

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    Man sieht es dem rechten (östlichen) Nachbarbau nicht an, aber auch hierbei handelt es sich um einen Altbau, der durchaus Potenzial hat.


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  • Sanierungsvorhaben Domstraße 14 / Kerstingstraße 4

    Mit großer Freude kann der Abschluss der Sanierungstätigkeiten an dem Gebäudekomplex Domstraße 14 / Kerstingstraße 4 verkündet werden (zuletzt in Post #247). In diesem Sommer wurde die Gesamtmaßnahme beendet, nachdem die Mieter der vier Wohnungen und der zwei Gewerbeinheiten bereits Anfang Juni ihre Schlüssel erhielten und einziehen konnten.


    Bei einem Rundgang mit der Presse konnte der Investor vieles über die herausfordernde Sanierung berichten, die im Sommer 2017 begonnen hatte. Insbesondere der Schwammbefall machte den Bauleuten zu schaffen, die möglichst viel der historischen Bausubstanz erhalten und diese gleichzeitig mit historischen und nachhaltigen Baustoffen ergänzen wollten. Der Komplex, der sich bis tief in die Kerstingstraße hineinzieht, wurde in den Jahren 1781/82 erbaut und stand vor der Sanierung etwa 25 Jahre lang leer. Hintergrund dieses stetigen Verfalls waren ungeklärte Eigentümerverhältnisse. Nachdem in den 1930er-Jahren der damalige Eigentümer, ein jüdischer Rechtsanwalt, samt Familie Güstrow verlassen musste, versuchte die Stadt über Jahre, die verstreute Erbengemeinschaft zusammenzubringen und das Objekt anzukaufen. Ein weiterer Verfall hätte zu einem Abriss des Barockhauses geführt.


    Während das Gebäude äußerlich einen schlichten Eindruck macht, der vor allem durch die erhöhte Attika mit ihren ovalen Öffnungen beeindruckt, hatte man im Zuge der Sanierung außergewöhnliche Schätze im Inneren des Vorderhauses entdeckt. Unter Putz und Tapeten entdeckte man historische Wandmalereien von 1789, also aus der Zeit des Spätbarocks. Mit großen Aufwand wurden diese gesichert und erhalten. Der Sicherung und die Restauration dauerten insgesamt sieben Monate. Fortan dient der besondere Raum als Beratungsraum für eines der Gewerbe.


    Mit der Sanierung ist der letzte, dem Verfall preisgegebene Bau in der Domstraße gerettet worden. Hier lohnt sich nun ein umfassender Blick auf das denkmalgeschützte Gebäude im Vorher-Nachher-Vergleich. In der Gebäudeabfolge der Domstraße fügt sich der sanierte Barockbau harmonisch ein.


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    Vor der Sanierung gab es immer wieder Teilsperrungen des Gehwegs, um Passanten vor herabfallenden Teilen zu schützen. Das nachfolgende Bild von Mai 2016 zeigt den heruntergekommenden Zustand. Die Attika wurde damals nur notdürftig abgedeckt. Der Oberflächenputz war in diesem Bereich bereits nahezu vollständig verschwunden. Die ochsenblutrote Farbe hatte dem Haus gut gestanden, da es dadurch im Straßenbild deutlicher wahrgenommen worden ist. Die neue gelbliche Farbgebung geht vermutlich auf einen historisch nachweisbaren Zustand zurück.


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    Der aktuelle Zustand aus südlicher Richtung gezeigt (mit dem nachfolgenden Vergleich von 2016 aus gleicher Perspektive):


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    Sämtliche Gebäude in direkter Umgebung sind nun in einem hervorragenden Zustand, sodass es aus architektonischer Sicht durchaus Spaß macht, hier durch die Straßen Güstrows zu schlendern. Auf dem nachfolgenden Bild ist links die Domstraße 14 und gegenüber das historische Amtsgericht, welches nun Wohnungen beherbergt.


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    Die Arbeiten im Bereich des Durchgangs und wohl auch im Hofbereich dauern aktuell noch an. In der Einfahrt im Gebäudeteil an der Kerstingstraße soll das Fachwerk sichtbar bleiben und auch das alte Pflaster wieder eingebaut werden. Im Hofbereich gibt es später Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder und Kinderwagen sowie drei Stellplätze für Fahrzeuge.


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    Sehr schön sind die beiden gesprossten Doppelkastenfenster, die in der Kerstingstraße 4 im Erdgeschoss eingebaut worden sind. Ich hoffe, dass man für die Briefkästen noch eine elegantere Lösung findet, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Das Objekt ist insgesamt wirklich toll geworden.


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    Zum Abschluss gibt es noch ein Vergleichsbild aus dem August 2013, als der Zustand bereits sehr schlecht war. Der Unterschied zum vorherigen Bild ist damit umso schöner. Aus dieser Perspektive ist die Entscheidung auch gut nachzuvollziehen, dass man beide Gebäude optisch zu einem Objekt gemacht hat.


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  • Neubauvorhaben Domplatz 18

    Da am Neubau am Domplatz 18 nach langer Zeit der Bautätigkeit die letzten Firmen abgerückt sind und das Bauvorhaben vollständig fertiggestellt werden konnte, möchte ich an dieser Stelle noch letzte Vergleichsfotos beisteuern (zuletzt in Post #248). Im Jahr 2004 wurde der denkmalgeschützte Vorgängerbau aus der Renaissancezeit durch Brandstiftung zerstört. Ein herber Verlust an historischer Bausubstanz war dies für die Barlachstadt. Ein nachfolgender Wettbewerb führt ins Leere, sodass die Baulücke über Jahre das Bild am Domplatz beeinträchtigte. Letztlich entschied sich die Wohnungsgesellschaft Güstrow, das Grundstück zu kaufen und das Anfang des Jahres übergebene Gebäude zu errichten.


    Mit einigen Monaten Nachlauf bin ich weiterhin der Auffassung, dass hier ein, im positiven Sinne, schlichtes Gebäude entstanden ist, welches etwa mit seinem großen Tonnendach und der Klinkerfassade einen angenehmen Eindruck macht und sich daher annehmbar in die Häuserzeile einfügt. Ein großes Manko ist aktuell, dass seit der Fertigstellung großflächige Verfärbungen oder Feuchtigkeitsstellen im oberen Bereich der Klinkerfassade sowie entlang der Fallrohre auftreten. Diese Schadstellen beeinträchtigen den Eindruck recht stark und sollten durch den Bauherrn überprüft werden. Sofern diese Schattierungen dauerhaft auftreten sollten, wäre dies für das Objekt natürlich ein wesentlicher optischer Nachteil.


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    Ich möchte passend zum obigen Bild ein Foto von 2016 zeigen. Von dem historischen Vorgängerbau, der 2004 abbrannte, habe ich leider kein Foto vorliegen. Die unschöne Baulücke möchte ich jedoch niemandem vorenthalten.


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    In der Frontalen sieht man die Verfärbungen im Bereich der verklinkerten Fassade sehr gut. Dieser Eindruck sollte zügig behoben werden.


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    Passend dazu der Blick von 2016 auf die Baulücke, die über Jahre den Einblick auf die rückwärtige Hofbebauung ermöglichte.


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    Auf der Ostseite des Domplatzes stehen noch einige bedeutende Denkmäler, wie etwa Wallensteins Hofgericht.


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  • Sanierungsvorhaben Franz-Parr-Platz 4

    Der Altbau Franz-Parr-Platz 4 an der Südwest-Ecke des ehrwürdigen Platzes wurde nun doch einer umfangreicheren Sanierung unterzogen, als ich es im letzten Beitrag #250 zunächst vermutet hatte. Die Volkssolidarität Kreisverband Mecklenburg-Mitte, die in dem Gebäuekomplex seit Jahren die Kintertagesstätte "Schlossgeister" betreibt, investiert seit Mitte des letzten Jahres 1,2 Millionen Euro in die Komplettsanierung, die bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden soll. Das denkmalgeschützte Haus wurde im Inneren komplett entkernt und die technische Gebäudeausrüstung (Sanitär, Heizung, Elektro) sowie der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht.


    Die äußerlich wohl auffälligste Veränderung im Gegensatz zum Vorzustand ist die neue Dachzone mit einer roten Bieberschwanz-Eindeckung. Das Dach hatte bisher die gleiche dunkelgescheckte Optik wie der direkt angrenzende Nachbarbau an der Ecke zur Brandinstraße (im folgenden Bild rechts angeschnitten). Auch der Schornstein ist verschwunden. Im diesem Frühsommer wurden ebenfalls die Fenster erneuert. Auf der Hofseite wird zudem ein Aufzug angebaut, um das Gebäude zukünftig auf allen Geschossen barrierefrei erschließen zu können. Von der Terrasse auf dem eingeschossigen Anbau gelangt man nach Abschluss der Bauarbeiten über eine neu angelegte Außentreppe auf direktem Weg in den Garten, wo sich die Spielflächen der Kinder befinden.


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    Das Bauschild verweist auf die beteiligten Planer und zeigt eine Fassade mit hellgelber Farbgebung und weißer Tür. Ich bin gespannt, ob dies in den nächsten Monaten auch so umgesetzt werden wird.


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    Der Franz-Parr-Platz selbst ist übrigens eine der letzten großen Sanierungsvorhaben im direkten Altstadtareal, die die Stadt in den nächsten Jahren wird angehen müssen. Zunächst soll aber der Marktplatz umgestaltet werden, für den es seit dem letzten Jahr intensive Beteiligungsverfahren für Behörden und Stadtbewohner gegeben hat. Aufgrund der städtebaulichen Bedeutung wäre hierzu beim nächsten Rundgang ein Beitrag sehr passend.

  • Sanierung Güstrower Renaissance-Schloss

    Den Abschluss meines Rundgangs bildet auch diesmal das ehrwürdige Güstrower Schloss, über das ich heute jedoch mehr berichten werde, als dass ich Aufnahmen zeige. Zu den Aufnahmen des letzten Beitrags #251 vom Februar 2019 hat sich im Prinzip nichts wesentliches verändert, denn die Bauarbeiten sind leider noch immer nicht begonnen worden. Es gibt jedoch aktuelle Informationen über den aktuellen Stand und die geplante Sanierung, welche ich niemandem vorenthalten möchte.


    Im April/Mai hat man am Wirtschaftsgebäude auf dem Schlosshof ein Gerüst ausgestellt. Dies ist kein Zeichen einer startenden Sanierung, sondern dient vorerst dazu, die zahlreichen Fledermäuse, die sich in den letzten Jahren im Wirtschaftsgebäude eingenistet haben, behutsam in eigens dafür installierte Ersatzquartiere auf der Nordseite des Schlosses umzusiedeln. Hierfür dürfen nur bestimmte Zeitfenster genutzt werden, damit den unter Schutz gestellten Tieren entsprechend der geltenden Vorschriften kein Schaden zugefügt wird.

    Hinsichtlich der Sanierungsetappen möchte man sich auf kein Datum mehr festlegen, hofft jedoch darauf, dass die Bauarbeiten dann Ende dieses Jahres endlich starten können. Für die Sanierung des Wirtschaftsgebäudes sind allein 2 Jahre und 3,4 Millionen Euro vorgesehen. Der ursprünglich für das Wirtschaftsgebäude avisierte Fertigstellungstermin Mitte 2020 ist damit allerdings nicht mehr zu halten. Hier kann man nun von einer Fertigstellung im Jahr 2021 ausgehen.


    Angekündigt wurde ein Gerüst samt Aufzug, das in den nächsten Wochen an der Westfassade angebracht werden soll. Hierüber will man mit Holzschutzmitteln bearbeitetes Holz aus dem Dachgeschoss entfernen. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten könnten im Dachbereich die eigentlichen Baumaßnahmen starten. Zeitnah sollen nun auch die Arbeiten im Bereich der Südterrasse und an der Mauer am Schlossberg beginnen, die auf dem nachfolgenden Foto zu erkennen ist. Auch hier hofft man auf einen Start noch vor Ende dieses Jahres.


    Laut eines Presseberichts aus dem März sind für die Hauptarbeiten an den Schlossfassaden, für das Torhaus und für die Brücke bisher noch gar keine Planungsbüros involviert worden. Deren Suche wurde jedoch bereits begonnen. Was lange währt, wird gut. Ich hoffe also sehr, dass ich bei meinem nächsten Rundgang im kommenden Winter zumindest im Bereich den Nebenbauten und Außenanlagen erste konkrete Baumaßnahmen antreffen werde.


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  • Sanierungsvorhaben Gleviner Straße 2

    Ich starte das neue Jahr mit brandneuen und aktuellen Fotografien der zahlreichen Bauvorhaben in der Güstrower Altstadt, von denen es momentan so einige zu vermelden gibt. Ich möchte in diesem Rundgang auch einen umfangreichen Überblick über die laufenden Planungen für die Sanierung des Güstrower Marktplatzes geben, die durch die Stadt in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Von daher lohnt sich diesbezüglich ein Blick auf den Entwicklungsstand. Mehr dazu folgt jedoch weiter unten.


    Beginnen möchte ich in unmittelbarer Nähe zum erwähnten Marktplatz und zwar mit der Gleviner Straße 2 (zuletzt in Post #252). Der historische Altbau hat mittlerweile seine Baugerüste und Hüllen fallen lassen und sieht hervorragend aus. Die Fassade wurde vorbildlich aufgearbeitet. Die schlichte Gestaltung wird insbesondere durch die passenden Sprossenfenster und die geometrisch stilisierten Giebelvoluten erreicht. Der gelbe Farbton harmoniert recht gut mit dem grauen Farbton der Fenster und auch mit dem Rot des benachbarten Renaissance-Gebäudes, das ebenfalls durch die Schelfbauhütte Schwerin saniert worden ist.


    Bei meinem nächsten Rundgang im Sommer werde ich abschließend nochmals Vergleichsbilder gegenüber dem Zustand ver der Sanierung zeigen. Jetzt folgen zunächst drei Aufnahmen des frisch sanierten Gebäudes.


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    Blickt man vom Marktplatz in die Gleviner Straße, wirkt der gelbe Giebelbau in Anbetracht des beeindruckenden Nachbargebäudes etwas unscheinbar.


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    Zum Abschluss gibt es noch einen Blick auf die Hofseite.


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  • Sanierungsvorhaben Gleviner Straße 4

    Weiter geht es mit dem in Gänze abgeschlossenen Sanierungsvorhaben in der Gleviner Straße 4, das bereits in meinem letzten dazugehörigen Beitrag in Post #253 ohne Gerüste zu sehen war. Nun sind auch die restlichen Baumaterialien verschwunden, sodass sich abschließend ein Vergleich zum ursprünglichen Zustand lohnt, der im zweiten Bild zu sehen ist. Neben der Aufarbeitung der Straßenfassade wurde insbesondere die Seitenwand zum Baulücken-Grundstück saniert. Diese war in der Brandnacht, welcher die Hausnummer 3 letztlich zum Opfer gefallen ist, stark in Mitleidenschaft gezogen worden.


    Alle Schäden sind beseitigt und auch die bisherigen Fensteröffnungen sind verschwunden, die aus brandschutz- und baurechtlicher Sicht ohnhin nicht erlaubt waren. Damit sind nun beiderseits der Baulücke alle Arbeiten abgeschlossen, sodass hier rein theoretisch die Planung und Errichtung eines Neubaus umgesetzt werden könnte, was der Besitzer damals angekündigt hatte.


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    Der Blick in die beeindruckende Gleviner Straße zeigt, dass nur noch ein Gebäude auf eine Sanierung wartet.


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    Im Zuge der Baumaßnahmen wurden auch die Hoffassaden saniert. Leider wird der Großteil der Gartenfläche wie so häufig für private PKW-Stellplätze genutzt, die über eine Zufahrt von der Hollstraße aus erreicht werden können. Dabei befinden sich unweit am Gleviner Tor öffentliche Stellflächen in ausreichender Anzahl, sodass hier eine anderweitige Nutzung durchaus möglich gewesen wäre.


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  • Sanierungsvorhaben Gleviner Straße 7

    Von der in Post #254 angekündigten und gezeigten Fassadenaufarbeitung am Altbau Gleviner Straße 7 habe ich diesmal etwas unbedacht nur eine Aufnahme aus einiger Entfernung getätigt. Und doch zeigt sich gerade im Vergleich mit einer älteren, unten nachfolgenden Aufnahme, dass das Objekt nun wieder hervorragend aussieht. Das dezente Grau passt sehr gut in die Farbabfolge der Bebauung. Hierbei muss konstatiert werden, dass das Haus noch besser wirken würde, wenn auch sein nördlicher Nachbar endlich einer Sanierung unterzogen würde.


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    Das passende Vergleichsbild aus dem Jahr 2012, das auch die Veränderungen der Gebäude in der Umgebung zeigt:


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  • Sanierungsvorhaben Lange Straße 8

    Erste Fortschritte werden mittlerweile bei dem Sanierungsvorhaben an der alten Stellmacherei Konell erkenntlich (zuletzt in Post #255). Das historische Gebäude in der Langen Straße 8 wird vollständig saniert und soll später zwei Wohnungen beherbergen. Die Planung und Baubegleitung erfolgt durch das Güstrower Planungsbüro Bauarten Architekten und Ingenieure.

    Äußerlich zeigt sich hinter dem Baugerüst, dass sämtliche Fenster ausgetauscht worden sind und in Anlehnung an die alten Fenster wieder die alte Sprossung erhalten. Der Fassadenputz wurde komplett entfernt, damit dieser im nächsten Schritt ebenfalls neu aufgetragen werden kann. Die schlichten Gesimsbänder, die auf der Baupläne zu erkennen sind, hat es zuletzt nicht gegeben und werden der Straßenfassade zukünftig ein neues Gesicht verleihen.


    Mit Ende dieser Sanierung werden damit sämtliche Altbauten im nördlichen Abschnitt der Langen Straße saniert sein.


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  • Neubauvorhaben Mühlenstraße 54-55

    Beachtliche Fortschritte hat das Neubauvorhaben der Wohnungsgesellschaft Güstrow in der Mühlenstraße 54-55 gemacht. Im letzten, projektzugehörgen Post #256 aus dem letzten Sommer hatte man mit dem Rohbau gerade erst begonnen. Im Oktober konnte bereits Richtfest gefeiert werden, zu dem auch der Güstrower Bürgermeister Arne Schuldt eingeladen war und traditionell einen Nagel in das Dachfachwerk schlagen durfte. Schaut man nun in die Mühlenstraße, wird bereits ersichtlich, dass sich der Neubau mit seinen zwei Giebelfronten aus städtebaulicher Sicht sehr harmonisch in die Häuserzeile einfügen wird.


    Der Entwurf für den Neubau stammt von dem Güstrower Architekturbüro Kruse und Fliege, wobei die erdachten Ansichten seit einiger Zeit auch auf der Bauplane nachvollziehbar sind. Die beiden Fassaden werden zusätzlich farblich abweichend voneinander gestrichen. Der westliche Baukörper wird erdgeschossig eine Hofdurchfahrt erhalten. Im rückwärtigen Gartenbereich sollen für die geplanten fünf Wohneinheiten insgesamt fünf Stellplätze vorgehalten werden, wobei die Restfläche als Ruhezone für die Bewohner:innen gestaltet wird.


    Die WGG investiert in dieses Vorhaben rund 1,2 Millionen Euro und plant, dass im Oktober die Mieter einziehen können. Betrachtet man den Baufortschritt auf den nachfolgenden Bildern, sollte dies auch gut zu schaffen sein. Die Satteldächer sind fertig, die Fenster und die Fassadendämmung ebenso. Lediglich im Sockelbereich fehlt noch der extrudierte Hartschaum, sodass in absehbarer Zeit der Farbanstrich erfolgen kann.


    Durch den Neubau verschwindet eine prägnante Baulücke, die hier seit genau 40 Jahren das Bild der Straße prägte.


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    Die Bauplane zeigt, dass er westliche Bau eine rot-orange Farbe (plus einem Gelbton im Erdgeschoss) und der östliche Bau eine graue Farbe erhalten werden. Im Übergang zum historischen Nachbarn kommt noch ein dunkelgrauer Ton hinzu. Über die Gestaltung der Fassaden möchte ich erst ein Urteil abgeben, wenn die Baumaßnahme abgeschlossen ist.


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    Baulich fügen sich die beiden Giebelhäuser sehr gut in die Mühlenstraße ein, deren südliche Front vereinzelt ebenfalls durch herausragende Putz- oder Backsteingiebel gekennzeichnet ist.


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  • Neubau- und Sanierungsvorhaben Klosterhof/Armesünderstraße - Teil 1

    Wer aktuell in den östlichen Teil des Pferdemarkts zum Klosterhof schlendert, wird bei der Betrachtung des lange in Sanierung befindlichen Gebäudes am Pferdemarkt 45 ins Staunen geraten. Das aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende, nicht denkmalgeschützte Gebäude ist Teil des durch die Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft Güstrow-Parchim (AWG) errichteten 'Klosterhofs' und wird seit über einem Jahr umfassend saniert (zuletzt in Post #257). Während im Quartier mehrere Wohnungsneubauten errichtet worden sind (siehe Beitrag Teil 2), hat sich die Genossenschaft mit dem Altbau das erste Mal an eine Bestandssanierung eines historischen Objekts gewagt und bei dem nun sichtbaren Resultat ein beachtliches Ergebnis abgeliefert.


    Der langgestreckte Altbau zieht sich vom westlichen Klosterhof bis zur Armesünderstraße und schließt das Projekt 'Klosterhof' nach Süden hin ab. Vor Beginn der über 9 Millionen Euro teuren Investition (inkl. Neubauten) besaß der Altbau noch einen zweigeschossigen Seitenflügel, welcher jedoch abgebrochen wurde, um Platz für einen der Neubauten zu schaffen. Dieser ist im nachfolgenden Foto links angeschnitten.


    Der Altbau selbst ist kaum wiederzuerkennen. Nach der kompletten Entkernung der Substanz und Entfernung des Dachstuhls ist das Gebäude von Grund auf neu wiedererstanden. Die einst unregelmäßigen Fensterformate wurden vereinheitlicht, das Fachwerk im ersten Obergeschoss sichtbar gemacht. Die Dachzone hatte ursprünglich eine langgezogenene Flachgaube, wobei die vielen neuen, metallverkleideten Gauben eine angenehme Abwechslung bringen. Endgültig fertig werden soll das Gebäude erst im zweiten Quartal dieses Jahres, wobei äußerlich unter anderem noch das straßenseitige Erdgeschoss verputzt und sämtliche Außenfassaden in einem Rotton gestrichen werden müssen.


    Aber bereits jetzt bringt das Haus, in dem sieben Wohnungen vermietet werden, einen enormen Mehrwert für das gesamte Areal.


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    In dezenter Schrift hat man an der Giebelfassade den Namen des Projekts 'Am Klosterhof' angebracht.


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    Die alten Materialien (Holz des Fachwerks, altes Backsteinmauerwerk) machen einen tollen Eindruck, die wohl auch mit roter Farbe werden wirken können.


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    Ein kleines Plakat am Bauzaun zeigt den finalen Zustand, in dem sich das Haus in wenigen Wochen präsentieren wird.


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    Von der Engen Straße blickt man auf den östlichen Teil des Altbaus, wo man über lange Zeit durch den historischen Durchgang ins Quartiersinnere gehen konnte. Aufgrund der damals heruntergekommenen Garagen und Schuppen war die Ecke jedoch sehr verkommen. Der Durchgang wird nun durch ein Gittertor geschlossen. Das rechte Gebäude ist bereits eines der vier neu erbauten Wohnhäuser des Quartiers.


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    Aufgrund des zurückversetzten Neubaus an der Armesünderstraße bleibt der Blick frei auf die Giebelwand des Altbaus, welche an dieser Stelle jedoch keine Öffnungen aufweist. Für den kleinen Vorplatz muss nun noch eine adäquate Gestaltung oder Nutzung gefunden werden. Die simple Rasenfläche macht hier wenig Sinn.


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  • Neubau- und Sanierungsvorhaben Klosterhof/Armesünderstraße - Teil 2

    Dieser Beitrag schließt inhaltlich an den vorigen Beitrag (Teil 1) an und soll abschließend die vier realisierten Wohnungsneubauten des Klosterhofs zeigen. Nachdem alle Gebäude bereits im letzten Jahr übergeben und die insgesamt 23 Wohnungen bezogen worden sind, wurden die Außenanlagen zeitlich leicht verschoben ebenfalls nahezu fertiggestellt, wobei letzte Arbeiten in unmittelbarer Nähe zum Altbau noch ausstehen. Dennoch lohnt sich hiermit ein abschließender Blick auf das Vorhaben der Allgemeinen Wohnungsbaugenossenschaft Güstrow-Parchim (zuletzt in Post #275).


    Drei der Neubauten befinden sich entlang der östlich gelegenen Armesünderstraße. Aus architektonischer Sicht hatte ich die Wohnhäuser in meinem letzten Beitrag aus verschiedenen Gründen bereits kritisch beurteilt, sodass ich dies an dieser Stelle nicht wiederholen möchte, jedoch gerne noch vergleichende Aufnahmen von der Vorsituation zeigen möchte.


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    Das nachfolgende Foto ist aus dem Jahr 2014 und zeigt die ehemaligen Misstände sehr gut. Insbesondere Im Verlauf der Armesünderstraße wurde das Bild durch die heruntergekommenen Schuppen und Flachbauten geprägt. Der komplette Abbruch dieser Bauten ist der zwingend notwendige Schritt gewesen.

    Der Bau mehrerer Wohnhäuser bringt nun deutlich mehr Leben in diesen Bereich, wobei es sich leider dennoch um architektonisches Mindestmaß handelt.


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    Das neue Bild der Armesünderstraße mit den beidseitigen Projekten der AWG 'Sonnenhof' und 'Klosterhof' wirkt äußerst trostlos und unpassend für den Altstadtkern der Stadt Güstrow.


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    Zwischen zwei Häusern kann man über einen Weg in das Quartiersinnere gelangen. Weiter nördlich gibt es zudem eine breitere Zufahrt.


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    Die Außenanlagen und die auch die Quartierswege sind ganz gut geworden. Die Pflasterstruktur harmoniert angenehm mit den benachbarten Straßen und passt sich dadurch sehr gut ein. Im Hintergrund des nachfolgenden Bildes ist der rückwärtige Flügel des Finanzamts zu sehen.


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    Um 180 Grad gedreht mit Blick durch die Zugangsstraße zum Projekt 'Sonnenhof' mit ihrer negativ skurrilen Architektursprache.


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    Der Hofbereich mit den Stellplätzen und der Abstellanlage für Mülltonnen und Fahrräder sind in Gänze fertiggestellt. In diesem Bereich hätte man durchaus etwas mehr Grün, etwa in Form einiger Baumstandorte, realisieren können.


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    Städtebaulich etwas unschön ist die Tatsache, dass im Hofbereich langfristig zwei Brandwände sichtbar bestehen bleiben.


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    Der Hofbereich in Richtung Altbau befindet sich in den letzten Zügen. Die Skulptur im Mittelpunkt des Hofes war einst ein Teil eines Brunnens, der sich auf dem Marktplatz vor dem Güstrower Rathaus befunden hatte, vor Jahren jedoch schon entfernt worden war. Die AWG hatte die Idee, diese Brunnenskulptur wieder in die Innenstadt zurückzuholen und hier aufzustellen. Das Ergebnis ist ganz passabel.


    Mit einer architektonisch hochwertigeren Gestaltung u.a. der massiven Balkone hätte man zusätzlich noch ein besseres Miteinander der Neubauten mit dem Altbau erreichen können. Solche Geländer können durchaus bei sanierten Plattenbauten, von denen die AWG etliche im Bestand hat, eingesetzt werden. Bei kleinteiligeren Gebäuden wäre ein filigraneres Resultut jedoch deutlich besser gewesen.


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    Der Blick vom Haupteingang in Richtung Neubauprojekt 'Klosterhof' und anschließend ein historischer Blick in die gleiche Richtung aus dem Jahr 2010:


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    Dieser Vergleich ist besonders eindrücklich. Sämtliche Bebauung im Hintergrund (bis auf der Wasserturm und der Backsteingiebel des Technischen Rathauses) wurde abgebrochen für die beiden Projekte der Genossenschaft. Das hohe Gebäude beherbergte einst einen Tanzsaal, der an den hohen Rundbogenfenstern ablesbar war. An gleicher Stelle steht nun der Sonnenhof. Im Vordergrund ist das Areal des Klosterhofs. Die alte Linde wurde ebenfalls gefällt, da einer der Neubauten in direkter Nähe errichtet worden ist.


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    Gemeint ist der nachfolgende Neubau, der sich im rechten Winkel an den sanierten Altbau anfügt.


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    Auch hier lohnt sich ein Blick auf den ehemaligen Zustand aus gleicher Position. Das Bild wurde im November 2015 aufgenommen.

    Der verkürzte, einst vorhandene Seitenflügel des Altbaus und die hohe Mauereinfriedung sind gänzlich verschwunden.


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    Bei meinem nächsten Rundgang werde ich nochmals einen Betrag über den fertig sanierten Altbau bringen. In Bezug auf die Neubauten des Klosterhofs soll dies jedoch mein letzter Beitrag gewesen sein.

  • Sanierungsvorhaben Schnoienstraße 7

    Mit viel Liebe zum Detail hat man in der Schnoienstraße die Sanierung des Wohnhauses mit der Nummer 7 zum Abschluss bringen können (zuletzt in Post #258). Der abschließend aufgetragene Grünton in zwei Farbvarianten passt sehr gut zu dem roten Ziegeldach und den dunklen, gesprossten Holzfenstern sowie zur neuen Hauseingangstür. Ganz angenehm, da passend zum Gebäude, sind auch die mit Ziegelsteinen ausgeführten Sohlbänke.


    Ein kleiner Wermutstropfen ist die optisch fragwürdig gelöste Ecke zwischen Attika und Satteldach. Möglicherweise wird man hier kurzfristig nochmal tätig werden, um die Dämmung weiterzuführen. Ansonsten hat man, so denke ich, den einst miefig wirkenden Bestand in ein hübsches, typisch kleinstädtisches Objekt transformieren können.


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    Ich habe keine direkte Aufnahme, wohl aber ein Foto aus dem November 2012. Zu dieser Zeit wurde die Straße selbst saniert, wobei man links in der nachfolgenden Aufnahme das jetzt fertig sanierte Wohnhaus erkennen kann.


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    Ein abschließender Blick in der westlichen Abschnitt der Schnoienstraße, in der noch so einiges getan werden kann.


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  • Abriss von Gewerbebauten Tiefetal

    Nach einer etwa zwölfmonatigen Funkstille um die 2018 angestoßenen Entwicklungen im Bereich Tiefetal soll es nun in diesem Jahr erste sichtbare Fortschritte geben. In meinem letzten Beitrag in Post #240 hatte ich darüber berichtet, dass die Stadt nach dem erfolgten Ankauf des Grundstücks in Verhandlungen mit potenziellen Investoren eingestiegen war, um den gesamten Bereich einer baulichen Entwicklung zuzuführen.


    Letztlich soll nach intensiven Diskussionen ein gemischtes Konzept aus Einkaufen, Wohnen und Parken projektiert werden. Nach aktuellem Stand wird es 850 Quadratmeter Einkaufsfläche, ein Parkangebot mit 130 Stellplätzen und mehrere Wohnungen geben. Die Projektarbeit für dieses nicht unbeachtliche Vorhaben geht somit unvermindert weiter.


    In diesem Frühjahr werden nun die Abrissarbeiten an den noch vorhandenen Bestandsbauten eines ehemaligen Möbelmarktes beginnen. Im Dezember hatte die Stadt die Abrissgenehmigung erhalten. Betroffen sind die rückwärtigen Bauten hinter dem Hauptgebäude am Pferdemarkt 39 (siehe Foto 1) und das direkt angrenzende Werkstattgebäude am Tiefetal 12 (Foto 2). Die Stadt hatte zunächst beabsichtigt, auch das rückwärtige Nebengebäude des Nachbargrundstücks Pferdemarkt 38 in die Maßnahme zu integrieren und abzubrechen. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer führten jedoch nicht zu dem erhofften Ergebnis, sodass das backsteinsichtige Gebäude vorerst stehenbleibt.


    Bei meinem nächsten Rundgang im Sommer wird es hier also schon deutlich anders aussehen.


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    Das Werkstattgebäude fällt ebenfalls dem Abrissbagger zum Opfer. Nachfolgend im Hintergrund rechts ist das Nebengebäude vom Pferdemarkt 38 zu sehen, welches nun jedoch zunächst erhalten bleibt. Ich bin gespannt, welche Einblicke in die Bebauungsstruktur sich nach dem erfolgten Abriss ergeben.


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    Nach dem Abriss wird der Parkplatz, der sich aktuell bereits entlang der Straße Tiefetal befindet auf das gesamte Grundstück erweitert, bis es mittel- bzw. langfristig zur Bebauung des Areals kommt.


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  • Sanierung Borwinbrunnen am Pferdemarkt

    Anfang Oktober 2019 war es endlich soweit. Das letzte, noch fehlende Sandsteinelement konnte eingesetzt und die obere Brunnenschale des historischen Borwinbrunnens damit endgültig vervollständigt werden (zuletzt in Post #259). Fast zwei Jahre hat es nun gedauert, bis der infolge einer Pyrotechnik-Explosion in der Silvesternacht 2017/18 mutwillig zerstörte Borwinbrunnen auf dem Güstrower Pferdemarkt aus alten Bruchstücken und neu angefertigten Elementen wieder zusammengesetzt werden konnte.


    Und doch steht das Baugerüst noch immer an Ort und Stelle. Im Zuge der Komplettreinigung des Brunnens, die im Anschluss an die Reparaturarbeiten stattfand, wurde durch den beteiligten Restaurator festgestellt, dass die Basis und das Kapitell der Säule, auf welcher die Borwin-Figur thront, nicht mehr standsicher seien. Es bestünde die Gefahr, dass die Figur bei Sturm herunterfällt.

    Bei einer umfassenden Sanierung zu DDR-Zeiten wurde die Sandsteinsäule zuletzt ausgewechselt. Damals konnte jedoch nicht der hochwertige Oberkirchener Sandstein aus dem niedersächsischen Steinbruch verwendet werden, aus dem der restliche Brunnen wie auch die nun ersetzten Stellen an der oberen Brunnenschale bestehen. Es wurde stattdessen ein alternativer Sandstein genutzt, der gemäß der jetzt durchgeführten Untersuchungen nicht die gleiche Qualität aufgewiesen hat. Während der Säulenschaft erhalten bleiben kann, müssen Basis und Kapitell notgedrungen ausgewechselt werden.


    Vor dem Hintergrund der langwierigen Materiallieferungen inklusive des Anfertigungsprozesses wird sich das Ende der Brunnenreparatur damit um weitere Monate verzögern. Für den teilweisen Ersatz der Säule geht man aktuell von Kosten in Höhe von insgesamt 20.000 Euro aus.

    Vor Ort hat man zur Stabilisierung der Borwin-Figur das Gerüst erhöht und den Aufbau allseitig eingepfercht.


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    In der Nahaufnahme erkennt man sehr gut den Teil der Brunnenschale, der komplett neu hergestellt und eingefügt werden musste.


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  • Sanierungsvorhaben Markt 27/28

    Äußerlich konnten die umfassenden Sanierungsarbeiten an dem Gebäudekomplex Markt 27/28 bereits im letzten Sommer beendet werden. Das beachtliche Sanierungsergebnis hatte ich im Beitrag #262 eingehend gewürdigt. Es ist nach wie vor beeindruckend, vom Pferdemarkt oder vom Markt in Richtung Domstraße zu spazieren und die hochaufragende Fassade des Eckgebäudes zu erblicken. Der Innenausbau und wohl auch die Arbeiten an der rückwärtigen Freiraumgestaltung laufen beständig weiter. Davon zeugt die weiterhin in der Domstraße befindliche Baustelleneinrichtung. Es war nicht erkennbar, ob bereits einzelne Räumlichkeiten der acht Wohnungen oder der zwei Gewerbeeinheiten bezogen worden sind.


    Im letzten Herbst hatten die Eigentümer der Presse verraten, dass am 30. November die offizielle Baufertigstellung sein sollte. Bezüglich des Bezugs der Wohnungen war man damals davon ausgegangen, dass erst in diesem Jahr die ersten Mieter einziehen könnten. Berichtet wurde auch, dass der Hofbereich sehr grün gestaltet werden soll. Stellplätze können hierbei nicht angeboten werden, da die existierende Hofdurchfahrt für heutige Fahrzeuge zu schmal ausfalle. Aus meiner Sicht ist diese Begebenheit ein Vorteil, da der Hof so in seiner Abgeschiedenheit durchkonzipiert und entsprechend gestaltet werden kann.


    Erwähnt wurde auch ein Keller, der aus der Zeit um 1250 stammen soll und damit einer der ältesten Keller der Stadt Güstrow sein könnte.


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