Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • RP berichtet über die S-Bahnhöfe in Düsseldorf.


    https://rp-online.de/nrw/staed…blem-zustand_aid-37284171


    Wie der Autor herausstellt, ist der Zustand echt bedauernswert. Selbst im VRR-Zustandsbericht grün geflaggte Bahnhöfe wie Wehrhahn (Rolltreppen & funktionierender Aufzug) sehen völlig runtergekommen aus. Sbhf-Oberbilk ist als Beispiel für einen "roten" Bahnhof im Bericht aufgeführt.


    Der Kontrast zu den Haltestellen der Wehrhahnlinie könnte nicht größer sein. Warum nimmt man der Bahn (DB) nicht einfach die Bhfe weg und hängt die zu den Städten oder zum VRR/VRS etc?

  • Dieser Artikel in der RP u.a zu Rasern auf der A46 hat mich echt verägert.


    Gestern wurde in der Rheinischen Post über Raser auf der A46 berichtet. Auch hier leiden Anwohner unter der starken Lärmbelästigung durch Raser (nicht durch Verkehr im Rahmen des Tempolimit!)
    https://rp-online.de/nrw/staed…z-massnahmen_aid-37408679


    „Weil dieser Autobahnabschnitt kein Unfallhäufungspunkt ist, wollen die Ordnungsbehörden dort weder stationär noch mobil die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer überwachen.“


    Dies liest sich für mich wie ein Freibrief für Raser, weil auf der A46 an dieser Stelle keine Kontrollen zu erwarten sind. Oder dass erst mehrere schwere Unfälle passieren müssen, damit dort Raser kontrolliert werden, zum Schutz der Anwohner vor Lärm.


    In 2013 hat der Landtag erlaubt, Blitzer flexibler einsetzen. Die Kommunen in NRW können besser auf Gefahren im Straßenverkehr reagieren. Innenminister Ralf Jäger hat eine Vorschrift geändert, die den Ordnungsämtern erlaubt, überall dort zu blitzen, wo zu schnell gefahren wird.
    https://www.vm.nrw.de/presse/p…ibler_einsetzen/index.php


    Warum wendet man diese Vorschrift nicht an, um Bürger vor Lärm durch Raser zu schützen? Man könnte meinen, wir leben diesbezüglich in einer Bananen-Republik!

  • ^ Realistisch betrachtet ist es besser, die mobilen Blitzer dort ein einzusetzen, wo Unfallschwerpunkte sind und Personen direkt gefährdet sind (wie in Spielstraßen, 30er-Zonen und vor Schulen, Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern).
    Stationäre Blitzer sind witzlos, denn man sieht immer wieder, dass davor abgebremst wird und danach wieder Gas gegeben wird - dass führt dann nur zu noch höheren Lärmbelastungen.
    Die einzige Lösung wäre die Variante Section-Control, die erste Teststrecke wurde aber gerade direkt wieder aus Datenschutzgründen stillgelegt.

  • Deiner Auflistung würde ich noch Orte hinzufügen, bei denen sich Bürger über Raser beschweren bzw. wo zu schnell gefahren wird. Ansonsten müssten ja erst Unfälle geschehen, damit kontrolliert wird. Die Vorschrift aus 2013 wurde ja entsprechend angepasst.


    Wenn man so Steuererklärungen prüfen würde wie jetzt Tempolimits, würde das Steueraufkommen deutlich zurückgehen. Wenn Kontrollen nur möglich wären, wenn Schäden vorlägen....


    Ja, die stationären Blitzer sind eher ein Konzentrations- bzw. Intelligenztest als eine effektive Überwachung. Die mobilen Blitzanhänger finde ich gut, damit wird kein Personal gebunden.


    Section-Control wäre auf der A46 sehr sinnvoll, das Gesetz dazu müsste angepasst werden in Niedersachsen bzw. in NRW. Datenschutz, dann dürfte man ja auch keine LKWs an den Mautbrücken überprüfen.

  • ^ Wie kommst du auf "Wenn Kontrollen nur möglich wären, wenn Schäden vorlägen.... "? - ich sehe die meisten Tempokontrollen als Präventivmaßnahmen an (die auch viel verstärkter durchgeführt werden müssten!), um Schäden zu erst gar nicht entstehen zu lassen.


    Der Datenschutz....
    da verstehe ich auch nicht, warum sich da so viele immer angegriffen fühlen, aber gleichzeitig Mobiltelefone und Facebook nutzen, gläserner geht nicht.
    Wogegen bei der Kennzeichenerfassung erst einmal nur das Fahrzeug registriert wird und nicht der Fahrer, von daher habe ich auch mit Section Control kein Problem, ebenso wenig wie die bayrischen Autobahnkontrollen, wo Kennzeichen zur Verbrechensbekämpfung gescannt werden (was ja leider auch eingeschränkt wurde).
    Die Krönung ist jetzt für mich, dass der Bundestag gestern (muss aber noch durch den Bundesrat) neue Regeln zum Thema Dieselfahrverbote beschlossen hat, wo jetzt stichprobenartig mit mobilen Kennzeichenscannern erlaubt sein sollen.
    Mautbrücken sind übrigens kein Kontrollinstrument, sondern ein Bezahlsystem.

  • Ne, dass war etwas missverständlich. In dem RP-Artikel hieß es doch, weil kein Unfallschwerpunkt vorliegt, wollen Ordnungsbehörden weder stationär noch mobil überwachen.


    Ich bin auch dafür, dass man präventiv handelt, aber wenn Stadt Düsseldorf meint, man könne nur blitzen, wenn Unfälle geschehen sind, halt ich das für falsch und seit der Änderung der Vorschrift durch Innenminister Jäger in 2013 können Kommunen dort blitzen, wo zu schnell gefahren wird. Also ist die Argumentation von der Stadt hinfällig.


    Ja ganz deiner Meinung wg. Datenschutz. Durch Facebook, Google, Apple etc. ist man ein gläserner Kunde, aber der Staat behindert sich selbst bei der Verfolgung von Straftaten. Das passt alles nicht zusammen mit den Kennzeichenscannern. Wie werden Mautbetrüger überwacht, durch Polizei-Streifen?

  • ^ Auch wenn die Mautbrücken ein Bezahlsystem sind, erfassen sie erst einmal jedes Fahrzeug und prüfen, ob es Mautpflichtig ist - Mautpreller müssen natürrlich nachzahlen.
    Wie das funktioniert, findet man hier oder hier - Datenschutztechnisch ist das wohl ok.

  • RP berichtet über die Umstellung des Sicherungssystems von automatisch auf semi-manuell (oder automatisch). Dafür wird am 7.4 abends der U-Bahn-Tunnel umgerüstet. Kurios, mit welcher Uralt-Technik die Rheinbahn noch unterwegs ist. Aber trotzdem etwas leistungsfähiger, als wenn die Fahrer im Tunnel selbst bremsen und Gas geben nach Vorgaben des Systems.


    Für Laien wie mich ausgedrückt, man stellt auf Wehrhahntunnel-Technik um.


    https://rp-online.de/nrw/staed…er-rheinbahn_aid-37725649


    Ich hätte einen Vergleich zu anderen Städten oder Systemen noch begrüßt oder eine Einschätzung, warum diese Lösung eine pragmatische ist, also warum die bisherige Vollautomatische Lösung nicht weitergeführt wird, wo der Trend zur Digitalisierung und Automatisierung in eine andere Richtung zeigt.


    Daneben gibt es einen Artikel, mit einer etwas reißerischen Überschrift (Kampfansage ans freie Parken). Der Artikel ist aber neutral geschrieben. Vielleicht ein Thema zum diskutieren hier. Meiner Meinung nach der Schritt in die richtige Richtung, aber etwas hauruckig. Und wer soll nachts kontrollieren, wenn tagsüber schon nicht angemessen kontrolliert werden kann.


    https://rp-online.de/nrw/staed…den-kampf-an_aid-37706761

  • Die Umrüstung läuft schon seit mehreren Jahren; in der Nacht vom 7. auf den 8. wird die neue Anlage scharf geschaltet.
    Alle Arbeiten im Tunnel, Einbau neuer Kabel und Signale, konnten ja nur nachts erfolgen.

  • In einem Artikel über Verkehrsverlagerung durch Umweltspuren ist im letzten Absatz ein interessanter Punkt aufgeführt.
    Offenbar war im Verkehrsentwicklungsplan 2006 festgehalten worden, dass am Autobahndreieck Ddorf-Süd ein P+R Platz eingerichtet wird.
    Was lange währt, wird nicht unbedingt besser..


    https://rp-online.de/nrw/staed…h-umweltspur_aid-38181971


    Vorgeschlagen wird, dass zwischen Stendaler Straße und Am Schönenkamp ein P+R-Platz eingerichtet wird und diesen an ÖPNV anschließt, Gespräche mit VRR laufen.


    Wäre dann ja z.B. die Verlängerung der U75/705 - z.B. bis S-Bhf Reisholz.


    Zu der Verkehrsverlagerung noch: Man hat bewußt keine Berechnungen angestellt, zu welchen Verlagerungen es käme, weil es sich ja um einen "Test" handelt. Erschreckend, dass man ein so großes Projekt in den Auswirkungen nicht simuliert.

  • Vorgeschlagen wird, dass zwischen Stendaler Straße und Am Schönenkamp ein P+R-Platz eingerichtet wird und diesen an ÖPNV anschließt, Gespräche mit VRR laufen.


    Wäre dann ja z.B. die Verlängerung der U75/705 - z.B. bis S-Bhf Reisholz.


    Zu der Verkehrsverlagerung noch: Man hat bewußt keine Berechnungen angestellt, zu welchen Verlagerungen es käme, weil es sich ja um einen "Test" handelt. Erschreckend, dass man ein so großes Projekt in den Auswirkungen nicht simuliert.


    1. Die Verlängerung der U 75 oder 705 bis Reisholz ist absoluter Mumpitz. Kein Mensch würde mit der U 75 von der Innenstadt nach Reisholz durchfahren - dauert viel zu lange. Zumal ein Verenden der Linie in Reisholz symptomatisch wäre - dafür, wie man es am besten nicht macht. Die Verkehrsbedürfnisse gehen ja deutlich weiter, über Hassels nach Benrath. Aber da sind die Straßen viel zu eng für Bahnen. Auf diesen Abschnitten braucht man über Schienenverkehr nicht mehr nachzudenken.


    2. Die Einrichtung der Umweltspuren finde ich (als jahrelanger Nichtautofahrer!) den totalen Murks. Es wird kein Gramm CO2 weniger ausgestoßen - nur dafür dann ein bis zwei Meter weiter links doppelt so viel wie vorher. Im übrigen dürfte bei Einrichtung der Spuren etwa die Corneliusstraße vollends kollabieren. Aber was interessiert das die Herren und Damen Politiker schon ...

  • ^1a) Naja, wo genau die Verlängerung der U75 enden würden, kann man gerne diskutieren, ich halte auch die südlichen Stadtteile für deutlich untervorsorgt, hier werden die Hochhaussiedlungen mit Bus und 20min-Takt S-Bahn angeschlossen, die EFH-Siedlungen im Norden mit der U79. Mag auch historische Gründe haben, halte ich aber für nicht ausreichend. Teilweise wirkt es wie soziale Trennung, wenn sich in der U-Bahn die „guten“ Stadtteilen wie Benrath nicht mit den Bewohnern aus Garath mischen.


    1b) Von Reisholz müsste man nicht ganz in die Innenstadt fahren, ein paar Haltestellen nördlich zu fahren rechtfertigen auch eine solche Bahn. Damit stärkt man den ÖPNV zwischen den Stadtteilen, während Innenstadt-Reisholz mit der S-Bahn schneller wäre.


    2) Ja, Umweltspuren halte ich auch für Murks, es kommt zusammen, was nicht zusammen gehört. Es ist ein umweltpolitisches Feigenblatt zur Vermeidung von Fahrverboten. Wenn man für Fahrräder separate Radwege bauen würde, hätte das noch halbwegs Sinn. Dann hätte man Fahrzeuge mit ähnlichen Geschwindigkeiten zusammengruppiert.
    Den größten Quatsch finde ich, dass die neue Radspur auf der Kaiserstr ggf. zur Umweltspur wird. Hier wurde eine dritte Spur gestrichen, könnte noch zu Diskussionen führen, da die Straßen vor und nach dem Radweg dreispurig sind. Den Mut zum Experiment würde ich mir auch an anderer Stelle wünschen. Die Corneliusstr gibt mit 2 Spuren die Kapazität für vor- und nachfolgende Straßen vor. Wobei ja dort auch ggf. eine Umweltspur kommt, bzw in der Logik der Stadt wegen der hohen Abgasbelastung dort am nötigsten wäre (aber auch am disruptivsten).

  • ^1a) Naja, wo genau die Verlängerung der U75 enden würden, kann man gerne diskutieren, ich halte auch die südlichen Stadtteile für deutlich untervorsorgt, hier werden die Hochhaussiedlungen mit Bus und 20min-Takt S-Bahn angeschlossen, die EFH-Siedlungen im Norden mit der U79. Mag auch historische Gründe haben, halte aber für nicht ausreichend. Teilweise wirkt es wie soziale Trennung, wenn sich in der U-Bahn die „guten“ Stadtteilen wie Benrath nicht mit den Bewohnern aus Garath mischen.


    Von Reisholz müsste man nicht ganz in die Innenstadt fahren, ein paar Haltestellen nördlich zu fahren rechtfertigen auch eine solche Bahn. Damit stärkt man den ÖPNV zwischen den Stadtteilen, während Innenstadt-Reisholz mit der S-Bahn schneller wäre.


    Ein Schnellbus über die Autobahn, wie es ihn seit Jahren gibt, ist an sich ja keine schlechte Idee - wenn der dort auch freie Fahrt hätte. Hat er aber nicht. Alle Busse, die diese Strecke von der Heinrich-Heine-Allee südwärts fahren (SB 50, 780, 782 und 785) stecken regelmäßig dann im Stau fest, wenn sie am meisten gebraucht werden, nämlich zur Rush-Hour. Außerhalb derselben ist etwa der 785er eine Superverbindung von der Altstadt nach Reisholz und Hassels. Dieses Problem scheint unlösbar, da eine Umweltspur auf der Autobahn aus Platzgründen nicht realisierbar ist.


    Mal ganz generell gesprochen: wenn man sich den Verkehr in Düsseldorf anschaut, dann geht dort in der Rush-Hour so gut wie gar nichts mehr. Und das schon seit Jahren, und schon lange vor der Idee, irgendwann mal so etwas wie Umweltspuren einzurichten. Düsseldorf hat das Problem, dass gemessen an der Größe und Einwohnerzahl eine extreme Menge Pendler von montags bis freitags in die Stadt flutet. Diese Menge ist einfach irgendwann nicht mehr zu händeln. Ich habe da leider auch keine Patentlösung.


    Ach doch, eine Lösung werde ich vielleicht demnächst realisieren: ich ziehe ins Umland, weil ich keine Lust mehr auf diese Menschenmassen hier in der Stadt habe. Damit werde auch ich dann Teil des Pendlerproblems ... ;)

  • Busse schön und gut, aber wer sich mal bei Facebook die Nutzerbeiträge ansieht, ist es darum bei der Rheinbahn nicht gut bestellt. Verspätungen, Fahrermangel, ausfallende Fahrten sind an der Tagesordnung.


    Da ich selbst öfter mal mit der 780/2/5 fahre, sind selbst die angezeigten Verspätung in der App nicht passend und die Busse fahren früher oder später ab.


    Außerdem fahren die Busse teilweise mit einem sehr variablem Takt, tagsüber (7-19h) von 1 bis 6 mal pro Stunde alles dabei. Wenn man Busverkehr richtig machen möchten, dann als Bus Rapid Transit (BRT) https://en.wikipedia.org/wiki/Bus_rapid_transit .
    Damit haben manche südamerikanische Städte wie Curitiba oder Bogota einen leistungsfähigen ÖPNV geschaffen.


    Für Düsseldorf gesprochen, könnte man auf der Autobahn z.B. den Standstreifen für Busse freigeben, keine Tickets mit Cash bezahlen in der Rush hour, Vorrangschaltungen für Busse an Ampeln, bessere Haltestellen, bessere Umsteigemöglichkeiten (Werstener Kreuz ist meine absolute Hasshaltestelle dafür). Aus dieser Zitrone kann man noch deutlich mehr rauspressen in Düsseldorf.


    Zur Rushhour - so schlecht steht Düsseldorf für eine Großstadt nicht da, wenn es um die Inrix-Auswertung geht:
    https://www.deutsche-handwerks…utschland/150/3097/384890


    Aber ja, in Düsseldorf wurde zu lange auf Autoverkehr gesetzt, und man hat versucht, mit mehr Straßen die Staus zu verkürzen - nur um damit noch mehr Verkehr anzulocken. Wohin das führt, lässt sich gut in Los Angeles beobachten, selbst breiteste Highways sind dort ständig verstopft (rangiert ganz oben in Inrix Auswertungen)

  • ^Es ist nicht nur die Rheinbahn, sondern der gaze VRR, um den es schlecht bestellt ist!
    Wen wundert es, dass nicht mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen, wenn dieser statt stärker zu subventioniert werden, immer teurer wird! :nono:
    Nur mit besseren, modernen Fahrzeugen und mehr Personal lässt sich überhaupt die Nutzungsfähigkeit erreichen, die nach aktuellem Fahrplan das Soll ist - bevor man überhaupt von Strecken- und Fahrplanerweiterungen träumen kann!


    Von deiner Idee der Standstreifennutzung (korrekt wäre Seitenstreifen) durch Busse auf Autobahnen halte ich überhaupt nichts - dieser sollte wie bisher aus Sicherheitsgründen Pannenstreifen bleiben, zudem ist er auch von der Breite her nicht als Fahrstreifen geeignet.
    Zudem ist auf den Strecken der 780/2/5 auf der A46 (wie auf allen Autobahnen) der Standstreifen nicht durchgängig, sondern wird von den Auf- und Abfahrten unterbrochen, durchfahren geht ebenfalls aus Sicherheitsgründen nicht - somit könnte der Standstreifen sowieso nicht in den Bereichen des Werstener Tunnel, der Abfahrt Reisholz und der Abfahrt Eller/A59 genutzt werden und damit der Hauptstaubereich nicht umfahrbar sein.


    Zu deinen weiteren Vorschlägen:


    Vorrangschaltungen für Busse an Ampeln - dazu müssten die Busse aber erst mal als Erster an der Ampel stehen bzw. die Haltestellen so angelegt sein, dass man von diesen vor die anderen Verkehrsteilnehmer einfädeln kann und sich auch nicht direkt i´wieder im Stau hinten anstellt - dazu sehe ich allerdings weder die Möglichkeiten noch den Verkehrsfluss.


    bessere Haltestellen - was soll ich darunter verstehen? Mehr Wartehäuschen?


    bessere Umsteigemöglichkeiten (Werstener Kreuz ist meine absolute Hasshaltestelle dafür) - warum? Sicherlich ist der Weg von der Bahn zum Bus nicht an allen Stellen so kurz, dass man von einem Verkehrsmittel ins andere springen kann, ich sehe da aber kein großes Verbesserungspotential.


    Aus dieser Zitrone kann man noch deutlich mehr rauspressen in Düsseldorf - diesen Gedankengang empfinde ich als den falschen Ansatz, wenn man so an die Sache ran geht, wird man der Situation nicht gerecht, sondern schafft nur neue Konflikte.
    Der Ansatz muss sein, in größeren Dimensionen zu denken und nicht an Kleinkram herumzudoktern - realistisch betrachtet wächst Düsseldorf in den nächsten Jahren weiter und der Verkehr wird auch weiter zunehmen, wie alle Verkehrsprognosen voraussagen, auch wenn mancher das nicht wahrhaben will!
    Für mich bedeutet das: Taktverdichtung, mehr U-Bahnbau usw. - durch eine Verlängerung des Tunnels der Werhahnlinie Richtung Uni bis zur Haltestelle Südpark (die Universitätsstraße unterqueren!) könnte man z.B. auch eine eigene Bustrasse auf der Witzelstraße realisieren und diese über Mecumstraße und Erasmusstraße bis zur Corneliusstraße verlängern und dort mit einem Umbau der Straßenbahntrasse diese auch "Busfähig" machen (bis zur Berliner Allee).

  • Ja, es gibt Teile der Rheinbahn wie Straßenbahn, die laufen in meinen Augen ganz gut. U-Bahnen sind in Teilen überfüllt, überlastet und überaltert. Und leiden darunter, dass Flaschenhälse wie Kennedydamm - Reeser Platz seit ca. 40 Jahren als Provisorium weiter existieren. Und mit Bilk (S) zumindest Auf´m Hennekamp hat man eine weiteres Provisorium für die nächsten 40 Jahre geschaffen, bei denen die für 900 Mio. € im Wehrhahntunnel beschleunigten Bahnen durchbummeln.


    Und Busse sind nochmal vom Serviceniveau ein anderes Level. Der Fuhrpark mag ganz ok bzw. recht modern sein, mit Metrobussen versucht man etwas, um das "Arme-Leute"-Image der Busse abzuschütteln. Aber der Betrieb ist, wie beschrieben, eine Katastrophe.


    Die Seitenstreifen-Nutzung stelle ich mir für die Rushhour vor. Das wird auch auf der A57 gemacht, und bei ca. 10 Bussen die Stunde zu dieser Zeit ist der Streifen nicht durchgehend belegt wie auf der A57 stadteinwärts. Die Anordnung der Auf- und Abfahrten müsste man wie auf der A57 natürlich daran anpassen.


    Meine Vorschläge beziehen sich auf eine Anwendung von Best-Practice Methoden für BRT. Anstatt wie die Rheinbahn bei Busverspätungen mit den Hände zu wringen und mit dem schlimmen Verkehr zu argumentieren, bin ich dafür, mit Maßnahmen etwas anzupacken. Wilder Aktionismus wie die Umweltspur ist nicht meins.


    Zu Vorrangschaltungen: Richtig, dass funktioniert nur mit einer Busspur oder dieser unsäglichen Umweltspur.


    Haltestellen (Bänke und Dach) sind teilweise auch an gut frequentierten wie an Friedrichstr (Kirchplatz) nicht existent und von einer guten Versorgung mit Dyfas an gut frequentierten Haltestellen ist man auch noch weit entfernt.


    Werstener Kreuz ist so, wie es ist, und genauso wie Uni-Kliniken ist man hier weit davon entfernt, dass Bus- und Bahnverkehr hier nahtlos (also ohne Ampelüberquerung verbunden sind). Kann man nur unter hohem Aufwand verändern, aber für zukünftige Planungen sollte dies angestrebt werden. Am Graf-Adolf-Platz als neuere Haltestelle ist die Verbindung von U- und Straßenbahn auch bescheiden. Anstatt des doppelten Ausgangs am Corneliusplatz (warum hat der die Kostenkürzungswelle überlebt) wäre eine direkte Verbindung von U zu 706,8,9 (ohne Straßenüberquerung) gut gewesen um die Bahnnutzung hier zu fördern.


    Gerne kann man in größeren Dimensionen denken, angefangen bei P+R an Autobahnen und deren Ö–PNV-Anbindung, Kosten für Parkplätzen in der Innenstadt, Radverkehr, bis hin zu neuen Straßenbahn/U- und Sbahn-Strecken. Deine Vorschläge gefallen mir auch gut, inbes. die Busfähigkeit der 701-Strecke.


    Der aktuelle NVP hat m.E. wenig von diesen größeren Zukunftsideen. Bleibt es bei Innenstadttunnel und Wehrhahntunnel oder kommt da noch mehr in 20 Jahren? Die erwähnten Strecken wie die zusätzliche Rheinquerung erhöhen sogar teilweise die U78/79-Überlastung. Eine Gesamtbetrachtung der Leistungsfähigkeit wird nicht vorgenommen.

  • Spiegel berichtet über Expertenempfehlung einer allgemeiner Maut für Autofahrer.https://www.spiegel.de/auto/ak…ahrraedern-a-1264408.html


    Die darin enthaltenen Vorschläge wie eine intelligente Maut sind ein interessanter Ansatz. Die massive Reduzierung des Autoverkehrs ist ein Ansatz, der nicht mehrheitsfähig ist, aber deutlich die Schwachpunkte der jetzigen Verkehrspolitik aufzeigt.


    Passenderweise zum Artikel berichtete die RP vor 2 Tagen über Leihräder-Chaos. https://rp-online.de/nrw/staed…-duesseldorf_aid-38319359


    Falsch geparkte Fahrräder werden als störend dargestellt (die Räder nerven mich auch), aber über falsch parkende Autos wird idR dann berichtet, wenn die Feuerwehr nicht durchkommt. Die zahlreichen, die Busspuren oder Radwege zuparken, oder eine Spur auf der Toulouse Allee, daran hat man sich schon gewöhnt.
    Die Male, wo die Bahnen durch falsch parkende Autos gestoppt werden, auf der Nordstraße z.B., dass passiert so häufig, darüber könnte man täglich berichten. Falsch geparkte Fahrräder nerven, aber im Gegensatz zu Autos könnte man diese im Notfall versetzen.

  • ^ Naja, es kommt immer auf die Sichtweise an, die z.B. bei Pendlern eine andere sein dürfte als bei Einwohnern.... ;)
    Ich als Einwohner sehe Düsseldorf überhaupt nicht als autofreundlich an, eher als pendlerfreundlich!
    Eine "Studie" eines Kfz-Teile-Portals scheint mir wissenschaftlich und seriös betrachtet, zweifelhaft - zumal drin steht, dass Düsseldorf die schmutzigste Stadt ist (Wolfsburg die Sauberste!) und auch bei den Verkehrsunfällen nicht gut da steht.
    Das in die Bewertung mit 5 % der "Aggro"-Faktor einfließt, macht die Studie für mich auch nicht seriöser!


    Dein im vorherigen Beitrag verlinkter SPON-Artikel zur Maut hat sich für mich eigentlich schon mit dem zweiten fett gedrucktem Satz erledigt - wer behauptet, dass "Autofahrer faktisch Schwarzfahrer" sind, lebt wohl in seiner eigenen Welt und hat noch nie etwas von Kfz-Steuern, Mineralölsteuern, Mehrwertsteuern gehört und ist sich auch nicht bewusst, wie viele Jobs insgesamt vom Auto abhängen.
    Dass der "Experte" der Meinung ist, das es in 20 Jahren keine vierspurigen Straßen mehr geben wird und diese stattdessen zu Bauland umgewandelt und auf den viel zu großen Straßenkreuzungen Wohnungen gebaut werden, lässt mich dann vollständig am Realitätssinn des Herrn zweifeln! :nono:

  • Die Studie hat offensichtlich kein Peer Review erhalten. :)
    Stuttgart ist mit Neckartor der Schmutz- Spitzenreiter und auch die Kessellage ist nicht vorteilhaft für die Luftqualität.


    Zum Spiegel-Artikel: Ja, manche Aussagen sind eher Fantastereien. Die Bezeichnung „Schwarzfahrer“ ist bewusst provokant, aber besagt, dass Autofahren hohe externe Kosten verursacht, also Kosten die dem Auto fahrenden nicht in Rechnung gestellt werden wie zB durch eine hypothetische Lärm-Abgabe, die nicht durch bestehende Steuern abgedeckt werden.. In einem Artikel werden diese externen Kosten auf 15 Cent pro km beziffert, zB aus Umweltschäden, Kosten für Unfälle etc. .

    https://www.zeit.de/auto/2013-02/autofahren-kosten-studie


    Eine Ergänzung von mir: Bei manchen Dienstwagenregelungen werden Anreize gesetzt zum maximal viel fahren, dass muss aufhören.


    Arbeitsplätze sind wichtig, aber auch das Abholzen von Regenwald gibt Menschen Arbeit, überspitzt gesagt.


    Ich fände es gut, wenn auf städtischen Autobahnen wie A40 durch das Ruhrgebiet oder hier A46 eine Stadtmaut fällig werden würde. Nicht zu hoch, dass es einen nennenswerten Umfahreffekt gibt. Aber damit würde ich Lärmschutz bezahlen, die Palisadenzäune an der A46 (Radweg von Brücke Südpark Richtung Wersten) ersetzen. Oder die A40 einhausen.


    Luftverkehr könnte einen höheren Lärmmalus bekommen und Schiene einen kleineren Malus als Straßenverkehr.