Reutlingen: Stuttgarter Tor, 66m (fertig)

  • Ich hoffe doch, nicht nur im 3. Untergeschoss...schließlich hatte Reutlingen schon mal eine Straßenbahn. Und ich rate den Reutlingern, NICHT nach Ludwigsburg zu schauen. Das ist eine Provinzposse der Kategorie "oberpeinlich". Möchtegern-Großstädtle ohne...jetzt hätte ich fast gesagt "Eier". OK, off-topic, Ende...

  • Das Stuttgarter Tor ist, ohne ins Extrem abgleiten zu wollen, ein Jahrhundertprojekt für Reutlingen und eine der (leider) viel zu seltenen Erfolgsgeschichten.


    Der Investor plante hier ursprünglich ein Bürobau, bis die Stadt selbst(!) das Hochhaus stattdessen vorschlug. Und zuletzt kamen dann noch einmal 15 Meter obendrauf. Als weitere Besonderheit kann man die gemischte Nutzung nennen, solche Provinz-HHs werden für gewöhnlich für einen einzigen Zweck gebaut, während im Tor neben Büros auch Wohnungen und eine Gaststätte geplant sind.


    Ob es da was in Reutlinger Schubladen gibt?!.


    Anders als in Tübingen steht man geschlossen hinter der Innenstadtstrecke, allerdings werden vor 2030 keine Stadtbahnen durch Reutlingen rollen:


    Innenstadtstrecke Regional-Stadtbahn: Lederstraße holt auf

    Zum Projekt und indirekt für Reutlingen zählt auch die "Gomaringer Spange" als direkte Verbindung zur Zollernalbbahn, welche ebenfalls während den nächsten Jahren ausgebaut werden soll. Pendler von d'r Alb ra dürften sich sogar stärker darüber freuen, wenn man für seine Schicht beim Bosch nicht mehr in Tübingen umsteigen muss. Ansonsten beschränken sich die Meldungen gerade auf eine Innenstadtstrecke für Tübingen, 2020 soll mit einem Bürgerentscheid darüber abgestimmt werden.


    Artikel bei Wiki.

  • ^ Danke für die Informationen. Schön dass es tatsächlich den Plan einer Innenstadtquerung Reutlingens gibt.


    Filderkraut
    Oberpeinliche Provinzposse trifft es! Da sind 2 aneinander geraten... Wobei ich vom Landrat deutlich mehr halte, Ludwigsburgs OB dagegen hat sich für mich schon mehrfach disqualifiziert. Bei jedem Interview und bei Veranstaltungen zu dem Thema, vergeht keine Minute in der bei ihm nicht die Ablehnung der Tram durchdringt.

  • Und ich rate den Reutlingern, NICHT nach Ludwigsburg zu schauen.


    Ludwigsburg steht besser entwickelt da als Reutlingen, auch ohne Straßenbahn.


    Das Stuttgarter Tor mag da einen (gewollten) falschen Eindruck erwecken, denn innerhalb der City Nord, einem Projekt zur Aufwertung des Bahnhofsviertels, ist es das bislang einzige, realisierte Gebäude. Von etwas vergleichbarem zum Bleyle Quartier darf man bloß träumen, geschweige denn einer Entwicklung, die für eine Stadt mit 115.000 Einw. angemessen wäre. In Reutlingen kann man gerade so mit den Tübinger Nachbarn mithalten. Und ehrlich gesagt wäre mir eine Bebauung wie auf deren Güterbahnhof lieber gewesen als ein einzelner Turm, durch welchen auch verzweifelt Investoren angelockt werden sollen.


    Ein paar Highlights zum besseren Verständnis: Kein Anschluss an eine Autobahn (als einzige von zwei dt. Großstädten) und einen an eine bedeutsame, 10 km entfernt liegende Bundesstraße; der zweigleisige Hbf für einfachen Regionalverkehr; kein EKZ, von der Müller-Galerie mit 15 Geschäften abgesehen; ein seit 25 Jahren nicht mehr modernisierter ÖPNV; zwei sanierungsbedürftige Museen; das bis zum minimalsten reduzierte Kulturzentrum und der größte Arbeitgeber beschäftigt 5.000 MA. Leider gäbe es nicht viel zu nennen, worauf man in Reutlingen noch stolz sein kann. Von der ruhmreichen Vergangenheit als freie Reichsstadt abgesehen. ;)

  • ^^ Danke für deine Ausführungen Neall. Ich kenne mich natürlich in Reutlingen nicht so gut aus, ich bezog meinen Ratschlag auch nur auf den Punkt "Stadtbahn". Und auch nur insofern, als die Reutlinger nicht auch so eine Klein-Klein-Provinz-Politikposse in Bezug auf eine mögliche Stadtbahn machen sollten. Natürlich steht steht RT´s Infrastruktur insgesamt deutlich schlechter da als in LB...umso wichtiger wäre ein entschlossenes Handeln.




  • Der Turm gefällt mir im großen und ganzen gut. Durch die halboffenen (geschlossenen?) Loggien wirkt er nicht ganz so wuchtig klotzig und filigran genug, ansonsten wurde auch bei Fassade nicht gegeizt. Kalkstein und bronzene Fenster passen hier gut zusammen. Im Erdgeschoss eröffnet ab September ein Steakhouse, darüber werden Büros und Wohnungen eingerichtet. Das Stuttgarter Tor hebt sich so von anderen Dorfhochhäusern ab, welche für gewöhnlich "single-use" statt mixed-use gestaltet sind (z.B. für ein Hotel oder Banken), allein drei Foyers sind deshalb nötig.

  • ^ Wirkt wertig, da gehe ich gerne mit. Die Umgebung (und Reutlingen überhaupt) verträgt mehr davon!


    Update 17.11.2019 - Rundgang









    Bilder: Silesia

  • Rein ästhetisch: Die vormontierten Befestigungsösen für die Werbemittel in der Fassade wirken dort, wo sie nicht genutzt werden, etwas befremdlich.

  • Gestern wurde nun der Baustart für das zweite Projekt entlang des HBFs gefeiert, ein Hotel am Stuttgarter Tor.


    8 Geschosse
    140 Zimmer
    Investitionssumme: 20 Mio.
    Betreiber: RiKu Gruppe


    Dem dazugehörigen Artikel lässt sich entnehmen, dass während den nächsten Jahren noch weitere Vorhaben mit einer Nutzfläche von bis zu 30.000 m² realisiert werden sollen (Zollquartier). Die namensgebende Behörde zieht stattdessen nach Metzingen.

  • ^ Was gibt es denn da zu feiern wenn wegen fehlenden Lernprozessen die Fehler der Bausünden aus der Nachkriegszeit wiederholt werden?


    Das Gebäude erinnert an das Hotel am Markt in Hildesheim welches inzwischen aus guten Gründen schon lange abgerissen wurde: https://imgur.com/jJg2UYg