Bauprojekte Revaler Straße / Simplonstraße (Friedrichshain)

  • Das Problem ist doch, dass die linken und alternativen Projekte im Kiez mit dem Rücken zur Wand stehen.
    Natürlich bringt es nichts, Häuser anzuzünden, das ist eine Verzweiflungstat.
    Was sind denn die Alternativen?


    Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Verbindendes Element dieser "alternativen Wohnprojekte" ist eine klare Outlaw-Mentalität. Natürlich wird die eher nach außen als eine Art Selbstinszenierung gepflegt. Nach innen sind das autoritäre und hierarchische Strukturen par excellence.
    Sie fordern für sich einen Bestandsschutz ein, der ihnen schlichtweg nicht zusteht. Mit welchem Recht werden große innerstädtische Flächen nur von ein par Linken bewohnt, während in zentraler Lage dringend Wohnraum für deutlich mehr Menschen benötigt wird? Wer als Vagabund in einer Wagenburg leben möchte, kann das gerne auf dem Land tun.
    Die Berliner Politik hat sich mit aberwitzigen Mietverträgen für Flächen, die ein vielfaches Wert sind, viel zu lange zum Büttel dieser Leute gemacht. Entsprechende Reaktion von Linker Seite hier als eine Art Notwehr darzustellen, halte ich für grundfalsch.

  • ^ Ach, das sind so Vorurteile. Ich kenne diverse linke Hausprojekte in verschiedenen Städten seit meinem Studium, und in den meisten geht es eigentlich ganz entspannt zu. Auch ist die Vorstellung falsch, dass dort wahlweise gescheiterte Existenzen im Müll vor sich hinvegitieren oder irgendwelche Krawallos den ganzen Tag über den nächsten Brandanschlag auf ein "Bonzenauto" planen. Sicher gibt es auch solche Beispiele, aber in der Regel hat man es mit Leuten zu tun, die halt linke Ideale im Zusammenleben verwirklichen wollen - nichts (mehr) für mich, aber auch nichts, was ich irgendwie verwerflich fände.


    In einem Haus in Friedrichshain, das ich ganz gut kenne, lebt eine Bandbreite von Leuten, die vom Kleinkind über den 20-jährigen Jung-Punker bis zur 50-jährigen Naturwissenschaftlerin reicht. Es gibt Gemeinschaftsküchen- und Bäder, ansonsten aber private Einzelzimmer für Singles oder Pärchen bis zur größeren Wohnung für die Familie. Das Haus ist schon lange legal, von "autoritären und hierarchischen Strukturen" habe ich nie etwas mitbekommen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass dort niemand wohnt, der nachts Autos oder gar Häuser anzündet.


    ^^ Wieso gehen eigentlich alle von Brandstiftung aus? Gegen einen Brandanschlag spricht m.E., dass das Feuer am hellichten Tag ausbrach (16 Uhr nachmittags) und dass es kein Bekennerschreiben gibt. Szenetypisch wäre es doch, wenn sich irgendein "Autonomes Kommando Freies Wohnen" o.Ä. zu Wort meldete, um die Aktion als irgendwie menschenfreundlich und notwendig zu rechtfertigen. Haus anzünden und Klappe halten passt nicht ins Täterprofil...


    P.S.: Vielleicht sollte man die Feuer-Debatte in die Lounge verschieben. Hat ja mit dem Bauprojekt wenig zu tun...

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Die wachsende Achse der aneinandergereihten neuen Blöcke ist schon imposant:



    Hier sind im Vordergrund die drei Kräne des nächsten Halbblockes zu sehen. Irgendwann müsste man auch mal an die Straßen und das Umfeld Richtung Gleise ran.

  • ^ Imposant aber gähn! Muss denn in Berlin wirklich alles immer gleich hoch sein?? Und sollte Wohnungsbau nicht eher freundlich, interessant und abwechslungsreich sein, als imposant?

  • Haase- Ecke Revaler Straße

    Inzwischen gibt es auch Infos zu dem an das Bauprojekt SIMPLON SPITZE angrenzende Bauprojekt von dem hier schon berichtet wurde. Hier baut die Visavis Wohnungsbau GmbH & Co KG. Es sind 62 Mietwohnungen geplant. Alles soll bis Herbst 2017 fertiggestellt sein. Der R-19 Club wäre der direkte Nachbar dieses Bauprojekts, ist aber in deren Visus nicht dargestellt. Damit schreitet auch die Blockrandbebauung an der Revaler Strasse mächtig voran.


    http://www.baugemeinschaften.c…riedrichshain/Visavis.jpg

  • Weiss man schon wie die Fläche nach der Schließung des R19 genutzt wird?

  • BG Haasestrasse

    Das Bauvorhaben ist fast fertiggestellt und die ersten Bewohner versuchen sich auf der Baustelle einzurichten. Es bleibt ein durchwachsener Eindruck. Das zweite Gebäude von links ist wahrlich keine Augenweide und der mangelnde Mut zur Farbe macht das Haus noch ungefälliger :Nieder:. Im Vordergrund die Baustelle der Varenta, Simplon- Ecke Haasestrasse




    Alle Bilder stammen von mir, falls nicht anders angegeben.


    Habe das Foto für dich eingefügt. Eine Anleitung wie man es machen kann findet sich hier.
    Bato

    15 Mal editiert, zuletzt von Batō () aus folgendem Grund: ...

  • Stimme dir zu. Das einzige positive ist, dass es sich um einen geschlossenen Blockrand handelt mit Gewerbeeinheiten in den Erdgeschossen (dürfte an jedem Eck eine Einheit sein).


    Dadurch kommt zumindest etwas Urbanität auf.

  • ^
    Die Bebauung zwischen Ostkreuz und Haasestrasse ist alles in allem, wie ich finde, sehr gelungen. Hier ist viel Abwechslung drin dank der unterschiedlichen Fassadengestaltung, der z.T. halbrunden Balkone, Markisen und kleinen Vorgärten. Wenn alles fertig ist und Geschäfte/Restaurants/Cafes an den Eckgebäuden für zusätzliches Leben sorgen, dann ist hier ein neues Wohnviertel mit guter Lebensqualität und urbanem Flair entstanden. Schön wärs, wenn nach Abschluss der Arbeiten am Ostkreuz auch die Flächen entlang der Bahngleise eine neue Nutzung fänden und wenn endlich ein Radweg vom Ostkreuz bis zur Warschauer Strasse angelegt würde.

  • ^
    Für die Flächen entlang der Bahngleise ist wohl eine Nutzung schwierig. Ich habe gehört die Eigentumsverhältnisse sind ungeklärt.


    Den vorigen Beitrag in Gänze zu zitieren ergibt keinen Sinn.
    Bato

  • Update

    Visavis Haasestraße:
    Es geht enorm schnell voran:


    Baugruppe Haasetsraße:
    Der durch Brand geschädigte Bau wird jetzt fertig. Mit roter Feuerwehr-Fassade;):



    Die Döringstraße wird als erste neu angelegt:


  • Revaler Strasse 19

    Der R-19 Club ist, zumindest an dieser Stelle, Geschichte. Demnächst baut die Varenta hier ein Eckhaus. Wenigstens verzichtet man hier auf unsinnige Projektnamen. Das BV heißt schlicht und einfach "Revaler 19". Visualisierungen gibt es leider noch nicht, aber der Verkauf der Wohnungen hat begonnen. Die Varenta kündigt auch ein weiteres BV an der Döring- Ecke Simplonstrasse an, wo sich derzeit noch eine Autowerkstatt befindet.

  • Visualisierung "Revaler 19"

    Die Varenta hat für ihr neues Wohnprojekt "Revaler 19" nun eine Visualisierung veröffentlicht. Passend zur Jahreszeit mit Schnee:



    (c) VARENTA & Co. Projektentwicklungsgesellschaft mbH


    Schaut doch ganz nett aus, auch wenn die Farbe der Riemchen nicht ganz deutlich wird.


    Noch ein paar Infos:


      20 Wohnungen, 74 - 341m² groß


      Baubeginn Anfang 2017


      Preise von 4.700 €/m² bis 5.800 €/m²