Kreuzberg | Kleinere Projekte

  • ^... aber die Bullaugen sind doch gerade das i-tüpfelchen. Ich mag die. Sie sind nicht unbedingt ein maritimes Zitat sondern bei vielen Kreuzberger Altbauten die letzten Fenster direkt unterm Dach, für den Trockenboden und sind wohl eher dort entlehnt.

  • Die Visualisierung sieht sehr gut aus und das neue zum alten ist eins im Bild.
    Hier hat man sich mehr als nur der zusätzlichen Quadratmeter Platzschaffung Gedanklich vertieft.
    Leider viel zu Selten und genau deswegen sehr lobenswert.

  • Schließe mich der allgemeinen Freude an und möchte auch die Bullaugen verteidigen – wenn ich mich nicht irre, ist das (wie auch der Abschwung zur benachbarten Dachkante) eine kleine Verbeugung vor den IBA 87-Bauten, oder? Wichtiger finde ich aber andere Faktoren:


    1. Beibehaltung der Geschosshöhen. In der Regel versuchen die Ergänzungsbauten in Gründerzeitvierteln, ein bis zwei Stockwerke mehr unter die Traufhöhe zu stopfen. Hier geht man großzügig über solche Renditeaspekte hinweg. Gefällt mir!
    2. Ladenräume im Erdgeschoss. Meines Erachtens einer der größten Fehler in Blockrand-Ergänzungsbauten wie in New-Urbanism-Quartieren ist die Vernachlässigung der Erdgeschosse als öffentliche bzw. öffentlich/private Räume. Hier besteht zumindest die Möglichkeit, das Erdgeschoss zu einem Anziehungspunkt zu machen. Gut so.
    3. Die Fenster. Strukturierte Fensterflächen, die endlich mal nicht dem albernen Zwang folgen, alle Glasflächen bis zum Boden zu ziehen, die Privatsphäre der Bewohner zu opfern und das dann "Luxus" zu schimpfen. Sieht gut aus!


    Skeptisch bin ich, was diese grüne Fassade in der Darstellung angeht. Was soll das werden? Kunstrasen? Hier hoffe ich auf Zurückhaltung; sonst halte ich diesen Eckbau aber geradezu für ein Modellprojekt, wenn es um Lückenfüllung in Gründerzeitvierteln geht. Er greift die Vorteile der Altbauten auf, ohne sich anzubiedern oder sich gar als Altbau zu tarnen. Schick!

  • ^ Auch ich sehe die Bullaugen als klassisches Zitat, finde ich sehr gelungen. Auch die Dachausbauten gliedern sich 1A ein. Die Gesamtform wirkt durch die fließende Linienführung absolut gelungen und durch die Variation sehr abwechslungsreich.


    So sollte Stadtreparatur aussehen. Es gibt noch genug Bombenlücken auch an Ecken. Man sollte sie so ähnlich reparieren und für die Grünflächen und Spielplätze alternativen z.B. in öffentlich zugänglichen Innenhöfen schaffen.


    Berlin sollte seine Schönheit pflegen (wo es sie gibt).


    :daumen::daumen:

  • Die Architektin schreibt zur begrünten Fassade:

    Aus dem Impuls einer ökologischen Zukunft und als Teil einer grünen Agenda für das Gebäude wurde auf der Seite der Glogauer Straße eine vertikale „Living Wall“ geplant, eine bepflanzte Fassade, die Verkehrsbelästigungen und Lärm aus den anschließenden Straßen absorbiert.

  • ^ Aha; wie macht man so etwas?


    Wenn ich begrünen wollte, nähme ich wilden Wein oder andere Pflanzen die von unten ranken oder klimmen - funktioniert wunderbar und sieht oft toll aus. Sollte man häufiger machen, wenn auch eher hofseitig. Aber welche Pflanze eignet sich für einen vertikalen Teppich? Wo sind die Wurzeln, wo die Erde?


    Oder werden es etwa die üblichen Blaualgen? :lach:


    Bin gespannt!

  • Das funktioniert wohl modular. Kann gut sein, dass die Bepflanzung vorm Winter regelmäßig abgehängt wird.


    Webseiten zum Thema lassen sich relativ schnell ergooglen (hier oder hier).

  • ^ Danke; scheint aber sehr aufwendig zu sein. Ich würde eher wilden Wein von unten empfehlen. - Vermutlich wird dieser Plan noch eingespart.


    Begrünungen gerade mit Wein, aber auch Efeu, Blauregen oder sogar Knöterich bereichern viele Bauwerke (gerade triviale) immens. Ein sehr beeindruckendes Beispiel finde ich das Bundeskanzleramt. Anfangs fand ich die Begrünung etwas lächerlich. Inzwischen finde ich sie wirklich toll. Vielleicht mache ich mal einige Fotos. Auch Dachbegrünungen sind eine durchaus sinnvolle Idee und können sehr schön sein.

  • Schließe mich dem allgemeinen Lob an und mache auf noch etwas Beachtenswertes aufmerksam: Für den Lückenschluss wurde die Geschosshöhe des Altbaus übernommen - das verspricht auch im Inneren jene Großzügigkeit, die am gründerzeitlichen Baubestand so geschätzt werden. Sehr gut!

  • The Yard

    Letztes Update #221 von Kleist


    Link zum BV, Vorstellung durch Bato: #207


    Aktuelle Bilder vom Baufortschritt, leider bei ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommen:




    Das wird der zur Alexandrinenstraße hin offene Hof:



    Ansicht Neuenburger Straße:


  • 10963 Kreuzberg

    Neubau in der Möckernstraße Ecke Hornstraße, direkt gegenüber dem Park am Gleisdreieck- Ostlicher Teil. Bereits mehrfach gezeigt hier im Forum u.a. von Backstein und mir. Nun erstmals ohne Gerüste. Das EG ist die ganze Bauzeit über sorgsam geschützt, schließlich sind wir hier in Kreuzberg




    Neubau Möckernstraße by Kleist Berlin, auf Flickr



    Neubau Möckernstraße by Kleist Berlin, auf Flickr



    Neubau Möckernstraße by Kleist Berlin, auf Flickr


    Der Kran im Hintergrund gehört zu einer nicht einsehbaren Baustelle im HInterhofbereich zwischen Horn / Möckern / Yorkstraße



    Neubau Möckernstraße by Kleist Berlin, auf Flickr


    Auch der Mast am Tempelhofer Ufer / Ecke Möckernstraße wurde wieder aufgestellt, ein paar Sitzgelegenheiten wurden gleich mit verwirklicht.



    Mast am Tempelhofer Ufer by Kleist Berlin, auf Flickr



    Mast am Tempelhofer Ufer by Kleist Berlin, auf Flickr



    zum Projekt Briesestraße


    Finde ich gar nicht so schlecht. Das ist Neukölln Rollbergviertel und nicht am Gendarmenmarkt. Das geht an der Stelle absolut in Ordnung. Die durchgehenden Laubengänge im Innenbereich wirken recht kommunikativ. Ich kann am gezeigten Entwurf nichts Schlechtes finden.

  • Skalitzer Str. 77

    In der Skalitzer Straße, zwischen Wrangelstraße und Schlesischem Tor, ist kürzlich der Gründerzeitler mit der Nummer 77 saniert worden. Als er eingrüstet wurde, fürchtete ich schon Styroporverdämmung und Putzabschlag, aber das war unbegründet – vom Stuck über die Balkongitter bis zu den Fensterrahmen blieb alles erhalten und wurde fachgerecht restauriert. Vorbildlich!





    © Die Rechte an den Bildern liegen bei mir.

  • Skalitzer Straße 79

    Zwei Häuser weiter, wo eine Baulücke geschlossen wird, sind inzwischen die Gerüste gefallen (zuletzt #204). Nix dolles, aber auf eine schlichte Art und Weise ganz elegant, wie ich finde. Das Erdgeschoss wartet noch auf seine Verkleidung, Foto wird nachgereicht...



    © Die Rechte am Bild liegen bei mir.

  • Flughafenstr. 72 und Maybachufer 36

    Diese Entwürfe liegen stilistisch meilenweit auseinander, wobei der erste mir wesentlich besser gefällt als der Retrostil am Maybachufer.
    Merkwürdig an der Flughafenstr. ist aber dass es verdammt ähnlich mit dem Neubau von Graft in der Danziger Str. sowohl von der Fassade als auch von der Nutzung ist:

    Das Gebäude steht übrigens kurz vor der Vollendung. Das Foto ist von mir.

  • Das geplante Bauprojekt in der Wrangelstraße 30-32 hatten wir hier noch nicht, ist aber schon seit einem dreiviertel Jahr in Planung.
    Es gab hierzu sogar einen Wettbewerb den das Büro Arnold und Gladisch in Zusammenarbeit mit FUGMANN JANOTTA gewinnen konnte.
    Der Entwurf:




    (C) Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH


    Bauherr ist der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. Hierzu die Projektbeschreibung:

    Geplant sind etwa 40 Miet-Wohnungen, zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenzerkrankung sowie Räume für weitere diakonische Projekte. Der Innenhof steht allen Bewohnern zur Nutzung offen. Das Freigelände der ebenfalls auf dem Gelände befindlichen Kita bleibt erhalten und wird in die Neubebauung integriert. Parkplätze oder eine Tiefgarage sieht das Konzept nicht vor, dafür wird es zahlreiche geschützte Stellflächen für Fahrräder, Kinderwagen, Gehhilfen und Rollstühle geben.


    Geplanter Baubeginn ist im Sommer 2016.


    Ein gewisser Gestaltungswille lässt sich dem Architekten sicherlich nicht absprechen. Dennoch wirkt der Bau durch die viel zu große Breite monoton und das überwigende verschlossene Erdgeschoss wie eine Mauer.


    Weitere Links
    A&G Architekten
    FUGMANN JANOTTA
    Meldung EKB

  • ^ Feine Sache, direkt bei mir in der Nachbarschaft. Derzeit stehen dort eine Baracke und ein zweigeschossiger Behelfsbau aus der Nachkriegszeit - was angesichts der begehrten Kreuzberger Lage Platzverschwendung ist und ein Riesenloch in den Block reißt. Finde es lobenswert, dass keine Luxus-Appartements gebaut werden, sondern - ausdrücklich günstige - Mietwohnungen. So etwas ist wichtig in einem Kiez, der einerseits noch von jüngeren Leuten, Migranten und Familien aus der unteren Mittelschicht geprägt ist, andererseits aber mit der Markthalle IX samt umliegenden Bars und Restaurants einen echten Gentrifizierungs-Katalysator im Zentrum hat.


    Die Architektur kann entsprechend der Nutzung nicht herausragend sein, wirkt aber auf schlichte Weise elegant. Unterschiedliche Fassaden wären wünschenswert gewesen, doch mir gefällt auch die Idee, eine vertikale Dreiteilung des Gebäudes allein durch die Aufteilung der Fenster anzudeuten. Hoffentlich wird die Fassade nicht knallweiß gestrichen, sondern bekommt den auf der Visu angedeuteten Eierschalton. Solche Details sind für die Wirkung gar nicht zu überschätzen.

  • Schade, dass die megahässliche Nr 29 links davon nicht auch gleich mitbeseitigt wird. Und Nr 28 stünde eigentlich auch noch zur Verfügung (Kriegslücke mir Baum). Kann mir kaum vorstellen, dass diese Situation noch sehr lange Bestand hat...

  • Minimalismus pur wäre einfach nur eine weiße Kiste mit quadratischen und verglasten Öffnungen ohne irgendwelche Gesimse und mit Backstein gestalteter Sockelzone hinzustellen. Selbst bei der Fensterreihung des Vorderhauses kann man erkennen, dass der Architekt durch Verschmälerungen der Fenster und partiell verteilten größeren Putzflächen versucht die Monotonie ein wenig aufzulockern und die Front in mehrere Abschnitte zu teilen. Es ist aber eben nur ein Versuch.