Gebäude f. Wissenschaft, Kultur, Medizin und Sport

  • Langer Text, viele Zahlen und Bilder:


    Machbarkeitsstudie für die Entwicklung des Standortes Holbeinstraße/ Oeserstraße
    Prüfung der Eignung zur Errichtung einer Kita in Kombination mit der Schaffung von Parkraum
    http://www.l-iz.de/html/downlo…ng_Machbarkeitsstudie.pdf


    L-IZ, 09.01.2015
    Machbarkeitsstudie bestätigt Grünen-Vorschlag: Grüne beantragen eine Kita als Modellprojekt für Schleußig
    Ralf Julke
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…uer-Schleussig-59040.html

  • Laut Studie befinden sich auf dem Grundstück 73 Garagen. Für die Quartiersgarage sind 100 Stellplätze geplant.


    Mit den 27 neu entstehenden Stellplätzen löst man gleich das Parkproblem in Plagwitz mit - herzlichen Glückwunsch :D

  • Nein, das nicht. Aber man kann auf kommunalem Grund eine Kindertagesstätte bauen, ohne dafür noch mehr Stellplätze reduzieren zu müsssen. Im Gegenteil, ein paar kommen sogar noch dazu. Was wäre die Alternative? So gibt die eierlegende Wollmilchsau zwar nur 27 Liter Milch mehr, aber sonst geht es ihr prächtig.

  • Abgesehen vom Neubau der Kindertagesstätte steht die Investition in eine Quartiersgarage in keinem Verhältnis zum Ergebnis von netto 27 neuen Stellplätzen.
    Ich sehe das auch vor dem Kontext Umbau Könneritzstraße: nicht mal beim ÖPNV schafft man es, eine deutliche Verbesserung durch eine zusätzliche Haltestelle zu schaffen, und damit Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen. Das macht die 27 neuen Stellplätze zusätzlich lächerlich .... :cool:

  • Mal abgesehen davon, dass die Parkplätze in der Quartiersgarage nicht per se exklusiv vergeben werden müssen, wie das bei Privatgaragen (der DDR-Standardtyp ist übrigens zu klein für so ziemlich alles, was größer als ein Polo ist) der Fall ist: steter Tropfen höhlt den Stein. Oder willst du da nen Zehngeschosser hinsetzen? Tiefgarage ist vor Ort ja laut Machbarkeitsstudie ungünstig, da nur halbgeschossig ins Erdreich einlassbar.

  • Obwohl ich nicht der Meinung bin, dass man nur mit konstruktiven Vorschlägen in der Hand kritisieren darf, fehlt mir für Schleußig ein Gesamtkonzept: potentielle Ziele wie Kindergärten in der Nähe, attraktiverer ÖPNV, bessere Bedingungen für Radfahrer, Stellplatzkonzept ....


    Abgesehen davon, schreiben ja die Grünen von einer "wichtigen" Sache, "Modellprojekt" und "Man könnte also zwei dringende Probleme mit einer gemeinsamen Lösung angehen" - angesichts dieses nicht von mir gesetzten Bezugsrahmens sind 27 neue Stellplätze lächerlich.

  • ^ Selbst wenn man 500 neue Stellplätze schaffen würden, hätten einige Schleußiger immer noch ein gewaltiges Problem, dass denen das viel zu wenig ist und vor allem nicht vor der Haustür liegt. Und lieber 27 Stellplätze mehr, als keine neuen. In der Könneritzstraße fallen viele durch den Ausbau weg. Die in der Kita sind außerdem umsonst. Das Konsum-Parkdeck bekommt seine 70 Stellplätze nicht los, weil niemand 75 €/monatlich oder so zahlen will. Wäre ich Autofahrer, bin ich froh, wenn ich einen Stellplatz finde, bestmöglich in Wohnungsnähe. Ich sah erst gestern Abend wieder eine Autofahrerin auf der Brockhausstraße, die wie verrückt einen Stellplatz suchte.


    Die Idee mit der Kombination finde ich super. In der Hoffnung, dass die Kita nicht wie das Logistikzentrum an der Gohliser Straße aussehen wird. Aber da wir in Schleußig sind, wird und muss das ganze ja ökologisch errichtet werden.

  • Wie kommst Du darauf, dass die Stellplätze in der Kita umsonst sein sollen, Dave?
    Wer, wenn nicht die Parkplatznutzer sollte denn dafür aufkommen?
    Aus meiner Sicht sollten die kostendeckend angeboten werden!

    Einmal editiert, zuletzt von LEurban ()

  • ^ Weil es nicht Aufgabe der Stadt Leipzig ist, kostenpflichtige Stellplatzflächen zu errichten. Und wenn doch, muss ein Betreiber dafür gefunden werden. Ich kenne jetzt keine Details - in der hier verlinkten PDF sind zwar Stellplatzflächenpreise gekennzeichnet, aber keine Ahnung, wie, wo, was zusammengehört. Aber wenn sie Geld kosten würden, nutzt sie doch keiner, siehe Konsum-Parkdeck.

  • Parken muss Geld kosten!

    Es ist aber erst recht nicht Aufgabe der Stadt, kostenlose Stellplätze zu schaffen.
    In Leipzig ein Bewußtsein dafür zu schaffen, dass Parken in nachfragestarken Gebieten Geld kostet, ist sicher ein wichtiges Thema für die nächsten Jahre. Beim Thema Parkraumbewirtschaftung hinkt Leipzig vergleichbaren Städten weit hinterher.
    Und ohne eine Bewirtschaftung und konsequente Überwachung gibt es auch für Private null Anreiz, in Parkhäuser bzw. Tiefgaragen zu investieren.

  • In den typischen Leipziger Gründerzeitvierteln wird es auf absehbare Zeit keine "Lösung" des Parkplatzproblems geben. Wenn nicht alle Innenhöfe versiegelt, alle Fußwege auf 100 cm Breite verschmälert, alle Bäume und Büsche gerodet, alle Kreuzungen zugeparkt, alle möglichen Wohnneubauten für Parkhäuser verhindert und vielleicht noch ein paar Altbauten abgerissen werden sollen, dann bleibt in diesen Vierteln vor jedem Haus mit 8 bis 12 Wohnungen Platz für 2-4 PKW auf der Straße - Punkt.
    Dagegen kann die Stadt nichts tun - was sollte sie auch?
    Vor diesem Kontext aber Nichtlösungen als große Konzepte zu verkaufen, ist leidlich unprofessionell.

  • Die Stadt hätte schon Möglichkeiten zur Lösung des Parkplatzproblems. Neben dem zugegeben kostenintensiven Ausbau des ÖPNV fällt mir da vor allem die für die Stadt vergleichsweise günstige Förderung von Carsharingangeboten ein. Ich kenne das diesbezügliche Angebot in Leipzig nicht, sehe aber ein großes Potential, welches die Stadt beispielsweise durch aktive Zusammenarbeit mit entsprechenden Anbietern und Bereitstellung von Parkflächen ausschöpfen könnte. Durch solche Angebote könnten auch viele Leipziger zum Verzicht auf das Auto ermuntert werden.

  • ich frage mich, warum Leipzig nicht längst mit seinen X Tochterfirmen und Tochterfirmen von Tochterfirmen Parkhäuser in Eigenregie baut ...


    In anderen Städte ist sowas kein Problem und es braucht keine privaten Investoren, die sich damit eine goldene Nase verdienen:
    https://www.stadtwerke-erfurt.…ias/parken/Lde/index.html
    Die Parkplätze sind natürlich auch in Erfurt nicht kostenlos. Natürlich darf die Stadt dafür auch Geld verlangen... sie muss es nur tun und endlich aktiv werden! Natürlich ist Schleussig recht dicht bebaut, aber momentan werden in citynahen Gebieten massiv Brachen zugebaut mit Wohngebäuden, die oftmals nur 5 Parkplätze im EG/UG für 8 Wohnungen schaffen etc. - dass hier ein weiteres Problem aufkommt, scheint klar... schließlich sind es oftmals Wohnungen um oder über 100 qm, wo man davon ausgehen kann, dass die Mieter dann auch Autos besitzen. Und auch Nutzer von 40qm-Appartments besitzen gelegentlich Autos.

  • ^ Wo genau willst du denn in Schleußig Parkhäuser bauen? Zurück in die 60er und 70er-Jahre westdeutscher Städtebaupolitik?


    Und der Ausbau von ÖPNV und Carsharing ist gut gemeint, bringt aber wenig bei Autofahrern, die mit dem eigenen Gefährt weiterhin direkt vorm Haus parken wollen und die Stadt in der Pflicht sehen, dies ihnen zu ermöglichen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Autofahrer die von DrZott genannten Maßnahmen für eine verbesserte Parkplatzsituation (und somit einer Verschlechterung der Lebensqualität) in Schleußig befürworten würden. Auch wenn sich die Gemüter beim Thema Verkehrspolitik schnell erhitzen, ich halte den Parkraumnotstand in Schleußig für reichlich übertrieben.

  • ^ Eben, wozu in ein Parkhaus rein, dessen Stellplatz ordentlich Geld kostet, wenn es auch kostenlose auf den Straßen gibt. Der Nachteil ist halt nur, wenn man keinen mehr in der Nähe findet. Die kostenlose Möglichkeit steht meistens immer an erster Stelle. Ist doch klar.

  • Punkt 1 - die Parkplätze in Erfurt kosten, wenn ich es richtig in Erinnung habe, unter 40 Euro im Monat. Also erschwinglich für jeden, der sich Schleussig leisten kann!?


    Punkt 2 - Natürlich kann man in Schleussig kaum noch was richten, da wurden Fehler schon vor 10 oder 20 J. gemacht. Es gibt aber noch genug Stadtteile, wo es problemlos möglich wäre (Gohlis, SüVo, Plagwitz usw.) weil es noch Baulücken oder Plätze gibt, wo Parkhäuser drunter entstehen könnten.
    Aber ohne Wille wird in LE diesbezüglich weiter auf Chaos und verfehlte Strategien (wie die Verlegung von Fahrspuren auf Gleise für Parkplätze, die dadurch noch schneller kaputt gehen und zu Staus bei den LVB führen) gesetzt statt auf Innovationen, die man nicht mal neu erfinden müsste ...

  • Punkt 1 - die Parkplätze in Erfurt kosten, wenn ich es richtig in Erinnung habe, unter 40 Euro im Monat. Also erschwinglich für jeden, der sich Schleussig leisten kann!?


    Das bedeutet nicht zwangläufig, dass es in Leipzig ebenso günstig wäre. Das ist wohl eine Frage des Grundstückspreises. Und auch wenn die Grundstücke der Stadt gehören, dann würde man auf Verkaufserlöse verzichten um damit den Individualverkehr zu subventionieren.



    Punkt 2 - Natürlich kann man in Schleussig kaum noch was richten, da wurden Fehler schon vor 10 oder 20 J. gemacht. Es gibt aber noch genug Stadtteile, wo es problemlos möglich wäre (Gohlis, SüVo, Plagwitz usw.) weil es noch Baulücken oder Plätze gibt, wo Parkhäuser drunter entstehen könnten.


    Beim Bau eines Parkhauses wird die Abschreibung wohl auf 20-30 Jahre ausgelegt. Wer verspricht denn dem Betreiber, dass Individualverkehr mit eigenem Auto dann noch angesagt ist (Wo die Tendenzen heute schon eine klare Sprache sprechen)? Und wo soll der große Run auf Parkplätze herkommen, wenn Neubauten Parkraum als Tiefgarage oder (unschöner) Erdgeschossgarage bieten müssen?


    Ich kann natürlich den Unmut der Immobilienbesitzer in Schleußig verstehen, da ihnen damit eine solvente Mieterschaft wegbrechen kann, man kann das aber auch als elegante Form der Gentrifizierungsvermeidung sehen ;)


    Zudem haben Parkhäuser in Wohngebieten gemäßigter Dichte (also ohne Wohnhochhäuser etc.) doch das Problem, dass das Einzugsgebiet gering ist, da kein Mensch Lust hat große Reisen zu seinem bezahlten Parkplatz unternehmen zu wollen. Je geringer aber die Kapazität des Parkhauses desto kostenintensiver und architektonisch schwieriger umzusetzen.

  • Ich wohn ja nun zufällig in Erfurt :P. Mit Ausnahme von größeren Festen wie Weihnachtsmarkt oder Krämerbrückenfest sind die Erfurter Parkhäuser so gut wie nie voll belegt.

  • Punkt 1 - die Parkplätze in Erfurt kosten, wenn ich es richtig in Erinnung habe, unter 40 Euro im Monat. Also erschwinglich für jeden, der sich Schleussig leisten kann!?


    Heißt aber nicht, dass in Schleußig alle zur hohen Miete wohnen. Auch niedrige Mieten gibt es hier. Kenne mich im Mietspiegel nicht aus, ebenso die verschiedenen Mieten in Schleußig und es interessiert mich auch nicht. Ich wohne nun seit 25 Jahren in diesem Stadtteil und selbst, wenn ich ein Auto hätte, würde ich nicht für einen monatlichen Stellplatz zahlen, der mehr als 20 € kostet.


    Klar, wer mit seinem Auto nach Schleußig kommt, kann nicht einfach hinkommen und zu sehen, wie er einen Stellplatz bekommt. Also, geht schon - machen ja haufen Neu-Schleußiger seit Jahren so. Aber trotzdem informiert man sich doch vorher, wie die Parkplatzsituation in diesem Stadtteil ist. Das heißt nicht, dass man ihn dann meiden soll, weil man keine Stellfläche findet, aber nach Alternativen suchen muss. Und dazu gehört eben auch mal 200 Meter weiter weg von der Wohnung oder in einem Parkhaus zu parken. Aber dann sollten die Mietpreise auch günstig sein. Und solange das nicht der Fall sein wird - aus doofen wirtschaftlichen Gründen -, wird die Mehrheit auch nicht in ein Parkhaus ziehen.


    P.S. Wir ufern aus...