Baugebiet Am Eschbachtal / Bonames-Ost

  • Baugebiet Am Eschbachtal / Bonames-Ost

    Hi, wer weiss Neuigkeiten zum geplanten Baugebiet Bonames-Ost (Steinerne Strasse) sowie Neubau Haltestelle U2.
    Ist ein Baubeginn in Sicht (hoffe nicht)?wir wohnen genau am betroffenen Feld. Alles, was ich im Netz finden konnte, ist nicht so wirklich aktuell.
    Wäre schön, hier etwas genaueres zu erfahren. Danke im voraus für Infos.


    Regina

  • Soweit ich weiß, ist der Bebauungsplan (Nr. 516 Bonames-Ost) immer noch im Entwurfsstadium. Unter anderem die überarbeitete Planung einer Ortsrandstraße und die noch notwendige Umlegung von Grundstücken führen zur Verzögerung, scheinbar wird die Sache aber derzeit auch nicht mehr recht vorangetrieben. Da die Stadt außerdem kürzlich verkündet hat, von "innen wachsen" und zunächst bestehende Baugebiete ausschöpfen zu wollen, habt ihr vermutlich noch eine ganze Weile Ruhe.

  • Der Planungsdezernent will das seit Jahrzehnten vor sich hin dümpelnde Bauplanungsverfahren nun vorantreiben. Das berichtet heute die FR. Die früheren Planunterlagen sollen überarbeitet und sodann ausgelegt werden. Danach ist die Umlegung von Bauland erforderlich. Es könnte ein Wohnquartier für über 2.000 Menschen entstehen.

  • 300 - 500 Wohnungen weniger

    Am Mittwoch sprach Bürgermeister Cunitz vor Vertretern der Bürgerinitiativen davon, dass das ursprünglich für 2.000 Wohnungen geplante Baugebiet kleiner ausfallen könnte. Demnach sind jetzt nur noch 1.500 bis 1.700 Wohnungen geplant (Quelle FR). "Gemeinsam mit den Leuten vor Ort" soll es womöglich noch dieses Jahr einen Planungsworkshop geben. Die nun neue Wohnungsanzahl liegt immer noch über der von 1996 Maßgabe von 1.190 bis 1.360 Wohnungen.

  • ... leider ist das dem Artikel beigegebene Bild fehl am Platze - die Häuser stehen im Hilgenfeld und nicht im Osten von Bonames. Beim Hilgenfeld gibt es meines Wissens noch keine Bürgerinitiative, nur allgemeine Skepsis.

  • Mal wieder ein überwältigender Sieg für die Stadt Frankfurt und ihre Einwohner!


    Fast hätte es zu viele neue Wohnungen gegebenen, aber da sei Gott, und die NIMBYs vor!


    Und das in Zeiten rapide steigender Einwohnerzahlen, aber macht ja nix, dafür gibt’s ja die Mietpreisbremse!
    Gott sei Dank funktioniert so etwas ja erfahrungsgemäß sehr gut: soziale-spaltung-arme-verlieren-13186067.html

    Hier mal eine Räumliche Einordnung:



    ...auch um zu illustrieren, welch Unheil uns hier jenseits des Grüngürtels gedräut hätte. (wieso eigentlich noch „Gürtel“? Ist der Sinn eines geschützten Grüngürtels nicht darin begründet, dass man davon ausgeht, dass dann wenigstens jenseits die Stadt weiterwachsen darf/muss?)




    Grafiken: Stadt Frankfurt am Main





  • Bei Klaus Lage hieß es dereinst "Das Kaff trägt Beton weil es Stadt sein will". Hier ist ein Stadtteil von Frankfurt fest entschlossen, seinen Charakter als Kaff zu wahren, und jegliche Verstädterung zu verhindern.
    Die U-Bahn nimmt man gerne mit, aber mehr Wohnungen? "Wir haben doch alle unser Häuschen im Grünen, da ziehen dann doch nur welche ein, die nicht von hier sind, die wir nicht kennen, die anders sind als wir!"


    Das Problem mit em Verständnis des Grüngürtels als Ende der Stadt haben auch noch andere, Menschen und Organisationen, sowohl innerhalb als auch außerhalb davon.

  • ^ Naja, wer die Struktur von Bonames ein bisschen kennt, weiß, dass deine Kritik nicht zutrifft. Bonames und Nieder-Eschbach sind aus städtebaulicher wie sozialer Sicht sehr angespannt. Mit den abgeschotteten Sozialwohnungen vergangener Jahrzehnte nebst Reihenhäusschen aus der selben Zeit ist dort ein Pulverfass entstanden, wie man es nur von französischen banlieues her kennt. Dass dort jetzt ein weiteres Wohngebiet entstehen soll, wird kaum für die nötige Entspannung sorgen. Für mich erscheint es zudem wenig nachhaltig, weiteren Flächenfraß an der Peripherie zuzulassen, als gäbe es in der Kernstadt nicht mehr genügend Flächen für Wohnungsbau. Für Bonames sei zu wünschen, dass der alte Ortskern saniert und mit Lückenbebauung gestärkt wird statt mit weiteren Neubaugebieten außerhalb davon den fehlgeleiteten Städtebau fortzusetzen.

  • Die NIMBYs sind in der Tat ein überall auftauchendes Äergernis. Im Fall Bonames glaube ich aber auch, dass es noch Alternativen gäbe, dass noch nicht konsequent und mit größerem Tempo Verdichtung in der Kernstadt vorangetrieben wird. Auch der Hochhausrahmenplan in seinen jetzigen Grenzen ist ein Hindernis um z.B. im Osten mehr Wohnhochhäuser zu planen und zu bauen, der Rahmenplan wurde entwickelt, als man noch nicht damit rechnen konnte, dass die Stadt mehr Neubürger anziehen würde. Warum z.B. sollte das EZB ein Solitär bleiben? Und im Westen ist mir unverständlich warum die schnurlangweilige Europaallee nicht gleich ein paar größere Höhen hätte vertragen können?

  • Für mich erscheint es zudem wenig nachhaltig, weiteren Flächenfraß an der Peripherie zuzulassen, als gäbe es in der Kernstadt nicht mehr genügend Flächen für Wohnungsbau.


    Ich bin auch kein Fan von neuen Stadtteilen an den Stadträndern, aber könntest du mir verraten wo es in der Kernstadt noch ausreichend Platz gibt? Klar, man kann noch ein paar Lücken stopfen, aber das reicht niemals um den prognostizierten Bevölkerungszuwachs auch nur ansatzweise aufzufangen. Außer man geht an die Kleingartensiedlungen. Aber das wird nicht passieren, weil deutsches Heiligtum und so. :nono:

  • Eine maßvolle Ergänzung um nicht allzu hohe Mehrfamilienhäuser könnte sogar helfen, die Spaltung des Stadtteils in zwei Teile zu überwinden. Die Angstkulisse lautet aber:
    "Sozialwohnungen weit von der zukünftigen Station Bonames Ost entfernt", und damit ein neuer sozialer Brennpunkt für den Ben-Gurion-Ring-geplagten Stadtteil.
    Die im Umkreis gebräuchliche Bezeichnung "Blaulichtviertel" mag überholt sein, aber der Mord in selbigem Gebiet vor einigen Monaten hat alte Ängste noch einmal hochkommen lassen.
    Wenn man den Mittelbau stärkt, können die zwei alten Teile zusammenfinden (im neuen REWE ;)). Auch die geplante neue Grundschule könnte die Situation etwas entzerren und nebst anderen Elementen die alte Ortsmitte entlasten.


    Zu den alten Ängsten kommt allerdings, das möchte ich nicht bestreiten, die Idee, am Stadtrand in Feldnähe wohnen zu wollen, die nur schwer weitere fünfzig Jahre durchzuhalten sein dürfte und zu einer erwartbaren Abwehrreaktion führt.

  • Frankfurter Kleingeister am Werk

    Wie sicher schon von einigen befürchtet, haben die Frankfurter Kleingeister einen weiteren Sieg bei der Verhinderung von Neubauvorhaben geholt. Den letzten Sieg konnten Sie am Anfang des Jahres vermelden.


    Das Neubaugebiet Bonames-Ost bzw. "Am Eschbachtal" soll nun von 2.000 Wohnungen auf 1.580 Wohnungen reduziert werden. Damit kommt die Stadt den Kritikern entgegen, die sich gegen die Erweiterung der Planung von 1.200 Einheiten auf 2.000 Einheiten gewehrt hatten. Erreicht werden soll die Reduzierung durch mehr Grünflächen und die Reduzierung der Gebäudehöhen. Gleichzeitig kommt aber ein neues Gymnasium mit dazu.


    Wie mit solchen ständigen Reduzierungen dem Bevölkerungswachstum (und der aktuellen Flüchtlingslage) Rechnung getragen werden soll, erschließt sich sicher nicht nur mir in keinster Weise.

  • Abwarten. Ich erinnere an den Riedberg, wo die ursprünglichen Pläne auch erheblich reduziert wurden und jetzt wird wieder erheblich verdichtet.

  • Der Riedberg ist allerdings auch ein klein wenig größer und es hat dementsprechend länger gedauert (bzw. dauert noch) ihn zu bebauen. Die knapp 1.600 Einheiten sind dagegen viel schneller hochgezogen. Somit bleibt auch weniger Reaktionszeit um die Pläne ggf. nochmal anzupassen.

  • Sorry, bei sowas fängt man dann doch an zu zweifeln ob Bürgermitbestimmung so 'ne tolle Sache ist, wenn ganz klare Partikularinteressen scheinbar wichtiger sind als das Wohl der Allgemeinheit (sieht man ja hzur Zeit überall im Land). Frankfurt platzt aus allen Nähten, und die Situation wird sich nur weiter verschlimmern, und es wird gebremst, gebremst, gebremst - und zwar von allen Seiten. Ein Trauerspiel ist das.

  • Obacht! Bauen auf Teufel komm raus ist nicht die einzige Antwort auf starke Nachfrage. Der bauliche Zuwachs muss koordiniert organisiert werden. Es nützt überhaupt nichts, massenweise Baugebiete auszuweisen, wenn die Infrastruktur nicht mitwachsen kann; dabei ist es mit Schulen und Kitas bei weitem nicht getan. Ein paar Häuser sind schnell gebaut, aber die Netze (Strom, Gas, Fernwärme, Wasser, Kanal, ÖPNV) wachsen eben nicht ohne weiteres mit, und auch nicht das, was am anderen Ende der Netze liegt, wie Kraftwerke, Kläranlagen pp.


    Die Sachsenhäuser im unteren Bereich erleben es bei jedem größeren Starkregen, dass ihre Keller absaufen, weil die Kanäle die Schmutz- und Regenwassereinleitungen vom Sachsenhäuser Berg nicht (mehr) fassen, nur mal als Beispiel.


    Bauen ja, aber bitte mit Sinn und Verstand. Der Ruf nach Viel und Schnell wird dem nicht gerecht.


    Sorry, bei sowas fängt man dann doch an zu zweifeln ob Bürgermitbestimmung so 'ne tolle Sache ist, ...


    Wobei bestimmen denn Bürger mit? Sie äußern ihre Abneigung. Das ist aber keine Mitbestimmung.

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    Also jetzt vermischst du einiges bzw. hast du an dieser Stelle nicht zu Ende gedacht. Dir ist schon bewusst, dass grundsätzlich Infrastruktur sich umso mehr rechnet, je dichter gebaut wird (also die EW-Dichte höher ist), oder?! Hier geht es um ein abgegrenztes Gebiet, das auf jeden Fall bebaut wird. Stell' dir vor, es würde nur mit EFHs bebaut werden ... wäre das wünschenswert? Die große Nachfrage ist nun mal da, die lässt sich nicht wegwünschen. Und dagegen muss man was tun. Und was? Natürlich Wohnraum schaffen und das im besten Falle in einer effizienten Weise, was eine hohe Dichte voraussetzt. Wenn dies nun dazu führen sollte, dass die bereits bestehende Infrastruktur angepasst werden muss, dann ist das so und muss halt genauso angegangen werden. Wachsende/prosperierende Städte müssen nun mal das leisten, taten das schon in der Vergangenheit und tun das auch heute, das liegt in der Natur der Sache.


    Ansonsten würden die Mieten auch endgültig durch die Decke schiessen und wir hätten bald nur noch überwiegend die obere Mittel- und Oberschicht in FFM.


    P.s.: Bzgl. deines Satzes "Bauen auf Teufel komm raus ist nicht die einzige Antwort auf starke Nachfrage" würde mich auch interessieren was es sonst für Alternativen gibt, um die starke Nachfrage zu befriedigen.

  • Obacht! Bauen auf Teufel komm raus ist nicht die einzige Antwort auf starke Nachfrage.


    Was denn dann? Zelte aufstellen? Zwangs-Wohngemeinschaften? Alte Damen aus ihren viel zu großen Wohnungen werfen?
    Natürlich muss der Zubau organisiert werden, und natürlich muss die Infrastruktur auch mitwachsen. Wer sagt denn aber es wäre nicht so? Mal abgesehn davon, dass Bonames-Ost ja schon noch relativ günstig liegt. Es ist an eine bestehende U-Bahn-Linie angeschlossen und zur A661 ist's auch nicht weit.


    Hier ist doch ganz deutlich wie die Interessenlage ist: Bewohner Alt-Bonames wollen nicht noch ein (zukünftiges) Ghetto neben sich haben.

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    Angesichts der Kaufpreise von mindestens 4.000€ - 5.000€ pro qm, die dort sicherlich aufgerufen werden, erwarte ich dort alles Mögliche, aber ganz sicher kein Ghetto.