Stadtgespräch Berlin / dies und das

  • Ich bin ein großer Fan des Ernst-Reuter-Platzes. Sehr harmonisch obwohl fast alle Gebäude nur mit ihrer Schmalseite den Platz tangieren. Auch der Steglitzer Breitenbachplatz ist ein harmonisches Ensemble obwohl er von der Stadtautobahn geschnitten wird. Mir graust es allerdings wenn ich an den Moritzplatz in Kreuzberg denke oder den Bayerischen Platz in Schöneberg.

  • Der Walter Benjamin Platz mit den sogenanten Leibnitz Kolonaden hat eine recht starke Wirkung.
    http://www.walter-benjamin-berlin.de/wbp/wbp.html


    Es gibt auch diverse Staßen mit kompletter gleichartiger Altbebauung von vor 100 Jahren wie die Arndtsraße in Kreuzberg mit dem dort gelegenen Chamissoplatz.
    http://www.nordpool-media.com/…ew/ib/iblbfb01159480.jpg/
    http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/chamissoplatz/


    Auf Berlin.de gibt es auch eine Liste mit den einheitlich errichteten Großsiedlungen der 20er Jahre. Da gibt es dann auch jeweils Plätze von denen aus man keine anderen Gebäude sieht.
    http://www.stadtentwicklung.be…lungen/weisse_stadt.shtml


    Ansonsten empfinde ich den Viktoria-Luise-Platz trotz nicht mehr einheitlicher Bebauung als einen der angenehmsten zentral gelegenen Plätze in Berlin.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • Wobei die leider Gottes erhaltene Friedenssäule extrem ensemblestörend wirkt^^.


    Zumindest das, was noch von ihr übrig ist. Die Victoria ist ja nun schon seit einigen Jahren verschollen...

  • Spannend...

    Erst mal vielen Dank für die weniger emotionalen Antworten - und vorallem für diejenigen die mir Plätze genannt haben, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Berlin ist einfach verdammt groß.


    Sicherlich ist einiges Geschmackssache und ich will auch nicht mit Vergleichen nach Paris oder Rom oder so etwas langweilen.


    Aber der Charmissoplatz in Bezug auf alte Architektur ist sicherlich ein Platz der für mich sowohl in Sachen Atmosphäre und Lebensqualität schon sehr nahe an mein Ideal heranreicht. Aber ich will ebenfalls ein Beispiel aus unserer Zeit nennen. Der Potsdamer Platz wirkt in sich sehr stimmig - die Bauten wirken wertig und man trotz des großen Platzes nicht das Gefühl schnell weiter zu müssen weil es so kalt und unruhig wirkt.


    Ich will noch ein Negativbeispiel für mich herausstellen, ich denke dann wird noch besser deutlich was ich meine. Die Invalidenstrasse Ecke Chausseestrasse-Kietz hätte an alte Zeit anknüpfen können. So steht mal hier und mal da ein echter Prachtbau aus vergangen Tagen und dazwichen 80ér Jahre-Schick Fassaden die diesen Kiez recht unattraktiv machen. Die Bürogebäude tun Ihr übriges.

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    Ich will noch ein Negativbeispiel für mich herausstellen, ich denke dann wird noch besser deutlich was ich meine. Die Invalidenstrasse Ecke Chausseestrasse-Kietz hätte an alte Zeit anknüpfen können. So steht mal hier und mal da ein echter Prachtbau aus vergangen Tagen und dazwichen 80ér Jahre-Schick Fassaden die diesen Kiez recht unattraktiv machen. Die Bürogebäude tun Ihr übriges.


    Ich dachte es ginge um Plätze :confused:


    Zum Kiez Invaliden-/Chausseestraße. Ich habe dort vor Jahren in einer Nebenstraße gewohnt und mich dort sehr wohl gefühlt. Die Altbauten der Nebenstraßen waren zumeist saniert, die Neubauten ansprechend gestaltet und zum Entspannen bot sich der nahegelegene Borsigpark an. Das Areal neben dem Nordbahnhof war zu dieser Zeit nahezu unbebaut, nur die Bahnbauten in der Caroline-Michaelis-Straße befanden sich im Bau. Der Rest war Ödlandschaft und wenig einladend. Mittlerweile ist dort eine Menge passiert. Weitere Baulücken im Kiez wurden oder werden gefüllt (man denke nur an die wunderbaren Edison-Höfe) und das Areal neben dem Nordbahnhof wurde weiterentwickelt.
    Die Architektur am Nordbahnhof mag nicht jedermanns Sache sein, aber ggü. dem Vorzustand ist es für mich eine wesentliche Verbesserung und die Spuren der Teilung verschwinden immer mehr. Und so wie ich das sehe ist diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen.

  • So hab jetzt mal die Muse gefunden darauf zu antworten, denke der Beitrag ist hier besser aufgehoben als im Mediaspree-Thread (ist ja ein allgemeines Problem der Stadt)...



    Anstatt undifferenziert Gentrifizierungsgegner pauschal zu beleidigen solltest du dich besser mal etwas näher mit deren Beweggründen auseinandersetzen.


    Habe ich, nur leider sind deren Vorstellungen sowas von völlig naiv, absurd und realitätsfern.
    Ohja mit massiver Grünflächenerhaltung löst man die Wohnungsknappheit *lol* oder mit Maßband-Stadtplanung (Breite des Uferwegs und Gebäudehöhe - guck dir mal ms-versenken.de an, da scheinen das fast immer die 2 "alles-entscheidenden" Dinge zu sein) lässt sich mit Sicherheit eine hohe städtebauliche/architektonische Qualität erzielen.
    Diese Leute sind für mich einfach Schwachköpfe, die keinen Sinn für Urbanität haben und nur die Wahrung ihres eigenen ökosozialistischen Idylls im Sinn haben. Ich wär so ziemlich der letzte der sie kritisieren würde, wenn die mal wirklich rational und pragmatisch für diese Lage eine sinnvolle und realistische städtebauliche Vision entwickeln würden und nicht so einen infantilen Buntstift-Kindergarten-Dreck auf einer ihrer Veranstaltungen präsentieren würden.




    Wer oder was ist Berlin? Was ist eine Stadt?


    Wie gesagt Berlin ist so gut wie kaum kontrollierbar da werden diese Kieztaliban auch nichts dran ändern können. Berlin entwickelt sich in aller erster Linie "selbstständig".




    Willkommen in der Demokratie wo auch Bürgerzusammenschlüsse die stadtpolitische Entwicklung aktiv beeinflussen können.


    Ich denke dass Bürgerzusammenschlüsse die Entwicklung von 'Natur aus' hochdynamischen und -attraktiven Städten wie Berlin nicht wirklich bedeutend beeinflussen sondern lediglich modifzieren können, sofern man das System der freien Marktwirtschaft nicht zur gänze über Bord werfen will...


    Also bedeutet für dich etwa Demokratie wenn eine Minderheit ein Diskussionsforum verhindert? Das Diskutieren ist schließlich ein demokratisches Hauptfundament! Nur weil der Rahmen dieses Forums nicht deinem persönlichen Geschmack entspricht, ist es noch lange nicht legitim diesen demokratischen Prozess (das Diskutieren) zu unterbinden.
    Jeder kann sich daran beteiligen und kann sich einbringen, sofern er mag, aber niemand hat das Recht diese Veranstaltung auf irgendeine Weise zu sabotieren!


    Interessant zu sehen wie hier übrigens mehr oder weniger das Strohfeuer entfacht wurde, das Projekt zu verhindern (ich kann dieses Wort langsam nicht mehr lesen...):
    http://www.youtube.com/watch?v=WzxMbRx6XN8
    Ein paar Gurus schreien in die Menge und am Ende kommt der Oberguru mit dem "glorreichen" Schlusswort. Hier stilisiert sich eine kleine Meute als Kiezsprecher hoch und meint entscheiden zu müssen was für die restlichen Bewohner des Bezirks richtig und gut ist. In den Medien gab es durchaus viele Stimmen aus dem Bezirk die sich für das Projekt in Kreuzberg interessiert hätten! Es ist doch ganz deutlich, welches Klientel hier den Ton angibt...
    Sorry aber das Video hätte genau so gut ein Parteitag der DKP, Piraten etc. sein können wenn man mal von dem "Moderator" und den einen Künstler/Befürworter in der Menge absieht - bei diesem ganzen antikapitalistischen Shitstorm...Was soll daran denn demokratisch sein, wenn die Belange des gesamten Bezirks oder gar das allgemeine Interesses einer positiven Stadtentwicklung völlig ignoriert werden zugunsten von einigen Wenigen?


    Das ist genau der Mist den ich kommen sehe, wenn man weiter auf diesem Bürgerbeteiligungs-Wahn weiter herumreitet. Die Stimme der weniger Gebildeten, weniger politisch-interessierten etc. fällt hier nahezu komplett unter den Tisch, das Sagen hat dann bspw. die linke Bohème die abends gerne bei einem Glas Rotwein über ihre möchtegern-vorzeige basisdemokratische Romanzen schwadroniert.
    Schöne neue demokratische Welt...Ohja...
    Experten sehen Chancen der Online-Demokratie nüchtern




    Nicht alles entwickelt sich immer genau so wie man es sich vorstellt…


    Natürlich nicht. Ich beschäftige mich aber sehr intensiv mit der wirtschaftlichen Entwicklung in dieser Stadt und halte es nicht für verwegen zu sagen, dass es hier eine Aufbruchsstimmung gibt (Berlin gilt mittlerweile als das europäische Silicon Valley - mehr Start Ups als in London, wird nach Ansicht von Insidern nur noch eine Frage der Zeit sein bis hier das "neue" Facebook entwickelt wird, Berlin ist im Kongress- und Fachtagungsgeschäft mittlerweile vor Paris und London usw. usw.).
    Deswegen meine recht kühn wirkenden Prognosen. Aber ich trau Berlin auch sehr viel zu aus den verschiedensten Gründen und weil ich glaube das die ursprünglich angestammte wirtschaftliche Bedeutung, die Berlin vor dem Krieg hatte, wiedererlangen wird bzw. sogar in einem verstärkten Ausmaß (Globalisierung und Trend zur Urbanisierung/Zentralisierung)
    Die Attraktivität eines Standortes hängt nicht allein von der bloßen Ansammlung von Firmensitzen ab sondern in erster Linie von dessen "Ökosystem" (geographische Lage, Mythos-Kult etc.), welches keine Ideologie der Welt zerstören sondern höchstens wenn überhaupt temporär hemmen/blockieren kann.
    Ich finde es allein schon unglaublich, wie weit Berlin von der Wende bis heute gekommen ist.
    Auch gebe ich unverhohlen zu das mir diese Stadt sehr am Herzen liegt und ich hier gewisse Sehnsüchte erfüllt sehe bzw. in Zukunft sehen komme.




    Off Topic: Was soll diese archaische Ausdrucksweise? Willst du damit deinen Argumenten mehr Ausdrucksfähigkeit verleihen?


    Absolut richtig, auch ich kann mich einer gewissen Emotionalität bei diesem Thema nicht verweigern.





    Ich freu mich ja auch wenn diese riesige Brache zwischen Warschauer Straße und Ostbahnhof endlich wieder urbaner wird, aber etwas mehr architektonische Qualität würde ich mir da schon wünschen.


    Ich bin da zuversichtlich und hab den Eindruck je attraktiver Berlin als Immobilienstandort wird, desto mehr äußert sich das in der Architektur der Neubauten.






    Du kannst an die Sache herangehen wie du willst, wie ich das mache musst du mir aber schon selbst überlassen!


    Mir ist nicht bekannt, dass ich dich nicht lassen würde....




    Aus dem von mir geposteten Link zum Interview gehen die Beweggründe von BMW dieses Projekt zu sponsern ganz gut hervor. Auch wenn Herr Ellinghaus lamentiert, beim BMW-Engagement ginge es um die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung so steht das trotzdem im Widerspruch zur Aussage man erhoffe sich positive Imageeffekte. Ein wesentlicher Grund für mich das Projekt kritisch zu hinterfragen. Ob in der Realität dann doch breite Stadtentwicklungsthemen sowie die aktuellen Probleme eines Teils der hiesigen Kreuzberger Bevölkerung offen diskutiert werden steht auf einem anderen Blatt.


    Tja ich hab halt ein entspannteres Verhältnis zum Kommerz...aber wenn wir den Bogen jetzt auch noch in die Richtung spannen, könnte man allein damit schon wieder einen ganzen Thread füllen.
    Deshalb zum Punkt, dass die Möglichkeit besteht dass das Ganze doch eine runde Sache ist:
    Eben und allein weil diese Möglichkeit besteht (was hat man denn zu verlieren?), darf so etwas auch nicht verhindert werden!
    Das ist doch nur ein Diskussionsforum, wenn also jemand dieses Forum missbrauchen würde um bestimmte Interessen durchzusetzen (Luxuswohnungen bauen, infolge dessen: steigende Mieten), ist er doch auf so eine Veranstaltung und die Zustimmung der Anrainer nicht angewiesen!
    Die Veranstaltung ist eben kostenlos aufgrund des Sponsors BMW, tja willkommen in der kapitalistischen Realität des 21. Jahrhunderts! Da hilft es auch nicht in romantische Vorstellungen abzudriften wie schön doch alles ohne Kommerz wäre etc.
    Also nochmal meine Frage: Was hat man hier zu verlieren??





    Schon wieder so eine pauschale Aussage. Tipp: kommerzialisierung fußball googlen. Scheint eine sehr breite Diskussion über alle Fanlager zu geben (ist hier aber nicht das Thema).


    Ich meinte, dass deswegen wohl kaum ein Fußball-Fan ein Spiel seines Vereins boykottiert.


  • Absolut richtig, auch ich kann mich einer gewissen Emotionalität bei diesem Thema nicht verweigern.


    Ja, einerseits scheinst du geradezu religiös von der fantastischen wirtschaftlichen Entwicklung Berlins überzeugt zu sein die niemand aufhalten könne. Und im nächsten Moment bekommst du einen cholerischen Anfall weil du fürchtest dass schon ein paar Andersdenkende in Kreuzberg genügen könnten um deine Zukunftsvisionen zu Fall zu bringen.


    Widersprüchlich ist auch dass du einerseits das enorme Potential der kreativen, gebildeten, künstlerischen Elite beschwörst und dann wieder deren Dominanz über die weniger Gebildeten und politisch Interessierten beklagst die der tollen Entwicklung im Wege stehen würde.


    Du scheinst nicht recht zu wissen ob du die kreativen Bionade oder Club Mate trinkenden Bewohner der "Szenebezirke" lieben oder hassen sollst.

  • ^
    Wenn ich Flyn richtig verstanden habe, dann glaubt er zwar nicht, dass die Chaoten die Entwicklung nachhaltig ändern können, regt sich aber über einen gewissen absolutistischen Anspruch auf, der nicht nur jeden Diskurs ablehnt sondern auch Aggression/Gewaltbereitschaft als legitimes Mittel ansieht.


    Insbesondere Letzteres lehne auch ich entschieden ab.

  • ^^ Dem stimme ich zu. Ich fürchte, dass durch die Aktionen einiger Verblendeter ein echter Dialog nicht zustande kommt. Die Menschen, die Sorge vor Gentrifizierung haben, täten gut daran, sich von den kriminellen Aktionen zu distanzieren.

  • Aus Sammelthreat Berliner Westen



    „Das schöne Haus im Hintergrund“ ist eine olle im Inneren nach Linoleum und Bohnerwachs stinkende Mietskaserne aus der Nazi-Zeit. Manchmal muss ich mich doch sehr wundern hier über die unkritische Verklährtheit von allem was älter ist als 20 Jahre.


    Ja das ist ein schönes Haus. Baujahr 1931.Im Inneren dieser Gebäude riecht es schon lange nicht mehr nach Bohnerwachs.
    Das Gebäude ist Teil eines Ensembles,dass auf Grund von Kriegsschäden heute nur noch teilweise in ursprünglicher Form existiert.
    Die enorme Baumasse wurde bei diesen Zwischenkriegsbauten auf eine großstädtische aber nicht monströse Erscheinungsform sehr geschickt gelöst.
    Vielfach waren dass genossenschaftlich organisierte Bauvereine.Diese Mietskasernen stellten jahrzehntelang ein Refugium der sog.kleinen Leute dar,mit relativ strengen Regeln,weswegen solche Siedlungen oft als spiessig empfunden wurden.


    Meiner Meinung nach zählen die Zwischenkriegssiedlungen zu den städtebaulich besten,was dass 20.Jahrhundert hervorgebracht hat. Sie bieten den Bewohnern viel bessere Verhältnisse als die meisten Gründerzeitler.
    Keine engen Hinterhöfe,keine Aussentoiletten.viel Grün im Hof und oft auch vor der Tür.Balkone oder Loggia sind die Regel.
    Je nach Bautyp unterscheidet sich der Wohnkomfort.Es gibt,insbesonders bei einigen Bauten kleine Fenster,was zu geringeren Lichteinfall führt.Zum Beispiel bei den Bauten am Grazer Damm.Die Wohnungen der 20er und 30 Jahre Bautensind nicht so üppig bemessen wie die Vorderhauswohnungen der Gründerzeitler an den grossen Strassen.Wohnungen mit mehr als 200 m² sucht man bei den Zwischenkriegsbauten vergeblich.Den engen Hinterhofwohnungen sind die Zwischenkriegsbauten aber um längen überlegen.


    Zum Dach.Natürlich hat das Dach einen Sinn.Zum Wäschetrocknen,als Abstellraum,was streng limitiert und geregelt ist/war. Als heimlicherTreffpunkt
    mit der schönen Nachbarin,so mancher Berliner ist auf dem Dachboden entstanden.


    Nachfolgend ein paar Fotos von Berliner Zwischenkriegsbauten.Es gibt Dutzende solcher Siedlungen in der ganzen Stadt.Die Fotos verdeutlichen,welchen Gewinn an Raum und Wohlgefühl die großstädtische aber grüne Bebauung mit sich bringt.



    Hier nocheinmal das von einigen kritisierte Haus in der Dudenstrasse,mir gefällt es.




    Bayernring Tempelhof


    direkt neben dem Haus in der Dudenstrasse,zwischen General Pape Strasse und Loewenhardtdamm befindert sich der Schwerbelastungskörper.


    Grüner Innenhof in Schmargendorf


    Spandau Pichelsdorfer Ecke Wever Strasse



    Spandau mit Flachdach in der Wever Strasse



    direkt gegenüber steht dieser Bau,kann jeder selbst entscheiden,ob er Flachdach oder klassisches Dach bevorzugt.



    alles eigene Bilder,gemeinfrei hochgeladen mit http://www.pic-upload.de/

  • Der IBB-Wohnungsmarktbericht...


    Der Wohnungsmarktbericht deutet daraufhin, dass Plattenbausiedlungen beliebter sind als innerstädtische Gründerzeitviertel?


    Ein Aspekt ist mir hier beim Durchblättern noch gar nicht untergekommen: Der höchste Leerstand ist natürlich oft in sehr beliebten Wohnvierteln, da dort die meisten Sanierungsobjekte und Spekulationsobjekte sind - da es um längerfristigen Leerstand geht, dürften die einen hohen Anteil an diesen Zahlen haben, die vordergründig deine These bestätigen, dass außenbezirkliche Siedlungen besser vermietet werden, als Wohnungen in innerstädtischen Gründerzeitvierteln.

  • Die Hausbesetzter-Szene wird älter

    In Pankow hat eine Gruppe Rentner aus dem Umfeld ehemaliger SED-Anhänger eine Villa besetzt. Die Villa diente füher Erich Mielke als Wohnsitz und ist damit durchaus ein symbolträchtiger Ort, da Mielke der Chef der Stasi war und sein Name damit für brutale Unterdrückung und staatliche Willkür in der DDR-Diktatur steht. Nach der Wende zog in die Villa eine "Freizeitstätte" für Senioren ein, die nun aber geschlossen werden soll. Der Bezirk Pankow möchte das Haus verkaufen und die Freizeitstätte nicht weiter finanzieren. Im Artikel wird am Rande geschildert, wie die Symbolträchtigkeit der Villa auch heutige Generationen gefangen nimmt. Für die meisten Menschen stand der Name Mielke für Terror, für die Anhänger der SED (und heute der Linken) erzeugt der Name wohl eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl gegen die neue demokratische Ordnung, in der sie zu den Verlierern gehören.


    Meine Meinung: Man sollte diese renitenten Stasi-Rentner rausschmeissen und in dem Haus entweder ein Museum über den Stasi-Terror einrichten oder es gleich plätten. Auf keinen Fall darf es sein, dass sich die Linken hier mal wieder als Anwalt der Wendeverlierer aufspielen und den vermeintlichen Kampf Davids gegen Goliath für ihre eklen politischen Zwecke misbrauchen.


    Link zum Artikel: http://www.zeit.de/2012/35/Senioren-Hausbesetzung-Berlin

  • Induktion.


    Gegenfrage: Wer verehrt Erich Mielke auch heute noch? Du hast zwar recht, in dem Artikel wird es nicht explizit erwähnt, aber man muss kein Genie sein, um aus den vorhandenen Informationen abzuleiten, dass die Rentner um die es geht nicht gerade unter der DDR-Dikatur gelitten haben sondern eher profitiert haben. Wenn sie sich dermaßen für die Hinterlassenschaften eines hochkarätigen Politbüromitglieds und verurteilten Mörders einsetzen, müssen sie sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Wer glaubt, dass ein normaler DDR-Bürger dem Stasi-Mielke auch nur eine Träne hinterhergeweint hat, hat offenbar in der jüngeren Geschichte nicht aufgepasst. Also, entweder standen die Rentner der Stasi nahe oder haben andernweitig von der realsozialistischen Diktatur profitiert. Die Bezeichnung STASI-Renter ist somit gerechtfertigt. Das Involvement der Linken (aka. PDS aka. SED) ist dementsprechend bezeichnend und zeigt dass diese Partei nichts in einer Demokratie verloren hat.

  • Mach mal halblang, Necrocatz. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Rentner aus der Villa eine Erich-Mielke-Gedächtnisstätte machen wollen. Nach allem, was in der Presse veröffentlicht worden ist, geht es nur um einen Seniorentreff. Erich Mielke hat in Villa ja lediglich bis 1960 gewohnt, das Haus diente also viel länger als Seniorenfreizeitstätte als als Mielke-Wohnhaus. Ich denke also, man sollte sich da mit Unterstellungen zurückhalten.


    Ansonsten ist der Artikel der Berliner Zeitung vom 30.6.2012 zu empfehlen, der die Motivation der Rentner gut beschreibt.


    http://www.berliner-zeitung.de…er,10809148,16511618.htmlsind

  • Tja, so ist das eben, wenn man überall kommunistische Verschwörungen wittert und dann Beleidigungen "induziert", anstatt die recht simple Tatsache zu akzeptieren: da wollen einfach ein paar ältere Menschen den Ort behalten, der es ihnen ermöglicht, weiterhin am öffentlichen Leben teilzuhaben.

  • Vielleicht ist ein unschöner Rückgriff aus der Klamottenkiste der Diskussionskultur angebracht, um den Sachverhalt etwas offensichtlicher zu machen. Ich rede selbstverständlich von einem Nazivergleich, aber dazu später mehr. Ich habe den Eindruck, dass meine beiden Vorredner - vielleicht aus politischer Befangenheit - meinen Punkt nicht verstanden haben. Zunächst einmal, finde ich es sehr schön, wenn ältere Menschen nicht immer nur den Rand der Wahrnehmung gedrängt werden, sondern die Gelegenheit haben sich für einander und für ihre Umgebung einsetzen. Dagegen habe ich nichts und ich finde, dass dies eigentlich in unserer Gesellschaft der Normalzustand sein sollte. Dabei ist es egal, welcher politischen Splittergruppe diese Leute angehören - dies und andere Dinge sind übrigens Errungenschaften die uns viele Menschenleben gekostet haben und auf die wir zu recht stolz sein können. Wo ich aber etwas dagegen habe, ist die Tatsache, dass manche Menschen heutzutage immer noch die Unverschämtheit besitzen, die jüngere Geschichte nach ihrem Geschmack zurechtzubiegen und die ungeheuerliche Ungerechtigkeit die von der SED-Diktatur an der Bevölkerung verübt worden ist, zu relativieren. Ich habe auch etwas dagegen, wenn ein politscher Mörder und Folterknecht verharmlost wird. Ich habe etwa dagegen, wenn die PDS/SED/Linke sich entblödet, ein paar altersstarsinnige Überbleibsel aus dem DDR-Bonzentum zu hofieren um sich als Rächer der Entrechteten aufzuspielen. So und jetzt kommt der Nazivergleich - das alles wäre in etwa so, als würde jemand einen Rentner-Treffpunkt in Hermann Görings Villa eingerichtet und ab und zu würden ein paar Politiker von der NPD vorbeischauen.

  • Ich finde es schlimm was in Berlin passiert. Ich habe das Gefühl man genehmigt bei jedem erstbesten Investor jedes Bauprojekt, hauptsache es wird gebaut. Das sieht man bei Mediaspree, am Hauptbahnhof und am Alex und verteilt in der gesamten Stadt. Es entsteht fast nur billiger Blechbau. Ich bin wirklich dafür, dass man die nächsten Jahre am besten garnichts mehr genehmigt (Überspitzung). Berlin wächst und die Freiflächen werden langfristig sehr Wertvoll sein und irgendwann finden sich Investoren die es um Berlins Stadtbild ernst meinen. Berlin muss es irgendwie schaffen, dass wieder Namenswerte Architekten ihre Hände im Spiel haben


    Von dort hierher verschoben. Dürfte hier besser aufgehoben sein.
    Bato

  • ^^
    Dass Architektur besser wird, nur weil die Grundstückspreise steigen ist eine Illusion. Sieh dir 99% der Neubauten in München an, wo´s schön teuer ist, und du wirst zustimmen.
    Überhaupt: Neubauten sehen in Berlin (trotz einiger Griffe ins Klo) fast immer um Längen besser aus als anderswo, vor allem als im reichen Süddeutschland (BW+BY), wo man irgendwann vor 30 Jahren ästhetisch einfach stehengeblieben ist.