Wohnungs- und Büromarkt in HH - Diskussionsthread

  • Ich möchte mal aus meiner Stadt ein Beispiel einwerfen wie sich eine Kommune am Wohnungsmarkt engagieren kann. Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg (kurz WBG) ist erst einmal einfach ein Immobilienunternehmen. Aber eben mit öffentlichem Auftrag, es muss kein Geld verdient werden sondern es reicht wenn die Kosten reinkommen.


    Im Portfolio sind alle möglichen Wohnungsarten. Nur für einen Teil der Wohnungen ist ein sog. "Wohnberechtigungsschein" erforderlich, also zusätzlich geförderter Wohnraum der umgangssprachlich als "Sozialwohnung" bezeichnet wird.


    Der Punkt ist der, durch dieses gemischte Portfolio deckt die WBG auch die Mittelschicht ab, die für eine zusätzliche Förderung a lá "Sozialwohnung" ein zu hohes Einkommen hat, aber eben zum Selbstkostenpreis und damit trotzdem preisgünstig. Auch in Sachen Service und Instandhaltung kann ich nur positives berichten, ein modernes Dienstleistungsunternehmen mit öffentlichem Auftrag.

  • Oeconom schrieb: (...) Zumindest diese Tatsache solltest Du schonmal akzeptieren, ansonsten brauchen wir hier gar nicht weiterzudiskutieren.


    Naja, wenn das deine Argumente für eine Diskussionsgrundlage sind, komme ich deiner Aussage nach und beende die Diskussion an dieser Stelle gerne ;)

  • Tatsache!?

    Cave canem, Oeconom, Du begibst Dich auf dünnes Eis, wenn Du das Wort "Tatsache" da hin schreibst, wo das Wort "Meinung" hingehört.


    Und das die einen "horrende" Steuern zahlen, und die anderen sich davon ein "gutes Leben" machen, ist das, was Dich viele Leute glauben machen wollen, aber deswegen noch lange keine Tatsache. Denn das Wort "horrend" ist genau so schwammig und subjektiv wie der Terminus "gutes Leben". Tatsachen enthalten keine subjektiv-schwammigen Ausdrücke.


    Und versucht mal, ein wenig mehr Respekt einer anderen Meinung gegenüber zu bringen. Ihr sollt sie ja nicht sofort 1:1 übernehmen. Aber wenigstens darüber nachdenken, ob was 'dran sein könnte. Führt zu überraschenden Erkenntnissen, und ist ein Weg in Richtung Weisheit.


    Hinweis der Moderation: Und ich würde mal an deiner Stelle deinen Beitrag auf seinen Inhalt hin überprüfen und dann schauen, ob eventuell ein Konflikt mit dem hiesigen Regelwerk vorliegt! Der Informationsgehalt liegt nämlich bei 0!
    Solche Beiträge bitte in Zukunft an den User direkt per PN schicken (gilt für alle User), danke! Beste Grüße, Dykie!

  • Ich verfolge seit ein paar Tagen die hitzige Diskussion hier im Forum. Heute habe ich auch in der Kölner Tageszeitung einen Artikel, über verarmte Familien gelesen, die aus finanziellen Gründen gar keine Wahlmöglichkeit haben sich Ihren Wohnort auszusuchen. Aus dieser Abwärtsspirale wieder auszubrechen ist für viele Menschen ohne Hilfe von Dritten oftmals nicht mehr möglich.


    Traurig, aber bittere Realität, dass es heute noch Sozialwohnungen ohne eigene Toilette gibt. Nachzulesen im Kölner Stadtanzeiger.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1278663522412.shtml


    Meiner Meinung nach ist sozialer Wohnungsbau eine Verantwortung der Mehrheitsgesellschaft, eben auch den benachteiligten Familien und Kindern gegenüber und muss drigend weiter ausgebaut werden. Seit der Änderung der Sozialgesetzgebung Ende der 80er Jahre ist die Anzahl an Sozialwohnungen massivst geschrumpft.


    Gute Ansätze gibt es hier in Köln bereits. Ähnlich wie im Beitrag von Augsburger schon beschrieben wird auch in Köln durch die Wohnungsbaugesellschaft GAG-Koeln (die Mehrheitlich im Besitz der Stadt Köln) ist, öffentlich geförderter Wohnraum im Mix mit privat finanzierten Wohnungen gebaut. Ich halte diesen Nutzungsmix für sehr Sinnvoll.


    Außerdem sieht man diesen Häusern heute nicht mehr an das es sich um öffentlich geförderten Wohnraum handelt. Es sind heute definitiv keine Mietskasernen oder Ghetos mehr, sondern moderne Wohnungen! Siehe Beispiel:




    Diese Gebäude wurde 2008 übrigens mit dem Deutschen Bauherrenpeis ausgezeichnet!


    Quelle: Bilderbuch-Koeln.de


    Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass sozial schwache Familien oder Menschen nicht noch weiter an den Rand gedrängt werden.

  • Der bizarre Kampf um Wohnraum

    Der bizarre Kampf um Wohnraum - so beschreibt es heute die Mopo in diesem Artikel. Alle fordern, dass Hamburg mehr Wohnungen baut, aber wenn es um die Wiesen neben dem eigenen Haus geht - dann 'bitte nicht hier'.


    Es wird protetiert was das Zeug haelt, teilweise bishin zum Absurden: ...im Karolinenviertel. Dort schließt die SAGA eine Baulücke. Auf einem Spruchband, das ein Nachbar an seinen Balkon gehängt hat, steht: "Dauerlärm und Dauerstaub: Für neun Wohnungen riskiert die SAGA unsere Gesundheit."


    Duemmer geht es bald nicht mehr ;) Siehe auch Fotostrecke.


    (PS: Gibt es eigentlich einen Grund, warum das Hamburger Forum im DAF zZt verglichen mit allen anderen Regionalforen so scheintot ist???)

  • Man sollte endlich mal etwas gegen den Mißbrauch von Bürgerbegehren tun. Da muss dringend eine Gesetzesänderung her. Es gibt mittlerweile einige sinnvolle (Wohnbau)projekte, die aufgrund von Bürgerbegehren gescheitert sind. Es gibt außerdem kaum ein Projekt, gegen das sich kein Widerstand regt. Die Politik ist gefordert, diesem Mißbrauch endlich einen Riegel vorzuschieben, da dieses eigentlich sinnvolle Instrument so ad absurdum geführt wird.


    Zum "post scriptum": Ich lese hier immer gern mit. Aber ich fände es auch schön, wenn es wieder mehr aktive Teilnehmer werden würden.

  • Das Abendblatt berichtet heute ueber ein Wohungsbauvorhaben in Altona, auf dem Gelaende des Hundertwassercafes. Das Hundertwasser-Haus soll zum Teil erhalten und in den Neubeu integriert werden.


    Hier ein Rendering (aus Copyright-Gruenden nur als Link)

  • Hundertwasser-Haus in Ottensen

    So funktioniert der Link besser. Der Artikel informiert über ein Bürgerbegehren, um das Hundertwasser-Haus unter Denkmalschutz zu stellen. Warum ist dafür erst ein Bürgerbegehren notwendig? Hundertwasser-Architektur mag nicht jedem gefallen, aber er war einer der bekanntesten und originellsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Der Neubau sollte so viel wie möglich von Hundertwassers Haus schonen und auf dieses mehr Bezug nehmen. Den Investor könnte es einiges kosten, dafür bekommt er eine wiedererkennbare Adresse, die sich leichter vermieten lässt.


    Da Midas es nicht zusammengefasst hat - es sollen 117 WE für 30 Millionen Euro entstehen.

  • Wilkommen im DAF, K.Dallas.



    ^^ Ich hatte bewusst via Google gelinkt, da sich fuer die Mehrheit der DAF-User unter Deinem Direktlink eben nicht direkt der Artikel oeffenet, sondern das Abendblatt-Bezahlsytem sich davorschaltet. Das Verlinken via Google ist eine Moeglichkeit dies zum Umgehen, auch wenn es einen Click mehr bedeutet.


    Zum Hundertwassercafe kann man geteilter Meinung sein. Mir gefaellt es nicht, aber ich finde es hat als Stueck Architektur schon einen gewissen Stellenwert. Dennoch ist die Situation nicht so einfach: Wenn man bezahlbaren Wohnraum schaffen will, dann kann man eben nur in einem gewissen Kostenrahmen bauen. Ein kompletter Erhalt ist laut mehrerer Gutachten aufgrund der Kosten praktisch unmoeglich.


    Auszug aus dem Artikel:


    Es gibt in dem Café erhebliche Mängel im Brandschutz (...) Zudem sei der Gastronomiebetrieb zum Teil völlig entgegen den eigentlich erteilten Bauauflagen umgebaut worden. Die Wohnbau GmbH startete daher jetzt einen neuen Anlauf bei der Planung des Vorhabens, das wegen des Streits um das Café seit Monaten blockiert ist. Wir erhalten viele der Hundertwasser-Elemente, lagern sie ein und integrieren sie in ein neues Café im Neubau, sagt Wohnbau-Geschäftsführer Reiner Klaus. Nur so könne dort günstiger Wohnraum entstehen.

  • Dynamik im Hamburger Wohnungsneubau

    Die privaten Unternehmen werden in diesem Jahr 3.963 Wohnungen fertigstellen. Die Nachfrage nach Wohnungen bleibt unverändert hoch und gilt vor allem für die Stadtteile in der Nähe der Innenstadt. Dort kosten sie im Schnitt 3.600 Euro pro qm während es im ganzen Stadtgebiet 2.900 Euro pro qm sind. Die Investitionen werden durch das Fehlen geeigneter Grundstücke und die langen Baugenehmigungswege gehemmt. Die Preise werden zum Teil durch gesetzliche Auflagen in die Höhe getrieben.


    == Einzelnachweise ==
    * www.wentzel-dr.de

  • Auf der Bezirksversammlung Mitte wurde gestern zwischen dem Senat und den Bezirken eine Vereinbahrung beschlossen, mehr Wohnungen zu bauen. Demnach sollen pro Jahr etwa 6000 neue Wohnungen entstehen. Einerseits sollen leerstehende Bürohäuser durch Wohnhäuser ersetzt werden, andererseits soll die Bevölkerungsdichte wachsen.


    So erfreulich dieser Beschluss vor dem Hintergrund der Wohnungsknappheit ist, in eher dünn besiedelten Stadtgebieten birgt diese Planung sicher noch Konfliktstoff.


    http://mobil.abendblatt.de/ham…esiedelt.html?cid=hamburg

  • Standorte für Wohnungsbau

    Um der Sommerflaute im Hamburg-Strang dieses Forums entgegenzuwirken, presche ich mal mit einem Vorschlag zum Wohnungsbau vor. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass im östlichen Teil der City Nord zusätzliche Wohnungen gebaut werden.


    - Entlang des Mexikorings stehen seit Jahren Büroflächen leer. Die Fußgänger-Ebene hat einen zunehmenden Leerstand der Ladenflächen zu verzeichen. Inzwischen sind dort einige Schaufenster mit Holzplatten versehen. Im Süden gibt es schon Wohngebäude. Die Fußgängerebene sollte meiner Meinung nach durch weitere Wohnungen ergänzt werden. Dafür spricht die ruhige Lage. Damit verbunden ist auch die Chance, diesen Bereich durch einen Architektur-Mix zu beleben.


    - Zwischen dem östlichen Überseering und den S-Bahn-Gleisen liegen momentan Kleingärten. Die Nähe zur S-Bahn-Station Rübenkamp sollte nach meiner Meinung für Wohnbebauung genutzt werden. Der Südausgang der Station liegt am Ende des Dakarwegs. Dieser wird von Berufstätigen als Weg zu ihren Büros genutzt - in der dunklen Jahreszeit eher widerwillig. Da könnte ein Wohngebiet mit attraktiven Plätzen Abhilfe schaffen.


    Was haltet Ihr davon?

  • ^^ finde ich sehr lobenswert - sowohl die Idee an sich, als auch die Tatsache, dass Du etwas gegen die Sommerflaute im Forum tust ;) Eine Dynamitsanierung im Zentrum der City Nord wuerde ich unterstuetzen - insnbesondere wenn man anschliessend stattdessen eine gemischte Wohn- Buero- und Einzelhandelsbebauung schafft.


    Ich wuerde noch hinzufuegen, dass ich es auch fuer angemessen hielte neuen Wohnraum im Westen(!) der City-Nord zu schaffen. Dazu muesste man jedoch zu erst einige Zeilen bestehender Wohnbebauung aus den Nachkriegs-Plattenbaujahren abreissen.


    Bei entsprechender neuer Baudichte koennte hier (bei gleichzeitger Aufwertung) ein grosser neuer Stadtteil entstehen. Es ist jedoch zweischneidig: Erstmal Wohnraum zu vernichten wuerde sicherlich aud extremen Widerstand stossen. Andererseits muss sich die Stadt fragen, ob man nur deswegen einige Nachkriegsfehler und Bausuenden auf ewig mit sich herumschleppen will.


    Muessen zum Beispiel solche flaechenverschwendenden Baracken-Schulen im Jahre 2011 wirklich noch sein?


    Ein grosses Problem ist die summa summarum schlechte OePNV Anbingdung einiger Teile der City Nord. Die SPD hat uns allen in Hamburg hier mit dem billigen Wahlkampfmanoeuver der Stadtbahn-Stops hier extem geschadet!

  • Die Wohnbebauung im Westen der City Nord könnte man in einem zweiten Schritt nachbessern. Vorrangig sollte der zentrale Bereich der City Nord aufgewertet und die Kleingarten-Fläche im Osten bebaut werden.


    Immerhin gibt es eine Grundeigentümer-Interessengemeinschaft City Nord (GIG). Diese wird hoffentlich für eine positive Gesamt-Entwicklung sorgen, indem erstmal die geplanten Neubauten umgesetzt werden.


    http://www.city-nord.org/index.php/diegig

  • Wohnungsmangel und -bau in Hamburg - Diskussionsthread

    Da die Frage in einem anderen Thread aufgekommen ist, dort aber nicht hin passt, möchte dieser Diskussion ein Raum geben.


    Welche Kleingärten-Kolonien wären potenziell ein geeignetes Gebiet für neu Wohngebiete?
    Was spricht dafür, gerade dort neuen Wohnraum zu schaffen, was dagegen?


    Ich hoffe auf eine rege Diskussion zu diesem Thema.

  • Welche Kleingärten-Kolonien wären potenziell ein geeignetes Gebiet für neu Wohngebiete?.


    Ich finde im Prinzip alle :D


    Aber im Erst: Alles was in weniger als 10 Km Radius von der Innenstadt liegt und in 500m Radius von einer S- oder U-Bahn Station liegt und nicht durch extremen Laerm / Industrie gestoert wird gehoert auf den Pruefstand und sollte bevorzugt dem (Geschoss-)Wohungsbau ueberlassen werden.

  • Danke für die klare Definition.


    Nach den Kriterien fallen aber die Kolonien zwischen Ausschläger Weg, Bergedorfer Straße und Horner Rampe nicht zu den betroffenen Flächen. Genauso die meisten Kolonienen in Farmsen oder Wandsbek-Gartenstadt.


    Allzu viel bleibt dann nicht mehr übrig, etwa in der Nähe von Hagenbecks Tierpark.

  • Kleingärtenflächen sind nunmal Reserveflächen. Auch wenn sie die Lebensqualität für die Inhaber und für einige Spaziergänger erhöhen mögen, so sollte doch der eigentliche Nutzen von innerstädtischen Flächen im Vordergrund stehen, sobald ein sinnvolles Investitionskonzept für vor allem aber nicht nur Wohnungsbau besteht.

  • Die riesige Kleingartenkolonie in Wandsbek-Gartenstadt ist im Grunde sehr ruhig. Man könnte das ganze Gelände in etwa der Dichte des benachbarten Dulsberg bauen und entlang der Hochbahnstrecken kommen halt Büro- und Geschäftsriegel hin.


    Ein Teil des Kleingartengeländes westlich der S-Bahn Rübenkamp könnte man zu einem Wohngebiet machen. Der Rest wäre wohl zu stark dem Güterbahnverkehr ausgesetzt, als dass man dort Wohnungen bauen könnte,


    Die Kleingärten südlich vom Stadtpark zwischen U3 und der Straße Südring könnte man für Wohnbebauung nutzen, ebenso die angrenzende Kleingartenzeile entlang des Wiesendamms. Auch gleich in der Nähe: Die Kleingärten gegenüber vom Atisha an der Barmbeker Straße und im Süden durch den Osterbekkanal abgegrenzt.


    Ausländische Freunde hielten die Kleingärten generell erstmal für Slums, bis ich ihnen erzählte, dass dies keine Wohnungen im eigentlichen Sinne sind, sondern Erholhungsgebiete für die Eigentümer.


    [Sarkasmus] Und die Kleingartenanlage am Diebsteich kann man mit einer Seniorenwohnanlage bebauen. Die Friedhöfe sind dann gleich in der Nachbarschaft [/Sarkasmus]

  • Ein Teil des Kleingartengeländes westlich der S-Bahn Rübenkamp könnte man zu einem Wohngebiet machen. Der Rest wäre wohl zu stark dem Güterbahnverkehr ausgesetzt, als dass man dort Wohnungen bauen könnte,


    Wieso 'koennte'? Das Hebebrandquartier ist doch beschlossene Sache. (Plan pdf)


    Ausländische Freunde hielten die Kleingärten generell erstmal für Slums


    Geht den Franzosen hier in Paris genauso - hier gibt es keine Schrebergaerten und allein die Tatsache, dass man in Deutschland grosse zentrale Areale einer Stadt einer kleinen Minderheit der Buerger ueberleasst, nur damit diese dann dort Kartoffeln und Erbsen anbauen kann stoesst hier (zurecht) auf allgemeines Unverstaednis.

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