Leipzig: St. Trinitatis (realisiert)

  • Ein gewisses Schmunzeln kann ich mir beim Lesen dieser Meldung ja nicht verkneifen – war es nicht Adenauer, der den Architekten des Kanzler-Bungalows hinter Gittern sehen wollte, weil ihm das Gebäude zu modern war? Was er wohl zu diesem Entwurf sagen würde... bitte nicht zu ernst nehmen. ;)

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  • ^ Nun ja, der Konrad-Adenauer-Preis wurde ja nicht wegen der architektonischen Qualität des Neubaus vergeben. Andererseits, will man böswillig einen Bogen zur Architektur schlagen, wäre dieser Preis auch nicht so verkehrt. Adenauer steht für die Epoche der Nachkriegszeit in Westdeutschland, genau wie der prämierte Entwurf für St. Trinitatis. Aber ich bin guter Dinge, dass der Entwurf besser zur Geltung kommt, wenn die ersten farblichen Visualisierungen zu sehen sind.

  • ^ Super Fund, willkommen im Forum. Anbei noch weitere Visualisierungen.


    Von Westen gesehen, Standpunkt Harkortstraße/Karl-Tauchnitz-Straße.


    Standpunkt südlicher Ausgang der Innenstadt, Petersteinweg.




    Nordseite, Fassade am Martin-Luther-Ring.



    Visualisierung: Schulz&Schulz Architekten, Leipzig
    Quelle: flickr.com
    für Medien ist die Nutzung honorarfrei


  • Interessant übrigens ist die hinter dem/der Sitzenden befindliche "Wasserwand", die als eine Art Schallschutz fungieren soll.
    Geplant ist wohl auch, dass der daneben befindliche Durchgang durch das komplette Objekt führen und öffentlich nutzbar sein soll.

  • Von mir gibt es auch bei den neuen Visualisierungen nur Zustimmung - immer noch ein Entwurf der den Grund des Bauens auf den Punkt bringt. Nur das HLKomm Gebäude stört die Sicht und die Bäume sollten an dieser Stelle des Rings ausgelassen werden.

  • auwei. da bin ich ja mal gespannt. natürlich ist es so in farbe schon weit weniger bedrohlich und auch die collagierte abendstimmung macht mich neugierig. ehrlich gesagt sind die bäume zwischen ring und kirche meiner meinung nach unbedingt notwendig, weil sie somit einerseit aufenthaltsqualität für passanten liefern und zudem in ein paar jahren teile der kirche verdecken. etwas grün steht jedem bau ;)
    wenn ich die horizontalen bänder so betrachte, frage ich mich, warum nicht jede dritte oder fünfte reihe einzwei zentimeter weiter hervorstehen könnte. dadurch schafft man noch mehr struktur in der oberfläche und würde der riesigen fläche zum königsplatz etwas vom schrecken nehmen.
    und zuguterletzt hoffe ich mal, dass da nicht wirklich so ein standard-font an die stirnseite kommt.

  • mal ehrlich: wenn das ding keine kirche, sondern eine moschee wäre, würde die diskussion ganz anders laufen. es hätte nicht nur keinen "konrad-adenauer-preis für bürgerschaftliches engagement" bekommen, sondern wahrscheinlich auf keine baugenehmigung. zumindest nicht dieses grundstück.

  • Auch noch so schicke Visualisierungen können mich für diesen Kirchenneubau nicht erwärmen.


    Ich habe noch einmal den hier verlinkten LVZ-Artikel vom 31.07 durchgelesen (s. Beitrag #182). Besagter Artikel erscheint mir ein Paradebeispiel von Auftragsjournalismus zu sein, bemüht sich der Autor doch nach Kräften den Neubau schön zu schreiben und entlarvt sein Unterfangen am Ende doch selbst.


    So schreibt er, dass die „20 Meter hohe Porphyrwand am Peterssteinweg“ ohne Fenster auskomme - (noch sonst irgendeinem gestalterischen Element!) -


    aber dies notwendig sei, um die „Offenheit“ an anderer Stelle zu unterstreichen!


    Weiterhin ist dem Artikel zu entnehmen, dass die Stadt bereits zugestimmt habe jene 20-Meter-Wand mit Lindenbäumen zu verdecken (ein Hoch auf die Lindenbäume!) und zudem oben einen Schriftzug anbringen will, so dass auch der unbedarfte Passant oder Tourist erkennen möge, dass es sich hier um einen kirchlichen Bau handelt.


    Dies kommt mir wahrlich einem städtebaulichen Offenbarungseid gleich und ist ein Armutszeugnis für Architekten, Bauherrn, städtischen Entscheidungsträgern und letztlich auch für den Verfasser des Artikels, ob seiner unbedarften Auseinandersetzung mit der Thematik!

  • ^dem kann ich nur zustimmen, eine Kirche neben dem Königsplatz und Neuem Rathaus mit Null Struktur und kargen flachen Wänden, Nein Danke. Auch wenn das Material der Fasade hochwertig erscheint, so liegt doch nahe das die Entscheidung des Neubaus einer Kirche, doch wohl nur von unserem OB Jung befürwortet werden konnte, da er ja bekanntlich Theologie in Münster studiert hat, was für ein Zufall. Und das letztlich wie in Stuttgart ein öffentliches Gebäude ohne eine große thematische Bürgerdiskussion beschlossen wurde, zeigt doch wieder einmal mehr die Hilflosigkeit der Politik in Deutschland ! Ich persönlich brauch keine Neue Kirche in Leipzig und erst recht nicht am Neuen Rathaus -->Trennung Staat und Religion


    MfG.: FLO

    Einmal editiert, zuletzt von mfg_flo ()

  • ^ Bei aller Liebe, aber was du oder ich oder der Stammtisch um die Ecke braucht oder nicht braucht, kann nicht Grundlage städtischer Planung sein. Keine Frage, trotz interessanter Lösungen im Detail ist der Wettbewerbsgewinner für diese Stelle architektonisch keineswegs geeignet, aber andererseits steht für mich außer Frage, dass die Lebendigkeit des neuen Wilhelm-Leuschner-Platzes durch den Bau nur gewinnen kann. Außer dem technischen Rathaus stehen keine großen städtischen Neubauten mehr an, d.h. der Rest der Neubebauung würde dann zum großen Teil aus Büros und Geschäftsflächen mit Wohnungen im OG bestehen. Mit Kirche, Bibliothek, technischem Rathaus und Markthalle dagegen sind die Chancen für ein dauerhaft mit Leben gefülltes Neubauquartier gar nicht so schlecht.

  • Ein nüchterner Blick von der Empore in den künftigen Innenraum. Den schmalen Tageslichteinfall kann man anhand dieses Modells bereits gut erahnen.



    Bild: Schulz & Schulz Architekten
    Quelle: St. Trinitatis

  • BAUANTRAG EINGEREICHT


    Heute wurde der Bauantrag für die neue Trinitatiskirche von der Probsteigemeinde der Stadt Leipzig, Amt für Bauordnung und Denkmalpflege, eingereicht. Im Frühjahr 2011 sollen die achäologischen Grabungen stattfinden. Danach, im späten Frühjahr/Sommer 2011 soll der Spatenstich erfolgen.


    Quelle: Probsteikirche St. Trinitatis Leipzig


    Anbei noch eine interessante Webseite >> http://www.bauverein-propstei-leipzig.de << welche im neuen Newsletter der Trinitatiskirche vermerkt war.

    3 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Neufassung des Beitrags mit neuer Quelle

  • Im Rochlitzer Steinbruch steht eine eigens für die neue Propsteikirche angefertigte Probewand aus Porphyr:




    Propsteigemeinde Leipzig
    Flickr.com

  • Aufgabe der Probewand ist es im Übrigen laut Zeitungsberichten, herauszufinden, "wie groß die Fugen und Vorsprünge sein müssen, damit die künftigen Kirchenwände trotz ihrer enormen Flächen nicht monoton, sondern plastisch und spannend wirken". Auf den neuesten Renderings konnte man aber bereits andeutungsweise erkennen, dass es keine ganz glatte Wand wird.

  • Aufgrund der markanten Vorsprünge der Fassade wird der Neubau sehr expressionistisch aussehen. Das wird vermutlich auch noch für einigen Diskussionsstoff sorgen.

  • Auf der in #214 verlinkten Seite sind weitere Bilder der Wand. Sieht garnicht schlecht aus meiner Meinung nach, fraglich ist bloß, ob das auch über eine sehr viel größere Fläche wirkt.

  • Bekommt der Turm eigentlich eine Uhr? Bisher fehlt mir jeglicher Hinweis. Oder wird das als Kunst-am-Bau-Maßnahme später entschieden?