Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • ^Kai-Uwe hat Recht, das ist die korrekte Anschrift. Hier noch mal ein Bild von der entstuckten Pracht ohne Gerüst:



    Foto von mir.

  • Neue Zukunft für Villa Hasenholz

    Ein weiterer interessanter Artikel in der Leipziger Internet-Zeitung über die Villa Hasenholz, eine neue und spannende Kunstinitiative in Leutzsch:


    Neue Zukunft für Villa Hasenholz: Leipziger Kulturpate unterstützt Kunstinitiative in Leutzsch
    Inga Hölker
    19.05.2010
    http://www.l-iz.de/Leben/Gesel…itiative-in-Leutzsch.html


    Das Areal im Luftbild:
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…Leutzsch%2C%20Deutschland

  • Nach langer Abstinenz gibt es wieder was von mir.
    Im Bereich Anhalter Straße/ Heinickestraße werden zur Zeit einige Häuser mit vielen Extras saniert.


    Bereich Anhalter Straße:




    Bereich Heinickestraße:



    Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite werden endlich die ersten Häuser saniert. Hoffentlich kommen auch die anderen Häuser dran.





    Bilder: Dr.Faust

  • Ziemliche Enttäuschung in der Friedrich-Ebert-Straße, die Nr. 21, der vermutlich älteste überlebende Bau in der Straße und auch sonst weit und breit (BJ 1853), wurde bekanntlich nach vorheriger Sicherung mittels städtischem Programm durch die KSW saniert. Der Vergleich mit dem Vorzustand zeigt, dass die mit Satteldach gedeckten Gauben - die die Deckung der Risaliten wieder aufnehmen - weggelassen wurden, was hier mehr als nur ein marginales kosmetisches Problem ist. (Es dürfte sich wahrscheinlich um sog. Lukarnen handeln, die auf der Außenmauer ruhen und nicht Teil der Dachkonstruktion sind, Leipziger wird das sicherlich genau einschätzen können.) Das Antlitz wurde meines Erachtens dadurch stark verändert. Die Wiederherstellung der Gesimse und des übrigen Fassadenschmuckes ist auf ortsüblichem Niveau.


    Wiederbestuckung in der Reginenstraße 14, alles andere wäre auch Frevel gewesen, angesichts der hervorragenden Sanierungen ringsum. Im Vergleich zu den zuletzt gezeigten Projekten der GRK wirkt der Stuck handwerklich etwas grobschlächtiger, das Attikageschoss ist insgesamt recht mau.


    Bild 2 von Leipziger, Bild 4 von Cowboy, die anderen von mir.

  • Mit der Friedrich-Ebert-Straße 21 bin ich recht zufrieden. Der Verlust der Gauben halte ich nur für bedauerlich, wenn man weiß, dass dort zuvor welche existierten. Auf das Gesamtergebnis hat es kaum Auswirkung, und ich bin mir sicher, dass die Entscheidung darüber gründlich mit dem Denkmalschutz vorher abgewägt wurde. Die Gauben lassen wahrscheinlich keine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung des Dachgeschosses zu. Dass sich überhaupt jemand an ein solches Objekt, das vor der Sicherung so aussah, noch dazu in einer weitgehend perforierten Gegend (wie hier gegenüber der F-E-Str. 21), heranwagte, erscheint mir schon löblich genug. Die Qualität der Sanierung ist zwar "leipzigtypisch", jedoch deutschlandweit weit über der Norm.


    Auch die Reginenstraße 14 erscheint, bis auf das Dachgeschoss, das das Ergebnis doch ein wenig trübt, sehr gelungen. Mäßig gut hingegen eher die von Dr. Faust vorgestellten Sanierungsaktivitäten in Eutritzsch. Sind/waren das nicht Projekte der CG-Gruppe?


    Überschnitten mit dem Beitrag von leipziger

  • ^ Der Zugang zur Friedrich-Ebert-Straße 21 erfolgt über den Hinterhof. Die Sanierung ist im Detail sehr hochwertig geworden, die fehlenden Dachgauben und die überdimensionierten Balkons im Innenhof trüben das Bild da nur wenig:


    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Na, ich seh schon, ihr seid mal wieder ganz einer Meinung. Nicht dass ich eure Freude über die Rettung dieses markanten und für Leipziger Verhältnisse uralten Veteranen nicht teilen würde, ganz im Gegenteil. Und doch verändert der Verlust der Gauben die Anmutung des Gebäudes stark, die Konzentration der Baumassen zu den Flanken wird betont, was nicht schlechter ist, aber anders und eben nicht der Intention des Architekten entsprach. Warum sollten Gauben keine Nutzung des Dachgeschosses zulassen, da ist auch Wohnraum vorgesehen, und normalerweise sind Gauben ja mit Raumgewinn verbunden. Ich will nicht weiter lamentieren, das ist in der Tat eine Freude zu sehen, dass auch an den großen Straßen vor Luxussanierungen nicht mehr Halt gemacht wird. Der Eingang war früher in dem altan-artigen Vorsprung rechts. Der Nebeneingang im Risalit links führte zu Geschäftsräumen, in den 30ern zum Fotoatelier Lindner, davon hatte ich schon mal berichtet.

  • Auch im Frühling 2010 hält die vielfältige und meist hochwertige Sanierungstätigkeit in Leipzig weiter an. Zwei größere Projekte wurden fertiggestellt bzw. befinden sich in den letzten Zügen:


    Palaestra Lumumba


    Beginnen wir mit dem "Palaestra Lumumba" - die ehemalige höhere Töchterschule in der Gohliser Lumumbastraße wurde von der Licon unter Federführung des Architekturbüros Fuchshuber & Partner saniert und mit 42 hochwertigen Wohneinheiten ausgestattet.


    Blick von der Kreuzung Lumumba-/Karl-Rothe-Straße:



    Front zur Lumumbastraße:


    Zum Vergleich der Vorzustand:

    Quelle: DAF-User Cowboy


    Detail:Turmzimmer:


    Detail: Vorgarten und Haupteingang


    Front zur Karl-Rothe-Straße:


    Innenhof:


    Sehr aufwändig und schön, wie zu erwarten war.


    Ehemalige MDR-Hörfunkzentrale / Villa Tabea


    Ein weiteres Großprojekt war die Sanierung der ehemaligen MDR-Hörfunkzentrale zur Neunutzung als Wohngebäude. Das Gebäude wurde 1929 als Leipziger Zentrale für die Barmenia durch Franz Hänsel errichtet (weiß das bzw. interessiert das jemanden der Brühl-Protestierer?). Zum Komplex gehört die sogenannte Villa Tabea, an deren Rückseite 1946 ein großer Sendesaal errichtet wurde. Dieser sollte unbedingt erhalten werden, nachdem hierdurch jedoch diverse Investoren abwinkten, wurde die Abrisserlaubnis erteilt.


    Springerstraße Ecke Richterstraße:


    Vorzustand - die Fassade wurde augenscheinlich nur gereinigt und befand sich im Originalzustand:


    Haupteingang:


    Front zur Springerstraße:


    Vorzustand:


    Dieser Altbau gehört ebenfalls zum Komplex und wurde gleichzeitig saniert:


    Blick in den Innenhof - die Balkone sind in die Fassade integriert:


    An diesem Seitenflügel sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen:


    Nebenstehend die Villa Tabea:


    Vorzustand:


    der abgerissene Saal:


    Die neue Farbe steht der schlichten Fassade hervorragend - ich nehme an, Stuck gab es hier bereits im Ursprungszustand keinen:


    Auf der rechten Seite befand sich der Saal - die Rückseite der Villa war also komplett verbaut. Der Projektentwickler nutzt den Platz für eine edle Grünfläche mit Grünfläche sowie überdimensionierte Wintergärten:


    Die Projekte zusammen:


    Scheinbar ebenfalls zum Projekt gehörend bzw. zumindest auf gleichem Gelände liegend: im Hinterhof der Springerstraße 20 wurden folgende Gartengebäude saniert - zur Straße soll ein Neubau errichtet werden:


    Weitere kleine Projekte


    Mitten im Stadthausparadies in der Endnerstraße wird folgender Altbau momentan augenscheinlich denkmalgerecht saniert:



    Friedrich-Ebert-Straße 110 (Ecke Hinrichsenstraße) - Lipsius lag richtig, hier scheint jetzt die Sanierung zu beginnen, nachdem die Keller trockengelegt wurden:


    Auch an der Friedrich-Ebert-Straße 73 scheinen Maßnahmen zur Kellertrockenlegung begonnen zu haben:


    Knopstraße Ecke Gustav-Kuhn-Straße (bereits berichtet):


    Die Sanierung verspricht, sehr schön zu werden:


    Das Nebengebäude wird ebenfalls hochwertig saniert:


    auch hier haben die Arbeiten bereits begonnen:


    Um die Ecke in der Bucksdorffstraße, einer alten Dorfstraße im Ortskern Möckern, wurde ein Vorgründerzeitler saniert:


    Vorzustand:


    Ergänzt werden soll dieser durch ein saniertes Werkstattgebäude:


    Gesamtansicht:


    Mehr Bilder aus dem Dorfkern Möckern

    6 Mal editiert, zuletzt von DaseBLN () aus folgendem Grund: Im Synonymwörterbuch nachgeschlagen ;)

  • Vielen Dank für das umfangreiche Update. Die hohe Qualität der gezeigten Sanierungen ist sicher unstrittig. Über die Neunutzung der Höheren Töchterschule könnte man schon eher Kritik üben. Das Gebäude bleibt dem Eindruck nach unverkennbar eine Schule, da irritieren dann schon die drangesetzten Balkone, weil sich jetzt dahinter Eigentumswohnungen befinden. Ich bin mir sicher, wenn man noch ein paar Jahre gewartet hätte, die Gebäudesubstanz war ja vergleichsweise gut, hätte sich eine dem Gebäude angemessenere Nutzung gefunden. Ein paar hundert Meter entfernt im Waldstraßenviertel wird dringend eine neue Grundschule gebraucht, weil die vorhandenen Klassen dort aus allen Nähten passen. Das wird in Gohlis-Süd/Zentrum-Nord bald nicht anders sein. Das nur mal so als Einwand.


    Die 1920er-Jahre-Bebauung der ehemaligen MDR-Funkzentrale ist ein wichtiges Zeugnis jener Zeit, die bei der Fixierung auf die Gründerzeit in der Stadt ein bisschen zu kurz kommt. Derweil zeigen die Bilder m.E., dass die bauliche Qualität sogar mit den gehobeneren Gründerzeithäusern der Stadt mithalten kann. Um den Sendesaal scheint es zumindest architektonisch nicht schade zu sein. Leider habe ich es versäumt, vor der Sanierung eine Gesamtaufnahme des ziemlich heruntergekommenen Komplex zu knipsen. Damals wohnte meine Schwester noch in der Gohliser Str. 8, auf deren Rückseite man das Areal gut überblicken konnte.

  • immer wieder schön.


    zur ehemaligen höheren töchterschule: ohne erweiterungsflächen für sporthalle und -platz wäre eine zeitgemässe nutzung als schule kaum möglich. ihre umnutzung zu wohnzwecken hat für mich daher geradezu modellcharakter. sie zeigt, was trotz schwieriger innerer erschliessung möglich ist - und nebenbei, dass sich balkontüren gut in schulfassaden integrieren lassen.


    noch ein wort zu "überdimensionierten" balkonen: inzwischen verfügen 32% der leipziger wohnungen über balkone. bei in den letzten jahren sanierten altbauten dürfte die quote wohl bei rund 80% liegen. für die vermarktung von wohnungen wird daher die grösse der balkone eine immer wichtigere rolle spielen. es ist also davon auszugehen, dass diese tendenziell künftig grösser ausfallen werden.

  • Donnerwetter, Dase, das war ja ein schon fast epischer Bericht!


    Die ständige Umnutzerei finde ich auch problematisch, weil die Gebäude ja für einen bestimmten Zweck errichtet wurden, und einen anderen nur mit großen substantiellen Einbußen erfüllen können. Das ist jetzt ein ganz anderes Thema, aber ich verstehe zum Beispiel nicht, warum man bei der Vielzahl ungenutzter Messepaläste in der Innenstadt in den 90er Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, einen dieser ohnehin als Ausstellungsbauten konzipierten Gebäude (z.B. das riesige Ringmessehaus) für das Bildermuseum umzunutzen. Stattdessen werden dort jetzt fernab der eigentlichen Funktion Hotels, Wohnungen und Pflegeheime untergebracht. Auch wenn noch einige Schulen in innerstädtischen Bezirken leer stehen, beispielsweise in der Engertstraße ("Zeughaus") oder an der Georg-Schumann-Straße, sollte man die sich stark ändernde Demographie im Auge behalten. Die Geburtenjahrgänge sind jetzt im Mittel 60 bis 70% stärker besetzt als noch vor zehn Jahren, die wollen natürlich auch alle mal in die Schule gehen. Die Zurkenntnisnahme des Bedarfs hinkt diesem offenbar hinterher, so ist die Dekompensation der Lessinggrundschule eigentlich schon länger absehbar gewesen, dasselbe Problem könnte sich dann in ein paar Jahren für die Gymnasialstufe abzeichnen. Wenn eine Schule aufgrund langfristiger demographischer Veränderungen nicht mehr zu halten ist, sollte wenigstens eine Weiternutzung als Behörde oder ähnlich geartetes öffentliches Gebäude möglich sein. Anders verhält es sich mit den Industriebauten, da kommt man um eine Umnutzung in der Regel nicht herum. Dessen ungeachtet hat die LICON eine gewohnt solide Qualität, was die äußere Gebäudehülle angeht, an den Tag gelegt. Die sollten aber ihre Marketingabteilung ins Gebet nehmen. Was eine Palaestra in Wirklichkeit ist, hatte ich ja schon mal erläutert.


    @dj: es gibt doch keinen Grund, warum die Sporthalle direkt an der Schule liegen muss, das war bei mir damals auch nicht der Fall. Wird man schlimmstenfalls eben auch mal nass auf dem Weg zur Turnstunde.


    Die Gebäude in der Springerstraße sind von außergewöhnlicher Eigenständigkeit, mir gefällt vor allem die Villa Tabea mit ihren verschämten Anklängen an die deutsche Renaissance, den schlichten, fast islamisch wirkenden Lanzettbögen und dem eigenwilligen Ornament. An der Barmeniazentrale sieht man, wie vielseitig Hänsel war.


    leipziger: kann gut sein, dass du Recht hast, ich habe mich an einem alten Foto orientiert (wenn mein Scanner funktionieren würde, hätte ich es euch auch nicht vorenthalten), mag mich aber getäuscht haben.

  • Was das Thema Sporthalle angeht kann ich nur sagen, dass wir früher zu Schulzeiten jahrelang extra in die Lumumbastraße 2 gelaufen sind. Es war also eine Sporthalle vorhanden, vielleicht nicht die größte und zu meinen Zeiten auch in keinem wirklich guten Zustand, aber es hat gereicht.

  • ...und klo halbe treppe war auch gemiedlich.


    lipsius, ich kann gar nicht glauben, dass du das ernst meinst. wie sähe leipzig heute ohne umnutzungen aus? schliess die augen und denke an ehemalige fabriken, kasernen, das postscheckamt, das bahnpostamt, ...
    die ehemaligen messepaläste sind der doch beste beleg dafür, dass
    - umnutzungen unausweichlich sein können
    - die schwierigkeit darin besteht, passende funktionen zu finden
    - die gebäude verfallen, wenn dies nicht geschieht.


    zum speziellen fall:
    schulen gehören der stadt. es gehört zu deren aufgaben, mit ihnen für eine tragfähige schulnetzplanung zu sorgen. die ehemalige höhere töchterschule wurde jedoch bereits in den 50ern der universität angegliedert - und konnte somit gar nicht bestandteil der schulnetzplanung sein. dafür wird rund 300 meter entfernt der plattenbau der erich-kästner-schule einem luxus-schulneubau mit integrierter sporthalle und hof weichen. im ergebnis enstehen in diesem quartier also neue wohnungen und eine allen bedürfnissen rechnung tragenden neue schule.


    (um etwaigen diskussionen vorzubeugen: ähnliches gilt auch für die ehemalige bundesschule des atsb, siehe #1363)

  • Friedrich-Ebert-Straße, die Nr. 21 ist endlich saniert! aber wie Lipsius schon meinte, das haus ist wahrscheinlich älteste in der ganzen straße. dank lütke-daldrup und seiner glänzenden 1990er jahre idee von einer schneise die sich für quer durch die eigentlich vom ring abgehenden magistralen schlägt, steht die Nr. 21 völlig ohne städtebaulichen zusammenhang 'im regen'. ja städtebau muss man studieren und nicht nur die bank drücken.


    trotzdem - mit allen gezeigten objekten kann man nur sehr zufrieden sein. vor allem die ehemalige MDR - hörfunkzentrale ist klasse geworden. aber auch detailierte sanierungen wie in der knopstraße sind, wegen der lage, mehr als erfreulich.

  • Du kannst mir gern glauben, dj, das ist sogar mein voller Ernst. Wo willst Du eigentlich gelesen haben, dass ich auf Außentoiletten bestehe. Selbstverständlich steht die Gewährleistung eines zeitgemäßen Wohnkomforts nicht im geringsten Widerspruch zu meiner Aussage, dass eine der ursprünglichen Funktion entsprechende oder nahekommende Nutzung anzustreben sein sollte. Altes Wohngebäude - neues Wohngebäude, auch mit Strom, fließend Wasser, Wannenbad, Balkon, meinetwegen Sauna und Tiefgarage im Hof. Zweitens habe ich ja gerade eingestanden, dass zum Beispiel für die zahllosen Industriekomplexe aufgrund gänzlich veränderter Ansprüche und nicht zuletzt auch aufgrund einer schlagartigen massiven Deindustrialisierung um 1990 neue Nutzungskonzepte gefunden werden müssen, da wird nur ein Einzelfällen auch nur eine gewerbliche Weiternutzung in Frage kommen. Das hat ja nun weder was mit Schulen noch mit Messepalästen zu tun. Um noch mal auf letztere zu sprechen zu kommen: Hauptcharakteristika der Messehäuser um 1900 waren Repräsentativität und Ausstellungsflächen. Dieselben Ansprüche stellt man an ein Museum. In einer Stadt mit mehreren dutzend leerstehenden Gebäuden dieser Typologie zwei architektonisch und städtebaulich äußerst umstrittene Museen neuzubauen, ist schon etwas ignorant. Das war zumindest der Stand vor 15 Jahren, heute ist diese Messe ohnehin gesungen (welch Kalauer). Dass die Umnutzung der meisten Messepaläste gelungen ist, liegt eher an den günstigen stadträumlichen Vorraussetzungen, der konzentrierten Lage in einer sehr kompakten Innenstadt. Der Preis dafür war ein massiver Verlust an Originalsubstanz. Das für mich verheerendste Beispiel ist der Petershof. Natürlich wäre eine Verwendung als Museum nur für einzelne Objekte in Frage gekommen, ganz zu schweigen davon, dass die Messehäuser in Privatbesitz waren und sind. Der Sachsenplatz mit seinen dutzenden Parzellen musste allerdings auch mühsam und sicher nicht gerade billig zusammengekauft werden. Was jetzt die Schule angeht: dass einen Steinwurf entfernt eine Schule neugebaut wird, ist für mich gerade der Beweis dafür, dass die Schulnetzplanung eben nicht ausreichend auf den Bestand eingeht. Die Universität hatte offenbar keinen Bedarf mehr, sonst hätte sie ja nicht an LICON veräußert.

  • wenn man das interim des bildermuseums im handelshof mit dessen heutigen ausstellungsräumen vergleicht, dürfte die frage geklärt sein, warum sich für einen neubau entschieden wurde.


    das gebäude der ehemaligen höheren töchterschule war nicht im besitz der stadt und somit auch kein teil eines bestands, auf den sie hätte eingehen können.


  • Hallo,
    ich muss für mein Studium einen Bericht schreiben und ich wollte mal wissen, ob hier vllt. jemand genau weiß, welche Firma die Gebäude am Ostplatz größtenteils saniert hat. Gab es für dieses Projekt finanzielle Hilfsmittel vom Staat oder Fremdfirmen? Gab es während der Sanierung schwierigkeiten, bzw. davor um Genehmigungen zu bekommen o.ä. ?


    Wäre sehr nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Ich bräuchte bestimmt nur den Namen der Firma und dann könnt ich ja telefonisch bestimmt Informationen einholen, oder?


    Mit freundlichen Grüßen, Christian