Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • Wenn das alte Gewandhaus noch stünde? > Das erste? im Städtischen Kaufhaus oder das zweite? am Mendelssohnufer, wo heute die geisteswissenschaftliches Fakultät steht.


    Man könnte sich beim zweiten Gewandhaus natürlich an die *Boston Symphony Hall* halten >> http://mikebm.files.wordpress.com/2008/09/800px-
    boston_symphony_hall_from_the_south.jpg << aber dieses Gebäude wurde 1900 ja nicht ganz, 1:1 übertragen.

  • @ Abyssalon


    Würde mir nicht gefallen; Potjomkinsche Dörfer finde ich nicht so ansprechend. Architektur sollte sich weiter entwickelt haben und nicht vergangene Zeiten nachäffen. Statisches Rekonstruktionsdenken verklärt vergangenen Zeiten und verkennt, dass es keine Statik gibt! Erinnert sei daran, wieviel zur sogenannten Gründerzeit abgerissen wurde, um Platz für deren Gebäude zu schaffen


    Bestes Negativbeispiel aus der heutigen Zeit hierfür ist Braunschweig, wo die Fassade des ehemaligen Stadtschlosses 1zu1 wieder hochgezogen wurde und dahinter ein Einkaufscenter eingerichtet; grauenvoll!

  • @Abyssalom



    Wenn sich die Stadt bemühen würde, Wissenschaft anzusiedeln? ...ich träume...wer träumt mit?


    Du weisst offenbar nicht wovon du redet, oder du hast vor lauter Vergangenheitsverklärung übersehen, welch rasante Entwicklung die Leipziger Wissenschaft genommen hat.


    - Steigerung der Studierendenzahl an der Universität von 9500 (1988) auf über 25000 (2007, einschließlich HTWK)
    - Ansiedlung des Fraunhofer-Instituts für Mittelosteuropa-Studien
    - Ansiedlung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie
    - Ansiedlung des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie
    - Ansiedlung des MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften
    - Ansiedlung des MPI für Kognitive Neurowissenschaften
    - Ansiedlung des Deutschen Biomasse Forschungszentrums
    - Schaffung eines kompletten Biotechnologie-Campus für ca. 50 Mio. EUR auf der Alten Messe
    - Ausbau der Handelshochschule Leipzig zur führenden Business-School in Leipzig
    - Gründung von 5 universitären Spezialforschungszentren: BBZ, IBZI, IMISE, ICCAS, TRM und KKS


    Man sollte schon wissen, von was man redet, bevor man wehmütig von Dingen träumt, die schon lange Realität sind...:nono:


    Im übrigen kann ich auf wilhelminische Kitschbauten wie die Alberthalle oder das Alte Gewandhaus bestens verzichten. In Sachen Stasiplattenbau lade ich Dich ein, Deine Ideen hier zu präsentieren, damit es mal konkret wird und wir vom "Ach, wär das schön, wenn alles anders wäre..." weg kommen.

  • bezieht sich hierauf.


    Nein Dase, ich meinte explizit nicht die durchaus schönen Geschosswohnungsbauten wie das "Palais Kolle Belle" oder die "Fellini-Residences" , sondern Stadthäuser. Und du brauchst auch nicht gleich wieder ausfällig werden, nur weil ich hier mal (wieder) kritisch Stellung beziehe. Aber ich hätte mich wohl für dich ein wenig differenzierter ausdrücken müssen. In Berlin ist in Sachen Stadthäuser auch nicht überall alles viel besser; logisch. Aber das, was hier im Berlin-Thread so alles an neuen Stadthäusern gezeigt wurde (und nur auf die kann ich mich beziehen), weißt im Durchschnitt meiner Meinung nach eine höhere städtebauliche und zum Teil auch architektonische Qualität auf. Bei uns wird zwischen zwei hohe Gründerzeitler mal einfach so ein bunkerartiges Gebilde ohne Dach und mit wesentlich niedriger Traufhöhe gepflanzt. Das schaut mir in Berlin harmonischer aus und wirkt auch kleinteiliger. Dass das nicht unwesentlich auch an den qm-Preisen liegt, ist mir durchaus bewusst, aber ändert ja nix an der letztlichen Wirkung der Gebäude. Und städtebauliche Harmonie ist für mich persönlich auch eine Art Qualitätskriterium. Aber sowas existiert bei einigen scheinbar nicht. Im übrigen ließe sich eine höhere Qualität, sprich aufwändigere und teurere Architektur der Berliner Stadthäuser im Vergleich zu den Leipzigern auch ganz natürlich dadurch erklären, dass in Berlin eine kaufkräftigere Klientel mit dementsprechend höheren Ansprüchen vorzufinden ist und entsprechend anspruchsvolle Wohnklientel in Leipzig auch ohne neu zu bauen im reichhaltigen und indivuellen Altbaubestand fündig wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von LEgende ()

  • ^ Nein, es liegt nicht an den Quadratmeterpreisen, dass in Berlin auf - um genau zu sein - zwei Arealen hochwertige Stadthäuser entstehen, sondern an der Klientel dort, die das Vermögen hat, sich solche noblen Stadthäuser leisten zu können. Diese vermögende Klientel, die selbst in Berlin schwer zu finden ist (weshalb Stadthäuser bzw. Townhouses in der Hauptstadt in der Regel auch nicht besser aussehen als in Leipzig) gibt es in Leipzig faktisch überhaupt nicht. Wenn ich in der Stadt ein Haus kaufen möchte, das bezahlbar sein soll und nicht nach Eigenheimklitsche auf der grünen Wiese aussehen soll, komme ich um ein Standard-Stadthaus nicht drumrum. Dass die Intention der Stadthäuser, die du beinahe in jedem unpassenden Thread gebetsmühlenartig wiederholend kritisierst, nicht architektonischer Natur entspringt, habe ich bereits in diesem Eingangsbeitrag versucht zu erläutern. Ergänzen sollte ich noch, dass mit dem Bau von Stadthäusern die sehr niedrige Leipziger Eigentumsquote gesteigert wird, und sich der Mittelstand auch in sozial prekäre Wohngebiete niederlässt und diese aufwertet.


    Ansonsten wäre es schön, wenn du mal beim Thema bleiben würdest und du differenzierter argumentierst, damit ich deine Beiträge nicht immer hin- und herschieben muss.

  • ^ Ich wüsste nicht, dass wir hier vom "Umgang mit Bauerbe" abgewichen sind. Zum Bauerbe gehört ja nicht nur die Architektur sondern auch die städtebauliche Struktur und Identität. Mit der wird heute leider desöfteren und zunehmend gebrochen. Wo wir wieder bei Satz 10 meiner vorhergehenden Anmerkungen sind. Aber Querdenkern wird ja hier desöfteren versucht einen Maulkorb umzulegen.

    Die Vorteile von Stadthäusern hinsichtlich der Eigentümerquote habe auch ich schon positiv zur Kenntnis genommen und sehr wohl in meine Meinung einbezogen. Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass Stadthäuser desöfteren mit dem bestehenden städtebaulichen Gefüge brechen und einfach Unruhe erzeugen. Die Architektur für die Dinger machen aber immer noch die Architekten, und nicht die Bauherren. Denen sollte stärker auf die Finger geklopft und auf die städtebauliche Bedeutung und Einordnung hingewiesen werden, wenn sie es schon nicht gelernt bekommen haben. Zumindest wenn im historischen Kontext gebaut wird. Ist das so schwer zu verstehen? Das hat doch grundsätzlich erstmal auch überhaupt nix mit vermögenden oder finanzschwachen Bauherren zu tun. Bei den Details und auch Materialien driften dann beide erst auseinander. Ab da unterscheiden sich dann auch gute von sehr guten Bauwerken. Und wer es sich eine städtebaulich verträgliche Architektur nicht leisten kann, der hat eben Pech gehabt! Das mit unpassenden Neubauten auch eine städtebaulich gewachsene Gegend abgewertet werden kann, scheint bei einigen jedoch noch nicht angekommen zu sein. Bei aller Liebe für die Bedürfnisse von neuen Bauherren, aber wer schützt die der bestehenden???

  • LEgende: auch beim querdenken sollte die betonung auf denken liegen.


    es liegt auf der hand, dass die vielen baulücken nie mehr mit geschosswohnungsbau (ob nun in traditioneller oder historisierender formensprache) gefüllt werden. zugleich gibt es das ungebrochene bedürfnis nach dem "eigenen heim". aufgabe r e a l i s t i s c h e r stadtplanung ist es, diese beiden fakten anzuerkennen und darauf zu reagieren. gegenüber brachen in der stadt und eigenheimsiedlungen im umland sind lückenschliessungen durch sogenannte stadthäuser das weitaus clevere szenario.


    die gestalterische herausforderung liegt darin, die anforderungskanon eines klassischen einfamilienhauses (wohnfläche, garage, garten, preis) in den städtischen kontext zu überführen. dies gelingt - wie bei allen experimenten - mal mehr, mal weniger. aber ich habe noch kein stadthaus gesehen, anstelle dessen man sich ein klassisches eigenheim von der grünen wiese gewünscht hätte.
    und erst recht gibt es kein stadthaus, bei dem die vorherige baulücke attraktiver gewesen ist. von einer abwertung der nachbarschaft durch stadthäuser kann deshalb überhaupt keine rede sein.
    es ist ja nun h i n l ä n g l i c h bekannt, wie schlimm, schlimm, schlimm du das alles findest. aber das geht nicht allen so. jedes neue stadthaus, jede neue bevölkerungsstatistik beweist es.


    zu guter letzt: es bräuchte nicht weniger stadthäuser, sondern mehr. heute ist es noch etwas besonderes, überhaupt in einem zu wohnen. wenn es derer vieler gibt, wird man in einem ganz besonderen wohnen wollen. damit wird auch der gestalterische anspruch steigen.
    die werden dir zwar trotzdem alle nicht gefallen, aber darauf kommt es ja zum glück nicht an.

  • Stadthäuser

    Leipzig ist die Stadt mit den größten geschlossenen Gründerzeitvierteln in Deutschland. Die Sanierungen reichen von Mittelmaß bis deteilgetreu und hochwertig. Das ist ein eindeutiger Glücksfall. Auch die Stadthausbewegung (ich nenne es einfach mal so) zeigt einen, für Leipzig und alle deutschen Städte, positiven Trend. Wenn man bedenkt, dass die flächenversiegelung nach dem Krieg genau so umfangreich war, wie in der gesamten Zeit zuvor, dann sieht man das Einfamilienhaus und die Reihenhaussiedlung in einem ganz anderen Kontext. Wir müssen Fläche sparen, denn wenn jeder im Grünen wohnen will, dann ist bald kein Grün mehr da. Gottseidank erkennt die Mittelschicht wieder die Vorzüge der Stadt, dieihnen auch im Alter eine gute Infrastruktur bieten kann. Die Stadthäuser mögen noch nicht perfekt sein, sie sins aber ein Schritt in die richtige Richtung. Es kann nicht sein, dass es in der Stadt immer noch Baulücken gibt, aber in ihrem Umfeld die Einfamilienhäuser aus dem Boden schießen.


  • auch beim querdenken sollte die betonung auf denken liegen.


    Ja und? Weil du deine Meinung hast, sind andere gleich weniger schlau, oder wie?


    es liegt auf der hand, dass die vielen baulücken nie mehr mit geschosswohnungsbau (ob nun in traditioneller oder historisierender formensprache) gefüllt werden.


    Was zu beweisen wäre. Bist du Hellseher? Aber egal, darum gehts mir hier mal nicht.



    dies gelingt - wie bei allen experimenten - mal mehr, mal weniger.


    Experiemente? Das klingt ja so, als wären die vielen unangepassten Stadthäuser Ausnahmen! Wie viele Jahre sollen diese Experimente noch andauern? Bis die ganze Stadt verschandelt ist, oder wie? Bis die Politik nicht mehr nur der Handlanger der Wirtschaft ist? Jeder normale Bürger sieht heute schon, dass da bei den meisten so gut wie gar nichts passt. Das hat weniger mit expermientieren zu tun, sondern mit Verstand von Städtebau und vor allem auch Respekt vor der Identität eines Stadtteils.



    aber ich habe noch kein stadthaus gesehen, anstelle dessen man sich ein klassisches eigenheim von der grünen wiese gewünscht hätte.


    Sinnloser Vergleich. Häuser auf der grünen Wiese besitzen auch so gut wie nie 3 oder 4 Stockwerke, sprich die Traufhöhe ist eine völlig andere. Brauchen sie auch nicht, da sie ja auf der grünen Wiese errichtet werden und nicht im historischen Kontext. Aber zumindest haben diese Häuser zumeist ein ordentliches Dach. Darauf wird bei Stadthäusern ja gern verzichtet, auch wenn in der Umgebung alle Häuser Dächer besitzen.



    und erst recht gibt es kein stadthaus, bei dem die vorherige baulücke attraktiver gewesen ist.


    Achso, diese Tatsache ist also der direkte Freifahrtschein, seinen (architektonischen und städtebaulichen) Verstand auszuschalten und einen Fremdkörper zu entwerfen/genehmigen? Oder gehört dieses Verhalten auch zum pragmatischen Realismus unserer Zeit dazu?



    von einer abwertung der nachbarschaft durch stadthäuser kann deshalb überhaupt keine rede sein.


    Wenn man seinen Verstand für Architektur und Städtebau ausschaltet und nur in Bevölkerungsstatistiken denkt, mag das gut sein. Aber sind wir hier nicht in einem Architekturforum? Für mich gehört schon noch beides zusammen.



    jedes neue stadthaus, jede neue bevölkerungsstatistik beweist es.


    Was du alles aus Statistiken herauslesen und für Abhängigkeiten und Zusammenhänge erkennen kannst...ist ja schier unglaublich.
    Fehler nicht anzusprechen und zu erkennen, heißt noch lange nicht, dass sie nicht existent sind, und das angeblich alle mit der derzeitigen Enwicklung zufrieden wären. Eine Befragung aller Leipziger wäre doch mal interessant!



    zu guter letzt: es bräuchte nicht weniger stadthäuser, sondern mehr.


    Richtig, aber nicht in der unangepassten Form wie wir sie heute vielerorts in gewachsenen Stadtvierteln ertragen müssen.



    heute ist es noch etwas besonderes, überhaupt in einem zu wohnen. wenn es derer vieler gibt, wird man in einem ganz besonderen wohnen wollen. damit wird auch der gestalterische anspruch steigen.


    Die Stadthäuser gibts ja nun schon seit einigen Jahren. Ich erkenne hier bislang leider, leider keinen Verbesserungsprozess. Ganz im Gegenteil. Was hier schon alles an Entwürfen gezeigt wurde, verschlägt einem wirklich die Sprache. Vor allem in einer Stadt wie Leipzig.



    die werden dir zwar trotzdem alle nicht gefallen, aber darauf kommt es ja zum glück nicht an.


    Absolut richtig, mir muss und wird nicht alles gefallen. Soll es auch nicht. Aber wenn gegen die simpelsten städtebaulichen Gestaltungsgrundsätze verstoßen wird, quasi das ABC, dann wird man ja wohl Kritik äußern dürfen. Und dass das Fachleuten, die sich zumeist Architekten nennen, nicht auffällt macht das ganze umso erstaunlicher und erschreckender. Da ist wohl dem ein oder anderen der schnelle Euro wichtiger, als sein eigener Sachverstand, den ich hier jetzt mal pauschal jedem unterstelle. Aber das gehört scheinbar auch zum Realismus dazu. Was heutzutage nicht alles realistisch ist... .


    Auch interessant sind übrigens die Prospekte und Begleittexte die mit den Entwürfen verbreitet werden. Als einigermaßen Kundiger fragt man sich dann schon desöfteren, zu welchem Entwurf der Text eigentlich gehört. Hauptsache die Wörter "schön, modern und individuell" kommen drin vor. Das scheint bei der Kundschaft und der Stadt immer gut anzukommen.



    Im übrigen gefällt mir auch nicht jedes Gründerzeithaus, wie du vielleicht denken magst. Bei denen wurde aber so gut wie immer das ABC beachtet. Sicher auch, weil genau hingeschaut wurde. DAS ist der Unterschied!



    NewUrban: Ich dachte eigentlich, dass sei längst deutlich geworden, aber es geht nicht um die grundsätzlich sehr gute Idee der Stadthäuser, privates Eigentum in der kompakten Stadt mit kurzen Wegen zu schaffen, sondern um deren oftmals unangepasste, teils gar städtbaufeindliche Architektur. Was, Achtung!, nicht heißt das diese unbedingt in traditioneller oder historisierender Architektur gestaltet sein müssen. Begrüßenswert wäre es natürlich. Was aber z.B. auch nicht gehen würde wäre ein historisierendes Gebäude in Grünau neben einer Platte. Das wäre genauso unsinnig aus städtebaulicher Sicht.

  • legende, deine kritik beschränkt sich leider darauf, ob dir die fassade eines hauses gefällt oder nicht. das ist für das deutsche architekturforum zu wenig. es provoziert auch nicht, durch ständiges wiederholen langweilt es eher.
    dein persönlicher geschmack in allen ehren - aber um den geht es nicht. hier geht es um komplexere zusammenhänge des stadtumbaus. an dieser diskussion kannst du dich gern beteiligen. aber bitte nicht mit wirrem zeug, bei dem einerseits die niedrige gebäudehöhe der stadthäuser kritisiert wird und andererseits das fehlen von "richtigen" dächern, wenn die zweite oder gar dritte etage als vollgeschoss ausgebildet wurde, um wenigstens halbwegs die traufhöhe der umliegenden bebauung zu erreichen.
    danke!

  • LEgende, du verzettelst dich mal wieder in zahlreichen und unausgegorenen Verschwörungen und Mutmaßungen. Im APH-Forum bekommst du dafür sicher tosenden Applaus, wenn du z.B. schreibst, dass Bauherren Pech haben sollten, wenn sie sich keine gefällige Architektur leisten können, aber im DAF sollte es 1. um mehr Aspekte gehen als nur Fassaden, 2. um konkrete Fakten sowie realistische Zusammenhänge und damit 3. um eine konstruktive Argumentation und Diskussion.


    Solange du das nicht kannst, oder können willst, und im DAF den Querdenker-Helden spielst, der zwar immun gegen Argumente anderer ist, sich dafür lieber in diffusen Verschwörungstheorien, reißerischen Kapitalismus-Kritiken und wirren Annahmen sonnt, landen deine Beiträge zumeist da, wo sie hingehören: Im Kaffeeklatsch-Thread.

  • Ihr sollt doch des nachts in die kalten Augen schöner Frauen schauen und nicht in den Bildschirm glotzen! ;)
    Zum Kaffeklatsch gehört auf jeden Fall, daß immer mehr Stadthausprojekte in der Warteschleife lauern - auch über die Selbstnutzer-Bewegung, um dieses schöne Wort zu kopieren, hinaus. Meines Erachtens erkennt man zwei grundsätzliche Richtungen: die unmittelbare und von LEgende mehr oder weniger originell kritisierte Lückenschließung, die manchmal nicht ganz mit den Nachbarhäusern korrespondiert. Als zweites, besonders am Stadtplatz Gohlis, an der Möckernschen Straße und auf Brachen in der Südvorstadt, finden wir die eher komplexe Siedlung, bei der mehrere Stadthäuser ein neues Wohngebiet bilden. Beides trägt, wie weiter oben schon gesagt, zu Komplettierung und zum Aufwuchs innerstädtischer Altbauquartiere bei. Auch wenn das Stadthaus einem Bunker ähnelt: es schließt Straßfronten, beruhigt Innenhöfe, erhöht die Bevölkerungszahl und ist damit auch win wesentlicher Beitrag, Altbauten zu erhalten!

  • LEgende


    Ich lebe in einer Stadt, in der das Stadthaus als ein- oder Mehrfamilienhaus eine lange Tradition hat. Auch hier gibt es Verunstaltungen, welche die "Modernisierungswelle" zu verschulden hat. Ich bemerke jedoch ein Umdenken. Es wird wieder Stuck verwendet (auch wenn er aus Plastik und nicht aus Gips ist) Ich befürchte, dass es noch etwas braucht, bis dieser Trend in Leipzig ankommt. In Hamburg, Berlin und anderen großen Städten findet man bereits wieder eher konservative Bauvorhaben. Oberste Priorität sollte aber sein, den Bauherren diese Entscheidung zu überlassen wie sie bauen wollen, ansonsten bleiben sie nämlich ganz weg und suchen sich andere Bauplätze. Ein wenig Realismus, möge er dir auch nicht in den Kram passen, ist hier angebracht. Mit Träumereien zur Idealen Stadt kommen wir bei dieser Problematik nicht weiter, denn wie du schon sagtest, wir sind hier in einem Architekturforum.

  • Veranstaltungshinweis


    Leipzig: Aufschwung West? Zu den Perspektiven der Alternativkultur und Kreativwirtschaft im Leipziger Westen


    Beginn der Veranstaltung: 20.8.2009, 19:00 h
    Ort: Leipzig, Schaubühne Lindenfels (Grüner Salon mit roten Stühlen), Karl-Heine-Straße 50
    Veranstalter: LEIPZIGS NEUE. Linke Monatszeitung für Politik, Kultur und Geschichte


    Begrüßung: René Reinhardt, Vorstand und künstlerischer Leiter Schaubühne Lindenfels


    Gäste: Antje Arnold, Westbesuch e.V.
    Peggy Diebler, Quartiersmanagement Leipziger Westen
    Michael Faber, Kulturbürgermeister der Stadt Leipzig
    Dr. Volker Külow, Mitglied des Sächsischen Landtages DIE LINKE
    Volly Tanner, Autor


    Moderation: Michael Zock (Chefredakteur LEIPZIGS NEUE)

  • Laut Lizzy hat die Stadt Leipzig soeben die Broschüre Leipzig Facts 2009 herausgegeben. Die Publikation ermöglicht einen schnellen Überblick über den Standort Leipzig. Unterstützt wird dies durch grafisch aufbereitete Daten, die schnell Entwicklungstendenzen in den einzelnen Bereichen erkennen lassen. Weiterhin gewinnt man einen schnellen Überblick über Flächennutzungen, Bevölkerungsstruktur, etc. Sehr interessant, gerade für diverse Diskussionen, die wir hier desöfteren führen.

  • Die große deutsche Tagungszeitung mit den vier großen Buchstaben hatte gestern und vorgestern jeweils die Georg-Schwarz-Straße auf ihrer Lokalseite im Blick.


    Am 19.8. unter der Überschrift: "Leipzigs vergessener Westen. Kein Stadtteil ist so marode wie Lindenau. Warum eigentlich?", einen Tag später: "Immer mehr Leerstand, immer weniger Hoffnung. Gibt es wirklich keinen Plan für Lindenau?" Es geht nach den üblichen Klagen oder besser Zustandsbeschreibungen um die Hoffnung auf die "junge kreative Szene. In den Hausnummern 7, 9 und 10 haben sich schon engagierte Leute angesiedelt, die dort den Raum für ihre Künste finden."


    Und auch die BILD hat es schon läuten gehört ( http://www.deutsches-architekt…hp?p=232153&postcount=974 ), sogar recht deutlich: "Durchhalteparolen? Im Westen nicht Neues? Nein! Denn eines der Hauptprobleme könnte bald gelöst sein: Die LWB plant angeblich den Verkauf der vier "Leutzscher Blöcke". Allein in diesen unsanierten Häusern stehen 600 Wohnungen leer. Vertragsverhandlungen mit der Stadtbau AG, die das Gebiet sanieren will, laufen demnach auf Hochtouren."

  • ^ Die BILD bezieht sich mir ihrer Untergangsstimmung wahrscheinlich auf die Gebäude entlang der Hauptstraßen (Lützner Straße, Merseburger Straße, Georg-Schwarz-Straße). Die Nebenstraßen sind mittlerweile nämlich weitestgehend saniert. Für die Hauptverkehrsstraßen fehlt meiner Meinung nach eindeutig ein intelligenteres Entlastungskonzept. Das fängt bei der Trennung von Tram und motorisiertem Individualverkehr an, die sich beide z.B. durch die schmale Lützner Straße und Georg-Schwarz-Straße quälen müssen und hört bei der weiträumigen Umfahrung von Lindenau auf. Wenn man sich anschaut, wieviel Verkehr immer noch von Osten kommend von der Lützner auf die Merseburger Straße abbiegt und andersherum, so scheint die neue Verbindung über die Rückmarsdorfer Straße noch nicht ganz ihre Wirkung entfaltet zu haben. Eine Verbindungsstraße an der Kreuzung Lützner Straße/Jahnallee nach Norden zur Hans-Driesch-Straße, quasi parallel zum Cottaweg, könnte hier Abhilfe schaffen. Zumindest was den Verkehr Richtung Nordwesten betrifft.
    Was sich natürlich nicht vermeiden lässt, ist der PKW-Verkehr von und nach Grünau, der durch die Lützner Straße verläuft.


    Wir schon öfters festgestellt, ist der Westen (also Lindenau, Leutzsch, Plagwitz) aber rein städtebaulich und architektonisch gerade zu gesegnet.
    Zudem noch die reizvolle Lage am Wasser. Hier ist zumindest Potential da, welches nach und nach reaktiviert werden wird, was in anderen Stadtteilen gänzlich fehlt oder zerstört wurde.

  • LE Mon. hist.


    Die BILD-Zeitung freut sich über junge kreative Leute?! Ist doch gar nicht ihre Zielgruppe:lach:


    Übrigens; die Stadt Leipzig hat wohl u.a. die geschlossene Toilettenanlage am Südplatz veräußert. Die Anlage soll im Herbst wieder eröffnet werden und ebenso mit einem Imbiß versehen werden.

  • ^ Das nenn ich doch mal 'ne super Idee! Ein Imbiss mit Freisitz wird dafür sorgen, dass der "Südplatz" auch als solcher wahrgenommen wird.


    PS: Darf ich fragen, woher du die Info hast?