Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • Ich würde beide Entwürfe, von Krier-Kohl und Cadman begrüßen. Die moderne Variante an der Reichsstraße und Brühl und die Klassische an der Böttchergasse, Katharinenstraße und Ecke Brühl.



    Die hellgrauen Namen stammen von mir, so könnten ja die anderen Winkel heißen. Der aktuelle Katharinenwinkel würde ich in Böttcherwinkel umbenennen. SML: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

  • Was mir den Kopf zerbricht ist die Bebauung Ecke Brühl/Katharinenstraße. Ich frag mich nur wie man Modernes mit Klassischen verbinden will bzw. kann. Das wäre ja so, wenn man im Innenenhof des alten Rathauses den Uni-Riesen hinsetzt :nono: .

  • Schöner Fund, DAvE (und an dieser Stelle mal ein dickes Lob für deine vielen sachdienlichen Beiträge). Der Entwurf von Cadmann bildet den Winkel, bei dem es lt. LVZ ernsthafte Gespräche mit Investoren gibt. Die Bebauung Katharinenstraße/ Ecke Böttchergasse (siehe Entwurf Krier-Kohl) ist hingegen schon gesichert. Wenn es Renderings von allen 4 Architekturbüros gibt, die an diesem Winkel arbeiten, bekommt die Bebauung um das Bildermuseum ihren verdienten Thread im DAF.

  • angaben ohne gewähr:
    vor ein paar jahren war mal in der diskussion, dass die frankonia diesen winkel für uni-institute bebauen könnte. danach sieht der fund von dave auch aus. ich denke nicht, dass dieser entwurf noch aktuell ist.
    1. er hat eine etage mehr als die anderen winkel.
    2. das grundstück ist noch nicht verkauft.
    3. die stadt will wie beim katharinenwinkel (daves böttcherwinkel) durchsetzen, dass das gebäude unterschiedliche fassaden von verschiedenen architekten erhält.


    und wenn man sich diesen cadman-entwurf ansieht, versteht man auch, warum. manchmal ist es auch schön, wenn etwas nicht gebaut wird.


    @dr. faust: die ecke katharinenstrasse/brühl ist zweifellos die anspruchvollste. ein lichtblick könnte sein, dass der erker des ehemaligen eckgebäudes (lotterhaus) damals für die integration in einen neubau geborgen wurde. sollte er noch vorhanden sein, müsste er meines erachtens unbedingt wieder angebracht werden. aber das ist zukunftsmusik. die erbengemeinschaft ist über alle kontinente verstreut und wird mit den jahren auch nicht kleiner. eh die sich mal auf einen verkauf einigen können, wird wohl noch einige zeit vergehen...

  • @Dr. Faust - Ich frag mich nur wie man Modernes mit Klassischen verbinden will bzw. kann. > Gute Frage, es gibt ja mittlerweile genug Viertels in Leipzig wo neben Gründerzeithäusern moderne Bauten oder sogar Plattenbauten stehen und diese dann auch noch saniert werden, wenn es notwendig ist, auch wenn kein Schwein mehr drin wohnt.


    Aber im 21. Jahrhundert ist es ja modern, wenn man "modern" und "klassisch" miteinander verbindet. Ich habe mir das so vorgestellt: In der Katharinenstraße gegenüber den anderen kaiserlichen Häusern wie Kretschmanns Hof entstehen klassische Gebäude bis zum Eck Brühl. So entsteht in der Katharinenstraße eine gründerzeitliche Fassade und das Eingangstor zur Katharinenstraße in Richtung Markt ebenso. Links und rechts ein Stück Gründerzeitbau, neben dem Romanushaus (Brühl) wird es dann eh wieder modern.


    Dann geht am Brühl ein Stück klassisch weiter und ein großteil bis zur Reichsstraße bzw. Stadtmuseum in moderner Bauweise weiter. So hat man zur Brühlseite wieder ein modernes Aussehen, passend zu den "Höfen am Brühl" und entlang der Reichsstraße. Gut, gegebüber steht eine Platte, wurde aber ansprechend gestaltet.


    Cowboy: Danke! - Wenn es Renderings von allen 4 Architekturbüros gibt, die an diesem Winkel arbeiten, bekommt die Bebauung um das Bildermuseum ihren verdienten Thread im DAF. > Gute Idee, dafür bin ich auch.


    dj tinitus: die stadt will wie beim katharinenwinkel (daves böttcherwinkel) durchsetzen, dass das gebäude unterschiedliche fassaden von verschiedenen architekten erhält. > Freut mich, das die Stadt verschiedene Gebäude entlang der Straße ham will, und nicht einen gleichaussehenden Straßenzug. Und der Investor will dahiner alles gleich aussehen lassen, nur die Fassade ist anders. Aha, wie bei Karstadt also ;)

  • Neben dem schon vorhandene Riegel (Stadtgeschichtliches Museum) ist ja auf der Reichsstraße auch noch Platz und der Giebel dort ist ja auch nicht gestaltet. Kennt jemand Pläne für die dortige Gestaltung oder soll das so bleiben wie's ist?

  • Folgendes Foto habe ich zwar gestern bereits im Thread "Höfe am Brühl" gepostet, aber ich denke, es eignet sich auch gut für die räumliche Situation am Bildermuseum. Vielleicht möchte ja jemand, soweit es das Foto zulässt, die geplanten Winkelbauten nachträglich einzeichnen (ich bin da zu doof für)



    Ich weiß, die Diskussion hat im Smalltalk-Thread eigentlich nichts verloren, sie schreit regelrecht nach einem eigenen Thread. Aber ich finde, es gibt nichts schlimmeres als Threads mit gescheiterten Projekten. Wenn Kondor Wessels konkreter wird, koppeln wir aus, und verschieben ein paar von den hier geschriebenen Beiträgen.

  • http://www.klicktel.de/kartens…54390601&lat=55523006&s=1
    Weiß jemand, ob an dieser Stelle etwas passiert? Der Standort ist zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Alexanderstraße. Gestern abend sah es dort so aus, als würde Baufreiheit geschaffen. Die im Luftbild zu sehenden Bäume sind bereits weg.
    Für die Lücke an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße / MKendelssohnstraße gibt es übrigens ein Projekt:
    http://www.vicus.ag/projekte/p…ich-ebert-strae-14-16-18/
    Leider ist die Seite nicht sehr informativ.

  • Dr.Zott, auf dem rechten Baufeld kommt der neue Stadthafen hin (hinreichende Infos dazu im Thread "Leipzigs neue Ufer"), auf dem linken Baufeld ist das Schreberbad in seiner Umbauphase im letzten Jahr zu sehen. Jetzt hat es wieder geöffnet, ich war selbst letzte Woche mit meiner Tochter dort baden. Es ist sehr schön geworden.


    Ganz links ist übrigens die erste Kleingartenanlage Deutschlands zu sehen, die den Namen "Schreber" trägt. Sie ist sozusagen das Original. *Zwinkersmiley*

  • Lieber Cowboy, herzlichen Dank für die Antwort! Ich meinte jedoch genau die gegenüberliegende Seite der Ebertstraße. Die Stadthafen-Beiträge las ich bereits mit sehr großem Interesse. Der wilde Parkplatz an der Ebertstraße ist übrigens schon abgesperrt. Bei meinen Streifzügen sah ich halt die Arbeiten an besagter Stelle.
    http://www.klicktel.de/kartens…390831&lat=55524448.5&s=1
    Es geht um die Fläche zwischen Ebert- und Alexanderstraße

  • Eine Frage in die Runde, die sicher Viele interessiert:
    Gibt es weltweit aktuell im Bau befindliche neue Bauten, also keine Rekonstruktionen, die komplett im Jugendstil o.Ä. errichtet werden?

  • ^^ Scheinbar keines :(
    Dann werd ich wohl eines schönen Tages der erste sein, der wieder eins errichten lässt :D


    Anderes Thema bzw. Themen.


    1.
    Bin vorhin durch die Karl-Heine-Straße geradelt. Und was sehe ich da: Unmengen von Menschen. Ein riesen Trubel! Ich dachte erst ich bin in Südvorstadt, in der Karl-Liebknecht-Straße, dem war aber nicht so. ;) Scheinbar irgend ein Stadtteilfest mit Flohmarkt, etc. Dieser Anblick hat mir gezeigt, dass ohne Menschen eben nichts los ist. Diese Straße mit ihrer qualitativ doch recht hochwertigen Architektur hätte es wirklich verdient, dass da mehr los ist. Reißt die Platte ab, und saniert (bzw. fördert) die Gründerzeitviertel! So langsam scheint das ganze ja auch so zu laufen.


    2.
    Da im Forum zur Zeit das (untergegangene) Westviertel diskutiert wird, bin ich auch dort langgefahren. Dazu muss ich sagen, dass ich da noch nie war, da mich die Plattenbauten von weitem immer schon irgendwie abgeschreckt haben. Mitnichten muss ich nun sagen! Da gibt es einige schöne Ecken. Das liegt aber daran, dass es dort wider Erwarten doch noch einige recht schöne Gründerzeithäuser gibt. Zudem ist aufgrund des teils historischen Straßenverlaufes alles schön verwinkelt. Also keine Planquadrate wie in Grünau. Ich war echt überrascht. Aber leider hat das ganze wohl auch den Nachteil, dass sich da langfristig nicht viel ändern wird in Bezug auf die Plattenbauten. Die Lage ist einfach zu schön, als dass dort einmal Leerstand herrschen könnte. So wird man wohl noch viele, viele Jahrzehnte damit leben (müssen).

  • Hallo LEgende,


    ja, gestern fand in der Karl-Heine-Straße wieder das "Westpaket" statt. Ein Floh-/Trödelmarkt im Westen der Stadt. Warum das gerade Westpaket heißt, kann ich nicht sagen. Auch ein ehemaliges VEB-Werk glaube, in der Karl-Heine-Straße/König-Albert-Brücke wurde in Westwerk umbenannt. Ob das nun was mit dem Leipziger Westen und was anderem zutun hat... hmm.


    Zum untergegangenen Westviertel, ich bin wie viele auch dafür, dort wieder teilweise eine gründerzeitliche Wohnanlage mit Barockgärten anzulegen. An der Manetstraße müssten auf der nördlichen Seite zwei Plattenbauten weg, und schon wäre Platz für eine neue, aber klassische Trinitatiskirche. Die Grundschule steht leider etwas im Wege. So könnte man wie damals, gegenüber den Gründerzeithäusern in der Karl-Tauchnitz-Straße weitere Gründerzeitvillen errichten und auf der östlichen Seite fließt wieder der geöffnete Pleißemühlgraben lang. Leider steht dort eine denkmalgeschütze Eiche (glaube ich?), dort würde es dann schwerig werden. Auch für die Wieder-auferstehung der Schlossbrücke, weis jemand, ob diese noch existiert?


    Auch stehen ja noch einige Gründerzeitbauten im Kolonandenviertel. Alles würde ich auch nicht abreisen, so ringsrum am Dorotheenplatz könnte man stehen lassen. Der Rest, weg damit. Nur ob das die Bewohner mitmachen, die dort schon 20-30 Jahre wohnen. Wie LEgende schon schrieb, ein schönes Viertel. An der Altstadt und dem Johannapark gelegen.


    Sollten die Villen, in etwa, an der Manetstraße nicht folgen - Was würdet Ihr für eine Neugestaltung der Wegverbindung zwischen Johannapark und Neuem Rathaus halten?

  • Stadt streicht Gelder für LVB

    Hallo,


    wie gestern in der LVZ bekannt gegeben wurde, werden die Fördermittel vom Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig für die diesjährigen Baumaßnahmen der Leipziger Verkehrsbetriebe gestrichen. Grund, höhrere Kosten für den Leipziger CityTunnel.


    Und so waren für diesem Jahr, der Bahnhof Knauthain, mit Bau einer Wendeschleife mit Bus- und Bahnhaltestelle, Bike & Ride Plätzen und die Bahnhofsplatzneugestaltung geplant - die Haltestelle Prager-/Russenstraße und Probstheida, die letzte mit Busmitbenutzung, Gleis- und Straßenausbau - und die Haltestellen Leine- und Friederikenstraße in der Bornaischen Straße geplant.


    Somit wird die einzige "große" Baumaßnahme, die bereits begonnene BM Schleußiger Brücke mit Gleis- und Haltestellenbau der Rödelstraße, in der Antonien- und Könneritzstraße sein. Ich als Schleußiger bin natürlich mehr als glücklich, das sich im Westen der Stadt, unter anderem bei mir im Wasserstraßenviertel auch mal wieder was tut. Und wenn nächstes Jahr, laut Stadt Leipzig, und der CityTunnel nicht wieder mehr Geld kostet, die Könneritzstraße samt Haltestelle Stieglitzstraße saniert wird, dann heißt es wieder "Willkommen auf der Insel".. ;)

  • Habe ich Sie richtig verstanden?: Die Kö soll nächstes Jahr saniert werden? Woher haben Sie denn diese Information?

  • Ich hab auch gehört, dass die Kö saniert werden soll, kann aber leider nicht mehr sagen, woher ich es weiß, könnte aber in der LVZ gestanden haben.


    Zum Kolonnadenviertel
    Die Plattenbauten wurden erst in den Jahren 1987-89 errichtet, sind also noch recht frisch. Die Schule steht schon zwei, drei Jahre länger. Das Interessante am Kolonnadenviertel ist, dass es städtebaulich ein neues Konzept (gab es auch in anderen DDR Städten) im Umgang mit der alten Bausubstanz darstellt , wenngleich dies auch nur wirklich für die Kolonnadenstraße zutrifft, wo man die Gründerzeitbauten erhalten hat und auch versucht hat die neuen Gebäude angemessen zu integrieren. Für die damalige Zeit sicher sehr gelungen. Auch einige der Nachwendebauten sind meiner Meinung nach recht hochwertig. Gibt aber Bauten (sowohl vor als auch nach 89) die die Substanz des Viertels schmälern, besonders die Bauten zur Fr. Ebert Straße hin. Kann mir jemand sagen, ob das Perdatagebäude eine frisierter DDRPlatte ist oder ein Neubau?


    Die katholische Kirche stand einst genau dort, wo sich heute der Schulhof befindet. Wenn man vom Rathaus aus die Manetstraße entlangläuft sieht man am linken Straßenrand eine Pappel. Die stand rechterhand vor der Kirche. Im Grunde das einzige was den Krieg bzw. die DDR an dieser Stelle überstanden hat (der rechte, nur leicht beschädigte Teil der Manetstraße wurde erst in den 50ern abgeräumt). Ohne dass ich genau sagen könnte warum, ich glaube man wird die neue katholische Kirche wieder an dieser Stelle errichten.

  • Hallo,


    ein Bild, wo man sicher genauer vorstellen kann, wo einst die gesprengte Trinitatiskirche stand. Der Umriss sah etwa so aus, nicht ganz so lang gezogen ;) Die unteren gelben Rechtecke sind damalige Villen an der Weststraße mit Barockgärten. Laut einer Stadtkarte vom Buch "Das verlorene Westviertel" standen dort einst 8 Villen. Dieses Buch kann ich nur empfehlen: ISBN: 978-3-936508-34-5.


  • ^ Das Buch stand schon länger auf meiner Liste. Sobald die Prüfungen rum sind, kann ich mich da endlich richtig reinlesen. :)


    Bzgl. des Westviertels denk ich, kann man auch irgendwie froh sein, dass sich da in den letzten Jahren nicht allzu viel getan hat. Wenn sich vielleicht so in spätestens 10-20 Jahren der Wind in der Architektur gedreht hat, kann man die Rückumgestaltung wieder ins Auge nehmen. Dann ist eventuell ja auch wieder mehr Geld in der schönen Stadt Leipzig für hochwertige, traditionelle Architektur vorhanden.

  • das buch ist von leipzigs baudezernenten der 90er (nils gormsen). und sein titel ist durchdacht. was mal dort stand, ist verloren. seitens der stadtplaner wird vom erhalt des grünzugs zwischen johannapark und promendadenring ausgegangen.